Bewerbungsschreiben bei Blindbewerbung

Hallo zusammen!

Meine Schwester möchte sich bei verschiedenen Firmen blind bewerben und hat dazu ein Schreiben verfasst. Da ich jedoch schon einige Zeit nicht mehr up-to-date bin, was Bewerbungen betrifft, wollte ich mal Euch fragen, was Ihr von dem Schreiben haltet.

Für Tipps und Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.

Grüsse
Earp


BEWERBUNG als Büroassistentin

Sehr geehrter Herr Ing. …,

ich bin derzeit auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung und bewerbe mich daher bei Ihnen.

Meine beruflichen Kompetenzen habe ich in langjähriger Praxis im kaufmännischen Bereich erworben. Zuletzt war ich neun Jahre in einem internationalen Unternehmen für die Kundenbetreuung und Rezeption zuständig. Meine Stärken liegen im genauen und analytischen Arbeiten – von meinen Vorgesetzten und KollegInnen wurde ich für meine flexible, freundliche und ruhige Art geschätzt.

Ich bin überzeugt, dass ich mich in die ausgeschriebene Tätigkeit rasch einarbeiten kann, da ich sehr motiviert und an Neuem interessiert bin. Wenn Sie sich von meiner Bewerbung angesprochen fühlen, freue ich mich, Sie bei einem persönlichen Gespräch von meiner Qualifikation überzeugen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

Hi,

mir (als Nicht-Profi) ist folgendes aufgefallen:

  • Es wird sich blind auf eine ausgeschriebene Stelle beworben?

  • Dann solltest Du keinen Standardtext nehmen. Ich habe in den letzten zehn Jahren drei Bewerbungen geschrieben. Zwei mit einem Standardtext, die sind innerhalb kürzester Zeit zurück gekommen. Dann kam eine Stellenausschreibung, die hat mich richtig angesprochen und ich konnte Satz für Satz maßgeschneidert formulieren. Das war dann mein Job. Im Nachhinein denke ich, es ist wichtig, erkennen zu lassen, dass man sich mit den Anforderungen und Gegebenheiten auseinander gesetzt haben. Man hat sich Gedanken gemact.

Bei dem hier reingesetzten Anschreiben merkt man auf dem ersten Blick, dass es ein Standardschreiben ist. Warum sollte da ein Betrieb interessiert sein, wenn er doch weiss, dass noch x andere so eine lieblos geschriebene Bewerbung bekommen haben?

VG
Monroe

  • Es wird sich blind auf eine ausgeschriebene Stelle beworben?

Nicht ganz. Bei einer Blindbewerbung (auch Initiativbewerbung)bewirbt man sich einfach aus eigener Initiative bei den Firmen also ohne das es ein Stellenabgebot gibt bzw ohne überhaupt zu wissen ob die Firma überhaupt sucht.

Ich habe das auch schon das ein oder andere Mal gemacht und habe auch auf einen „Standarttext“ zurückgegriffen einfach weil ich nicht wusste was ich sonst schreiben sollte weil mir die Informationen(die normalerweise in den Stellenanzeigen stehen) gefehlt haben.

Vielleicht gibt es auch in diesem Fall eine „bessere“ Art des Bewerbungsschreibens aber ich habe da leider nicht sonderlich viel Erfahrung.

*grusel*
Hallo Earp,

wollte ich mal Euch fragen, was Ihr von dem
Schreiben haltet.

siehe Titel *fg* Und weisste warum? Weil das ein Standardtext ist, und das geht einfach gar nicht. Jede Bewerbung (sei sie nun blind oder auf eine konkrete Ausschreibung hin) muss notwendigerweise auf die Firma zugeschnitten sein.

BEWERBUNG als Büroassistentin

Die „BEWERBUNG“ wird nicht in Grossbuchstaben geschrieben. Wenn sie die Unterlagen per Post schickt, kann sie den Betreff Fett und Kursiv hervorheben

Sehr geehrter Herr Ing. …,

Geht die Bewerbung nach Österreich? Nur dann würde der „Ing.“ als Namenszusatz verwendet. In Deutschland steht dann halt „Sehr geehrter Herr Personalmichl“

ich bin derzeit auf der Suche nach einer neuen beruflichen
Herausforderung und bewerbe mich daher bei Ihnen.

Irgendwie ahnt der Personaler von Welt das schon, wenn ihm ein A4-grosser Brief mit „Bewerbung“ im Betreff ins Haus flattert. Guckt mal bei jova-nova.de nach Ideen für den Einleitungssatz.
Und auf der Firmenhomepage. Wenn die werben mit „Geiz ist geil“ dann könnte man ja anfangen mit „Geiz ist geil? Finde ich auch - darum bewerbe ich mich als…“

Meine beruflichen Kompetenzen habe ich in langjähriger Praxis
im kaufmännischen Bereich erworben.

*gähn* Wie langjährig? Was für „Kompetenzen“? Hier müssen konkrete Beispiele her. „…habe über x Jahre die gesamte Lohnbuchhaltung eines 1000.000-Mann-Betriebs gemacht“ oder was halt auch.

Zuletzt war ich neun Jahre
in einem internationalen Unternehmen für die Kundenbetreuung
und Rezeption zuständig.

Und was gab es da an Erfolgen zu verzeichnen?

Meine Stärken liegen im genauen und
analytischen Arbeiten – von meinen Vorgesetzten und
KollegInnen wurde ich für meine flexible, freundliche und
ruhige Art geschätzt.

Also über die KollegInnen kann man trefflich streiten. Ich finde das gerade in Bewerbungen eine absolute Unmöglichkeit (ausser Deine Schwester hiesse Hella und wäre von Sinnen) - aber das ist wie gesagt Geschmackssache.

Und statt dem Gedankenstrich würde ich zwei Sätze machen. Vielleicht die Arbeitsweise auch noch durch ein Beispiel untermauern.

Ich bin überzeugt, dass ich mich in die ausgeschriebene
Tätigkeit rasch einarbeiten kann, da ich sehr motiviert und an
Neuem interessiert bin.

Ich dachte das sei ne Blindbewerbung? Warum ist da jetzt die Rede von ner „ausgeschriebenen Tätigkeit“? Das darf nicht passieren!

Hmm, ich als Chef würde lieber lesen, dass ich mich in die neue Tätigkeit schnell einarbeiten kann, weil ich sowas ähnliches schon gemacht habe :wink: Siehe oben, die Beispiele.

Wenn Sie sich von meiner Bewerbung
angesprochen fühlen,

Naja, also mich sprechen (wenn ich Glück habe) mehr oder weniger nette junge Herren an. Aber Bewerbungen schweigen meist sehr beharrlich. Auch auf jova-nova gucken wegen Alternativen.

freue ich mich, Sie bei einem
persönlichen Gespräch von meiner Qualifikation überzeugen zu
dürfen.

Den Satz habt Ihr bestimmt aus nem coolen Bewerbungsbuch, richtig? Also ich kann mir nicht vorstellen, wie sie in einem Vorstellungsgespräch jemanden von ihrer Qualifikation überzeugen kann. Lieber freut man sich halt drauf :wink:

Achja, was mir komplett fehlt ist die Gehaltsvorstellung (falls das nicht öffentlicher Dienst ist) und der frühestmögliche Eintrittstermin.

Für weitere Ideen schick uns doch bitte mal ne Stellenanzeige (kannst hier reinkopieren und Firmenname, Adresse und Tel. sowie Eigennamen löschen) oder Link zu ner interessanten Firma, dann basteln wir was individuelles.

*wink*

Petzi

  • Es wird sich blind auf eine ausgeschriebene Stelle beworben?

Nicht ganz. Bei einer Blindbewerbung (auch
Initiativbewerbung)bewirbt man sich einfach aus eigener
Initiative bei den Firmen also ohne das es ein Stellenabgebot
gibt bzw ohne überhaupt zu wissen ob die Firma überhaupt
sucht.

…und genau aus diesem Grund kann man im Schreiben wohl kaum Bezug auf eine ausgeschrieben Stelle nehmen, oder?

Zitat: […]dass ich mich in die ausgeschriebene Tätigkeit[…]

Gruß

S.J.

Blindes Huhn findet auch mal ein Doppelkorn?
Hallo zurück.

Was würdest Du persönlich davon halten, wenn Dir jeder Handwerker aus der Umgebung „blind“ ein Angebot für eine Dienstleistung per Post zuschickt, ohne Deine Wohnung oder Deinen Bedarf zu kennen und hofft, dadurch einen Auftrag zu bekommen?

Genau so fühlen sich Personaler, wenn sie „Blindbewerbungen“ bekommen.
Da muss das Unternehmen es schon ziemlich „nötig haben“, um auf so etwas zu reagieren.

Initiativbewerbungen sind möglicherweise ganz gerne gesehen, aber „Blindbewerbung“ mit einem 08/15 Anschreiben was auch der Nachbar bekommt … uäh!

Wenn ich als Personaler dem Anschreiben entnehmen kann, dass diese Person keinerlei Bezug zu meinem Unternehmen hat, ist es Zeitverschwendung, ein VG zu arrangieren.

Gruss,
Michael
… der einerseits das Schreiben furchtbar findet, aber das Vorgehen genauso.

Lachhaft.
Hallo,

schreib doch gleich dass dir langweilig ist und du eigentlich keine Lust hast eine neue Stelle zu suchen.
Das Anschreiben

  • ist lieblos
  • strahlt Desinteresse aus
  • ist plump

Bei Blindbewerbungen ist es umso wichtiger, KONKRET auf die Firma einzugehen. Der Personale muss umso mehr den Eindruck bekommen, dass hier echtes individuelles Interesse vorliegt, und zwar ab dem ersten Satz.
Ohne sich mit der Firmenhomepage oder vergleichbarer Infoquelle intensiv zu beschäftigen macht eine Blindbewerbung null Sinn.

Gruss,
TR