Bewertung Arbeitszeugnis ?

Hallo liebes Forum,

ich habe vor einigen Monaten ordnungshalber von meinem gegenwärtigen AG ein Zwischenzeugnis erbeten und daraufhin auch erhalten.

Den vollständigen Wortlaut füge ich bei, über Meinungen zur Bewertung würde ich mich sehr freuen.

Besten Dank im voraus.

Björn72

Zwischenzeugnis

Herr xy, war in der Zeit vom 01.10.1996 bis 31.12.1998 als Steuerfachangestellter und in der Zeit ab 01.07.2001 als Steuerfachwirt für den Bereich Steuererklärungen, Jahresabschlüsse, Finanz- und Lohnbuchführungen sowie steuerliche Beratung für kleinere und mittlere Betriebe aus Gastronomie, Hotellerie, Handel, Handwerk und Dienstleistung tätig.

Herr xy besitzt umfassende Kenntnisse in den Bereichen Jahresabschlüsse aller Art sowie betriebliche und private Steuererklärungen und Finanzbuchführungen. Die Eignung zur Erledigung der in diesen Bereichen gestellten Aufgaben ist ohne jede Einschränkung sehr gut, insbesondere auch bei der Vermittlung der erbrachten Leistungen gegenüber den Mandanten.

Herr xy hat besonderes Interesse an seinen fachlichen Aufgaben. Seine rasche Auffassungsgabe befähigt ihn, die ihm gestellten Aufgaben stets zuverlässig, gründlich und zeitnah zu erledigen. Darüber hinaus kann Herr xy von mir immer wieder mit besonderen Aufgaben betraut werden, wie das Entwickeln von betriebswirtschaftlichen Lösungen, die Weiterentwicklung der in der Kanzlei eingesetzten EDV etc.

Die Einstellung des xy zur Kanzlei ist positiv. Er fügt sich ohne jede Beanstandung in die betriebliche Ordnung der Kanzlei ein. Als Kollege ist er integer. Gerade bei jungen Menschen, die an den Beruf herangeführt werden, ist er ein guter Berater. In jedem Fall weiß Herrn xy seinen fachlichen Standpunkt zu vertreten und setzt diesen oft auch gegen widrige Umstände durch. In Zweifelsfällen resigniert er nicht sondern führt einen für die Kanzlei vertretbaren Kompromiss herbei.

Herr xy ist ebenso klug wie auch bescheiden. Für sich selbst hat er nie Forderungen gestellt. Er setzt sich jedoch für andere Mitarbeiter ein, sofern ihm dies aus fachlichen Gründen geboten scheint.

Ich hoffe, dass Herr xy auch weiterhin seinen Dienst der Kanzlei zur Verfügung stellt.

W., den 12.12.2003

Keine echte Antwort…
Hallo Björn,

…ich bin kein Experte diesbezüglich. Aber ich hoffe, die entscheidenden Leute melden sich noch :wink: Mir ist nur kurz eine Sache aufgefallen:

Herr xy, war in der Zeit vom 01.10.1996 bis 31.12.1998 als
Steuerfachangestellter und in der Zeit ab 01.07.2001 als

Was hast denn in der Zwischenzeit gemacht? *grübel* Da würde ich vielleicht ein Sätzlein vermissen und wenn es nur ist „seit 1.7.2001 nach Beendigung seiner Elternzeit/Studiums als…“. Aber diese Lücke würde mich irgendwie stören. Alles andere liest sich ziemlich gut, aber - wie gesagt - das wissen andere Leute hier im Brett besser (glaub mir also im Zweifelsfall eher nicht *g*)

*wink*

Petzi

Das Zeugnis soll wohl „gut“ sein, hat aber offenbar jemand geschrieben, der davon wenig versteht. Denn da kommen solche Sachen wie hier raus:

Berater. In jedem Fall weiß Herrn xy seinen fachlichen
Standpunkt zu vertreten und setzt diesen oft auch gegen
widrige Umstände durch.

So würde ich einen aufsässigen Mitarbeiter umschreiben.

Herr xy ist ebenso klug wie auch bescheiden. Für sich selbst
hat er nie Forderungen gestellt.

Das sohl wohl positiv gemeint sein. Aber man kann das auch als „graue Maus“ missverstehen (passt allerdings nicht zum obigen).

Er setzt sich jedoch für andere Mitarbeiter ein, sofern ihm dies aus
fachlichen Gründen geboten scheint.

Genauso stelle ich mir eine Formulierung für jemanden vor, der gegen den Widerstand des Chefs einen Betriebsrat gründet.

Das Zeugnis soll wohl „gut“ sein, hat aber offenbar jemand
geschrieben, der davon wenig versteht. Denn da kommen solche
Sachen wie hier raus:

Wer außer meinem Chef sollte sonst das Zeugnis schreiben ?

Berater. In jedem Fall weiß Herrn xy seinen fachlichen
Standpunkt zu vertreten und setzt diesen oft auch gegen
widrige Umstände durch.

So würde ich einen aufsässigen Mitarbeiter umschreiben.

Ich mag befangen sein, aber „aufsässig“ bin ich nicht… :wink:

Herr xy ist ebenso klug wie auch bescheiden. Für sich selbst
hat er nie Forderungen gestellt.

Das sohl wohl positiv gemeint sein. Aber man kann das auch als
„graue Maus“ missverstehen (passt allerdings nicht zum
obigen).

Da möchte ich schon eher „aufsässig“ als „eine graue Maus“ sein. :wink:

Die Aussage, dass ein Mitarbeiter „klug“ oder „nicht klug“ ist, ist mir selbst zumindest noch nicht untergekommen. Manche Formulierungen ( z.B. „integer“ ) in diesem Zeugnis sind etwas ungewöhnlich, daher auch meine Überlegung, es einfach mal zur Diskussion zu stellen.

Er setzt sich jedoch für andere Mitarbeiter ein, sofern ihm dies aus
fachlichen Gründen geboten scheint.

Genauso stelle ich mir eine Formulierung für jemanden vor, der
gegen den Widerstand des Chefs einen Betriebsrat gründet.

Die Kanzlei besteht aus 10-11 Leuten, einen Betriebsrat haben wir nicht…
Mir ist selbst auch nicht bewußt ( habe gerade noch Revue passieren lassen… ), dass ich mich irgendwo mal in einem Umfang für jemanden stark gemacht hätte, was eine Erwähnung im Zeugnis wert wäre…

Naja, Zeugnisschreiben ist eine höhere Kunst. Mir ging es darum mal zu erfahren, ob sich mein eigener Eindruck mit dem von meinem Chef halbwegs deckt. Oder eben nicht…

Besten Dank.

Björn 72

Zeugnisse haben für mich keinen echten
Wert,
daher überfliege ich sie und fertig.

Wir haben Leute mit sehr schlechten Zeugnissen eingestellt,
die waren Bestens.

Wir haben Leute mit Zeugnissen eingestellt, da gabs nur
Einsen - das waren die grössten Nieten !

Will Jemand von mir ein Zeugnis, soll derjenige es selber
schreiben, ich unterschreibe alles i. d. Richtung.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Zeugnisse haben für mich keinen echten
Wert,
daher überfliege ich sie und fertig.

Wir haben Leute mit sehr schlechten Zeugnissen eingestellt,
die waren Bestens.

Wir haben Leute mit Zeugnissen eingestellt, da gabs nur
Einsen - das waren die grössten Nieten !

Endlich mal jemand mit Verstand, denn im Grunde wird zwar sehr viel drauf gegeben, aber es ist nur ein Stück Papier worauf eine einzelne Person eine Meinung abgegeben hat. Und wenn der oder die Mitarbeiterin dem dem nicht gut stand wirds auch kein gutes Zeugnis geben umgekehrt genauso wenn jemand total schlecht gearbeitet hat, aber dem Vorgesetzten Speichel lecken konnte, wird dieser auch ein gutes Zeugnis bekommen.

Will Jemand von mir ein Zeugnis, soll derjenige es selber
schreiben, ich unterschreibe alles i. d. Richtung.

Haha, her damit!

Das Zeugnis soll wohl „gut“ sein, hat aber offenbar jemand
geschrieben, der davon wenig versteht. Denn da kommen solche
Sachen wie hier raus:

Berater. In jedem Fall weiß Herrn xy seinen fachlichen
Standpunkt zu vertreten und setzt diesen oft auch gegen
widrige Umstände durch.

So würde ich einen aufsässigen Mitarbeiter umschreiben.

Herr xy ist ebenso klug wie auch bescheiden. Für sich selbst
hat er nie Forderungen gestellt.

Das sohl wohl positiv gemeint sein. Aber man kann das auch als
„graue Maus“ missverstehen (passt allerdings nicht zum
obigen).

Er setzt sich jedoch für andere Mitarbeiter ein, sofern ihm dies aus
fachlichen Gründen geboten scheint.

Genauso stelle ich mir eine Formulierung für jemanden vor, der
gegen den Widerstand des Chefs einen Betriebsrat gründet.

Zeugnisse heute leider zu oft ein Muss…

Zeugnisse haben für mich keinen echten
Wert,
daher überfliege ich sie und fertig.

Gute Einstellung!

Wir haben Leute mit sehr schlechten Zeugnissen eingestellt,
die waren Bestens.

Wir haben Leute mit Zeugnissen eingestellt, da gabs nur
Einsen - das waren die grössten Nieten !

Haben also Leute mit guten Zeugnissen weniger Chancen bei Dir?

Will Jemand von mir ein Zeugnis, soll derjenige es selber
schreiben, ich unterschreibe alles i. d. Richtung.

Ich halte auch nicht viel von Zeugnissen, aber leider sind sie heutzutage bei einer Jobsuche nicht mehr zu verdenken. Mein Exarbeitgeber hat mir ein Exemplar meines Zeugnisses geschickt und ich habe es noch nach meinen Vorstellungen mit Hilfe eines Buches bearbeitet. Es ist schwer ein passendes Zeugnis zu schreiben,denn jeder Arbeitgeber schaut auf andere spezifikationen. Dem einen ist es wichtig was man für Arbeiten erledigt hat, der andere will einfach etwas über die Person wissen, und das nur anhand eines Zeugnisses festzulegen sehe ich als vollkommen schwachsinnig, denn was ist wenn man nicht immer einer Meinung war wie der Ex-Chef und die zusammenarbeit einen Knacks hat? Das wird immer irgendwie codiert im Zeugniss stehen. Und schwubst erkennt der neue AG das und stellt diesen nicht ein,nur weil man die Meinung eines anderen annimt anstatt sich selbst ein Bild zu machen. HALLOOOOOO!!! Wofür gibt es eine Probezeit???

Naja,ich hoffe mal das es auch noch AG gibt denen ein Zeugnis nicht wichtig ist, und ich hoffe das auch ich bald so einen haben werde (auch wenn mein Zeugnis kein schlechtes Zeugnis ist)

LG

Sandy

Hallo Björn,

ich werde mir mal Dein Zeugnis genauer anschauen und versuchen anhand meiner vorhendene Unterlagen zu analysieren und dir dann da Ergebnis post,kann allerdings etwas dauern, da ich mir meinem Zeugniss noch beschäftigt bin.
Aber so wie ich es gelesen habe ist es ja nur ein Zwischenzeugniss und Du brauchst es nicht um Dich zur Zeit zu bewerben.

LG
Sandy

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Mir ist selbst auch nicht bewußt ( habe gerade noch Revue
passieren lassen… ), dass ich mich irgendwo mal in einem
Umfang für jemanden stark gemacht hätte, was eine Erwähnung im
Zeugnis wert wäre…

Dein Chef wollte Dir mutmaßlich ein gutes Zeugnis ausstellen. Möglicherweise ist er auch schon etwas älter, so daß „klug und bescheiden“, „integer“ usw durchaus anders gemeint sein können, als man es vielleicht heute formulieren würde. Nur einige Formulierungen klingen halt ungeschickt, so daß der geneigte Leser ohne Hintergrundinformationen dort eine tiefere Bedeutung vermuten könnte (!).