So einen hatte ich auch mal…
Hallo,
zuerst mal vorweg, ich kenne Dich nicht und bewerte jetzt nicht Dich, sondern das Zeugnis!
Aber ich habe ein fürchterliches „deja vu“ bei diesem Zeugnis.
Herr X, geboren am X, trat am 01. Juli 2007 als Werkstudent in unser Unternehmen ein, erhielt am 1. August 2010 nach Abschluss seines Masterstudiums eine Festanstellung und war bis zum 31.07.2012 als Software-/Anwendungsentwickler in der Fachgruppe X tätig.
2 Jahre nach Werkstudent sind schon mal was. Er kann also nicht gänzlich unqualifiziert sein, sonst hätte man ihn nicht solange behalten.
XXXX Firmenbeschreibung XXXX
Die Hauptaufgabe von Herrn X war das Entwickeln von grafischen Benutzeroberflächen (GUI, Frontend) für die im Unternehmen genutzte X-Datenbank. Zusätzlich übernahm Herr X im Projekt
- die Entwicklung und Programmierung von Datenbankfunktionalitäten (Java EE 5, MS SQL-Server)
- die Administration des Application Server
- die Programmierung von Schnittstellen für den Datenaustausch mit anderen Programmen
- die Auswahl geeigneter Tools und API´s für das Redesign der Datenbank
- den Entwurf von Prototypen für zukünftige GUI’s.
Oder anders gesagt, „typische Entwicklungsaufgaben in Kleinprojekten“.
Erstmal weder positiv noch negativ.
Durch die komplexen und vielfältigen Aufgaben in der Projektarbeit konnte Herr XXX sein vorhandenes Fachwissen erweitern und vertiefen
Man beachte die Formulierung.
Heißt: „Wir haben ihm alle uns zur Verfügung stehenden Mittel beiseite gestellt, damit er was lernen kann…“
- auf dem Gebiet der GUI-Programmierung (Java Swing, WinForms,
C#, Netbeans Platform, ExtJS)
- im Bereich der Datenbankprogrammierung (JPA/Hibernate, RMI,
Webservices, REST, und MS SQL).
„… aber er hat quasi nichts davon verstanden“
Herr XXX ergänzte beständig sein Wissen und setzte die erworbenen Kenntnisse stets gut und zielgerichtet ein.
Zu seinem eigenen Vorteil.
Er beherrscht die gängigen Werkzeuge (Aufzählung…). Im Datum qualifizierte Herr XXXX sich durch Teilnahme an einem Lehrgang und Workshops für die Erstellung und Überprüfung von XXXX und sammelte bei der Mitarbeit X Projekten erste Erfahrungen auf diesem Gebiet.
Hat auf Firmenkosten Weiterbildung gemacht, obwohl er keinen Plan vom Kontext hatte.
Die berufliche Weiterbildung ist für Herrn XXX selbstverständlich.
Er nimmt alles mit, was man ihm bezahlt.
Er arbeitete sich immer sehr engagiert in neue Aufgabengebiete ein, zeigte dabei hohe Einsatzbereitschaft und verfolgte erfolgreich die vereinbarten Ziele.
Querkopf, der ständig tausend irrelevante Dinge anfängt, den man wirklich an der kurzen Leine halten muß, damit er ab und zu auch mal etwas tut, was er soll.
Durch interessante Vorschläge bereicherte er die Arbeit der Fachgruppe und die Projektarbeit.
Ist mit seinem nervtötenden Geschwafel und aberwitzigen, penetranten Ideen wirklich jedem der ihm nicht entkommen konnte, auf die Nerven gegangen.
Herr XXX arbeitete zuverlässig und selbstständig. Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets sorgfältig und zu unserer vollen Zufriedenheit.
Bei dem, was man ihm gesagt hat, war er irgendwie immer 2 Takte zu langsam und die meiste Zeit hat er nicht getan, was man von ihm verlangte.
Unterstützt die These, „Ein Besserwisser, der meint, er wäre ohnehin der Beste, obwohl er eigentlich nichts verstanden hat“
Durch seine systematische Arbeitsweise bewältigte er alle Anforderungen effektiv und lieferte immer qualitativ und quantitativ gute Ergebnisse.
Hat quasi gar nichts geleistet und nichts Sinnvolles beigetragen.
Herrn XXX Auftreten war jederzeit geprägt von seiner hilfsbereiten und freundlichen Art.
Im Konetxt: hat ständig bei Kollegen rumgehangen, um ihnen zu erklären, wie toll es doch wäre, wenn sie’s so machen wie er sich das vorstellt…
Er genoss als kompetentes, kooperatives und hilfsbereites Teammitglied bei Vorgesetzten und Kollegen hohe Wertschätzung.
Niemand wird ihm nachtrauern.
Sein persönliches Verhalten war stets einwandfrei.
Herr XXX verlässt unser Unternehmen mit dem heutigen Tag auf eigenen Wunsch.
Keinen Tag zu früh.
Wir bedauern seine Entscheidung sehr, da wir mit ihm einen geschätzten Mitarbeiter verlieren.
Sagen wir jetzt einfach mal so. Genauso wie er auch viel gesagt hat.
Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken wir uns und wünschen Herrn XXX für die Zukunft beruflich weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.
Weil man ihm Beruflich einfach nicht alles Gute wünschen kann und persönlich auch keinen Erfolg.
Zusammenfassung:
„Wenigstens hat er fachlich genug abgegriffen, um anderswo unterzukommen. Sonst wären wir ihn vermutlich nie losgeworden.“
Gruß,
Michael