Hi,
ich denke, das liegt daran, dass das Verb „wundern“ reflexiv ist. Bei der Substantivierung fällt der Bezug weg und das Wort stünde leer im Raum.
Ein Aus-/Umweg besteht in Präfixen, wie Be-, Ver-, je nachdem, was man ausdrücken will.
Ich würde Wunderung verstehen, aber auf die Bedeutung muss ich dann aus dem Kontext schließen. Ich würde auch Entwunderung verstehen, wobei ich nicht weiß, ob das ein „korrektes“ Wort ist.
Eine andere Substantivierung wäre das Sichwundern, wodurch das Reflexivpronomen übernommen wird.
Bsp: Das gekünstelte Sichwundern über die Hilfsbereitschaft der Gesellschaft soll die Angst vor der eigenen moralischen Angreifbarkeit kompensieren.
Ähnliches ist es bei sich ärgern.
„Gestern Nacht gab es zwei Ärgerungen“ ist verständlich, aber nicht semantisch eindeutig. Geht es um „Täter“ oder „Opfer“? Muss ja nicht beides geben. Es können ja Leute (erfolglos) versucht haben jemanden zu ärgern, oder es hat sich jemand (grundlos) über etwas geärgert.
Bei VERärgerung geht es um die sich aktiv ärgernden. Abstrakt wäre wieder das Sichärgern zu benutzen.
Dauerhaftes Sichärgern führt zu schlechter Laune.
viele Grüße
viator