Bewußt trotz bekannter Kreuzallergie Medikament verabreicht bei einer OP

Hallo zusammen!

Ich hatte eine OP, eigentlich ein mittelleichter Eingriff und bei weitem nicht mein erster.
Es ist bekannt das ich eine Penicillinallergie habe, die betone ich immer direkt und bisher gab es bei OP´s nie ein Problem und immer hieß es vorher: „Na wenn beim letzten mal alles gut lief, machen wir die Narkose und so weiter, wieder wie beim vorherigen mal!“

Ich machte mir also keinen Kopf.
Dann im OP Bereich lernte ich meinen Anästhesisten kennen, der durchblätterte meine Akte und fragte mich, ob ich schonmal dieses und jenes Mittel mit meiner Penicillinallergie getestet habe. Ich kann mir keine Namen merken, ka welche er nannte, jedenfalls hatte ich schon meine Beruhigungstablette bekommen, war etwas verwirrt und antwortete trotzdem korrekt, dass ich nicht herum probiere, ich weiß ja das ich die Allergie habe, also warum weiter testen?

Sonst sprechen die OP Leute mit einem, erklären was sie gerade spritzen und machen, aber diesmal drehten sie mir sogar den Rücken zu, laberten untereinander und nur weil ich den Ablauf kenne, wußte ich wann ich mein Narkosemittel bekam und weg dämmerte.

Eigentlich sollte ich im Krankenzimmer bewußt wach werden, aber ich befand mich im Aufwachraum und erfuhr erst nach und nach das es Komplikationen gab, einen anaphylaktischen Schock, da ich drei Mittel gleichzeitig bekam, wissen sie nicht welches. Wobei ich es wußte nach der dummen Fragerei wegen meiner Penicillinallergie!

Es war wohl so das ich ein Schmerzmittel bekam was ich 3 Wochen davor gut vertrug, ein Magen schonendes Mittel und, welch Zufall, ein Antibiotikum welches dafür bekannt ist, eine Kreuzallergie zu haben, also wer gegen Penicillin allergisch ist, ist es oft (ka wie häufig) auch gegen dieses Mittel und trotzdem wurde es mir, anders wie sonst verabreicht, mit dem bewußten Risiko!

Das halte ich für grob fahrlässig und nun endlich zu meiner eigentlichen Frage.

Was kann ich da machen?!?

Ich möchte das so nicht stehen lassen und sagen „Ach passiert…“ weil es extra war. Meine Hausärztin ist noch 2 Wochen in Urlaub und bis dahin möchte ich gerne wissen wie ich weiter machen soll bzw was ich unternehmen kann.

Es wäre super, wenn ich hierfür Hilfe und Rat bekäme!!!

Danke in vorraus,

Nicole

Hallo,

es gibt in jedem Krankenhaus eine Beschwerdestelle.
An diese solltest du dich wenden.

Da nichts weiter passiert ist und du ohne einen Schaden davon gekommen bist, wirst du zumindest rechtlich nicht viele Chancen haben.

Dann kannst du den Vorfall der Landesärztekammer melden.

Grüße und gute Besserung!

Hyper

Hi Nicole,

schon seit ewiger Zeit leide ich unter einer Analgin-Allergie.
Beim Ersten Mal wusste niemand von nichts, beim zweiten Mal wurde es klar und ich bekam einen Allergieausweis. Den trage ich immer bei mir.
Wenn ich mal Schmerzen habe, selten, nehme ich ASS.

Vor ein paar Wochen, nach etwa dreißig Jahren, wachte ich plötzlich in der Klinik auf, mit Drähten und Schläuchen. Ich war heiß und knallrot.
Als ich wieder richtig bei Sinnen war, fragte man mich, was los war, man hätte mir doch nur Analgin i.v. gegeben.

Ich frage mich, wozu werden die Helfer und Ärzte eigentlich ausgebildet?
Mein Allergiepass liegt direkt vor meinem Portmonaie, also ganz vorn vor Allem.
Alles, was dahinter lag, haben sie raus genommen, nur das Wichtigse nicht.
Außerdem, habe ich später erfahren, wird Analgin eigentlich schon lange nicht mehr eingesetzt.

Alles Gute für Dich, jo_enn

Hy Hyper,
Danke für den Tip, aber der ist, kannst Du nichts dafür, völig daneben.
Ich habs selbst versucht, braucht etwa bis 2074 für eine Vorentscheidung.
Und da die Bearbeiterinen alles immer auf den nächsten freien Schreibtisch schieben, …
Auch Grüße!

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Hier hatte ich mal gute Beratung. Erst mal kostenfrei. Wenn Du mit ihnen vor Gericht ziehen willst, gibt es wohl eine Gebür.
http://www.unabhaengige-patientenberatung.de/startse…

Sonst ist in solchen Fällen die Landesärztekammer erreichbar.
LG

Hallo,

aber - nur zum verständnis - er hat dir kein Medikament gespritzt, worauf du erwiesenermaßen allergisch reagierst ?

lg

Brenna

Hallo,

ich will und kann mich aktuell nur zu einem Aspekt deines Beitrags äußern.

Das halte ich für grob fahrlässig (…)

Ich möchte das so nicht stehen lassen und sagen „Ach
passiert…“ weil es extra war.

Was denn nun? Grobe Fahrlässigkeit oder Absicht?
Letzteres halte ich für außerordentlich unwahrscheinlich. Denn ernsthaft: Warum sollte der Anästhesist das tun?

Grüße
Liete

Huhu,

er wußte von meiner Allergie, ihm war bekannt das das Mittel eine Kreuzallergie auslösen kann und dennoch gab er es mir, obwohl er ein anderes hätte nehmen können, wie alle anderen davor auch.

Wie würdest du das nennen?

Er fragte mich davor ob ich es schonmal getestet habe, ich antwortete das ich bei meiner Penicillinallergie nicht herum teste.

Es ist bekannt das das Mittel bei Penicillinallergikern einen anaphylaktischen Schock auslöst.

Er ging also bewußt das Risiko ein, obwohl es genug andere Mittel gibt.

Danke das hilft mir weiter, dort werde ich mich mal erkundigen!

Meine Frage war, warum er das absichtlich hätte tun sollen.

Ich jedenfalls würde nicht wenigstens sechs Jahre Studium, sowie mehrere Jahre Facharztausbildung aufs Spiel setzen, nur um jemandem extra zu schaden. (zumal ich sowieso keinem wissentlich schaden wollen würde, aber das steht auf einem anderen Blatt)

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Hey,

Hy Hyper,
Danke für den Tip, aber der ist, kannst Du nichts dafür, völig
daneben.
Ich habs selbst versucht, braucht etwa bis 2074 für eine
Vorentscheidung.

Was? Das haben sie dir gesagt?

Und da die Bearbeiterinen alles immer auf den nächsten freien
Schreibtisch schieben, …
Auch Grüße!

Ich arbeite selbst in einer großen Klinik.
Bei uns arbeiten etwa 5.000 Menschen.
Die Beschwerdestelle kümmert sich um jede Beschwerde.
Wir haben hier schon oft diese oder jene ärztliche und nicht-ärztliche Entscheidung erklären müssen, weil sich Patienten beschwert haben.
Deswegen verstehe ich die Aussage der Beschwerdestelle deiner Klinik nicht.

Ich würde mich jetzt weiter an den ärztlichen Direktor wenden.
Dann geht das hoffentlich vor 2074!

Grüße
Ayse

PS.: auch mir haben Ärzte während einer OP ein Antibiotikum verpasst, trotz bekannter Allergie, ich hatte allerdings mehr Glück und hatte „nur“ ein geschwollenes Gesicht!
Ich habe nichts weiter unternommen. Shit happens!

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Im Deutschlandfunk rief mal eine Zuhörerin bei einer Experten-Fragestunde an und erzählte folgendes: Ihre Mutter bekam in einem Krankenhaus trotz bekannter Allergie ein Mittel, das bei dieser Allergie nicht gegeben werden durfte. Die Mutter verstarb dann sogar an der allergischen Reaktion. Die Anruferin (Tocher der Verstorbenen) verklagte dann die Klinik. Am Tag der Gerichtsverhandlung erschien der Anwalt der Anruferin nicht, sie verlor deshalb den Prozess. In der nächsten Instanz, mit einem anderen Anwalt, passierte dasselbe. Also Anwalt engagiert, und der kommt dann einfach nicht. Zweimal. Tja, Zufälle gibt’s. Was da im Hintergrund gelaufen ist, kann man nur vermuten. Mich kann in unserem Gesundheitssystem jedenfalls nicht mehr viel schocken.

Berichte mal, was du letztlich erreicht hast (im Forum oder per PN). Würde mich interessieren. Auch, wie das ist mit dem Protokoll der OP. Kriegst du das in die Hand, und ist da wahrheitsgemäß eingetragen, was sie dir gegeben haben?

Viel Glück.