Hallo,
konkrete Antwort habe ich keine, aber vielleicht ein paar Notizen zu deiner interessanten Frage.
Die „Vanek“-Trilogie, besteht aus den Einaktern Audienz, Vernissage und Protest und wurde in den 70ern des vorigen Jahrhunderts parallel zu den Ereignissen nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im Burgtheater (Akademietheater) uraufgeführt.
Der zweite Autor, der Vanek neben Kohout benütze, war Jiří Dienstbier. Und der dritte, wie du richtig sagst, war Pavel Landovsky, ein tschechischer Schauspieler Autor und Regisseur, der den Vanek als erster „übernahm“, aus der CSSR ausgebürgert wurde und in der Folge in Wien am Burgtheater engagiert wurde.
Auch Tom Stoppard plante eine Figur namens Vanek oder auch nur Ferdinand, die mit den drei Autoren in direktem Zusammenhang steht = Ferda.
http://books.google.at/books?id=tFQeuXCy8jMC&pg=PT9&…
Ein Begriff für eine autoren-übergreifende Figur fällt mir im Augenblick nicht ein, ich bin auch absolut nicht sicher, ob es ihn fachsprachlich gibt. Und wenn, dann fällt er sicher noch jemandem hier ein…*lächel*
Die Situation damals war für alle Autoren einmalig und die Tatsache, dass sie sich einer gemeinsamen Identifikations-Figur bedienten, zeugt bis heute von dem großen gemeinsamen Willen aus dem Exil, aus dem Gefängnis und aus der inneren Emigration heraus Protest gegen das Regime auszuüben.
Ich würde Vanek heute vielleicht als Leitfigur, eine Mehr-Autoren Figur, eine Symbol/Identifikationsfigur dreier Autoren, etc. umschreiben.
Havel selbst soll den Ferdinand und/oder seine Stücke mal „das Vanek Prinzip“ genannt haben (Quelle: mein Ohr auf Kohout gerichtet:smile:)
Wir sagten seinerzeit „dein“ Vanek, „sein“ Vanek usw.
)
Lieben Gruß, Maresa