Guten Tag,
wer kann mir Aussagen insbesondere der drei hierzulande verbreiteten monotheistischen Religionen bezüglich „Ehrung, Wertschätzung der Kinder gegenüber ihren Eltern“ machen. Besonders Bibelstellen interessieren mich.
Danke
Laika
Guten Tag,
wer kann mir Aussagen insbesondere der drei hierzulande verbreiteten monotheistischen Religionen bezüglich „Ehrung, Wertschätzung der Kinder gegenüber ihren Eltern“ machen. Besonders Bibelstellen interessieren mich.
Danke
Laika
Hallo Laika,
die Grundlage steht wohl in 2.Mose 20,12
„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren…“
Damit ist eigentlich alles gesagt.
Es ist nur die Frage wie man „ehren“ definiert.
Gruß Steffi
Hallo Laika
Im Talmud siehe:
Kidduschin
30 b/31 a
31 a
Chullin
84 b
Gruß asimov
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Hallo Asimov,
und was steht da?
Ich denke es ist allgemein in Foren Konsens und gehört zur Netiquette, daß man Fragen so beantwortet, daß die Antwort für die Fragesteller verständlich ist.
Ich gehe nicht davon aus, daß jede/r der hier Mitlesenden so eben mal alle möglichen religiösen Grundlagenwerke zuhause im Bücherschrank stehen hat.
Viele Grüße
Iris
Hallo Laika
Im Talmud siehe:
Kidduschin
30 b/31 a
31 aChullin
84 bGruß asimov
Hallo asimov,
Im Talmud siehe:
Kidduschin
30 b/31 a
31 aChullin
84 b
ich hab zwar den Talmud vorliegen, bin aber nicht willens, die knapp zwei Seiten abzutippen.
Hast Du die Zitate kopierfähig vorliegen?!
Gandalf
Ursprüngliche Antwort:
Was eines der 10 Gebote ist, die sich eigentlich nicht an Kinder richten… oder wie erklärst du deinem Kind „Du sollst nicht ehebrechen“ ?
Revision:
Habe schlecht gelesen. Ist die Frage nach dem Eltern/Kind Verhältnis während das Kind ein Kind ist, oder generell?
lg
Kate
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Kate,
Ist die Frage nach dem Eltern/Kind
Verhältnis während das Kind ein Kind ist, oder generell?
Das Kind wird zwar erwachsen, aber es bleibt immer ein Kind seiner Eltern, also bleibt das Gebot ein Leben lang bestehen.
Gruß Steffi
BS"D
Hallo Laika.
wer kann mir Aussagen insbesondere der drei hierzulande
verbreiteten monotheistischen Religionen bezüglich „Ehrung,
Wertschätzung der Kinder gegenüber ihren Eltern“ machen.
Es gibt hier im Wesentlich zwei Stellen, welche sich konkret auf die Eltern beziehen:
„Ehre deinen Vater und deine Mutter; damit lange deine Tage dauern auf dem Boden, den G’tt, dein G’tt, dir gibt“ (Exodus 20:12)
„Ehrfürchte jeder seine Mutter und seine Vater“ (Leviticus 19:3)
Die Bedeutung dieses Gebots seinen wir schon darin, dass es eines von Zweien ist für die uns eine langes Leben versprochen wird, so dass die Rabbiner es auch mit der G’ttesfurcht auf eine Ebene stellten.
Die Rabbiner haben dann dieses dann so ausgelegt, dass man die Ehrfurcht gegenüber seinen Eltern so zeigen kann, dass man sich nicht auf die Plätze setzt, wo normalerweise die Eltern sitzen, dass man ihnen nicht widerspricht, sie nicht beim Vornamen ruft, aufsteht wenn sie erstmals ein Zimmer betreten etc.
Die Ehre sollte sich so ausdrücken, dass man die Eltern mit Essen, Kleidung und Wohnung unterstützt, wenn sie selber dazu nicht in der Lage sind, aber auch ansonsten ihnen hier immer Geschenke gemacht werden.
Die Frage die schon aufkam, ist wie weit und lange dies Ehre gegebüber den Eltern zu erfüllen ist. Im Talmud wird dann hier das Beispiel gebracht, dass selbst wenn die Eltern den ganzen Besitz des Sohnes unrettbar ins Meer werfen, er darüber nicht ein negatives Wort gegenüber seinen Eltern verlieren darf.
Bei der Furcht wird das Beispiel gebracht, dass der Sohn zu grossen Ehren kam und der ganzen Stadt vorsteht und nun die Eltern in der Öffentlichkeit zu ihm kommen, seine Kleider von ihm reissen, ihn beschimpfen und bespucken, er in der Öffentlichkeit sich darüber nicht aufregt oder darauf nur reagiert.
Die einzige Grenze für dieses Gebot (Furcht und Ehre sind ein Gebot) ist, wenn die Eltern das Kind um etwas bitten, was gegen die Tora ist.
Der Ba’al haTurim wirft dann darüber hinaus noch die Frage auf, warum das Gebot die Eltern zu ehren, direkt nach dem Gebot den Schabbat zu halten genannt wird. Er beantwortet dieses so, dass dadurch gezeigt werden soll, dass wir durch das Halten des Schabbes, auf G’tt vertrauen und seiner Schöpfung, auch durch die Ehre gegenüber den Eltern, ebenso auch Ehre gegen G’ttes Schöpfung zeigen, da Er uns diese Eltern gegeben hat.
Saadiah fragt ganz praktisch warum wir für die Ehrung der Eltern ein langes Leben versprochen bekommen. Er beantwortet dieses so, dass wenn wir unsere Eltern auch im hohen Alter ehren, sie hier dann sorglos und länger dadurch leben können. Dieses lernen dann von uns unsere eigenen Kinder, welche uns dann eben im hohen Alter auch unterstützen.
Nachmanides beantwortet diese Frage wieder ganz anders und verweist darauf, dass wie bei der Ehre gegenüber G’tt wir eigentlich gar keinen Lohn erwaten sollen und dieses ohne Nachfrage tun sollen. Das versprochene lange Leben dient dann hier nur noch als Verweis auf den gleichen Lohn, bei der Ehre gegenüber G’tt.
Soweit erst einmal dazu. Ich könnte noch viel mehr schreiben…
BS"D
Hallo Iris.
und was steht da?
Wahrscheinlich hat er selber auch nur diese Verweisliste (findet man im Internet). Ich kann dann da auch noch viel mehr Quellen nennen, wie Sanhedrin 50a, b, Ketubos 31,f Bava Metzia 31a, Jevamot 6a usw. Aber wie du schon nachfragtest, sind diese Quellen wertlos, wenn ich selber nicht ausführe, warum ich sie nennen und wenigstens zusammenfasse, was dort steht.
In Keduschin 30b wird auf die Furcht gegenüber den Eltern eingegangen, nachdem es davor um die Pflichten gegenüber den Kindern ging (z. B. Tora zu lehren). So wird zu Beginn von 30b die Furcht gegenüber den Eltern mit der gegenüber G’tt auf eine Stufe gestellt.
Hallo,
das erstaunt mich nun schon, das ausgerechnet diese Bibelstellen nicht genannt wurde:
Lk 14,26:
„Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter und sein Weib und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein.“
Insbesondere das NT hat ausgesprochen familienkritische bzw. -feindliche Stellen.
Und Jesus selbst, Mk 3,32-34:
"Und eine Volksmenge saß um ihn her; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen suchen dich. 33Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder meine Brüder?
34Und im Kreise umherblickend auf die um ihn her Sitzenden, spricht er: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; 35denn wer irgend den Willen Gottes tun wird, derselbe ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.
grüße,
taju
Hi Steffi
Natürlich ^^ Was ich aber eher meinte war der Unterschied ob es darum geht beim Kind nach dem „Ab ins Bett!!!“ sofort ein „Jawohl Herr Papa“ auszulösen oder ob es darum geht, die Eltern im Alter weiterhin zu versorgen 
lg
Kate
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Kate,
Was ich aber eher meinte war der Unterschied ob
es darum geht beim Kind nach dem „Ab ins Bett!!!“ sofort ein
„Jawohl Herr Papa“ auszulösen oder ob es darum geht, die
Eltern im Alter weiterhin zu versorgen
In der Ursprungsfrage sehe ich direkt weder das eine noch das andere.
Es geht um „ehren“, also achten.
Jemanden achten ist eine Geisteshaltung und hat (zumindest für mich) weder mir absolutem Gehorsam, noch mit Versorgung etwas zu tun.
Es ist der Respekt vor einem anderen Individuum und in diesem Fall eben im besonderen der Eltern.
Gruß Steffi