@MOD verschieben? (mit Antwort)
Hallo Stefan,
ich hoffe mal, das wird nicht gelöscht, sondern verschoben…
Angeregt durch den Artikel unter mir („Schlechter Sex“) wirkt
es auf mich so, als wäre der Preis, den man für einen Partner,
eine Partnerschaft, eine Beziehung zahlen muss, Sex.
Äh… ich glaube, für die meisten Menschen ist das nicht ein Preis, den man bezahlt, sondern etwas, das einfach ganz elementar zu einer Beziehung dazugehört.
Aber kann es das wirklich sein? Ich meine, es gibt natürlich
Menschen, die an Sex kein großes Interesse haben, denen
Kuscheln, Vertrauen, Nähe wichtiger ist, als Geschlechtsteile
zusammenzustecken o.ä.
Das klingt nun ein bisschen so, als würde es deiner Meinung nach nur entweder, oder geben. Also entweder Kuscheln, Vertrauen und Nähe, oder Sex. („Geschlechtsteile zusammenstecken“ klingt ziemlich abwertend.)
Aber okay, gehen wir mal von einer Person aus, der Kuscheln, Vertrauen und Nähe sehr wichtig sind, die aber (aus welchen Gründen auch immer) eine eher ablehnende Haltung zu Sex hat.
Wie soll so ein Mensch nun zu jemanden kommen, der ihn liebt
und knuddelt?
Partnerschaft fällt ja wohl aus - weil da auch Sex dazugehört.
Mutter/Vater sind kein Partner, und kein Partnerersatz.
Bleiben Geschwister (so vorhanden) - sind aber auch keine
Partner in dem Sinne.
Was bleibt da noch? Ist Sex für diese Menschen etwas, was man
investieren muss, damit man einen Partner findet?
Nein, ich glaube, das wäre der falsche Weg. (Lassen wir mein Unverständnis einer solchen Einstellung, und meine Ansicht, dass da evtl. eher eine Therapie angebracht wäre, mal außen vor.) Wenn sich jemand eine Partnerschaft wünscht, die auf Kuscheln, Nähe und Vertrauen beruht, ganz ohne Sex zu haben, ist m. E. der einzig sinnvolle Weg, sich einen Partner mit den gleichen Bedürfnissen zu suchen. Mir scheint da der Gedanke durchzuscheinen, dass Sex sich negativ auf eine Beziehung auswirkt. Weil man sich aber eine Beziehung wünscht, und außerdem dauernd zu hören bekommt, dass Sex wichtig ist in einer Partnerschaft, lässt man sich eben darauf ein, und „bezahlt diesen Preis“. So eine Beziehung ist m. E. von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und zwar tatsächlich wie vom „Sexvermeider“ vorausgesehen so, dass sich der Sex negativ ausgewirkt hat.
Nenn mich naiv, aber ich glaube, in einer guten Beziehung, regelt sich das mehr oder weniger von alleine. Entweder die Bedürfnisse und Vorlieben sind von vornherein so ähnlich, dass es keine Probleme gibt, oder beide erkennen, wissen und spüren (durch gute Kommunikation), immer mehr was dem anderen wichtig ist, und warum. Dadurch gleichen sich m. M. n. die Bedürfnisse ganz automatisch immer mehr an. Das lässt sich m. E. übrigens genauso auf ungewöhnliche Fetische o. ä. anwenden.
Gruß
M.