Hallo alle zusammen!
Ich hoffe, dass ich hier ein paar Tipps für mein Beziehungsproblem bekomme - denn allein weiß ich wirklich nicht mehr weiter. Es ist eigentlich eine ziemlich lange Geschichte und ich werde versuchen, es zu kürzen und hoffentlich gut verständlich machen.
Mein Freund und ich sind seit zweieinhalb Jahren zusammen.
Die ersten 4 Monate war heller Sonnenschein, dann starb seine beste Freundin und plötzlich war alles anders. (so zumindest sehe ich die Sache - er sagt, dass das nicht die Ursache für die Veränderung war)
Unsere Beziehung ging Stück für Stück den Bach hinunter, immer weniger Aufmerksamkeiten, „Liebesbeweise“, Zärtlichkeiten. Problematik angesprochen - er sagte, er brauche Zeit. Ich war immer für ihn da und habe wirklich alles die erste Zeit nach dem Tod hingenommen…aber es wurde von seiner Seite aus immer weniger, was er mir gegeben hat.
Letztes Jahr im September ein Riesenkrach, daraufhin hat mein Freund sich mit einer guten Bekannten ausgetauscht, die mir z.T. Recht gegeben hat. Die Zärtlichkeiten wurden wieder mehr, er gab sich Mühe, wir hatten verschiedene „Regeln“, an die wir uns halten wollten.
Doch bis jetzt hat alles wieder total abgenommen. Wir sehen und nur am Wochenende und unter der Woche tauschen wir vielleicht ein paar grundlegende Infos aus - ein „ich vermisse dich“ oder „ich liebe dich“ gibt es schon lange nicht mehr - es sei denn, ich tue den ersten Schritt.
Gestern der absolute Gau. Ich hatte eine Nachricht bekommen, die mich im ersten Moment am Boden zerstört hat - also hatte ich das dringende Bedürfnis, es meinem Freund mitzuteilen.
Und alles, was als Reaktion von ihm kam, war ein nüchterner, rationaler guter Ratschlag - kein Mitgefühl, kein in den Arm nehmen…gar nichts.
Daraufhin ist dann alles aus den letzen Wochen und Monaten aus mir herausgebrochen und ich habe ihn wegen seines „Eiswürfelverhaltens“ zur Rede gestellt.
Und Er hat mir geantwortet, dass er auf Grund der vielen Streitereien eine Mauer aufgebaut hat und mir deshalb nicht mehr die Liebe geben kann, nach der ich mich so sehne und die ich brauche.
Letztes Jahr im April hatte ich wirklich ein paar Wochen wegen beruflicher Verhältnisse eine sehr schlechte Zeit, wo ich psychisch total am Ende war und zum Schluss sogar einen Psychologen aufgesucht habe, um besser damit umzugehen. Es stimmt, dass ich in der Zeit gereizt war und ungerechtfertigter Weise meine Laune z.T. auch an meinem Partner ausgelassen habe. Wobei ich sagen muss, dass es auch da nicht wirklich Rückhalt seinerseits gegeben hat)
Für das alles habe ich mich im Nachhinein entschuldigt und es tut mir auch heute noch sehr leid. Ich weiß, dass mein Verhalten da nicht fair war.
Bei allen anderen Streitereien waren immer wir beide zu gleichen Teilen involviert - es ging v.a. um die gemeinsame Zeit miteinander und dieses „Liebesproblem“ und ich dachte bis jetzt, wir hätten immer eine Lösung gefunden und hätten darüber hinweggehen können und jeder hätte dem anderen verziehen.
Seit gestern weiß ich, dass ich mich da vermutlich ziemlich geirrt habe. Mir werden dann immer Sachen an den Kopf geworfen, dass ich eine negative Lebenseinstellung habe, meinen Freund nur wie den letzten Dreck behandle und immer als Arschloch hinstelle - und, wenn er wirklich so scheiße wäre, sich ja auch gleich vor den Zug werfen könnte…das stimmt alles überhaupt nicht und jedes mal muss ich das aufs Neue erklären, immer und immer wieder. Wenn ich so etwas von ihm halten würde, dann wäre das weder Liebe noch Beziehung!
Ich suche keinen Streit, aber für ihn wäre es augenscheinlich besser, ich würde komplett meinen Mund halten und nie wieder Dinge hinterfragen, die ich nicht verstehe - wo ich ihn nicht verstehe.
Wenn es Streit gibt, dann nie so, dass wir uns anschreien oder mit bösen Worten bewerfen. Der Ton wird inzwischen öfters etwas rau, am Anfang war das nicht so…das resultiert aber von meiner Seite her aus dem Frust heraus, dass wir reden und reden und immer wieder die selben Sachen durchkauen.
Wirklich, mich plagen mich langsam Selbstzweifel, ob ich wirklich so mies bin, wie ich immer gemacht werden.
Jetzt stehe ich da und weiß keinen Schritt mehr weiter - ausser, das wir uns trennen.
Oder soll ich warten, dass die Wand irgendwann einmal von alleine einfällt? Wo sie doch bei jeder kleinen Meinungsverschiedenheit, jedem kleinen Problem wieder Meter zu wachsen scheint?
Ich bin die ganzen letzten Monate über meinen Schatten gesprungen und habe meinen Partner Liebe und Zuneigung entgegengebracht - aber ich brauche auch einmal jemanden, der mir den Rücken stärkt, der mich in den Arm nimmt…
Oder wäre es besser, sich einmal ein paar Wochen nicht zu sehen?
Ich hoffe, dass ich hier ein paar ernstgemeinte Ratschläge bekomme. Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Trennung will, weiß aber keine andere Möglichkeit.