Hallo.
Ich bin ja nicht gegen das Ablehnen von biologischen
Gegebenheiten. Ganz im Gegenteil. Aber wenn man die schon ins
Feld führt, dann bitte die richtigen. Menschen mit Fischen und
Pelikanen zu vergleichen bringt nichts. Wenn dann müßtest du
mit Schimpansen vergleichen.
Es stimmt halt nicht. Mensch und Schimpanse sind zwar nah verwandt, aber ihre Art sich fortzupflanzen ist ganz anders.
Schimpansenmütter kommen mit ihren Jungen in der Horde ganz gut allein zurecht, Menschenmütter ursprünglich nicht.
Dazu ist ein neugeborener Mensch einfach viel zu hilflos und somit auch die Mutter.
Wenn man schon vergleicht, muss man Paarungsmodelle vergleichen und da ist das monogame Modell, bei dem sich beide Eltern um den Nachwuchs kümmern, einwandfrei das Erfolgreichste. Schon bei Buntbarschen.
Und genau diese Paarbindung ist es, die auch dem Menschen seinen „Erfolg“ gebracht hat. Menschen sind im Vergleich mit Schimpansen erschreckend unfertig, wenn sie auf die Welt kommen.
Sie müssen aber so unfertig zur Welt kommen, weil ansonsten der Kopf, mit dem abnorm großen Gehirn, nicht mehr durch den Geburtskanal passen würde. Menschen sind neotone Frühgeburten. Das eine bedingt halt das Andere. Eine Grundbedingung war die Paarbindung und deshalb wurde die ins Genrepertoir aufgenommen.
Es würde viel zu weit führen, das hier alles ausführlich zu erklären.
Vor allem aber ärgere ich mich darüber, dass die Schuld für
gewisse sexuelle Verhaltensformen, die gewissen, frei
denkenden Frauen nicht passen, ständig dem Mann und dessen ach
so patriarchalischer, unterdrückender Denkweise angelastet
werden.
Dafür habe ich zwei Argumente:
Wären diese Denkweisen biologisch verankert, würden
Menschenaffen eher generell so leben als anders UND es dürfte
menschenunmöglich sein, es anders zu machen.
Ja, wie oben erklärt, eben nicht. Brutpflege- und Paarungsverhalten (Verhalten überhaupt) sind sehr variabel. Auch unter nahe verwandten Arten.
Wer will kann ja mal mit Wicki ein paar Vergleiche anstellen.
Und Schimpansen sind vielleicht unsere Vettern, aber keinesfalls unsere Vorfahren.
Was nun wirklich
beides nicht der Fall ist. Alle Argumente für die lebenslange
Monogamie der Frau sind immer nur sozial begründet und nie
biologisch.
Sie sind tatsächlich biologisch begründet in der Verhaltensbiologie, die hier leider anscheinend niemand studiert. Und natürlich gibt es Variationen.
Nasen, oder um näher am Thema zu bleiben, Fortpflanzungsorgane sind von Individuum zu Individium auch gänzlich verschieden. Du willst doch nicht etwa behaupten, dass die deshalb sozial begründet sind.
Gänse sind auch monogam, Maulbrüter tragen Eier und Junge im Maul rum, alles aus sozialen Gründen?
Wir haben Emanzipation und sexuelle Freiheit. Die meisten
Frauen sind vollkommen unabhängig vom Einkommen irgendeines
Partners. Die Geburtenverhütung kann Frau auch vollkommen in
eigene Hände nehmen.
Richtig, weswegen die Monogamie auch dann unnötig ist, wenn
man den sozialen Grund (männliche Erbfolge) akzeptieren
möchte.
Es behauptet ja niemand, dass sie nötig ist. Millionen alleinerziehender Frauen und Männer beweisen in der heutigen Zeit das Gegenteil. Es ist nur die Form der Vermehrung, die uns nun mal im Blut liegt. Wonach wir, (die meisten von uns), unbewusst streben.
Gruß, Nemo.