Das eigentliche Problem bin ja eigentlich ich… nicht er
möchte keinen Sex, sondern ich… Er würd vor Freude rote
Ohren bekommen, wenn ich ihn abends auf dem Esstisch im heißen
Outfit verführe.
Doch ich hab einfach keine Lust… wie ich unten schon
geschrieben hatte, hab manchmal Angst, daß irgendwas mit
meinen Hormonen/Libido nicht stimmt.
Vielleicht ists im Moment einfach alles ein bischen viel, denn
wenn wir in Urlaub sind, haben wir ein sehr schönes
Liebesleben.
Dachte, ich finde hier vielleicht einige Leute, die sowas
selber schonmal erlebt haben, und mir einige Tipps geben, wie
sie aus der Sache wieder rausgekommen sind.
Hallo sunshine.
Im Grunde dachte ich, dass du eventuell einfach mal über den eigenen Schatten springen könntest. Denn, wie Oma schon sagte, manchmal kommt der Hunger erst beim Essen. Manchmal ist man wirklich derart überlastet, dass da gar keine Zeit für Hungergefühle ist.
Kann natürlich auch sein, dass du das Problem selber in diese Ecke schiebst und es in Wirklichkeit ganz wo anders liegt, aber du scheinst mir einfach überlastet.
Es ist natürlich individuell verschieden, manche Frauen klammern sich in ähnlicher Situation geradezu an Sex. Aber im Allgemeinen kann man wohl sagen, dass die böse Mutter Natur, für die der Hauptzweck des Sex immer noch in der Fortpflanzung liegt, die Sexualhormone bei dauergestressten Frauen tatsächlich herunter fährt. Das kann soweit gehen, dass der Eisprung und damit die Periode ausbleiben. Grundsatz ist halt immer noch, dass Frau erst mal die schon vorhandenen Kinder groß ziehen soll, ehe sie in ein neues investiert. Dass der Versand dann sagt, aber wir verhüten doch eh, spielt da keine Rolle.
Und dann kommt zu dem ganzen Stress noch der Stress mit dem fehlenden Sexualleben dazu. Und der Verstand ist machtlos.
Ja, und manchmal merkt man halt garnicht, was einem alles fehlt.
Als meine beiden Töchter noch klein waren, hatten wir mal die Möglichkeit, sie für einen Nachmittag in eine Betreuungsstelle abzugeben. Tatsächlich haben wir, nach Jahren, erst da gemerkt, wie sehr uns die Kinder eingespannt, die ganzen Jahre in Anspruch genommen hatten.
Und dass wir uns noch lieb hatten und Spaß miteinander haben konnten, sogar ganz ohne Sex. Tatsächlich hat uns diese Erkenntnis damals sehr weiter geholfen. Irgendwie war unser Privatleben vorher zwischen Kindern und Sorgen einfach zerronnen.
Deswegen, macht euch möglichst, wenigstens an einem Nachmittag in der Woche, von Kindern und Rechnungen und Plänen frei. Das geht, wenn man es nur wirklich will. Plant für diesen Nachmittag nichts besonderes, schon gar nichts sexuelles. Macht, gemeinsam, etwas, was euch Freude macht, etwa einen kleinen lockeren Einkaufsbummel oder einen schönen Spaziergang. Nur nichts, was wieder feste Termine verlangt, wie etwa Kino, das um eine bestimmte Zeit anfängt, usw. Kurz gesagt, keinen zusätzlichen Stress.
Dann werdet ihr merken, dass das Leben schön ist und dass ihr füreinander da seid, damit einer dem anderen Freude macht.
Das mit dem Sex, das kommt dann schon von selber wieder.
Was wollte ich noch sagen?
Ach ja, das mit dem Urlaub, das ist, meiner Meinung nach, der größte Fehler, den die Menschen in den Industrieländern momentan machen.
Zwei, drei Wochen im Jahr, in die man das ganze Leben hinein zwängt, und in der übrigen Zeit funktioniert man nur, das macht einen kaputt.
Denn eigentlich sollte jeder Tag so sein wie im Urlaub und das eigene Zuhause schöner als jedes Urlaubsdomizil. Natürlich geht das nicht immer und nicht überall, wenn man sich aber Mühe gibt und locker darauf hin arbeitet, gelingt es tatsächlich mit der Zeit immer besser. Und irgendwann ist jedes Wochenende, das man mit den geliebten Menschen an seiner Seite verbringt, so etwas wie Urlaub.
Man lebt nur einmal!
In diesem Sinne,
Gruß, Nemo.