Wie übersetze ich denn die Bhagavad-Gîtâ korrekt?
Ich glaube, ich bin kaum im Stande diese Frage in all ihren Aspekten zu beantworten, deswegen beschränke ich mich mal auf die mir am brennensten erscheinenden Probleme.
Vor der Übersetzung einige Gedanken, die meine Wortwahl beeinflußt haben, ich glaube nämlich apriori ist es nicht möglich.
Philosophie ist in unserer Welt dringenst von Nöten, denn sie würde für beseere Kommunikation und differenziertere Weltbilder sorgen.
Wir leben in einer globalisierten Welt, in der jeder glaubt, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Geht mal hinaus zu Medienleuten, zu Politikern, zu Wirtschaftsleuten oder Anwälten.
Alle glauben, sie könnten Euch erklären, wie die Welt funktioniert.
Festzementierte Weltbilder und nicht der Deut eines Versuches, alles auch aus anderen Perspektiven zu sehen.
Wenn man heute seinen Geist erweitern will, nimmt man an Manager-Kursen teil, wird Buddhist oder Kifft.
Ganz toll, denn alle Ansätze werden in der Regel nur als Scheinheiligkeit vor sich hergetragen.
Wichtig ist halt, was chic ist.
Wenn man cool und angesagt ist, reicht das so.
Naiver Realismus in seiner Reinform.
Diese Festzementierten Weltbilder haben dann noch einen zweiten entscheidenen Nachteil: Sie treffen aufeinander.
Bekämpft werden sie dann gegenseitig mit vollkommen unsachlichen Wortschlachten, bei denen der Dumme und/oder unfähige logischer Weise immer auf der anderen Seite zu suchen ist.
In diesem Zusammenhang sollte es einem zu denken geben, daß es Bücher wie „die Kunst, jede Diskussion zu gewinnen“ (meines Wissens heißt es so) und den anderen Sermon rhetorischer Werke auf dem Markt gibt.
Ich könnte noch zahlreiche andere Beispiele bringen, aber ich denke, daß klar ist, wovon ich rede!?
Philosophie würde uns allen helfen, sauber zu denken, sauber zu er- und begründen, sauber zu argumentieren und diskutieren und schließlich zur Erkenntnis zu gelangen, daß es auf eine Frage immer mehr als nur eine Antwort gibt.
Gerade letzteres ist in der naiv realistischen Welt nicht gefragt.
Man will für alles eine letztere Antwort, eine Weltformel.
Ich habe sehr oft schwierigkeiten, kompliziertere Fragestellungen mit mehr als einer Antwort zu versehen, zu unterschiedlich sind die Perspektiven, aus denen man eine Frage sehen kann.
Die echt harte Nuss, die es dabei zu knacken gilt ist, den Menschen zu vermitteln, daß dieses Verhalten aber keineswegs abschweifend oder nicht von dieser Welt, sondern dringend von Nöten ist, um eigene Weltsichten und Positionen zu überprüfen, und so zu einem besseren, verständnisvolleren Zusammenleben zu führen.
Aber der Philosophie hängt halt immer noch das unnahbare, das nicht zu greifende an.
Es ist irgendwo bezeichnend, daß Worte wie „jetzt fängst Du aber an zu philosophieren“ im negativen Sinne gebraucht werden.
Das führt mich zu dem Text aus der Bhagavad-Gîtâ, der mir Probleme bereitet:0
âpûryamânam acalapratishtham
samudram âpaa pravishanti yadvat
tadvat kâmâ yam pravishanti sarve
sa shântim âpnoti na kâmakâmi
Wer wie der Teppich des Meeres, in dem die Wasserlinien gezeichnet,
Das sich anfühlet und doch ruhig dargezeichnet ist, -
Wer so in sich die Winde des Lebens läßt verschwimmen,
Der findet sich - nicht, wer ihnen nacheilt.
Nicht sicher bin ich mir bei acalapratishtham!
Danke euch Experten!
h.