Bhagavadgita

Hallo Wissende,

welche Übersetzung der Bhagavadgita ins Deutsche ist empfehlenswert?

Gruß
Marion

Hallo Marion,
ich benutze:

Die Bhagavadgîtâ
Sanskrittext mit Einleitung und Kommentar
von S. Radhakrishnan
mit dem indischen Urtext verglichen und ins Deutsche übersetzt
von Siegfried Lienhard
R. Löwit GmbH Wiesbaden, o.J.

Lienhards Übersetzung folgt dem Text der 2. Auflage der englischen Originalausgabe, erschienen bei George Allen Unwin Ltd., London. Der Sanskrittext ist in lateinischer Schrift wiedergegeben, nicht in Devanagari. Der Text wird shloka für shloka übersetzt und kommentiert. Die Einleitung ist recht umfang- und mE aufschlussreich, wenn auch wohl teilweise überholt (Erstveröffentlichung 1948).

Zum Übersetzer (ja, es handelt sich um den ehemaligen Präsidenten Indiens) vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/Sarvepalli_Radhakrishnan Das Buch ist ohne Probleme antiquarisch erhältlich, u.a. auch bei amazon, abebooks, antiqbook usw.

Ansonsten kenne ich noch die Übersetzung von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada und kann darauf verzichten. Die älteren deutschen Übersetzungen (Deussen, Garbe, Otto usw.) kenne ich nicht - das Werk hat mich stets eher nur am Rande interessiert :wink: … Auch von Michael v. Brücks aktueller Übersetzung ist mir nur die im Internet angebotene Leseprobe (http://www.verlagderweltreligionen.de/_cover/lesepro…) bekannt. Bei näherer Beschäftigung mit diesem Werk dürfte jedoch v. Brücks Kommentar auf jeden Fall lesenswert sein; Radhakrishnans Einleitung ist ja schon etwas betagt.

Freundliche Grüße,
Ralf

Bhagavadgita und Radhakrishnan
Hallo Ralf,

Die Bhagavadgîtâ
Sanskrittext mit Einleitung und Kommentar
von S. Radhakrishnan
mit dem indischen Urtext verglichen und ins Deutsche übersetzt
von Siegfried Lienhard
R. Löwit GmbH Wiesbaden, o.J.

Lienhards Übersetzung folgt dem Text der 2. Auflage der englischen Originalausgabe, erschienen bei George Allen Unwin Ltd., London.

Von Radhakrishnan ist die umfangreiche Einleitung sowie die Kommentierung der Strophen im Einzelnen. Die (englische) Übersetzung des Gita-Textes selbst jedoch ist von einem Sir Edwin Arnold. Und Lienhard hat dann das Ganze wiederum ins Deutsche übersetzt, indem er die Gita-Übersetzung nochmal am Original kontrollierte.

Ich hab diese Ausgabe 1990 für eine Seminarreihe über indische Philosophie zu Grunde gelegt. Unter meinen Studenten waren auch ein Indologe und ein Sanskritdozent. So konnte man mit ihrer Unterstützung auch Details und Probleme der Übersetzung diskutieren.

Daraus ergab sich, daß die Übersetzung, auch die deutsche, recht verläßlich ist, so daß ich sie auch empfehlen würde.

Daß Radhakrishnans Kommentare an Wert verlieren sollten, weil sie schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel haben, kann ich nicht sehen. Radhakrishnan hat gegenüber anderen Kommentatoren den Vorteil, daß er ein ausgezeichneter Kenner auch der europäischen Philosophie war. Diese Kenntnisse sind bei solchen Transpositionen in europäische Denktraditionen meiner Überzeugung nach unabdingbar.

Schöne Grüße
Metapher

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Moin,

vielen Dank euch beiden. Es wird dann wohl die Ausgabe von Radhakrishnan werden, insbesondere weil der Sanskrittext mit dabei steht. Kann einer von euch noch was zu den Übersetzungen von Klaus Mylius und Richard Garbe sagen?

Gruß,
Marion