BHKW/elektrische Spannungsreihe

Guten Morgen,

ich bin gerade dabei, aus einem wassergekühlten, dieselmotorgetriebenen Notstromaggregat ein BHKW zu bauen.
Folgende Frage stelle ich mir, ich hoffe, noch nicht zu spät:

Der Motor ist aus Grauguss und Aluminium, die Leitungsrohre zur Heizung aus Kupfer. Ich befürchte nun Probleme hinsichtlich der Verträglichkeiten der unterschiedlichen Materialien bzw. der elektrischen Spannungsreihe.
Ich habe mir von Autofachleuten sagen lassen, daß im Fahrzeug auch verschiedene Materialien verbaut werden, ohne dass es Probleme gibt. Der Kühlwasserzusatz sorgt dafür, dass sich an den Innenwänden der Rohre und Schläuche ein Belag bildet, sodass das Wasser selbst quasi von den Rohrmaterialien getrennt ist.
Stimmt das überhaupt? Hätte es Sinn, zwei verschiedene Werkstoffe nicht direkt zu verbinden und z.B. durch einen Gummischlauch zu trennen?
Kennt sich jemand damit aus?
Mit bestem Dank im Voraus, Georg Brendebach

Hallo Georg
Das Problem der Korrosion im Wärmetauschersystem haben auch die Kraftwerksbetreiber. Die lösen das Problem indem sie sehr reines Wasser in ihrem Kreislauf halten, (Reinstwasser mit einem spez elektr. Widerstand von über 2 MegaOhm/cm). Fehlt Elektrolyt (Ionen von Salzen) ist auch Wasser kaum korrosiv und die elektrochemischen Prozesse kommen zum erliegen. Weil aber im Wasser gelöstes CO2 (eben Kohlensäure) wieder Ionen freisetzen kann, wird dem Kesselwasser meist eine Base zugegeben (in der Regel ein organisches Amin wie z.B. Ethylamin 0.01%, was aber etwas nach Fischmarkt stinkt). In deinem Fall müsste die Base auf Kupferleitungen abgestimmt sein, für Eisenhaltige und Aluminium geht das eigentlich.
Als letztes kann man mit Argon noch den Restsauerstoff verdrängen. So erhält man eine sehr inerte Kühlflüssigkeit, die sich mittels elektr. Leitwert auch sehr gut überwachen lässt. Wenn das System sehr dicht ist, hält der Korrosionsschutz über lange Zeit.
Eine wichtige Voraussetzung ist aber, dass das Leitungssystem auch dicht gegenüber Sauerstoffdiffusion ist (also keine Gummileitungen und andere poröse Kunststoffe). Aus diesem Grund bieten viele Hersteller Kunststoffleitungen z.B für Bodenheizungen mit einer dünnen Metalleinlage an (Metall stoppt nahezu jede Gasdiffusion).
Noch zu berücksichtigen wäre der Frostschutz, da nur sehr „saubere“ Glykole verwenden werden könnte. Wenn möglich frostsicher und ohne Frostschutz fahren.
Gruss Felix

was würde glykol tun?
ich dachte auch, es verhindert korrosion, aber wieso geht es nicht bei Al/Cu Verbindungen?
Welche Zusätze gibt es, die frostsicher machen und NICHT die Viskosität erhöhen? Ich interessiere mich dafür wegen einer Laser-Kühlung. Dort kommt Cu und hochlegierter Stahl sowie Plasteschläuche vor. Es wird derzeit mit DI Wasser (Leitwertüberwachung) gearbeitet.
Danke

Hi,

Welche Zusätze gibt es, die frostsicher machen und NICHT die
Viskosität erhöhen?

da könntest Du es mit (iso)Propanol versuchen. Allerdings ist dann zu beachten, daß ab einer gewissen Konzentration (Temperaturabhängig) die Gefahr der Entzündung gegeben ist.

Gandalf

Opferelektrode?

Hi,

Hi!

Welche Zusätze gibt es, die frostsicher machen und NICHT die
Viskosität erhöhen?

da könntest Du es mit (iso)Propanol versuchen. Allerdings ist
dann zu beachten, daß ab einer gewissen Konzentration
(Temperaturabhängig) die Gefahr der Entzündung gegeben ist.

Wie siehts den mit den sogenannten Opferanoden oder -katoden aus. Hab die mal in irgendwelchen zusammenhängen mit Wasser und Rohren gehört, hab ich aber wahrscheinlich grad wieder im halbschlaf während der 5. Vorlesung am Tag gesteckt und somit nicht ganz aufnahmefähig gewesen;o)

Gruß

Jens

Opferelektroden
reichen nicht so weit in Rohre. Sie dienen in verzinkten Kesseln dem Korrrosionsschutz und opfern(zersetzen) sich mit der zeit, sie schützen dadurch den kessel (sie bestehen aus unedlerem Metall)

Felix hat schon alles dargestellt. Sauerstoff ist der eigendliche Bösewicht.

Die Kraftwerker machen deshalb Hydrazin ins Wasser.

Grüße Johannes

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nun…korrosiv ist Reinstwasser nicht, aber es löst trotzdem Metalle auf, eben wegen der nidrigen Salzkonzentration. Deshalb müssen Inhibitoren zugesetzt werden.

Eine ganze Palette hat die Deutsche Nalco Chemie