Bibel als Fundament des Glaubens der Kirche?

Hallo!

Ist die Bibel das Fundament der Kirche?
Oder stützt sich die Kirche auf etwas anderes?

Grüsse
Alexa

Hallo!

Ist die Bibel das Fundament der Kirche?
Oder stützt sich die Kirche auf etwas anderes?

Da die Kirche die Gemeinschaft der Christen ist und das Christentum auf der Bibel basiert, sollte die Bibel auch Grundlage der Kirche sein. Dies wird bei den verschiedenen Religionsgemeinschaften verschieden gut umgesetzt. In einer großen Kirche, zB evangelisch-lutherisch, herrscht recht viel Bürokratie, was mitunter die Bibel in den Hintergrund treten lässt. Und wie schon erwähnt, spielt natürlich auch Geld eine Rolle…
Aber im Idealfall: Ja, die Bibel ist das Fundament.

Hallo!

Hallo Alexa

Ist die Bibel das Fundament der Kirche?

Fundament der Kirche ist Jesus Christus. Da die Bibel von Jesus Christus erzählt, und zwar durch frühe und gebildete Zeugen in erstaunenerregender Art, ist sie in ihrem Wortlaut als Heilige Schrift anerkannt und gilt in der römisch-katholischen Kirche als „inspiriert“ d. h. vom Geist Gottes durchdrungen. Als solch inspiriertes Schriftstück geniesst sie höchste und einzigartige Autorität in der römisch-katholischen Kirche, allerdings kommen andere Autoritäten hinzu, um sie auszulegen und das von ihr Beschriebene möglichst konkret leben zu können.

Die römisch-katholische Kirche kennt fünf Quellen von wissenschaftlich relevantem Glaubenswissen, und die Bibel ist nur eine davon. Neben sie treten (wenngleich nicht mit unabänderlichem Wortlaut, somit nicht ganz ebenbürtig, aber grundsätzlich gleichrangig): die Überlieferung (die z. B. festgelegt hat, welche Schriften überhaupt zur Bibel gehören), das öffentlich von der Kirche Gelehrte (also z. B. die Dokumente eines Konzils oder etwas vom Papst ex cathedra Vorgetragenes), der Allgemeinglaube (also was die Kirche ganz einhellig für wahr hält, sodass Papst, Bischöfe, Ortskirchen und Gläubige derselben Meinung sind) und das, was die Theologie (etwa an Universitäten als Wissenschaft) einwandfrei feststellt.

Oder stützt sich die Kirche auf etwas anderes?

Du siehst, sie stützt sich auch auf anderes, ja sie muss es (denn die Bibel ist ja auch erstmal als solche kanonisiert worden und dann auch deutungsbedürftig), aber die Bibel hat erstrangigen Stellenwert - soviel zur römisch-katholischen Meinung dazu. Es wird noch genug andere geben.

Grüsse
Alexa

Gruss
Mike

Ist die Bibel das Fundament der Kirche?
Oder stützt sich die Kirche auf etwas anderes?

Hallo Alexa,

ob Christus das Fundament der Kirche ist, wie Mike schreibt, ist diskussionswüdig. An anderen Stellen wird er als das „Haupt der Gemeinde“ bezeichnet - da kann er schlcht das Fundament sein. Oder der „Eckstein“ - das kommt dem Fundament schon näher. Und nach Epheser 2, 20 ist die Gemeinde oder Kirche aufgebaut auf „dem Grund der Apostel und Propheten“.
Aber all da sind Wortklaubereien und Kinkerlitzchen.

Die Bibel ist in der Tat das entscheidende Dokument. Und die evangelische Kirche - Lutheraner wie Reformierte - sieht in der Bibel die einzige allgemein gültige Offenbarung. Mike hat ja seh schön beschrieben, was in er atholischensonst noch alles - wenn auch der Bibel nicht unbedingt gleichrangig - gilt. Nun muss man aber auch in der evangelischen Kirche noch einiges anmerken:
Die Bibel ist, wie jedes menschliche Wort, auslegungsfähig. Die zahlreichen Denominationen, die alle auf die Bibel sich zu gründen behaupten, beweisen das. Es muss also einen Maßstab, einen Kanon dessen geben, was gültige und schriftgemäße Auslegung ist. Da erkennt die evangelische Kirche die sieben sog. ökumenischen Konzilien an, deren Lehrentscheidungen für die drei großen Kirchen: orthodoxe, katholische, evangelische gleichermaßen verbindlich sind.
Daneben gibt es die Bekenntnisschriften der jeweiligen Kirchen: Luthers großer Katechismus, das Augsburger Bekenntnis, die Konkordienformel etc. auf lutherischer, der Heidelberger Katschismus, die Confessio Helvetica, die Beschlüsse der Dordrechter Synode auf reformierter eite und endlich die theologische Erklärung von Barmen.
Das alles sind Auslegungen der Bibel, Illustrationen gewissermaßen, undsie haben nicht den Rang, den in der katholischen Kirche die Tradition hat. Es wäre also auch durchaus möglich, manche Formulierungen oder Aussagen dieser Bekenntnisschriften zu revidieren.

Die Bibel also - die in summa - ist das Fundament des Glaubens der Kirche. Das war ja Deine Ausgangsfrage.

Gruß - Rolf

Hallo,

ob Christus das Fundament der Kirche ist, wie Mike schreibt,
ist diskussionswüdig.

In der Tat.
Ich dachte, Jesus hätte Petrus (sic!) diesen Job gegeben.

Gruß
Elke

Hallo,

ob Christus das Fundament der Kirche ist, wie Mike schreibt,
ist diskussionswüdig.

In der Tat.
Ich dachte, Jesus hätte Petrus (sic!) diesen Job gegeben.

Liebe Elke,

das meinte ich damit nicht!

Gruß - Rolf

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Von welcher Kirche in welchem Land sprichst du?

Hallo, Alexa

Von welcher Kirche in welchem Land sprichst du?

Gruss
Adam

unlauter

Hallo, Alexa

Hallo Adam

Von welcher Kirche in welchem Land sprichst du?

diese Frage ist zwar interessant, aber doch off-Topic. Es gibt gottseidank noch Leute, die wissen, dass Jesus die Kirche gegründet hat und nicht X Kirchen oder nur eine der Kirchen. Wie Du in den unten lesbaren Postings feststellen kannst, haben Rolf und ich dargestellt, dass es mehr als eine Gemeinschaft gibt, die sich diesen Namen zulegt. Zur Kirche gehört, wer getauft ist und an Christus glaubt, sofern das, was er unter „Christus“ versteht, nicht ein Zerrbild ist und sofern er sich nicht ständig unchristlich verhält oder lautstark gegen das wendet, was andere Christen verkündigen. Dass es einigen im Laufe der Geschichte zuviel geworden ist und sie andere für verlogen gehalten haben, sodass sie lieber Kirchenspaltungen erduldeten als den Glauben verfälscht weiterzugeben, ist eine Folge von Menschlichkeiten und nicht von der Schrift, nicht von der alten Kirche und ganz besonders nicht von Christus her eingeleitet worden.

Wer glaubt, Christus sei zu verstehen, ohne der Christus der Bibel zu sein, gehört garantiert nicht zur Kirche oder macht einfach Witze. Daher ist Dein Posting meiner Meinung nach einfach deplaciert.

Gruss
Adam

Gruss
Mike

Der Jesus d. Evangelien hat keine Kirche gegründet

Hallo

Die Figur des ‚Jesus‘ wird in den Evangelien als streng jüdischen Glaubens beschrieben.

Eine ‚christliche Kirche‘ hat Saul um 50 nC in der heutigen Türkei gegründet (als römischer Bürger Paulus).

Gruss
Adam

ein paar Ergänzungen aus christlicher Sicht

Hallo

Die Figur des ‚Jesus‘ wird in den Evangelien als streng
jüdischen Glaubens beschrieben.

kann man so sagen.

Eine ‚christliche Kirche‘ hat Saul um 50 nC in der heutigen
Türkei gegründet

erstens ist es nicht eo ipso widersprüchlich, ein Jude zu sein und zugleich eine christliche Kirche zu gründen. Auch Saulus war Jude.

Zweitens hat Jesus von einer Gemeinschaft gesprochen, die Er bauen werde, und die das Heil in anderen Riten als den jüdischen Reinigungsriten findet, sondern die insbesondere auf die Umkehr und die Taufe und das Vertrauen auf Gott den Geist aufbaut.

Drittens haben die wissenschaftlich bedeutsamsten Quellen deutlich geschildert, wie die Gemeinschaft ab Jesus entstanden sei. Dass die Apostel und insbesondere Paulus daran mitgewirkt haben, stimmt nur insofern, als dass sie sich der Botschaft total unterordneten.

Gruss
Adam

Gruss
Mike

Hallo, Adam,

ich stimme dir zu mit dem uralten Satz:

Jesus predigte das Reich Gottes, was aber kam, war die Kirche!

Gruß Fritz

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