Biblisches Gottesverständnis im alten Testament

Guten Tag,
Zum biblischen Gottesverständnis in alten Testament hab ich bisher rausgefunden das, dass Gottesverständnis der Israeliten in der Erfahrung vom ahndelnden Gott liegt.
Gott wird als der befreiende(Exodusgeschichte),rettende und zum Menschen kommende dargestellt.
Er verbindet mit seinen Anweisungen immer wieder Verheißungen.
Außerdem möchte er der einzige Gott seines Volkes sein, deshalb wird er als Unvergleichbar/Unverfügbar dargestellt.

Trifft das in etwa auf sas biblische Gottesverständnis im alten Testament zu oder fehlen da noch punkte? :smile:

lg
hannes

Ich weiss ja nicht für was du das wissen möchtest, aber wenn du das Bild jemandem vermitteln möchtest, dann würde ich noch hinzufügen das im Alten Testament kein Wort von der Trinität oder Anzeichen dafür sind. Desweiteren wird er auch oft als der mahnende un der Wegweisende oder aber auch der Zornige dargestellt. Festzuhalten ist aber das er als die höchste Macht dargestellt wird und als der Allwissende.

Ich hoffe ich konnte dir helfen

Gruß
Aqib

oh je, das habe ich erst alles für abi gelernt…
aber ja du hast fast alles zusammen. ich würde noch hinzufügen:

Der Gott des Bundes: als erstes mit Noach: Er verspricht Noach nie wieder eine Flut, die als Zerstörung dient, zu senden (Zeichen für den Bund: Der Regenbogen in den Wolken)
als Zweites: mit Abraham: „ewiger Bund“ durch die Nachkommenschaft-Verheißung und die Landverheißung" (Zeichen hierfür: die Verpflichtung zu Beschneidung aller Nachkommen)
drittens: Gott erwählt sich sein Volk (das Volk Israel) und geht über sein Vermächtnis an Mose, die Weisung, (Tora: auch als Gesetz ubersetztbar) einen festen Bund mit diesem Volk ein. Hier also die essentielle Exoduserfahrung des Volkes Israel. Gott wird nämlich Befreier, indem er sein Volk aus dem „Sklavenhaus“ Ägypten hinaus führt. (Zeichen oder Urkunde hierfür: Die Zehn Gebote)

Außerdem unbedingt die Namensoffenbarung Gottes: JAHWE „ich bin der ich-bin-da“ -> Gott also als eine Kommunikationsperson, keine unpersönlich Macht, denn er trägt einen Namen, ist somit also eine Person. Ermöglicht das Gespräch mit ihm -> JAHWE wird auch übersetzt mit „Ich bin da, als der ich dasein werde“ (Gleichzeitigkeit von Gegenwart und Zukunft) einfacher übersetzt bzw. sinngemäß: „ich bin da, wenn du mich brauchst“

und vielleicht noch Hiob: Endstatement: gott als unbegreiflich, unerforschlich und unergründlich „Siehe, ich bin zu gering. Was kann ich dir erwidern?“ … er begreift das Gottes Größe für ihn nicht zu erfassen ist.

Ich hoffe, ich konnte helfen
LG

Also Aqib

„…kein Wort von der Trinität“! Das ist doch Glaubenssache! Man kann sehr wohl in den Texttraditionen von „Elohim“ einen Gott finden, Der zugleich Einer und Mehrere ist. Auch stimmen die Sichtweisen - Gott als Schöpfer etwa im Pentateuch, Gott als erwarteter Retter etwa in den Psalmen oder im Zwölfprophetenbuch, Gott als Weisheit neben Gott als Person in den Weisheitsbüchern - genau mit der Trinitätslehre überein.

Wohlverstanden: Dies ist e i n e Interpretation und nicht d i e zwingende Interpretation des AT, ist aber nicht widerlegt und wirkt für diejenigen, die daran g l a u b e n, auch durchaus plausibel.
Gruss, Mike

Hallo Aqib,

im Alten Testament kein Wort von der Trinität
oder Anzeichen dafür sind.

Am Anfang schuf Gott (der Vater) Himmel und Erde.
Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes
(der Geist) schwebte auf dem Wasser.
Und Gott sprach:
(das Wort/der Sohn: Joh.1,1) Es werde Licht! und es ward Licht.

Anzeichen sind immer Auslegungssache.

Gruss Harald

Mag ja sein, aber wenn es Anzeichen für die Trinität gäbe, in der ganzen Bibel, dann soll mir mal jemand einen simplen Vers bringen in welchem Jesus sagt er sei Gott oder man solle ihn anbeten. Kann man das nicht, ist dies der Beweis das Jesus niemals Sohn Gottes, Gottes irdische Gestalt sondern nur ein Prophet war!

Ich will nicht unfreundlich klingen nur hier geht es um eine Jahrtausende alte Diskussion

Vielen Dank

Joh 10,30
Joh 10,30: Ich und der Vater sind eins.

Gruß, Martinus…

Joh.8,54
„Jesus antwortete: Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott;“ (Joh.8,54)

Gruss Harald

Joh 17:22
Johannes 17:22  Auch habe ich ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, so wie wir eins sind,…

Ich behaupte mal, dass die Gemeinde der Gläubigen aus völlig unabhängigen eigenständigen Personen besteht. :wink:

Im Übrigen, wenn die Dreieinigkeit so klar aus der Bibel hervorgeht, warum bedurfte es 300 Jahre, einer intensiven kirchlichen Auseinandersetzung und eines heidnischen Kaisers, damit diese Lehre offizielle Kirchenlehre wurde?

Gruß
Carlos

mal )

Ich möchte hiermit euch allen dreien antworten:

Zu Joh. 8:54:
Ich sehe hier keine Anzeichen für die Trinität. Jesus spricht über den Vater und das die Juden den Vater Gott nennen. Ich frage mich wo ist der heilige Geist.

Zu Joh. 10:30:
Johannes beschreibt hier lediglich einen Traum. Diese Aussage beruht nicht auf wahren Ereignissen!

Zu dir:
Wiederum kein Anzeichen für die Trinität. Und wenn ich es einmal kritisch ausdrücken darf: Die kirchliche Lehre ist nicht die christliche! Oder willst du an einem Beschluss festhalten welcher vor ca. 1700 Jahren per Handmeldung beschlossen wurde? Halte dich an die biblischen Fakten! Ausserdem missinterpretierst du die biblische Sprache! mit jemandem eins zu sein bedeutet nicht, die gleiche Person zu sein, es bedeutet lediglich die gleiche Meinung zu haben!

Vielen Dank die nächsten Verse bitte…

Gruß Aqib

Hallo Aquip,

Die kirchliche Lehre ist
nicht die christliche! Oder willst du an einem Beschluss
festhalten welcher vor ca. 1700 Jahren per Handmeldung
beschlossen wurde? Halte dich an die biblischen Fakten!
Ausserdem missinterpretierst du die biblische Sprache! mit
jemandem eins zu sein bedeutet nicht, die gleiche Person zu
sein, es bedeutet lediglich die gleiche Meinung zu haben!

Doppelgrins :smile:)

Lies bitte noch mal meinen kurzen Beitrag. Nimm dir Zeit und überleg dir nochmal, welche Position ich hier vertrete.

Gruß
Carlos

Es gab keine 300 Jahre intensiver Auseinandersetzung über das trinitarisch Dogma. Man hat sich vorher schlicht keine großen Gedanken darüber gemacht, wie Gott, ein Geist Gottes und der Gottessohn zusammenzubringen sein könnten. Eine ernste Diskussion dazu kam erst im 4. Jhd in einem Umfang auf, der eine dogmatische Klärung verlangte.

Daher gibt es in der Bibel auch keine „und Jesus sprach: Der Vater und ich und der Heilige Geist sind einer, unzertrennlich und unverbunden, Eins in Dreien und Drei in Einem, nennt uns bitte Trinität“-Stelle. Es gibt Belege für Gott als Schöpfer, für den Geist (und auch die sind höchst unterschiedlich und nicht alle über einen Kamm zu scheren) und Jesus. Im Laufe der Zeit hat man dann versucht, aus diesen Puzzleteilen ein Bild zu zimmern, daß sowohl dem einen Gott als auch diesen „Begleiterscheinungen“ gerecht wird.

Und folglich kann man mit demselben Fug und Recht auch sagen, nach Joh 17 könne Joh 10 keine Trinität begründen. Dieses Dilemma liegt in der Sache begründet. Denn wenn die Bibel ein theologisches Lehrbuch wäre (was sie nicht ist), dann hätte man sich die zahlreichen Diskussionen sparen können, denn dann stünde ja alles haarklein dort beschrieben.

Gruß, Martinus…

Zu Joh. 10:30:
Johannes beschreibt hier lediglich einen Traum. Diese Aussage
beruht nicht auf wahren Ereignissen!

In wieweit die biblischen Schriften überhaupt auf „wahren Ereignissen“ beruhen, sei ein anderes Thema. Aber worauf stützt sich die „Traum“-These?

Gruß, Martinus…

Entschuldige mein Freund =)

Hatte es mir nur schnell durchgelesen. Bin ja froh wenn wir einer Meinung sind.

Gruß Aqib

Hallo Martinus

Entschuldige Martinus ich habe mich geirrt.

Aber les mal von Vers 23 an bis zum Enden. Jesus geht in die Halle Salomons. Er trifft die Juden welche streit suchen. Sie sagen „Wie lange hälst du unsere Seele auf?Bist du Christus so sage es uns frei heraus“ (Joh. 10:24) „Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir.“ (Joh. 10:25) Er spricht über seine Anhänger und sagt : „Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn alles; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen.“ (Joh. 10:29) Und dann sagt er: „Ich und der Vater sind eins.“ Ich frage dich, was heisst es eins zu sein?! Ist er Gott? Oder ist er nur einer Meinung mit Gott? Um den Kontext zu verstehen geht es aber noch weiter. „Da hoben die Juden abermals Steine auf, daß sie ihn steinigten.“ (Joh. 10:31) „Jesus antwortete ihnen: Viel gute Werke habe ich euch erzeigt von meinem Vater; um welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich?“ (Joh. 10:32)Doch die Juden selbst verstehen die Sprache von Jesus nicht und sagen: Die Juden antworteten ihm und sprachen: „Um des guten Werks willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen und daß du ein Mensch bist und machst dich selbst zu Gott.“ (Joh. 10:33) Hier ist der Beweis dafür, dass wenn die Kirche sagt Jesus wäre Gott, sie genauso argumentiert wie die Widersacher von Jesus! Es geht weiter: „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?““ (Joh. 10:34) Mit dem Gesetz ist die Thora gemeint. Jesus benutzt das gleiche Wort für Gott wie es hier steht : „Der Teufel ist der Gott dieser Welt“ (2. Kor. 4:4)Ist der Teufel auch Gott? Ist es eine Tetraität? Nein! Es ist die hebräische Sprache! Lesen wir weiter: „So er die Götter nennt, zu welchen das Wort geschah, und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden,“ (Joh. 10:35) Die Götter zu welchen das Wort geschah sind die Propheten! Und Jesus zählt sich selbst dazu, er sagt von sich selbst er ist ein Prophet und nicht Gott oder Gottes Sohn. Er ist „nur“ ein Prophet! Weiter: „sprecht ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: „Du lästerst Gott“, darum daß ich sage: Ich bin Gottes Sohn?“ (Joh. 10:36) Das hier gebrauchte Gottes Sohn, ist nicht als der durch eine sexuelle Tätigkeit gezeugte Jesus, sondern so wie wir alle Söhne und Töchter unseres Schöpfers sind gemeint. „Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht;“ (Joh. 10:37) „tue ich sie aber, glaubet doch den Werken, wollt ihr mir nicht glauben, auf daß ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in mir ist und ich in ihm.“ (Joh. 10:38) Wieder die Sprache von Jesus: In jemandem zu sein bedeutet, die selben Gedanken zu teilen. Weiter: „Sie suchten abermals ihn zu greifen; aber er entging ihnen aus ihren Händen“ (Joh. 10:39) „und zog hin wieder jenseit des Jordans an den Ort, da Johannes zuvor getauft hatte, und blieb allda.“ (Joh. 10:40) "und zog hin wieder jenseit des Jordans an den Ort, da Johannes zuvor getauft hatte, und blieb allda. " (Joh. 10:41) „Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes tat kein Zeichen; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr.“ (Joh. 10:42) "Und glaubten allda viele an ihn. " (Joh. 10:43) Der letzte Vers ist der entscheidende Vers. Würden die Juden an ihn glauben, wenn seine Worte und Taten Blassphemie wären. Die Juden sagten es wäre Blassphemie zu behaupten er wäre Gott, aber sie glauben nun nicht mehr, da Jesus ihnen gezeigt hat das er keine Blassphemie ist! Soll heissen: Jesus sagt nicht das er Gott ist, sondern er wiederlegt es hier!

Ich hoffe ausreichend gedient zu haben

Bei eventuellen Fehlern berichtigt mich bitte

Gruß Aqib

Das Allgemeine vorab: Wie man bestimmte Aussagen eines Textes verstehen kann und will, ist immer auch Frage der eigenen Sicht. Es ist meistens möglich, ebenso viel hineinzulegen, wie herauszuholen. Christen lesen das Zeugnis der Bibel mit anderen Augen als Juden, Moslems oder Atheisten - das ist zum Großteil eben auch Glaubenssache. Aber das heißt nicht, daß man deshalb alles, was dem eigenen Glauben entspräche, auch hineindeuten könnte. Manches mag plausibel sein, aber anderes ist schlicht Unsinn. Und als Moslem muß man sich entscheiden, ob man dem Koran folgend Jesus als einen der Propheten anerkennt, oder der Bibel als Gottes Sohn. Der Versuch, die Bibel als wahre Schrift zu akzeptieren, aber die messianische Gottessohnschaft Jesu zu bestreiten, läßt auf die Dauer nicht durchhalten.

Und nun zum Konkreten:

Und dann sagt er: „Ich und der Vater sind eins.“ Ich frage dich, was
heisst es eins zu sein?! Ist er Gott? Oder ist er nur einer
Meinung mit Gott?

Antwort aus der Sicht der christlichen Theologie - siehe oben.

Die Juden antworteten ihm und sprachen: „Um des guten Werks
willen steinigen wir dich nicht, sondern um der
Gotteslästerung willen und daß du ein Mensch bist und machst
dich selbst zu Gott.“ (Joh. 10:33)
Hier ist der Beweis dafür,
dass wenn die Kirche sagt Jesus wäre Gott, sie genauso
argumentiert wie die Widersacher von Jesus!

…mit dem entscheidenden Unterschied, daß die Kirche als Hoheitsanspruch anerkennt, was die Widersacher als Blasphemie verurteilen.

„Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem
Gesetz: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?““ (Joh. 10:34) Mit
dem Gesetz ist die Thora gemeint.

In diesem Fall nicht, denn das Zitat ist ein Psalmwort.

Jesus benutzt das gleiche Wort für Gott wie es hier steht : „Der :Teufel ist der Gott dieser Welt“ (2. Kor. 4:4)Ist der Teufel auch
Gott? Ist es eine Tetraität? Nein! Es ist die hebräische Sprache!

Also erstens sprach Jesus Aramäisch, nicht Hebräisch - und sowohl das Johannesevangelium als auch die Paulusbriefe sind auf Griechisch geschrieben. Und da die Bibel in der Regel keine Anspruch auf Verbalinspiration, also wörtliches Diktat durch Gott erhebt, sind wortwörtliche Auslegungen solcher Sätze immer äußerst heikel. Zweitens heißt es im Korintherbrief nicht, der Teufel sei der Gott dieser Welt. Dort steht „der Gott dieser Weltzeit“, und damit wird auf den Teufel angespielt (im Gegensatz zu dem wahren Gott, der von Ewigkeit zu Ewigkeit ist). Zu behaupten, wenn da „Gott“ für den Teufel gebraucht würde, dann müssen man eine Tetraität behaupten, ist also nicht richtig.

Und Jesus zählt sich selbst dazu, er sagt von sich
selbst er ist ein Prophet und nicht Gott oder Gottes Sohn. Er
ist „nur“ ein Prophet! Weiter: „sprecht ihr denn zu dem, den
der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: „Du lästerst
Gott“, darum daß ich sage: Ich bin Gottes Sohn?“ (Joh. 10:36)
Das hier gebrauchte Gottes Sohn, ist nicht als der durch eine
sexuelle Tätigkeit gezeugte Jesus, sondern so wie wir alle
Söhne und Töchter unseres Schöpfers sind gemeint.

Naja, erst zu sagen, Jesus beanspruche nicht, Gottes Sohn zu sein, um dann da, wo er es sagt, herumzukunstgriffeln, um das zu relativieren, ist nicht gerade die hohe Schule der Exegese!

"Und glaubten allda viele an ihn. " (Joh. 10:43)
Der letzte Vers ist der entscheidende Vers.

Nur so am Rande: Wer sagt das?

Würden die Juden an ihn glauben, wenn seine Worte und Taten
Blassphemie wären. Die Juden sagten es wäre Blassphemie zu
behaupten er wäre Gott, aber sie glauben nun nicht mehr, da
Jesus ihnen gezeigt hat das er keine Blassphemie ist! Soll
heissen: Jesus sagt nicht das er Gott ist, sondern er
wiederlegt es hier!

Kann genausogut heißen, sie sind nun davon überzeugt, daß es keine Blasphemie sondern sein rechtmäßiger Stand ist :wink:.

Davon abgesehen - aber das nur am Rande - sind „die Juden“ gerade im Johannäischen Kreis, zu dem das Evangelium gehört, ein Stereotyp für all diejenigen, die sich dem Evangelium nicht anschließen. Drum heißt es auch nicht, es seine „viele Juden“ gekommen, sonder nur „viele“ (obwohl das sicher auch Juden gewesen sein dürften).

Gruß Martinus…

Das Allgemeine vorab: Wie man bestimmte Aussagen eines Textes
verstehen kann und will, ist immer auch Frage der eigenen
Sicht. Es ist meistens möglich, ebenso viel hineinzulegen, wie
herauszuholen. Christen lesen das Zeugnis der Bibel mit
anderen Augen als Juden, Moslems oder Atheisten - das ist zum
Großteil eben auch Glaubenssache. Aber das heißt nicht, daß
man deshalb alles, was dem eigenen Glauben entspräche, auch
hineindeuten könnte.

Das kann sein, aber die objektive Betrachtung hierzu wird meine Aussage sehr wohl bestätigen.

Manches mag plausibel sein, aber anderes
ist schlicht Unsinn. Und als Moslem muß man sich entscheiden,
ob man dem Koran folgend Jesus als einen der Propheten
anerkennt, oder der Bibel als Gottes Sohn. Der Versuch, die
Bibel als wahre Schrift zu akzeptieren, aber die messianische
Gottessohnschaft Jesu zu bestreiten, läßt auf die Dauer nicht
durchhalten.

Warum nicht? Und wer sagt das?

Und nun zum Konkreten:

Los gehts!

Die Juden antworteten ihm und sprachen: „Um des guten Werks
willen steinigen wir dich nicht, sondern um der
Gotteslästerung willen und daß du ein Mensch bist und machst
dich selbst zu Gott.“ (Joh. 10:33)
Hier ist der Beweis dafür,
dass wenn die Kirche sagt Jesus wäre Gott, sie genauso
argumentiert wie die Widersacher von Jesus!

…mit dem entscheidenden Unterschied, daß die Kirche als
Hoheitsanspruch anerkennt, was die Widersacher als Blasphemie
verurteilen.

Wer kann den besser beurteilen was Blasphemie ist und was nicht, die damals lebenden Wiedersacher, die die unverfälschte Schrift in originalsprache kannten, oder die Kirche welche gerne mal Entscheidungen per Handmeldungen trafen?

„Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem
Gesetz: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?““ (Joh. 10:34) Mit
dem Gesetz ist die Thora gemeint.

In diesem Fall nicht, denn das Zitat ist ein Psalmwort.

Nein!

Jesus benutzt das gleiche Wort für Gott wie es hier steht : „Der :Teufel ist der Gott dieser Welt“ (2. Kor. 4:4)Ist der Teufel auch
Gott? Ist es eine Tetraität? Nein! Es ist die hebräische Sprache!

Also erstens sprach Jesus Aramäisch, nicht Hebräisch - und
sowohl das Johannesevangelium als auch die Paulusbriefe sind
auf Griechisch geschrieben. Und da die Bibel in der Regel
keine Anspruch auf Verbalinspiration, also wörtliches Diktat
durch Gott erhebt, sind wortwörtliche Auslegungen solcher
Sätze immer äußerst heikel. Zweitens heißt es im
Korintherbrief nicht, der Teufel sei der Gott dieser Welt.
Dort steht „der Gott dieser Weltzeit“, und damit wird auf den
Teufel angespielt (im Gegensatz zu dem wahren Gott, der von
Ewigkeit zu Ewigkeit ist). Zu behaupten, wenn da „Gott“ für
den Teufel gebraucht würde, dann müssen man eine Tetraität
behaupten, ist also nicht richtig.

Auf griechisch steht dort nur Welt, und nicht Weltzeit!

Und Jesus zählt sich selbst dazu, er sagt von sich
selbst er ist ein Prophet und nicht Gott oder Gottes Sohn. Er
ist „nur“ ein Prophet! Weiter: „sprecht ihr denn zu dem, den
der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: „Du lästerst
Gott“, darum daß ich sage: Ich bin Gottes Sohn?“ (Joh. 10:36)
Das hier gebrauchte Gottes Sohn, ist nicht als der durch eine
sexuelle Tätigkeit gezeugte Jesus, sondern so wie wir alle
Söhne und Töchter unseres Schöpfers sind gemeint.

Naja, erst zu sagen, Jesus beanspruche nicht, Gottes Sohn zu
sein, um dann da, wo er es sagt, herumzukunstgriffeln, um das
zu relativieren, ist nicht gerade die hohe Schule der Exegese!

Dann hast du die Sprache der Bibel völlig missinterpretiert. Früher verwandte man das Wort Sohn nicht wie es heute verwand wird. „Mein Sohn“; „Mein Vater“ alles nur Darstellungen von Respekt!

"Und glaubten allda viele an ihn. " (Joh. 10:43)
Der letzte Vers ist der entscheidende Vers.

Nur so am Rande: Wer sagt das?

Ich, da es der entscheidende Vers für die Überlegung ist :wink:

Würden die Juden an ihn glauben, wenn seine Worte und Taten
Blassphemie wären. Die Juden sagten es wäre Blassphemie zu
behaupten er wäre Gott, aber sie glauben nun nicht mehr, da
Jesus ihnen gezeigt hat das er keine Blassphemie ist! Soll
heissen: Jesus sagt nicht das er Gott ist, sondern er
wiederlegt es hier!

Kann genausogut heißen, sie sind nun davon überzeugt, daß es
keine Blasphemie sondern sein rechtmäßiger Stand ist :wink:.

Nein kann es nicht! Da Jesus dies nirgends erwähnt hat!

Davon abgesehen - aber das nur am Rande - sind „die Juden“
gerade im Johannäischen Kreis, zu dem das Evangelium gehört,
ein Stereotyp für all diejenigen, die sich dem Evangelium
nicht anschließen. Drum heißt es auch nicht, es seine „viele
Juden“ gekommen, sonder nur „viele“ (obwohl das sicher auch
Juden gewesen sein dürften).

Mag sein.

Gruß Martinus…

Ich grüße dich auch

Wir drehen uns hier im Kreis und ich sehe keinen Sinn, das noch weiter fortzusetzen. Daher nur noch diese Anmerkungen:

Das kann sein, aber die objektive Betrachtung hierzu wird
meine Aussage sehr wohl bestätigen.

Wessen? Ihre? Wohl kaum, denn auch Sie betrachten die Stellen mit Ihrem weltanschaulichen Hintergrund.

die
Bibel als wahre Schrift zu akzeptieren, aber die messianische
Gottessohnschaft Jesu zu bestreiten, läßt auf die Dauer nicht
durchhalten.

Warum nicht? Und wer sagt das?

Alleine die Tatsache, daß die gesamte Christenheit auf Grund ihres biblischen Verständnisses zu einem anderen Ergebnis kommt :wink:.

In diesem Fall nicht, denn das Zitat ist ein Psalmwort.

Nein!

Ps 82,6. Sollte es tatsächlich noch eine Thorastelle identischen Wortlautes geben, würde mich das allerdings durchaus interessieren.

Auf griechisch steht dort nur Welt, und nicht Weltzeit!

1 Kor 4,4
…ho theos tou aionos…
Und „aion“ heißt Zeit, Menschenzeit, Lebenszeit, Zeitdauer (es sei denn, Langescheidt irrte). Welt wäre „kosmos“.

Der letzte Vers ist der entscheidende Vers.

Nur so am Rande: Wer sagt das?

Ich, da es der entscheidende Vers für die Überlegung ist :wink:

Soviel zum Thema „Objektivität“.

Gruß Martinus…

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