Hallo,
ich als Mechanik-Laie frage mich: Wenn man einen fest eingespannten Biegestab hat (Längsausrichtung in x), der am Ende mit einer Kraft nach unten gedrückt wird, entstehen dann im Einspannpunkt unter anderem auch Zugkräfte in x (sprich: der Stab wird aus der Wand gezogen/„gehebelt“)? Da entsteht wohl ein Drehmoment - aber kann man das nicht auch in „wirkende“ Kräfte zerlegen?
Danke!
Hallo mietzekater,
ein einseiting in einem dreiwertigen Lager eingespannter Biegebalken hat keine Normalkraft, eine über die Balkenlänge konstante Querkraft und ein zum Lager linear ansteigendes Biegemoment.
Mir ist nicht klar, was Sie mit „wirkenden Kräften“ meinen, daher kann ich hierauf keinen Bezug nehmen.
Ich hoffe das hilft Ihnen weiter.
Gruß
The Duke
Hallo
im Einspannpunkt unter anderem auch Zugkräfte in x (sprich:
der Stab wird aus der Wand gezogen/„gehebelt“)?
Nein. Innerhalb des Stabes selbst entstehen durch die Biegung aber „innere“ Zug- und Druckspannungen.
An der Einspannstelle gibt es ein Biegemoment und eine Querkraft (Schub).
Gruß:
Manni
Hallo
Das kommt auf den Querschnitt des Balkens an.
Beisp
Beim hochkant gestelltem U-Profil entsteht eine Längsdrillung über die ganze Länge, wenn der Kraftangriff von senkrecht oben erfolgt. Egal wie das eingespannt ist.
Ueber die Einspannlage sollte man sich sowiso keine grossen Gedanken machen, denn das kann man gefühlsmässig mit dem Trägheitsfaktor unter dem Bruchstrich bei der Durchbiegungsrechnung abschätzend miteinbeziehen und genau beschreiben warum.
Man geht sowiso vom schlimmsten Fall aus, und das ist nicht der festeingespannte Träger. Den gibst gar nicht.
Die Praxis der Statik unterscheidet sich von der (Schulstatik)
Tut mir leid, dass ich 30 Jahre Erfahrung nicht in wenigen Sätzen weitergeben kann.
Gruss
Beat
Hallo,
das Moment am EinspannPunkt kann man bei realen Balken schon als Kräftepaar darstellen. Er hat ja dort auch eine Höhe ( insofern ist der Begriff „EinspannPunkt“ wiederum unpassend ). Sinnvoll ist dies allerdings nur bei entsprechender Konstruktion des Lagers.
Ein „BiegeBalken“ aus dem Lehrbuch hat jedoch keine Ausdehnung in HöhenRichtung, weil er idealisiert ist. Vielleicht hilft es, wenn Du den AnwendungsFall zu Deinen Gedanken näher erläuterst.
Freundliche Grüße
Thomas
Man geht sowiso vom schlimmsten Fall aus, und das ist nicht
der festeingespannte Träger. Den gibst gar nicht.
Hallo
Es erstaunt mich, dass hier niemand korrekturhalber eingegriffen hat.
Den festeingespannten Träger gibst beim Kragträger.
Der wird wie du schon festgestellt hast wegen Durchbiegung aus der Wand hinausgezogen.
Ist die Durchbiegung schwingend (auf und runter) dann lösen sich die Haltestellen.
Berchnen kann man das, wenn man die Einspannlänge (einbetonierte Länge) als kurzen Hebel und die Last Länge x ohne einbetonierte Länge rechnet. Vergleicht man die Drehmomente, dann resultiert eine Zugkraft längs dem Träger, die ihn aus der Wand herauszieht.
Das war deine Frage.
Gute Frage.
Normalerweise werde ich hier völlig auseinandergenommen, wenn nur ein einziges Wort nicht angepasst ist.
Statik. Da lassen die anderen die Finger davon.
Uebrigens werden einbetonierte Zugseile beim Tunnelbau 5 Meter tief einbetoniert, auch wenn sie nicht lange belastet werden.
Gruss
Hallo,
Es erstaunt mich, dass hier niemand korrekturhalber
eingegriffen hat.
Na, dann „greif“ ich mal ein:wink:
Den festeingespannten Träger gibst beim Kragträger.
…oder beim beidseitig eingespannten Trägern/Balken.
Der wird wie du schon festgestellt hast wegen Durchbiegung aus
der Wand hinausgezogen.
So?
Woher kommt denn die äußere Axialkraft, die den Träger herausziehen würde?
Gruß:
Manni
Den festeingespannten Träger gibst beim Kragträger.
…oder beim beidseitig eingespannten Trägern/Balken.
Hallo
Wäre schön, den beidseitig zu haben.
In der Praxis gibst den beidseitig nicht.
Schön wärs. Diese müsste man nie rechnen.
Jede Brücke oder Turmverbindung hat schlimmere Parameter.
Der wird wie du schon festgestellt hast wegen Durchbiegung aus
der Wand hinausgezogen.So?
Woher kommt denn die äußere Axialkraft, die den Träger
herausziehen würde?
Wie tief wird ein Mast versenkt im Schiff bei einem Segelschiff?
Das ganze Moment über die Länge muss die Einspannlänge halten.
Den festeingespannten Träger rechnet man nur einseitig.
Da eine Krümmung auch eine Verkürzung der idealen Geraden verursacht werden diese Kräfte als Zugkräfte im Balken bemerkbar.
Wäre das nicht so, dann könnte man einen Segelmast oberflächlich festbeissen und gar nicht bis unten halten.
Moment an Einspannstelle.
Nehmen wir einen waagrechten Balken.
Kräfte nur vertikal.
Die Statik sagt, Querkräfte und Momente wirken auf den Träger vertikal.
Ein guter Klebstoff könnte ein Gewicht von Tonnen an einer kleinen Querschnittsfläche festhalten und alle Gewichte am Balken halten.
Wir wissen, dass sich der Träger deformiert und dass diese Kräfte im statischem Schaubild nicht berücksichtigt werden, weil wir zuerst die vertikalen Kräfte und ihre Reaktion betrachten wollen.
Beispiel
Wellblechdach mit 1m Schnee. Es regnet.
Das Dach verbiegt sich und wird aus der Verankerung herausgezogen.
Woher? Warum?
Darum.
Gruss