Zusatz
Hallo!
Vielleicht interessiert es im Zusammenhang mit der von mir gestellten Frage:
Im „Lexikon des alten Handwerks - Vom späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert“, Verlag C.H. Beck, Hrsg. Reinhold Reith, gibt es auch ein Kapitel über das Bierbrauen.
Ich nehme an, in dem Text, der mich zu der Anfrage veranlasste, ging es um Hausbrauerei, weil die Leute von einem Dörfchen im Schatten eines Gutshauses kommen. Dazu vermerkt das Lexikon, dass das Produkt nur begrenzt haltbar war, da der Gärungsprozess andauerte und das Getränk nach drei bis vier Wochen ungenießbar wurde. Außerdem konnte man nur etwas von November bis Mai brauen, da das Sommerbier noch schneller schal wurde. Imho unwahrscheinlich, dass die Leute mit so einem Getränk hinterm Sattel durch die Gegend gehoppelt sind.
In den Städten sah es natürlich anders aus, da wurde schon bald „professioneller“ gebraut und man erhob Steuern 
Mein Gedanke, Schnaps wäre die bessere Wahl gewesen, liegt auch ein bissl daneben, weil:
„Im 14. Jahrh. soll ein glückliches Weinjahr die Veranlassung größerer Branntweinmengen in Modena gewesen sein. Man trank damals den B. noch sehr selten , benutzte ihn dagegen öfters als Arznei, so besonders gegen die Pest und andre Infektionskrankheiten. Auch in Irland diente B. als Arznei, und er scheint dort auch, wie das Opium bei den Türken, zur Stärkung des Heldenmuts angewandt worden zu sein. Diese Annahme wird durch das Beispiel eines Heerführers, Namens Savage, bestätigt, welcher 1350 lebte: derselbe ließ jedem seiner Soldaten vor der Schlacht einen mächtigen Trunk B. reichen. Erst gegen das Ende des 15. Jahrh. wurde das Branntweintrinken allgemeiner. Michael Savonarola (gest. 1431) verfaßte eine ausführliche Schrift über den B. und lehrte unter anderm die Prüfung des Branntweins und Weingeistes auf den Gehalt an Alkohol mittels Papierstreifen.“ (Meyers)
Das Schnapseln war also um 1364 noch nicht so allgemein üblich, allerdings trank man ihn „zur Stärkung des Heldenmuts“, weshalb es vermutlich nicht gänzlich abwegig wäre, den Leuten in dieser Geschichte ein Fässchen Branntwein unterzuschieben, statt saurer Dünnbierplörre, auch weil jener als „Medizin“ galt und man bestimmt auch glaubte, zweifelhaftes Trinkwasser dadurch genießbarer machen zu können 
Gruß,
Eva