Bier per Post ins Ausland verschicken gefährlich?

Hallo,

Ich habe eine Dose Bier per Post nach Südostasien verschickt. Meine Frage wäre: Übersteht die Dose den Transport? Oder besteht die Gefahr, dass das Ding im Flugzeug hochgeht? Oder - schlimmstenfalls - sogar danach, nach der Auslieferung? Oder wird zumindest der Druck auf der Dose so groß sein dass man sie besser nicht mehr aufmacht?

Verpackt hab ich das Ganze so gut wie es ging. Poltert nicht umher. Aber das kleine Päckchen wird schon gut durchgeschüttelt werden, ist ja klar…

Was das Importieren angeht: Die schwedische Post hatte mich auf den Zoll verwiesen, und der Zoll meinte, es wäre okay. Meine Angst ist nun, dass das Ding beim Empfänger hochgehen könnte, gefährlich sein könnte.
Das wäre grad nicht die Art von Überraschung, die ich mir wünsche… mache mir da echt Sorgen.

Kann dazu jemand etwas sagen? Ausser Vermutungen, meine ich. Vermutungen findet man so viele per google…
Ich hab das gestern (18.8.2011) losgeschickt, mache mir seitdem echt Sorgen.

Vielen Dank im Voraus!

H aus Sverige

Hi, gefährlich kann es im Grunde nicht werden - es gibt höchstens eine Sauerei wenn das Bier beim Öffnen aus der Dose spritzt. Der Druck in der Dose baut sich zwar durch Erschütterung auf, da dabei die Kohlensäure aus dem gelösten Zustand in den gasförmigen übergeht, dieser Vorgang geht aber auch zurück, wenn die Dose anschließend längere Zeit in Ruhe ist.
Der Verschluß ist ja die Schwachstelle an der Dose, d.h. wenn der Druck zu hoch wird, wird dieser undicht und das Bier würde bereits im Päckchen auslaufen. Also einfach nach Empfang die Dose ein bis maximal zwei Tage stehen lassen und es wird nichts überraschendes passieren, selbst wenn der Postbote noch kurz vor dem Ausliefern kräftig schütteln würde :wink:

Hi,

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Alles klar, bin ich beruhigt. Wenn das Päckchen also nicht ausgelaufen ankommt, werd ich dazu sagen dass das Bier noch ein bißchen stehen sollte.

Vielen Dank, und beste Grüße aus Schweden!

Hallo Sverige,

Also, was normales, stilles Wasser angeht, das ändert sein Volumen bei dem Unterdruck nur minimal, also in einer Größenordnung, welche die Dose an sich leicht verkraften sollte, vor allem wenn der Frachtraum unter Kabinendruck steht.
Flüssiges Wasser ändert im Gegensatz zu Luft bei Druckänderungen (in gewissen Grenzen) sein Volumen nur geringfügig.
Wenn die Dose wieder auf dem Boden ist, ist der Druck von Außen wieder normal und das Öffnen am Boden sollte bei stillem Wasser nicht zu einem Auslaufen führen.

Ob Bier oder kohlensäurehaltiges Wasser bei dem unter Unterdruck ausgasen, möglicherweise. Allerdings ist das Bier ja in der Dose, welche im Frachtraum ist, welcher sich im Normalfall unter Kabinendruck befindet, das heißt der Druck in der Kabine ist höher als der Außendruck und der in der Dose ist nochmal höher als der in der Kabine.
Und es kann nur eine begrenzte Menge ausgasen, solange bis in der Dose der Druck hoch genug ist um ein weiteres ausgasen zu verhindern.

Ich denke schon, dass die Dose in der Druckkabine dem geringen Unterdruck in der Druckkabine standhalten müsste (das tuen wir Menschen ja auch) und wenn sie wieder am Boden ist, dann ist der Außendruck ja wieder angestiegen und damit sind die Kräfte die von innen auf die Dose wirken geringer.

Ich denke nicht, dass die geschlossene Dose ausläuft, aber wenn überhaupt, dann tut sie das im Flugzeug. Und naja, dann wird es eben ein bischen nass, kein großes Drama.
Explodieren, mit Knall und fliegenden Fetzen wird sie sicher nicht. Und selbst wenn sie platzt, dann wird es bloß etwas nass, davon geht die Welt nicht unter.

Klar, kann sein, dass die durchgeschüttelt ist und dass etwas ausgegast ist, evtl auch vom Unterdruck während dem Flug. Also beim Öffnen, vielleicht über dem Waschbecken oder draußen, wo es nichts ausmacht, wenn sie etwas spritzt oder überschäumt.

Meine Empfehlung: Erst mal in den Kühlschrank stellen, dann zieht sich auch das Volumen der Flüssigkeit etwas zusammen. Kühl schmeckts sowieso besser. Vor allem in Südostasien, wo es recht warm sein kann. Dann vorsichtig im Waschbecken öffnen. Wenn man vorsichtig ist beim Öffnen und die Dose senkrecht hält, dann entweicht der Druck langsam durch einen kleinen Riss bei der Öffnung, ohne dass schlagartig das ganze Getränk mitgerissen wird.

Das sind alles Überlegungen, die ich mir gemacht habe, ohne Pilot oder Getränkeverpackungshersteller zu sein, also
keine Garantie, dass es genau so stimmt, aber sollte so ähnlich passieren, denke ich.

Teil uns bitte auch mit, wie es ausgegangen ist. :wink:
Mit freundlichen Grüßen nach Schweden,

Steve

Was vielleicht sein kann, ist dass das Bier bei unter 0°C im Frachtraum gefriert. In großer Höhe ist es kälter, ich weiß nicht wie warm es im Frachtraum ist.

Eis hat mehr Volumen als flüssiges Bier/Wasser, daher kann es eventuell die Dose aufreißen.

Ich weiß nicht, ob es dort so kalt wird, aber das kann dir wohl eher ein Frachtpilot sagen.

Jedenfalls explodierts dann auch nicht, sondern läuft nur aus.

Hallo Steve,

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich bin echt mal gespannt was draus wird. Aber so lange nach der Auslieferung nicht weiter Gefahr besteht bin ja echt schonmal froh. Ich hoffe natürlich dass einfach alles glatt läuft und es eine ungewöhnliche Überraschung wird, aber eben eine positive.

Eine andere Sache ist, dass man mir bei der Post Angst gemacht hat, und ich unter Zeidruck „Buch“ für den Zoll eingetragen habe. Und das noch auf schwedisch. Die haben mich echt verwirrt. Dabei muss es auf englisch sein (was man mir einfach hätte sagen können). Und ein Bier zu schicken ist okay. Nun kann ich zusätzlich einfach nur auf den Zoll hoffen. Dass es irgendwie durchgeht, und das nicht zu verspätet… Vielleicht frag ich im Voraus mal nach was passieren könnte. Email u Telefonnummer ist nicht das Problem.

Aber, wenn das Ganze angekommen ist werd ich hier auf jeden Fall mitteilen, wie’s gelaufen ist!

Tack så mycket erstmal!

Hallo Steve,

Etwas später kann ich nun berichten, dass alles geklappt hat. Man kann also auch eine Dose Bier per Post nach Asien verschicken. Ist nichts hochgegangen oder ausgelaufen. Und auch der Zoll hat keine Probleme gemacht.

Vielen Dank nochmal allen für Ihre Antworten auf meine Frage! Ich war echt erst etwas beunruhigt, wollte ja dass es eine schöne Überraschung wird.

Also tack så mycket aus Schweden!

Hallo,
tut mir leid, habe soeben erst erfahren, daß da seit August eine Frage auf Antwort wartet. Kann mir selber nicht erklären, warum keine Nachricht darüber bei mir ankam. Bitte herzlich um Entschuldigung.
Deine Frage wird sich ja inzwischen wohl von selbst geklärt haben. Ich nehme mal an, Du hast die Dose einfach geschickt (Methode: Versuch und Irrtum) und sie ist wahrscheinlich gut und wohlbehalten in Südostasien angekommen. Auch das Öffnen dürfte der Emfänger gewiß überlebt haben, schlmmstenfall erlebte er eine Dusche, wie Du es manchmal beim Öffnen einer Limonadenflasche erlebst.
Also: Warum eigentlich sollte so eine Dose expldieren?
Der äußere Luftdruck mag in dem Gepäckraum eines Flugzeuges in 7 km Höhe zwar geringer sein, aber selbst im absoluten Vakuum müßte eine Bierdose den Innedruck standhalten - dafür wurde sie bei der Konstruktion aus Sicherheitsgründen überdimensioniert.
Und durchgeschüttelt wird so eine Dose beim Transport auf dem Landwege sicherlich kräftiger als im Flugzeug. Schlimmstenfalls, wenn der Gepäckraum nicht klimatisiert ist, könnte der Inhalt gefrieren und die Dose sprengen. Dann würde sie beim Auftauen auslaufen - der Empfänger hätte also kein Bier.
Fazit: Physikalsch sehe ich keine Gründe, warum man eine Bierdose nicht per Flugzeug nach z.B. Thailand schicken sollte.
Etwas anderes sind die Sicherheitsvorschriften. Z:B. dürfen Passagiere im Handgepäck keine Flüssigkeiten mitführen (Verdacht auf Flüssigsporengstoff) Aber hier handelt es sich ja um Frachtgut und im Fluggepäck darf man ja auch . . .
Ich hoffe, das genügt. Gruß von Horst.