Hallo,
ALDI verkauft viele Produkte unter ALDI eigenen Produktnamen.
Die Herstellerfirma kann dabei durchaus ab und zu wechseln.
Wobei man dies nicht damit verwechseln sollte, dass dabei nur ansonsten unter anderen „großen“ Markennamen bekannte Produkte mit einem Aldi-Label versehen würden.
Wenn ich eine entsprechend große Produktionsanlage z.B. für Schokolade habe, dann kann ich darauf zig verschiedene Sorten von Schokolade produzieren und werde dies natürlich auch tun, weil ich z.B. verschiedene Geschmacksrichtungen anbieten möchte. Ich kann aber selbstverständlich auch unterschiedliche Qualitäten produzieren, indem ich z.B. unterschiedlich gute und damit auch unterschiedlich teure Rohzutaten verwende. Auch dies wird vielfach gemacht, und so läuft von ein und der selben Anlage heute ein Premiumprodukt mit extrem hohem Anteil an ausgewählten und teueren Rohstoffen, und morgen das Billigprodukt, was gerade noch so nach dem Gesetz den Namen Schokolade tragen darf.
Beide stehen ggf. nebeneinander im Supermarkt im gleichen Regal unter identischem Markennamen, werden aber ggf. eben auch unter dem Label Dritter angeboten.
D.h. es ist durchaus so, dass die Möglichkeit besteht, dass die Aldi-Schokolade von einem der ganz großen hergestellt wird, dies sagt aber noch nichts über die Qualität aus und es steht eher weniger zu erwarten, dass unter dem Billiglabel ausgerechnet das teuerste Premiumprodukt des Hauses angeboten werden wird.
Dass soll jetzt nicht heißen, dass ich davon ausgehe, dass alle Handelsmarkenprodukte unbedingt der letzte Mist sein müssen, auch wenn sie von namhaften Firmen hergestellt werden, dies aber eben umgekehrt noch lange keine Garantie dafür ist, auch ein Premiumprodukt zu erhalten.
D.h. so einfach, wie es sich viele Leute mit Gleichungen machen wie:
Aldisekt = Mumm
Aldi-Kaffee = Krönung
ist es eben nicht.
Zudem gibt es durchaus auch genug Firmen in der Lebensmittelbranche die ausschließlich Handelswaren herstellen, und bei denen die Sucherei nach dem „Original“ dann ohnehin müßig ist. Diese entwickeln sogar die Rezepturen gemeinsam mit dem Handelsunternehmen, und man vereinbart so ein Produkt mit einem bestimmten Preis-Leistungsverhältnis. D.h. das Handelsunternehmen sagt, was es maximal kosten darf, und der Hersteller wählt dann hiernach die Zutaten. Und dann läuft eben heute Schokolade mit echtem Orangengeschmack für Firma X vom Band und morgen Schokolade mit künstlichem Aroma für Firma Y.
D.h. man muss bei jedem Produkt ganz individuell hinschauen, wer es mit welchen Zutaten und welchem Anspruch für wen hergestellt hat. Ein ggf. dahinter stehender „großer“ Name sagt zunächst einmal gar nichts.
Grundsätzlich schlechter müssen die Handelsmarken deshalb trotzdem nicht sein, wie ja diverse Tests immer wieder belegen.
Gruß vom Wiz