Bilanzanalyse: Betriebsergebnis höher als Umsatz

Hallo,

ich bin gerade dabei, eine Bilanzanalyse von einem Unternehmen zu machen, hätte jetzt aber eine Frage:

Laut Bilanz betragen die Umsatzerlöse deutlich weniger als das EBIT. Selbst Material- und Personalaufwand sind höher als die Umsatzerlöse. Dass das EBIT dennoch positiv ist, liegt an einer deutlichen Wertsteigerung im Anlagevermögen.
Jetzt würde ich nur gerne wissen, wie ich z.B. die Kennzahlen „Umsatzrentabilität“ oder „Materialaufwand“ berechne, da beide in Prozent des Umsatzes berechnet werden und somit Werte über 100 Prozent raus kämen. Ist das dennoch korrekt?

Vielen Dank schon mal im Voraus.

Gruß

Hallo,

ich bin gerade dabei, eine Bilanzanalyse von einem Unternehmen zu machen, hätte jetzt aber eine Frage:
Laut Bilanz betragen die Umsatzerlöse deutlich weniger als das EBIT. Selbst Material- und Personalaufwand sind höher als die Umsatzerlöse. Dass das EBIT dennoch positiv ist, liegt an einer deutlichen Wertsteigerung im Anlagevermögen.
Jetzt würde ich nur gerne wissen, wie ich z.B. die Kennzahlen „Umsatzrentabilität“ oder „Materialaufwand“ berechne, da beide in Prozent des Umsatzes berechnet werden und somit Werte über 100 Prozent raus kämen. Ist das dennoch korrekt?

Grundsätzlich kann man alle möglichen Größen in Relation zu einer anderen setzen. Mathematisch ist da alles möglich. Die Frage ist, welche Aussage ich haben will.
Bei der Kennzahl EBIT geht es, knapp formuliert, darum den Ertrag aus der betrieblichen Tätigkeit festzustellen. Außergewöhnliche und/oder periodenfremde Vorgänge werden daher in der Regel auch rausgerechnet.
Letztlich stellt sich bei einer Bilanzanalyse immer die Frage, wer da was analysieren will. Da deutliche Wertsteigerungen des AV in aller Regel nicht zur normalen Geschäftstätigkeit zählen, würde ich diese nicht ins EBIT einbeziehen oder eben raus rechnen.
Gerade wenn ich Kennzahlen mit Umsatz berechne, dann interessieren Werterhöhungen des AV eher nicht, weil es eben um die Umsätze, also das eigentliche Geschäft geht.

Grüße

Hallo,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort :smile: Bei der Erhöhung im Anlagevermögen handelt es sich allerdings um eine Wertveränderung „biologischer Aktiva“ (Bäume). Also solche, die in den Folgejahren für den Umsatz verantwortlich sein werden. Wie sieht es in dem Fall aus?

Viele Grüße

Hallo,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort :smile: Bei der Erhöhung
im Anlagevermögen handelt es sich allerdings um eine
Wertveränderung „biologischer Aktiva“ (Bäume). Also solche,
die in den Folgejahren für den Umsatz verantwortlich sein
werden. Wie sieht es in dem Fall aus?

Ach herje. Naja bei solchen Spezialitäten habe ich jetzt keinen Schimmer. Keine Ahnung wie Obstbäume zu aktivieren sind.
Es hängt eben davon ab, wer diese Kennzahl wofür benötigt. Möchte ich Unternehmen vergleichen oder nur Geschäftsjahre miteinander???
Trotzdem fällt es mir schwer Anlagenvermögenerhöhungen in Umsatzkennzahlen einzubeziehen. Wenn ich etwas über zukünftiige Erträge wissen will, dann kann ich Cashflows diskontieren oder ähnliche Geschichten. Eine Umsatzrentabilität auf der Basis einen abgeschlossenen Geschäftsjahres ist da nur sehr bedingt hilfreich.

Grüße

Kennzahlen „Umsatzrentabilität“ oder „Materialaufwand“ …, da beide
in Prozent des Umsatzes berechnet werden und somit Werte über
100 Prozent raus kämen. Ist das dennoch korrekt?

Ja, natürlich ist das korrekt, wenn auch ungewöhnlich. Aber demjenigen, der diese Kennzahl zu interpretieren hat, springt doch dadurch, dass der Wert > 100 % ist, geradezu ins Auge, dass für das Ergebnis andere Faktoren als Umsatz oder Materialaufwand wesentlich waren.