Bilanzpolitik

Hallo Liebe Experten

ich beschäftige mich momentan mit dem Thema Bilanzpolitik. Mir geht es speziell darum , wie Unternehmen sich mit bilanzpolitischen Maßnahmen besser stellen können, d.h sich tendenziell „reicher“ rechnen.

In der Literatur ist alles sehr theoretisch beschrieben, aber an Beispielen mangelt es jedoch.

Dafür habe ich mir den Jahresbericht eines insolventen Unternehmens angeschaut z.B. der Manroland

Das Unternehmen wird ja bestrebt sein, das Ergebnis zu schönen.

Anbei der Link des Bundesanzeigers:

https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet

Als ich habe da folgende Sachen entdeckt die, die Bilanz ein bisschen retten:

Abschreibung der immateriellen VG 8 Jahre statt normal 5 Jahre

Aktivierung der Entwicklungskosten

Herstellungskosten wurden mit Einzelkosten und GK aktiviert

UV auch mit Vollkosten bewertet

Bewertungaltersteilzeit wurde der Zinssatz reduziert von 5,5 & auf 4,38%

Mehr konnte ich nicht finden, obwohl ich ganz genau weiß, dass dies nur ein Bruchteil war.

Für Tipps und Anregungen wäre ich sehr dankbar!

Beste Grüße und Vielen Dank

Stephan

Hallo Stephan,

war lange in diesem Forum inaktiv… um aber dennoch geantwortet zu haben:

Der Jahresabschluss der von dir genannten Gesellschaft gab nicht besonders viel her. Ich habe mir lediglich den offengelegten Jahresabschluss im Bundesanzeiger angesehen. Da steht z.B.

„Wertberichtigungen werden vorgenommen auf forderungen, deren Ausfall droht und auf Forderungen aus Ländern mit Transferrisiken. Unverzinsliche und niedrig verzinsliche Forderungen werden abgezinst. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch pauschale
Wertberichtigungen berücksichtigt, die grundsätzlich auf Erfahrungswerten der Vergangenheit beruhen.“

Ermessensspielräume:
In welcher Höhe werden die Forderungen als uneinbringlich eingeschätzt und ausgebucht?
Mit welchem Prozentsatz wird dem Kreditrisiko Rechnung getragen? Welcher Zeitraum wird bei der Ermittlung eines Erfahrungswertes zugrunde gelegt?

ansonten bietet die Literatur zahlreiche Möglichkeiten der Bilanzpolitik:
lineare anstelle von degressiver Abschreibung.
GWG-Abschreibung oder keine GWG Abschreibung
verdeckte Gewinnausschüttung versus verdeckte Einlage
etc.

liebe Grüße

Melanie