'Bild mit 300dpi' - Wie groß?

Hallo
Ich habe die Aufgabe übernommen für einen Gemeindebrief Artikel und Bilder zu sammeln und diese dann zum Layouter zu schicken.
Da ich nur eine relativ geringe 1000er DSL Leitung habe und mein Vorgänger an der Übertragungsdauer oft gescheitert ist (weil der Versand abgebrochen wird, vielleicht kennt ihr das) dachte ich mir, das ich schlau bin und die Bilder einfach verkleinere (die liegen hier nämlich teilweise in 14MP Größe vor, was für ein Heft von A5 Größe etwas „Overdressed“ ist).

Jetzt hatte ich gestern in der Runde gefragt, wie groß die Bilder denn sein müssten. Ich hatte jetzt damit gerechnet, das mir der „Technik-Herr“ so etwas wie „1200x1024 reich völlig aus“ um die Ohren haut, stattdessen sagte er „bei 10cm Bildern reichen 300dpi aus“…
Nun bin ich aber etwas verwirrt… Das sagt doch jetzt über die Größe des Bildes nichts aus, oder?

Wobei ich mir gerade überlege, ob der mich wohl missverstanden hat. Beim Scannen kann man ja die dpi-Zahl festlegen. In Grafikprogrammen zwar auch, aber das bringt ja nichts um die Dateigröße zu verringern.

Hat hier zufällig jemand eine Ahnung, wie ich da vorgehen muß? Oder wie groß die Bilder sein sollten (von der Auflösung meine ich jetzt).

Vielen Dank

Taki

Der Typ hat keine Ahnung

„bei 10cm Bildern reichen 300dpi aus“

10 cm = 3,937"

Ergeben bei 300 dpi = 1181 Pixel.

Nun bin ich aber etwas verwirrt… Das sagt doch jetzt über die
Größe des Bildes nichts aus, oder?

Richtig. Bisher hat noch kein Verlag sich korrekt ausgedrückt. Einer wollte mal mehr als 300 dpi haben. Bei 24500 dpi hat meine Software aufgehört …

http://de.wikipedia.org/wiki/Punktdichte

Gruß

Stefan

Moin,

verkleinere (die liegen hier nämlich teilweise in 14MP Größe
vor, was für ein Heft von A5 Größe etwas „Overdressed“ ist).

stimmt.

stattdessen sagte er „bei 10cm Bildern
reichen 300dpi aus“…

sinnfreie Äußerung! dpi bedeutet Dots per Inch also Bildpunkte pro Zoll. Das beschreibt die Auflösung.
Für ein 10 cm-Bild wären das also ca. 1200 Bildpunkte

Aber ich glaube kaum, daß ein Gemeindebrief in solch einer hohen Auflösung gedruckt wird.

Gandalf

Hallo
Das glaube ich auch nicht. Zumal die Bilder hinterher nur Schwarz-Weiss sind.
Aber mein Vorgänger meinte, das die Druckerei (die auch das Layout machen) die Bilder immer „in voller Auflösung haben wollen“ und die sich das dann schon „zurechtmachen“… Aber irgendwo gibts doch auch ne Grenze zwischen Nützlich und Sinnfrei :smile:

Ich denke mal, wenn ich auf 1200 Punkte runter gehe und auf 300er Auflösung, dürfte das für die kleinen Fotos reichen… Ansonsten können die sich mal melden… Oder mich mal :smiley:

Gruß
Taki

Nun bin ich aber etwas verwirrt… Das sagt doch jetzt über die
Größe des Bildes nichts aus, oder?

Doch, denn die Einheit dpi (bezogen auf ein digitales Bild muss es richtigerweise eigentlich ppi heißen) bezieht sich ja -wie es das Kürzel ableitet- auf einen Inch (Pixel per Inch) oder 2,54 cm. D.h. wenn man die Pixelverteilung/Auflösung des Bildes ohne Neuberechnung auf den Wert 300 umstellt, müssen die physikalischen Maße mind. der geforderten Vorgabe (in diesem Fall 10 cm) entsprechen.

Hallo,
wenn du es technisch korrekt machen willst wird es ziemlich komplex.

Aber dann überforderst du in der Regel das „Fachwissen“ einer „Wald und Wiesen Druckerei“. Deshalb kommen von dort solche ungenauen Angaben wie bei dir.
Hauptsächlich werden die Begriffe DPI ( D ots P er I nch = Punkte pro Zoll) und PPI ( P ixel P er I nch = Pixel pro Zoll) sinnentstellend falsch verwendet.
Beim Scannen und in der Digitalkamera hast du immer PPI, beim Drucken immer DPI.

Grundsätzlich kommt es vor Allem darauf an mit welcher Rasterweite (LPC = Linien pro cm oder LPI = Lines per inch), welcher Größe (Breite x Höhe in cm), welchem Druckverfahren (Offset) und in welchem Farbmodus (CMYK für Farbe oder, wie schon gesagt, in Graustufen)

Die Wahl des Papiers bestimmt die maximal mögliche Rasterweite.
So druckt man auf Zeitungspapier normalerweise im 30er Raster und auf Hocglanz-Kunstdruckpapier mit bis zu einem 120er Raster.

Die Datei eines CMYK-Bildes ist beispielsweise 4x so groß wie ein SW-Bildes mit gleichen Abmessungen.
Der üblicherweise geforderte 300 DPI-Wert trifft eigentlich nur für Offset-Drucke mit 60er Raster (LPC) zu. Beim 80er Raster sollten es schon 400 dpi sein und beim Druck mit einem Tintenstahler reichen 100-150 dpi.
Mit dem Online-Kalkulator kannst du deine Bildgrößen (in Pixel) berechnen, falls du weißt wie groß die gedruckte Abbildung sein wird.
http://www.fakoo.de/dpi/

Ein kleines Beispiel:
Dein Bild soll in Postkartengröße (10,5 x 14,8 cm) mit 60er Raster (Standard in D für die meisten Drucksachen auf Bilderdruckpapier) gedruckt werden.
Berechnung der erforderlichen DPI im Druck:
60 LPC x 2,54 = 152,4 LPI
Da man einen Druckpunkt aber nicht teilen kann müsste man entweder mit 152 oder 153 dpi drucken und es wäre ca. 1 Dot pro Linie zuständig. Irgendwo auf der Fläche wird es dann aber wegen der ungeraden Umrechnung zu Stellen kommen wo sich zwei weiße oder schwarze Linien treffen. Das Bild wird fleckig aussehen.
Man nimmt den errechneten Wert und multpliziert ihn mit 1,6
Dieser Erfahrungswert ist das Minimum damit das Auge die Ungleichmäßigkeit nicht zu bemerkt.
152,4 x 1,6 = 243,8 aufgerundet auf 250 dpi
Bildbearbeitungen vermindern die Schärfe der Bildpixel, deshalb hat man sich allgemein auf 300 dpi geeinigt um genug Reserven für die Druck-Qualität zu haben.

Umrechnung in Inch (1 inch = 2,54 cm)
in der Breite: 14,8 cm / 2,54 = 5,83 inch
in der Höhe: 10,5 cm / 2,54 = 4,14 inch

Berechnung der erforderlichen Pixel
Pixelanzahl in der Breite: 5,83 x 300 = 1749 Pixel
Pixelanzahl in der Höhe: 4,14 x 300 = 1241 Pixel

Das glaube ich auch nicht. Zumal die Bilder hinterher nur
Schwarz-Weiss sind.

Ich warne davor vorhandene Farbbilder ohne entsprechendes Fachwissen selbst umzuwandeln nur um die Datei zu verkleinern.
Auch das Scannen für den Druckprozess hat so seine Tücken.

Aber mein Vorgänger meinte, das die Druckerei (die auch das
Layout machen) die Bilder immer „in voller Auflösung haben
wollen“ und die sich das dann schon „zurechtmachen“… Aber
irgendwo gibts doch auch ne Grenze zwischen Nützlich und
Sinnfrei :smile:

Nicht unbedingt - Laien können die Auswirkungen ihrer „Bearbeitungen“ selten abschätzen und verschlimmbessern oft statt zu optimieren.

Ich denke mal, wenn ich auf 1200 Punkte runter gehe und auf
300er Auflösung, dürfte das für die kleinen Fotos reichen…
Ansonsten können die sich mal melden… Oder mich mal :smiley:

Denk daran die Original-Bilder nicht zu verändern - immer mit einer Kopie arbeiten. Dann kann man notfalls auf das Oroginal zurückgreifen, falls etwas schief geht.
Der nachfolgende Link beschreibt vorwiegend den Druck auf Tintendruckern - aber die Formeln sind leicht verständlich erklärt.
http://www.handelswissen.de/data/branchen/Fotobranch…

Grüsse max

PS: wenn du an mehr Hintergrundwissen interessiert bist kannst du dich ja hier noch mal melden.

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Die Wahl des Papiers bestimmt die maximal mögliche
Rasterweite.

Und das Druckverfahren.

Die Datei eines CMYK-Bildes ist beispielsweise 4x so groß wie
ein SW-Bildes mit gleichen Abmessungen.

Das gleiche Datenformat (verlustbehaftet/verlustfrei) vorausgesetzt.

Der üblicherweise geforderte 300 DPI-Wert trifft eigentlich
nur für Offset-Drucke mit 60er Raster (LPC) zu. Beim 80er
Raster sollten es schon 400 dpi sein und beim Druck mit einem
Tintenstahler reichen 100-150 dpi.

Bei Grossformaten ab A2 oftmals schon 100 ppi und weniger. Je nach Betrachtungsabstand. Wenn ein Dienstleister also mal für Plakate oder Banner 300ppi-Daten anfordert, dann Augen auf beim Eierkauf :wink:

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Die Wahl des Papiers bestimmt die maximal mögliche
Rasterweite.

Und das Druckverfahren.

Das hatte ich doch in Absatz darüber erwähnt.

Die Datei eines CMYK-Bildes ist beispielsweise 4x so groß wie
ein SW-Bildes mit gleichen Abmessungen.

Das gleiche Datenformat (verlustbehaftet/verlustfrei)
vorausgesetzt.

Natürlich, wenn du von Bytes sprichst.
Ich wollte mich aber auf die Pixelanzahl beziehen und da ist das Datenformat nicht relevant. OK, der Begriff Datei war missverständlich. Ich hätte doch besser Bild sagen sollen.

Bei Grossformaten ab A2 oftmals schon 100 ppi und weniger. Je
nach Betrachtungsabstand. Wenn ein Dienstleister also mal für
Plakate oder Banner 300ppi-Daten anfordert, dann Augen auf
beim Eierkauf :wink:

Vollkommen richtig, die wirklich großen Formate (ab 10 m2) werden von mir mit 25 ppi angelegt und manche Dienstleister können nicht verstehen, dass das vollkommend ausreichend ist.
Man stelle sich die Dateigröße mal vor 3x4 m mit 300 ppi, das ergibt bei CMYK stolze 6,24 GB gegenüber den notwendigen rund 45 MB bei 25 ppi.
Ich habe mal so einem „Dienstleister“ mit einer 3 GB Datei den FTP-Server und sein RIP gesprengt - danach war er kuriert.

Leider sitzen aber auch in Agenturen, öfter in denen mit den großen Namen, „Art-Directoren“ , für die ein A3 schon ein Großformat ist. Das überhebliche Naserümpfen kann ich förmlich durchs Telefon sehen wenn ich eine Datei mit 50 dpi (ppi ist denen unbekannt) anfordere.

Grüsse max

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Ich habe mal so einem „Dienstleister“ mit einer 3 GB Datei den
FTP-Server und sein RIP gesprengt - danach war er kuriert.

Hihi … gute Idee. Muss ich mir merken :wink:

Ich habe mal so einem „Dienstleister“ mit einer 3 GB Datei den
FTP-Server und sein RIP gesprengt - danach war er kuriert.

Hihi … gute Idee. Muss ich mir merken :wink:

Naja, das dürfte heute etwas schwieriger werden, damals waren die größten bezahlbaren Platten so um 60 GB, der Server war schnell voll. Sein RIP hatte einen PII mit gerade mal 512 MB Ram und swappte permanent - 1 cm drucken 5min Pause usw. Nach einem Tag hatte er aufgegeben und um die kleinere Datei gebeten. Er konnte noch nicht mal die große Datei runterrechnen, da machte sein Rechner schlapp.

Bin auch immer wieder erstaunt, wieviel Unwissen einem sogar teilweise bei „richtigen“ Druckereien entgegenschwappt. „Farbprofile … PDF-Standard/Version … Transparenzreduzierung … was??? … hah machen se halt cmyk und 300dpi … passt schon“.

So Antworten hab ich echt schon gekriegt :wink:

Aber ich glaube kaum, daß ein Gemeindebrief in solch einer
hohen Auflösung gedruckt wird.

300dpi ist Standard im Offsetdruck. Natürlich kann ich meine Daten auch mit 150dpi an die Druckerei schicken und mich über die schlechte Qualität freuen - sparen tue ich mir damit nichts.

Gemeint war vermutlich: Wenn die Bilder 300 dpi haben, sollten sie mindestens 10 cm groß sein.

Gruß,
Max

Das glaube ich auch nicht.

Schön, wenn ihr das glaubt. Es stimmt bloß mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht.

Zumal die Bilder hinterher nur
Schwarz-Weiss sind.

Das ist egal.

Aber mein Vorgänger meinte, das die Druckerei (die auch das
Layout machen) die Bilder immer „in voller Auflösung haben
wollen“

Jep. Das macht jeder gute Layouter so. Wenn die Dateien zu groß sind, brenne eine CD und schicke sie per Post.

Aber irgendwo gibts doch auch ne Grenze zwischen Nützlich und
Sinnfrei :smile:

Bist Du Profifotograf? Gelernter Bildbearbeiter? Wenn nicht, dann würdest von mir als Layouter die Ansage bekommen: Bitte die Bilder im Original schicken und nichts dran machen.

Gruß,
Max

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Hallo

Eine S/W Bild:

Größe in cm. 15 x 10
Auflösung 118 ppi (300 dpi)
Größe in Pixel 1772 x 1181
Dateigröße (ca.) 750 kb

Eugene