Bilder fotographieren und drucken

Danke für den Hinweis.

Gruß,
Gleissberg

Jau, richtig komplexes Thema, da beissen sich Profis teilweise die Zähne aus. Das Zauberwort in diesem Zusammenhang nennt sich ICC-Profile. Der grosse Mist an der ganzen Sache ist, dass Deine Kamera im RGB-Farbraum arbeitet und Dein Drucker im CMYK-Farbraum. Dadurch ergibt sich zwangsläufig eine Umrechnung der Farbwerte, die immer problematisch ist. Zweites großes Problem ist die Lichtsituation. Um die Sache möglichst einfach zu gestalten folgende Vorgehensweise:

  1. Besorg Dir zwei Kunstlichtscheinwerfer, die schönes diffuses Licht produzieren. Leuchte Deine Gemälde möglichst immer gleichartig aus, versuche den Tageslichtanteil auf ein Minimum zu reduzieren, um gleichbleibende Ergebnisse zu erzielen.
  2. Manueller Kameramodus, automatischer Weißabgleich aus, möglichst immer mit gleicher Verschlußzeit/Blende arbeiten. Falls Farbraum einstellbar an der Kamera sRGB.
  3. Alle folgenden Geräte (Computermonitor, Software, Druckertreiber etc) auf den gleichen Arbeitsfarbraum mittels ICC-Profil wie die Kamera bringen. Zur Not Treiber besorgen und installieren.
  4. Farbtafel abfotografieren und ausdrucken. Korrektur wenn nötig vornehmen (am elegantesten am Monitor, zur Not in der Software) und Korrektur genau protokollieren.
  5. Sich nach und nach an das gewünschte Ergebnis vorarbeiten.

Profis arbeiten halt an geeichten Geräten, da muss man halt nachher nix mehr korrigieren, das passt dann einfach wenn man an einem gut gepfelgten System arbeitet. Viel Glück!

Hallo,

Was Du Dir vorgenommen hast ist recht Zeitaufwendig und braucht eine gute Mischung aus Farbenlehre, Merken von Farbzuständen des Originals und sehr guter Hardware/Softwarekenntnis.

GIMP ist nicht das schlechteste Programm dafür.

Um Dir einen kleinen Umriss zu geben:

Drucker ducken nicht im RGB-Format sondern im CMYK Format. Da der CMYK (Cyan Magenta Yellow K-Wert (Schwarzwert)) Farbrahmen ganz anders als der RGB (Rot Gelb Blau) Farbrahmen aufgebaut ist, ist das Druckergebnis aus RGB Bildern, wie JPEG, PNG, RGB-TIFF, BMP usw. immer nur ein Näherungswert der besseren oder schlechteren Drucker-Software.
Wenn Du den Druck genauso aussehen lassen willst, wie das Bild auf Deinem Monitor, solltest Du das Bild erstmal in ein CMYK-Format umrechnen lassen.

Leider sieht das Bild dann schon farblich erstmal ziemlich derangiert aus. Mit guten Grafikprogrammen und einem guten Gedächtnis zum Originalbild, kann man die Filter dann so anpassen, dass es Optisch auch im CMYK Farbmodell wieder dem Original entspricht. Das ist nicht einfach und Leute, die das zuverlässig beherrschen sind als Profis in der Bildbearbeitungsbranche gesucht.

Ausserdem kommt noch hinzu, dass dazu Dein Monitor erstmal richtig kalibriert ist. Es nützt nichts, wenn Du eine Aufnahme mit Deiner Digicam machst und dann das Monitorbild an das gemerkte original anpasst.
Je nach Beleuchtung und Kameraeinstellung hat das aufgenommene Bild nämlich auch schon einen „Stich“ und der muß erstmal raus. Das geht nur mit einem gut kalibrierten Monitor.

Dafür gibt es im Profibereich Monitorkalibrierungsgeräte, die auf den Monitor gesetzt werden und über USB und Software einen Abgleich vornehmen. (nicht gerade billig)
Danach kannst Du Deine Bilder von der Cam in Deinem Grafikprogramm erstmal des Farbstiches entledigen, der bei der Aufnahme entstanden ist, oder mit anderen DigiCam-Einstellungen einen erneuten Ablichtungsversuch vorort starten. Künstliches Licht gibt dem Bild oft Gelbstiche, Leuchtstoffröhrenlicht oft Blaustiche usw…

Danach das Bild in CMYK Farbwert umwandeln und das Original-RGB Bild beibehalten zum Vergleichen. Dann das CMYK-Bild justieren, damit es dem RGB-Bild wieder ebenbürtig wird.

Jetzt kann ein Probeausdruck erfolgen. Danach müssen die Einstellungen des Drucker möglicherweise noch verändert werden. Das ist je nach Hersteller mal komfortabler mal weniger komfortabel.

Noch dazu kommt, dass bei Farblasern dunkle Farbtöne, wie fast schwarz eher aussehen, als ob sie ins Bild laminiert wurden (glänzend) und hellere Farben erscheinen oft so, als ob sie den Hintergrund durchscheinen lassen (matt-weißlich). das hat mit dem Farbauftrag zu tun, da dunkle Farben im CMYK Modell und Farblaser mit zusätzlichen Schwarzpigmenten dunkler gemacht werden.
Beim Tintenstrahler gibt es Modelle, die den K-Wert gar nicht mit schwarz produzieren, sondern nur aus den CMY Werten generieren (Dreifarbdruck). Dabei wird schwarz nicht schwarz sondern nur gräulich.
Bei besseren Tintenstrahlern wird der K-Wert mit Schwarz ergänzt (Vierfarbdruck).

Auch bei den Tintenstrahlern muß oft noch eine manuelle Einstellung erfolgen, bis das Resultat optimal wird.

Exakt weißes, feinkörniges Papier ist die erste Wahl. Laserdrucker brauchen anderes Papier als Tintenstrahler!

Mir ist die Frage zu allgemein. Sieh dir einfach workflows zu Bildbearbeitung an. Lerning by doing?
Viel Spaß!