Bilder mit Polfilter lilastichig

Hi,

kennt jemand das Problem mit violettstichigen und allgemein zu warmen Bildern mit einem Polfilter?

Hier zwei Beispiele:

http://www.datafox.org/temp/polproblem.jpg
Orginalbild

http://www.datafox.org/temp/polproblem2.jpg
Weißabgleich mit EBV ausgebessert.

http://www.datafox.org/temp/polproblem3.jpg
Orginalbild

http://www.datafox.org/temp/polproblem4.jpg
Weißabgleich mit EBV ausgebessert.

Ist das normal? Oder ein Fehler der Kamera? Oder des Filters? Die Kamera ist eine Minolta Z2 und das Filter ein Hoya 52mm circular polarizer. Je nach Lichteinfall ist der Effekt schlimmer oder weniger schlimm. Fast weg ist er nur bei den „perfekten“ Polbildern, also wenn die Sonnenstrahlen im 90°-Winkel kommen.

Gibt es Abhilfe oder hilft nur ein manueller Weißabgleich durchs Filter?

tnx
Gruß
datafox

Hi!
Kann es vielleicht sein, dass du einen Farb-Polfilter hast? (Habe leider keine Ahnung, wie die Dinger funktionieren, weiß aber sicher, dass es sie gibt!)

hi,

Kann es vielleicht sein, dass du einen Farb-Polfilter hast?

der ist nicht farbig. und selbst wenn er es wäre, müßte der automatische weißabgleich auch das ausgleichen. tut er aber nicht. je nach lichteinfall ist das bild unterschiedlich gefärbt! im 90°-winkel zu deb sonnenstrahlen ist das bild ok. sobald ich etwas davon abweiche, wird der himmel violett.

gruß
datafox

der ist nicht farbig. und selbst wenn er es wäre, müßte der :automatische weißabgleich auch das ausgleichen.

Bist du dir da sicher? Ich habe vor meine Digitalgamera ein schwaches, gelbes Filter gespannt, ausgeglichen hat die Kamera das aber nicht! (Obwohl sie das ansonsten tut!)

Hi,

frag doch mal in einem der Wissenschaftsbretter (Physik…).

im 90°-winkel zu deb sonnenstrahlen ist das bild ok.
sobald ich etwas davon abweiche, wird der himmel violett.

Ein Polfilter ist ein Polarisationsfilter? Dieser lässt ja nur Licht durch, dessen Wellen eine bestimmte Lage haben. Dazu besitzt es evtl. „Spalten“ einer bestimmten Breite durch die das Licht muss. IMHO würde dann langwelliges Licht (rot, gelb) besser abgeschirmt werden können, als kurzwelliges (blau, violett) da hier auch größere Abweichungen von der Normallage „0°“ passieren könnten. Das wäre vielleicht ein Grund für der erhöhten Violett-Anteil.

Aber frag besser noch mal im o.g. Brett, _wissen_ tu ich das nämlich nicht.

Grüße,
J~

Ein Polfilter ist ein Polarisationsfilter?

ja!

IMHO würde dann langwelliges Licht (rot, gelb)
besser abgeschirmt werden können, als kurzwelliges (blau,
violett) da hier auch größere Abweichungen von der Normallage
„0°“ passieren könnten. Das wäre vielleicht ein Grund für der
erhöhten Violett-Anteil.

könnte hinkommen! zumindest spielt der automatische weißabgleich bei mir mit polfilter total verrückt. habe es jetzt ausprobiert mit manuellem WB: perfekte bilder!! das problem ist jetzt zwar nicht geklärt aber zumindest aus der welt. die zwei klicks mehr kann ich verkraften.

gruß
datafox

Ich habe vor meine Digitalgamera ein
schwaches, gelbes Filter gespannt, ausgeglichen hat die Kamera
das aber nicht! (Obwohl sie das ansonsten tut!)

mmmm… wer weiß??? wenn du recht hast, dann dürfte das wohl die ursache sein. ich würde sowieso gern wissen, woher der automatische weißabgleich denn „weiß“ was „weiß“ ist?? manchmal irrt er sich nämlich. oder er reproduziert das bild so wie es in der realität ist, sodaß unser auge das nicht mag. zb. werden bilder am abend und am morgen rotstichig, weil es da eben rotstichig draußen ist.

gruß
datafox

Hi,

kennt jemand das Problem mit violettstichigen und allgemein zu
warmen Bildern mit einem Polfilter?

Ja.

Ich fotografiere praktisch aber nur analog. Falls ich in den Bergen bei blauem Himmel und klarem Wetter ein Polfilter draufsetze schaffe ich es den Himmel bis nahezu dunkelstblau (mit leichtem Stich ins violette) zu verfärben.
Einfach den Filter (ich weiß jetzt nicht, ob das bei Digital auch geht) soweit verdrehen, daß der „Pol“-Effekt (die Verdunkelung der Himmels) nicht so stark wird. Dann sieht es nicht ganz so „unnatürlich“ aus.
Allerdings scheinen mir Deine Bilder (Polproblem 1 + 3) eher „grün“ statt lilastichig zu sein (ich meine jetzt nicht richtig grün, sondern einen leicht erhöhten Grünanteil in der Farbe).

Viele Grüße
HylTox

ich würde sowieso gern wissen, woher der
automatische weißabgleich denn „weiß“ was „weiß“ ist??

Er nimmt den Bereich des Bilds mit dem höchsten Helligkeitswert, was i.d.R. tatsächlich ein weißes Objekt, weißes Licht o.ä. ist. Im Einzelfall kann es natürlich zu Abweichungen kommen, wenn z.B. ein Reflex auf einem farbigen Objekt der hellste Punkt ist.

manchmal irrt er sich nämlich. oder er reproduziert das bild
so wie es in der realität ist, sodaß unser auge das nicht mag.
zb. werden bilder am abend und am morgen rotstichig, weil es
da eben rotstichig draußen ist.

das ist natürlich Geschmackssache. Mein Auge mag z.B. nicht, wenn ein Sonnenauf- oder untergang KEINEN Rotstich hat, da man ihn in der Natur tatsächlich auch sieht. Je nach Intensität des Rotstichs kann da der Auto-Weißabgleich wahrscheinlich nicht mehr gegenan abgleichen (oder ist so schlau, dass er weiß, dass es rotstichig besser aussieht :wink:

Gruß
FXC

Im Einzelfall kann es natürlich zu
Abweichungen kommen, wenn z.B. ein Reflex auf einem farbigen
Objekt der hellste Punkt ist.

könnte das der grund sein, daß meine bilder so falsche farben haben? sie bestehen ja alle fast ausschließlich aus dem dunkelblauen (polfilter-)himmel und blaßgraubräunlichem gestein und sand. weißes kommt nicht vor.

das ist natürlich Geschmackssache. Mein Auge mag z.B. nicht,
wenn ein Sonnenauf- oder untergang KEINEN Rotstich hat, da man
ihn in der Natur tatsächlich auch sieht.

das habe ich mich auch schon gefragt.

es gibt bei sonnenlicht zwei farbtemperaturen: gegenstände die von der sonne beleuchtet werden und gegenstände im schatten. der schatten ist sehr viel kälter als die beleuchteten stellen. (deshalb werden schattige schneeteile oder schattige teile weißer häuser bei sonnenschein auch immer blau und sie sehen auch so aus.) wenn die sonne aber bereits tiefer steht, ist das meiste der landschaft bereits im schatten, und nur wenige stellen sind noch sonnig (zb. die spitzen der häuser und berge). man hat jetzt den eindruck die sonne würde orangefarben scheinen. in wirklichkeit ist es aber vielleicht so, daß das auge bereits den weißabgleich auf „schatten“ gemacht hat und jetzt schattige stellen im schnee oder auf weißen häusern weiß, und sonnige orange erscheinen. kann das sein? oder scheint die tiefstehende sonne „wirklich“ orange? (was soll „wirklich“ denn eigentlich sein???)

gruß
datafox

>Im Einzelfall kann es natürlich zu
>Abweichungen kommen, wenn z.B. ein Reflex auf einem farbigen
>Objekt der hellste Punkt ist.

könnte das der grund sein, daß meine bilder so falsche farben
haben? sie bestehen ja alle fast ausschließlich aus dem
dunkelblauen (polfilter-)himmel und blaßgraubräunlichem
gestein und sand. weißes kommt nicht vor.

das ist wahrscheinlich so

>das ist natürlich Geschmackssache. Mein Auge mag z.B. nicht,
>wenn ein Sonnenauf- oder untergang KEINEN Rotstich hat, da man
>ihn in der Natur tatsächlich auch sieht.

das habe ich mich auch schon gefragt.

es gibt bei sonnenlicht zwei farbtemperaturen: gegenstände die
von der sonne beleuchtet werden und gegenstände im schatten.

wo kriegen letztere denn ihr Licht her? Doch auch (indirekt) von der Sonne. Daher müssten sie auch die gleiche Farbtemperatur aufweisen, es sei denn, ein farbiges Objekt reflektiert das Sonnenlicht in den Schatten. Dann gibt es natürlich einen entsprechenden Farbstich.

der schatten ist sehr viel kälter als die beleuchteten
stellen. (deshalb werden schattige schneeteile oder schattige
teile weißer häuser bei sonnenschein auch immer blau und sie
sehen auch so aus.)

Liegt m.E eher an der extrem hohen Farbtemperatur im Winter bei Sonne (über 8000K). Dafür sind die „normalen“ Tageslichtfilme nicht sensibilisiert (sondern für ca. 5500 K). Dass die Schatten blau sind und der beleuchtete Schnee nicht, liegt eher daran, dass in den Lichtern die Farbe leichter ausfrisst (übertrieben ausgedrückt: bei extremer Überbelichtung wird jede Farbe weiß) und in den Schatten soviel Zeichnung bleibt, dass die Farbe sichtbar wird.

wenn die sonne aber bereits tiefer steht,
ist das meiste der landschaft bereits im schatten, und nur
wenige stellen sind noch sonnig (zb. die spitzen der häuser
und berge). man hat jetzt den eindruck die sonne würde
orangefarben scheinen. in wirklichkeit ist es aber vielleicht
so, daß das auge bereits den weißabgleich auf „schatten“
gemacht hat und jetzt schattige stellen im schnee oder auf
weißen häusern weiß, und sonnige orange erscheinen. kann das
sein?

interessante These :wink:

oder scheint die tiefstehende sonne „wirklich“ orange?

ja, die Strahlen müssen bei tiefstehender Sonne eine dickere Schicht unserer dreckigen Atmosphäre durchdringen, wobei ein großer Teil der Blauanteile des Lichts ausgefiltert wird.

(was soll „wirklich“ denn eigentlich sein???)

das gehört ins Philosophie-Brett

gruß
datafox

auch Gruß FXC

1 Like

das ist wahrscheinlich so

werde den automatischen weißabgleich in die kategorie „unnütze features“ einordnen und in zukunft drauf verzichten.

wo kriegen letztere denn ihr Licht her? Doch auch (indirekt)
von der Sonne. Daher müssten sie auch die gleiche
Farbtemperatur aufweisen

moment…! ich denke nicht daß das stimmt. bei bewölkung oder in einem von tageslicht beleuchteten raum ohne sonne ist das licht wirklich kälter (blauer) als in direktem sonnenschein. es gibt auch eine eigene einstellung („wolke“) dafür, die stärker ins warme kompensiert als die einstellung „sonne“. (das ungekehrte ist die einstellung „glühbirne“ - da wird warmes licht ins blaue korrigiert.)

es sei denn, ein farbiges Objekt
reflektiert das Sonnenlicht in den Schatten. Dann gibt es
natürlich einen entsprechenden Farbstich.

hab ich nich verstanden :frowning: mist. was für ein farbiges objekt meinst du? etwa den blauen himmel? das wäre allerdings eine erklärung.

Liegt m.E eher an der extrem hohen Farbtemperatur im Winter

dasselbe phänomen habe ich aber auch bei 45 grad - statt schnee eben weiße hauswände :smile:

ja, die Strahlen müssen bei tiefstehender Sonne eine dickere
Schicht unserer dreckigen Atmosphäre durchdringen, wobei ein
großer Teil der Blauanteile des Lichts ausgefiltert wird.

mist. dann war meine theorie falsch!

danke für die erklärungen
gruß
datafox

es sei denn, ein farbiges Objekt
reflektiert das Sonnenlicht in den Schatten. Dann gibt es
natürlich einen entsprechenden Farbstich.

hab ich nich verstanden :frowning: mist. was für ein farbiges objekt meinst du? :etwa den blauen himmel? das wäre allerdings eine erklärung.

Hi datafox! Ich denke, er meint damit, dass beispielsweise eine grellgelbe Fläche, von der Sonne direkt angestrahlt, einen gelben Farbstich im nahegelegenen Schattenbereich auslösen kann.

wo kriegen letztere denn ihr Licht her? Doch auch (indirekt)
von der Sonne. Daher müssten sie auch die gleiche
Farbtemperatur aufweisen

moment…! ich denke nicht daß das stimmt. bei bewölkung oder
in einem von tageslicht beleuchteten raum ohne sonne ist das
licht wirklich kälter (blauer) als in direktem sonnenschein.

ja, sowas gibt’s, bewölkter Himmel kann blaueres Licht geben, als direkter Sonnenschein. Aber das gilt dann für Lichter UND Schatten (Deine These war ja, dass die Lichter und der Schatten unterschiedliche Farbtemperaturen aufweisen)

es sei denn, ein farbiges Objekt
reflektiert das Sonnenlicht in den Schatten. Dann gibt es
natürlich einen entsprechenden Farbstich.

hab ich nich verstanden :frowning: mist. was für ein farbiges objekt
meinst du? etwa den blauen himmel? das wäre allerdings eine
erklärung.

Angenommen, Du machst ein Portätfoto einer Person. Das direkte Sonnenlicht kommt von rechts und links (also auf der Schattenseite) ist eine rote Hauswand. Dann bekommt die schattige Gesichtshälfte einen rötlichen Stich. (Diesen Effekt macht man sich ja auch mit Aufhellern in silber (kalt), gold (sehr warm) und gestreift (meistens gerade richtig) zunutze.)

happy shooting

FXC