namenloser Titel
Hallo,
bleibst Du mir weiterhin die wählbare und andersartige
Alternative schuldig…
wenn es nach meiner Überzeugung nichts zu wählen gibt, dann laß ichs. Es ist mir jedenfalls völlig schleierhaft, wie jemand mit wirtschaftlicher Kompetenz jemanden wählen kann, der angesichts einer durchaus vorhandenen Welt nebst umgedrehter Alterspyramide und drückender Schuldenlast die Erhaltung oder gar Ausweitung des Sozialstaats verspricht. Daß das nicht funktionieren kann, ist mit minimalem Sachverstand erkennbar.
Kleine Statistik am Rande
Jahr Neuverschuldung Bund+Länder
1982 35.38
1983 29.1
1984 23.41
1985 21.84
1986 20.86
1987 24.44
1988 27.71
1989 13.19
1990 63.76
1991 61.56
1992 87.58
1993 82.42
1994 78.33
1995 170.67
1996 67.96
1997 47.49
1998 31.14
1999 34
2000 11.6
2001 12.53
2002 53.7
2003 80.13
Ich kann mich ja irren, aber die Beule Mitte der 90er ist nach meiner Erinnerung auf die Wiedervereinigung einerseits und die die Umgruppierung einiger Sonder"vermögen" des Bundes in den Bundeshaushalt zurückzuführen.
Daß ich die Art der Durchführung der Wiedervereinigung für einen einigermaßen kriminellen Akt halte, habe ich hier ja nun schon mehrfach dargestellt.
(http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/BRD-Oeffen…)
Muss ich erwähnen, dass in den Jahren 82-98 die Alternative
mit ach so viel Wirtschaftskompetenz am Ruder war?
Mußt Du nicht, kannst Du aber. Mir ist das durchaus bekannt und daß ich den Kohlkönig nicht für den größten Führer des deutschen Volkes aller Zeiten halte, ist auch nichts neues. Tatsache bleibt aber, daß sich die linke Seite des Parteienspektrums deutlich besser aufs Geld ausgeben versteht als die rechte.
Das liegt im übrigen in der Natur der Sache. Wenn man eher geneigt ist, der Wirtschaft - wenn es sein muß auch mit etwas Geld=Subventionen (was ich weiterhin für keine gute Idee halte) - gutes zu tun, bekommt man von ihr auch etwas zurück. Die Ausweitung des Sozialstaates hingegen führt nur zu leeren Kassen und glücklichen Bürgern.
Das mag für den einzelnen erfreulich und erstrebenswert sein, für das Volk als ganzes ist es eine Katastrophe. Dazu habe ich übrigens eben noch etwas in Finanzpolitik geschrieben, das ich jetzt nicht wiederholen will.
Die Wiederwahl Schröders ist für mich ein nahezu schon skandalöser Akt. Mobilcom und Oderflut - und schon gehen die Umfragezahlen für rotgrün durch die Decke. Ich darf da noch an die Worte „daran werde ich mich messen lassen“ erinnern. Da sagt ein Politiker schon mal sowas und anstatt Soll und Ist zu vergleichen, wählen die Bürger den sympathischen Macher und zählen den Gegenkandidaten aus - auf der Basis der Anzahl der „ähs“ in einem Fernsehinterview.
Irgendwie geht mir der Gedanke eines Wahltests nicht aus dem Kopf. Und keine Sorge: Ich halte Dich nicht für gestört, vielleicht für ein bißchen verwirrt *g*. Jedenfalls: Die Formulierung paßte halt gerade so schön.
Gruß,
Christian
P.S.
Hoffnung bleibt. Ab Januar gibt es in einem kleinen Berliner FDP-Ortsverband einen ausgesprochen fähigen Kopf im Vorstand. Ich bin mir ziemlich sicher, daß schon verstanden hat, wie Parteien funktionieren, so daß ich ihn spätestens 2010 im Bundestag sehe. Ab dann gehts richtig aufwärts, spätestens wenn er mich dann in sein Kabinett holt.