Hallo Vater
normalerweise zeigen Pyritwürfel auf ihren Flächen Streifen.
Wenn sie das nicht haben, so kann das folgende Ursachen haben: Entweder sind Spuren von anderen Elementen (Se, As) in der Ausgangsbrühe gewesen, die die Streifenbildung verhindert haben oder das Ionenangebot an Fe und S in der Ausgangslösung war eigenartig.
Zur perfekten Würfelbildung:
Gerade Pyrit zeigt sehr häufig Zwillings und Mehrlingsbildung.
Wenn das nicht der Fall ist, so ist kein Gitterfehlbau im Kristall.
Bei Mehrlingen kommt es ausserdem darauf an, ob viele Kristallisationskeime in der Lösung vorhanden sind.
Die Bildung der Würfel im Mergel kann man mit anderen Phänomenen vergleichen:
auch bei Quarz bilden sich bisweilen in der Matrix tolle Kristalle, die nirgends an oder aufgewachsen sind und beide Enden mit den typischen Flächen zeigen. In Deutschland gibt es sowas in Suttrop, sogenannte Suttroper Quarze, die sind milchig weiß und aus Nordamerika kennt man Herkimer Quarze, die in der Eselterikszene als Herkimer Diamanten Heilsteine besonderer Qualität sein sollen.
Nur selten bauen Minerale der hydro- oder tele- thermalen Phase Fremdstoffe in ihr Kristallgitter ein, sodass es ohne weiteres möglich ist, sehr reine Kristalle in der Matrix zu finden. Da in den Mergeln weder extreme Drücke noch Temperaturen bei der Bildung der Pyrite geherrscht haben, hatten die ungestört den Mergel beim Wachstum verdrängen können. (Salz und Gips tun das auch (Gipsschwerter im persischen Hochland).
Wenn etwas glänzt, so bedeutet das, dass die Oberfläche innerhalb der Wellenlänge des Lichtes keine Höhen und Tiefen mehr aufweist.
Nur noch nebenbei: Das „glatteste“ was es in der Natur gibt ist die Oberfläche eines Muskovites.
Gruß vom Klugscheisser, der so perfekte Pyrite noch nie gesehen hatte und auch von der Lagerstätte in Spanien nichts wusste.
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