Bildverzerrung, Linienkrümmung

Liebe/-r Experte/-in,

wir haben seit kurzem eine Olympus FE-25. Wir fotografieren damit überwiegend gerahmte alte Bilder. Leider mußten wir feststellen, daß bei Verwendung der Telefunktion (auch nur der 1. Stufe) die rechteckigen Bilderrahmen eine Verzerrung nich innen aufweisen, d. h. die geraden Linien des Bilderrahmens sind leicht nach innen gebogen. Nur wenn keine Tele-Funktion verwendet wird, also die Einstellung ganz auf Weitwinkel steht (Standard), werden die Linien nicht verzerrt. Ist das normal oder liegt das an der Kamera (bauartbedingt oder Defekt an genau diesem Exemplar)? Kann man das durch eine Einstellung kompensieren?

Grüße und vielen Dank für Deine Antwort!
Dieter Ziemann

Preisgünstige Digitalkameras weisen leider sehr häufig Abbildungsverzeichnungen auf, die man als Tonneneffekt (nach aussen gekrümmt) bei Weitwinkelbrennweiten und Kisseneffekt bei Telebrennweiten (nach innen gekrümmt) bezeichnet. Nur Kameras mit sehr guter Optik weisen wenig bis keine Verzeichnungen dieser Art auf.

Auch meine Kompakt Canon IXUS 85 IS verzeichnet.

Man sollte für Bilderrahmenaufnahmen immer die Brennweiteneinstellung wählen, die neutral, also weder weit- noch Tele ist, also ca. Mitteneinstellung. Die meisten Kameras erlauben eine Gitternetzmaskendarstellung im Sucher, mit der man gerade Linien prüfen kann. Auch eine genau senkrechte Kamerahaltung zur Bildoberfläche, also ohne kippen, hilft Verzeichnungen zu vermindern.

Wenn Sie die Kamera noch zurückgeben können, sollten Sie sie gegen ein Modell mit möglichst wenig Verzeichnung austauschen.
Die Fachzeitschrift Colorfoto testet bei allen getesteten Kameras diese Verzeichnung, im letzten Heft 1/2010 wurden einige Kompaktkameras getestet, in dieser Richtung schneidet die Pentax Optio WS80 um 190 Euro mit 0,1% ww/tele sehr gut ab.
Olympus wurde keine getestet, aber die Canons zum Beispiel haben eine bis 12 mal stärkere Verzeichnung im ww Bereich als die Pentax.

Sonst hilft nur die nachträgliche Linsen- Verzerrungskorrektur in Ihrer Bildbearbeitungssoftware, zb. Photoshop (verschieden nach Version) ich arbeite mit Version CS3 kann diese Verzeichnungen im Bild ausgleichen, das können aber auch andere gute Programme. Perfekt wird es aber nicht mehr.

Ich hoffe das hilft.

Hallo Herr Klein,

vielen Dank für Ihre ausführliche und sehr informative Auskunft!

Dieter Ziemann

Guten Tag Dieter Ziemann,

wir haben seit kurzem eine Olympus FE-25

> mit einer Kompaktkamera lassen sich keine Reproduktionen mit einem gewissen Anspruch an die Abbildungsqualität erstellen.

Wir fotografieren damit überwiegend gerahmte alte Bilder.

> Hoffentlich sollen damit nicht etwa Kunstdrucke entstehen?!

die geraden Linien des Bilderrahmens sind leicht nach innen gebogen. Nur wenn keine Tele-Funktion

verwendet wird, also die Einstellung ganz auf Weitwinkel steht (Standard), werden die Linien nicht verzerrt. Ist das normal.

> JA, das ist bauartbedingt „normal“
> Für Reproduktionen „mittlerer“ Qualität braucht man schon eine Spiegelreflexkamera mit einem Objektiv hoher Abbildungsleistung ohne sphärische Abberation.
> Digitalisierungen für Kunstdrucke mit hohem Anspruch macht man mit speziell dafür gebauten Spezialscannern.
(z.B. Cruse Scanner)

Kann man das durch eine Einstellung kompensieren?

> In einem Bildbearbeitungsprogramm müsste man durch „wölben“ eine weitere Verzerrung durchführen. - Was aber die Qualität weiter mindert - nicht wirklich zu empfehlen.

Gruß
Werner Linden

Hallo Herr Zeimann,

bauartbedingt treten Verzerrungen bei jedem Objektiv auf. der Unterschied zwische teuren und billigen Objektiven liegt dem entsprechend darin, dass spezielle optische Gläser zur Verringerung solcher Objektivfehler eingesetzt werden. Bei der Preisklasse ihrer Kamera wurde vermutlich an solchen Korrekturlinsen gespart.
Am wenigsten Verzerrung sollte Sie erhalten, wenn sie mit einerm dem Menschlichen Auge entsprechenden Bildwinkel von 46 Grad fotografieren. Das ist das was man früher beim Kleinbild als Normalbrennweite von 50mm bezeichnet hat. Wo diese Einstellung nun genau bei Ihrem Zoom liegt kann ich nicht sagen, dass können nur Sie per Augenmß abschätzen.
Etwas ungewöhnlich ist Ihre Aussage, dass die Verzerrung nicht im Weitwinkel auftritt. Reich rechnerisch müsste die Verzerrung dort am deutlichsten sein.

Gruß Dirk Böttger

Lieber Dieter!

Bei der „Kissenförmigen“ Verzerrung
handelt es sich um einen Odjektivfehler der öfter auftritt.

Deshalb verwende ich ein für Reproduktionen korrigiertes Objektiv
das aber nur eine Brennweite von 50mm oder 100mm hat
gerechnet für Kleinbild oder für 6x7cm.

Wenn Dein Objektiv bei einer Einstellung gute Ergebnisse erzielt,
Kannst Du nur diese verwenden.

Du musst also immer die Distanz zum Objekt verändern, was wenn es
nur die Kamera aber nicht das Licht betrifft, ein größerer
Arbeitsaufwand, aber sonst kein Nachteil ist.

Ich wünsche Dir viel Erfolg

Wolfgang Feil

Lieber Dieter!

Bei der „Kissenförmigen“ Verzerrung
handelt es sich um einen Odjektivfehler der öfter auftritt.

Deshalb verwende ich ein für Reproduktionen korrigiertes Objektiv
das aber nur eine Brennweite von 50mm oder 100mm hat
gerechnet für Kleinbild oder für 6x7cm.

Wenn Dein Objektiv bei einer Einstellung gute Ergebnisse erzielt,
Kannst Du nur diese verwenden.

Du musst also immer die Distanz zum Objekt verändern, was wenn es
nur die Kamera aber nicht das Licht betrifft, ein größerer
Arbeitsaufwand, aber sonst kein Nachteil ist.

Ich wünsche Dir viel Erfolg

Wolfgang Feil.

Hallo Herr Linden,

vielen Dank für Ihre ausführliche und sehr informative Auskunft!

Dieter Ziemann

Hallo Herr Böttger,

vielen Dank für Ihre ausführliche und sehr informative Auskunft!

Dieter Ziemann

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine ausführliche und sehr informative Auskunft!

Gruß, Dieter Ziemann