Billiger Freischneider

Guten Abend!

Rund um einen Schachtdeckel, an den ich mal 'ran muss, ist es arg zugewuchert. Nicht nur zarte Gräslein, sondern Nesseln, Diesteln und allerlei anderes robustes Gewächs. Das gleiche Spiel an einem Lichtschacht und an einer Stalltür. Alles zusammen nur wenige Quadratmeter, die ich bei Bedarf auf die Husche freischneiden möchte. Professionelle Freischneider, mit denen andere Leute ihr Geld verdienen und die geeignet sind, den Bahndamm der transsibirischen Eisenbahn der Länge nach zu bearbeiten, sind für die paar Minuten Einsatz natürlich Unsinn. Mit einer Sense kann ich nicht wirklich umgehen und die frei zu schneidenden Ecken wären dafür auch kaum zugänglich. Also soll es ein elektrischer Freischneider sein, so ein Ding mit rotierendem Nylonfaden (der im Gegensatz zu einem rotierenden Messer die Berührung mit Mauerwerk aushält). Nix mit Akku, weil der bestimmt leer oder hinüber ist, wenn ich das Gerät mal alle Jubeljahrte brauche. 

Bei Ebay wird man schier erschlagen von der Vielfalt einschlägiger Angebote. Hab zunächst Freischneider von Bosch, Typenbezeichnungen  Art 23 und Art 26, für um die 50 € auf Beobachten gestellt. Kann jemand aus eigener Erfahrung etwas zu dieser Auswahl sagen oder einen anderen Freischneider empfehlen? 

Gruß
Wolfgang  

Moin,

wenn du das sozusagen nur alle Jubeljahre machen willst … selber einen kaufen oder irgendwo einen leihen? Gibt es keinen Nachbarn, der sowas hat und der es mal ausleihen würde? Und was ist mit der Alternative, Unkrautvernichter, also Chemie, einzusetzen? Gerade Ränder von Schachtdeckeln - i.d.R. nehmen wir die hoch, holen die ganze Erde aus dem Rand mitsamt dem Unkraut und wieder drauf. Und Ecken, an die schwieriger ranzukommen sind, die behandeln wir denn auch mal sparsam mit Unkrautvernichter. Hilftu nd hält länger. Und nimmt fast keinen Platz weg …

Gruß
Ex.

Hallo!

wenn du das sozusagen nur alle Jubeljahre machen willst …
selber einen kaufen oder irgendwo einen leihen?
Gibt es keinen Nachbarn, der sowas hat und der es mal ausleihen würde?

Bestimmt gibt’s die. Aber in meiner knappen Zeit erst herumrennen, zuwarten, mich dann mit unvollständigem Gelumpe abgeben, das kaputt geht und ich dann ersetzen darf … ach nee. Was ich immer mal wieder brauche, muss einfach da sein. Ein Griff und erledigt.

… Unkrautvernichter…

Erstens kommt mir sowas nicht ins Haus und zweitens nützt es mir in dem Moment, wo eine kniehoch stabil verkrautete Stelle jetzt frei sein soll und nicht erst in ein paar Tagen langsam eingegangen, herzlich wenig. Da braucht’s die mechanische Lösung - ratzfatz weg damit.

Ich will wirklich keine andere Lösung, ich möchte nur den erbetenen Tipp zum Freischneider.

Gruß
Wolfgang

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Hallo Wolfgang,

die beiden hab ich mal für Spaß bei Raiffeisen in der Hand gehabt, als eine Werbeaktion dafür gemacht wurde.

Der Art 26 hat ein paar Einzelheiten, die ihn wohltuend vom 23 unterscheiden: Der etwas dickere Faden, den Du für den beschriebenen Einsatz brauchst, passt kurioserweise nur in den Art 26. Die Motorleistung hat eine entscheidende Kleinigkeit mehr, und vor allem kannst Du ihn mit passend eingestelltem Griff und Arbeitswinkel genau so weghängen, wie Du ihn dann irgendwann wieder brauchst. Für kleine Flächen lässt der sich schon handhaben wie ein Benziner. Schlagkraft und Handhabung sind den Preisunterschied zum „Kleinen“ wert, finde ich - zumal der starre Griff des Art 23 bei einem Gerät am Kabel schon eine gefühlte Behinderung ausmacht, wenn man eh neben der Arbeit noch auf das Kabel achten muss. Es entsteht der Eindruck, dass der Art 26 bei Bosch konstruiert ist und der Art 23 von anderswo ins Sortiment genommen wurde, damit man halt auch noch einen Leichten anbieten kann.

Schöne Grüße

MM

Hi,

Mit einer Sense kann ich nicht wirklich umgehen und
die frei zu schneidenden Ecken wären dafür auch kaum
zugänglich.

Wenn es wirklich nur ein kleines Stück rund um einen Schacht ist: warum nicht eine Sichel? Grade bei teilweise verholztem Gestrüpp ist man mit einer scharfen Sichel um die Wahl schneller als mit einem Nylonfaden, der zwar 80% elegant und ohne Mühe wegschneidet, aber einen bei den restlichen 20% das Fluchen lehrt.

Und so viel Können wir für einen Sensenschnitt braucht man bei der Sichel auch nicht. Solange man immer schön den Unterschied zwischen dem Grünzeug und den eigenen Fingern beachtet…

Gruß
Stefan

Eine Sensensichel?
Hallo Wolfgang,

eine Alternative zu Stefans Sichel-Vorschlag ist die Sensensichel; zu deren Handhabung brauchst Du keine Erfahrung mit der Sense. Die Vorteile gegenüber einer „normalen“ Sichel:

  • man hat einen größeren Aktionsradius
  • man kann kräftiger zuschlagen, der Schnittwinkel ist günstiger, und deshalb ist sie effektiver bei kräftigeren Gewächsen
  • die Verletzungsgefahr ist geringer, weil man recht gut vorhersehen kann, wo nach einem Hieb die Spitze landet. Bei der stark gekrümmten Sichel ist das recht schwierig.

Grüße
Pit

Hallo,

ich habe mir vor Jahren mal ein billiges Teil von Hellwegs Hausmarke Homelite gekauft, weil es auch nur um einen absehbar kurzen Einsatzzeitraum ging, und danach nur noch sporadische Benutzung anstand. Das Ding machte schon im Laden keinen schlechten Eindruck und läuft wider erwarten bis heute absolut einwandfrei und ist damit sein Geld wirklich mehr als wert gewesen. Kann sein, dass es bei weiteren Gewaltakten dann irgendwann schwächelt, aber dafür habe ich das Ding ja auch nicht gekauft.

Gruß vom Wiz, der sein Werkzeug auch immer lieber selber vor Ort hat, und sich immer entscheidet, ob es etwas für den Dauereinsatz ist, für den es sich lohnt tiefer in die Tasche zu greifen, oder ob man mal für den höchst gelegentlichen Einsatz zur Baumarktware greift, die nach Sichtprüfung für grundsätzlich nicht ganz ungeeignet befunden wird

Hallo!

eine Alternative zu Stefans Sichel-Vorschlag ist die
Sensensichel; zu deren Handhabung brauchst Du keine Erfahrung
mit der Sense.

Wenn es nötig wäre, würde ich mir den Umgang mit Sense, Sichel oder was auch immer nahe bringen. Es geht aber nicht um Aktionsradius auf ebenen Flächen o. ä. So möchte ich dieser Tage zwischen Wohnhaus und einem Stallgebäude auf einer sonst weitgehend sich selbst überlassenen Fläche einen Kabelgraben buddeln. Es sind bloß gut 10 Meter, aber ziemlich wild bewachsen. Wenn man das kniehohe Kraut nicht beseitigt, bekommt man keinen Spaten in die Erde. An den Gebäuden unebener Grund, steinig, Putzbrocken von verwitterten Wänden und teils hüfthoher Bewuchs. Da kann man mit allerlei Handwerkszeug, Scheren und Sicheln herumspielen und wird durch dauernden Stein- und Erdkontakt jedes übliche Schneidwerkzeug ruinieren. Es ist eben kein brettebener Stadt- und Ziergarten, sondern ziemlich große Flächen (tausende qm, ist in McPomm eben so), ein Teil davon verwildert (mit voller Absicht), aber hin und wieder muss man an einzelne Stellen eben doch mal 'ran.

Bin nun nicht der geborene Gärtner, weiß aber durchaus, warum ich für die beschriebenen gelegentlichen Fälle einen Fadenmäher haben möchte. Ich will doch bloß ein Kabel legen oder die entlang der Mauer schon in die Stalltür wachsenden Brennnesseln beseitigen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Martin!

Der Art 26 hat ein paar Einzelheiten, die ihn wohltuend vom 23
unterscheiden…

In der Nähe gibt es leider keine Anbieter, wo ich selbst etwas begucken und befummeln könnte und eine größere Reiseaktion wollte ich daraus nicht machen. Dein Urteil hat mir aber gereicht, um soeben das größere Teil online zu kaufen.
Danke!

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Gruß vom Wiz, der sein Werkzeug auch immer lieber selber vor
Ort hat…

Alles andere bewährt sich nicht. Räumlichkeiten für die Lagerung der sich so ansammelnden Werkzeuge und Gerätschaften sind vorhanden und dass die Sachen Geld kosten - im Einzelfall auch ziemlich viel Geld - ist nun mal nicht zu ändern. Dafür kann man sich jederzeit selbst helfen, was mit älterer Hütte und auf dem Land beinahe überlebenswichtig ist.

…und sich immer entscheidet, ob es etwas für den
Dauereinsatz ist, für den es sich lohnt tiefer in die Tasche
zu greifen, oder ob man mal für den höchst gelegentlichen
Einsatz zur Baumarktware greift…

Gerade heute früh sah ich nach, ob zum Wechseln eines Bremssattels alles Werkzeug beieinander ist. Ein offener Ringschlüssel fehlt. Sowas gibt es als Komplettsatz aus zig Teilen für kleines Geld aus Fernost. Ein einziger Schlüssel in Werkstattqualität ist erheblich teurer als der ganze Satz aus China. Trotzdem bestellte ich den einzelnen teuren Schlüssel. Wenn nämlich das Werkzeug für den beabsichtigten Einsatz nicht maßhaltig ist oder aus minderwertigem Material besteht, handele ich mir einen Haufen zusätzlicher Arbeit und beträchtlichen Ersatzteilbedarf ein. Wenn aber der Fadenmäher nichts taugt, ist der Verlust mit 65 € genau zu beziffern. Ist nicht schön, aber auch nicht wirklich schlimm.

Gruß
Wolfgang

Hallo Stefan!

Wenn es wirklich nur ein kleines Stück rund um einen Schacht
ist: warum nicht eine Sichel?

Der zugewucherte Kontrollschacht ist eines von mehreren Beispielen. Dabei geht es weniger um Flächen um den Schacht, sondern um Bewuchs unmittelbar am Schacht, an der Mauer, an der Hauswand. Gemäuer/Beton, unebener Grund, herumliegende Steine (im Gestrüpp nicht zu sehen) und empfindliche Klingen aus Stahl vertragen sich nicht. Die Fertigkeit bekomme ich immer ins Handgelenk, wenn’s denn sein muss. Aber es muss nicht sein. Ich will bei Bedarf die unkomplizierte Lösung, ohne lange herumzuspielen. Einzelne dicke, holzige Sachen sind natürlich nichts für einen Freischneider mit Nylonfaden. Da muss die Astschere ran.

Ich wollte keine Alternative zu elektrischen Freischneidern. Professionelle Freischneider für den Dauereinsatz, die in deutlich 4stelliger Preisgrößenordnung liegen, kommen für meinen seltenen Kleinkram nicht in Betracht. Deshalb wollte ich wissen, ob jemand Erfahrung mit den Dingern für kleines Geld hat.

Gruß
Wolfgang

BOSCH Fadenmäher
Hi!
Auf recht wüst bewachsenen Versuchsflächen hatten wir zu Anfang auch einen Bosch-Fadenmäher (weiß nicht, welches Modell) und der hat unter den herrschenden rauhen Bedinungen, seinen Dienst aber eigentlich immer getan. (Außer, dass er mir viel zu klein war, ich musste immer gebückt arbeiten - lästig).

Wir haben dann auf die Spulen den 5eckigen Stihl-Faden gewickelt, was aber auch nie so richtig gepasst hat… :wink:
Ich würde aber auf die Motorleistung achten (je mehr desto besser), gerade, wenn Du nicht nur Grashälmchen trimmen möchtest, sondern auch mal faseriges und verholztes Zeug wie Beifuss oder Brennesseln. Und beim Kauf gleich mal nach den Fadenmöglichkeiten gucken - Du wirst einen kantigen oder/dicken brauchen.

Weil wir doch mehr zu mähen hatten, haben wir dann eine Stihl-Motorsense gekauft. Ein Traum, aber lohnt sich wirklich nicht für Dich.

Ein guter Rat: Immer eine Schutzbrille tragen (ist auch schöner bei Schnecken- oder Froschgehäckseltem im Gesicht :wink: )! und lange Hosen, am besten Gummistiefel.

Grüße
kernig

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Hallo Martin!

Für kleine Flächen lässt der sich schon handhaben wie ein Benziner. Schlagkraft und :Handhabung.

Das heute eingetroffene Gerät habe ich ausprobiert. Die Spule mit dem dünnen Faden ist erkennbar Spielkram. Ausprobiert habe ich Art 26 mit dem dicken Faden an einer heftig verkrauteten Stelle mit hüfthohem, teils verholztem Buschwerk. Ist augenblicklich alles abrasiert - das Gerät erfüllt seinen Zweck.

Man sollte so ein Ding an verwilderten Stellen mit Bedacht und nur bei handfester Veranlassung einsetzen. Man zerstört damit Lebensraum, bringt Käfer, Eidechsen und sonstige Viecher um, aber das ist ein anderes Thema.

Gruß
Wolfgang

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Da bin ich froh
…dass Du jetzt nicht aus purer Maschinenbegeisterung und Langeweile jedes Eckchen im Garten mit dem Faden wöchentlich abrasierst. Ist nämlich eine Plage der heutigen Zeit.

Grüße
kernigh

Hallo!

Auf recht wüst bewachsenen Versuchsflächen hatten wir zu
Anfang auch einen Bosch-Fadenmäher (weiß nicht, welches
Modell) und der hat unter den herrschenden rauhen Bedinungen,
seinen Dienst aber eigentlich immer getan.

Danke für den Tipp. Das nach gutem Zureden von Dir und Martin beschaffte Gerät habe ich soeben an einer verkrauteten und holzig verbuschten Stelle ausprobiert - funktioniert mit einem etwa 2,5 mm dicken Nylonfaden einwandfrei.

Außer, dass er mir viel zu klein war, ich musste immer gebückt arbeiten -
lästig.

Das Gerät ist auch nach meinem Empfinden etwas kurz geraten, aber für Dauerbetrieb oder womöglich gewerblichen Einsatz ist es eh nicht gedacht. Bei gelegentlich wenigen Minuten Einsatz ist leicht gebückte Haltung gut auszuhalten.

… wenn Du nicht nur Grashälmchen trimmen möchtest, sondern auch mal faseriges und verholztes Zeug wie Beifuss oder Brennesseln.

Der mitgelieferte dünne Spulenfaden ist Spielkram. Aber die dicken Nylonfäden (etwa 2,5 mm) bringen`s.

Weil wir doch mehr zu mähen hatten, haben wir dann eine
Stihl-Motorsense gekauft. Ein Traum, aber lohnt sich wirklich
nicht für Dich.

Das ist was für Leute, die den Mittelstreifen der Autobahn Hamburg-Berlin entkrauten wollen, aber für die Viertelstunde alle Jubeljahre tut’s auch der Plasteheimer von Bosch. .

Ein guter Rat: Immer eine Schutzbrille tragen (ist auch
schöner bei Schnecken- oder Froschgehäckseltem im Gesicht :wink:
)! und lange Hosen, am besten Gummistiefel.

Ja, sollte man unbedingt beherzigen. Außerdem darauf achten, dass weder Kinder, noch Hund oder Katze in der Nähe sind.

Gruß
Wolfgang