Bio oder nicht Bio? Das ist hier die Frage!

Hallo zusammen,

kann man ohne Ausnahme sagen, dass Bio-Produkte besser sind, als Nicht-Bio-Produkte?

Z. B.

1.) bei Fleisch,
2.) bei Obst,
3.) bei Gemüse,
4.) bei Fertiggerichten ((Nicht-Bio-)Fertiggerichte sollen ja generell nicht gut und gesund sein, aber vielleicht ja Bio-Fertiggerichte!?)
5.) bei vegetarischen (Fertig-)Produkten/-Gerichten (vielleicht gibts ja hier eine besondere Abgrenzung, weil vegetarisch!?)
6.) bei veganischen (Fertig-)Produkten/-Gerichten (vielleicht gibts ja hier eine besondere Abgrenzung, weil vegan!?)
7.) bei Brötchen(-sorten der verschiedensten Arten - Vollkorn, Roggen, Dinkel …)
8.) bei Brot(-sorten der verschiedensten Arten - Vollkorn, Roggen, Dinkel …)

zu 7. und 8.) der Gesundheit kanns sicherlich nicht schaden, aber ganz bestimmt, den Geldbeutel (wie vielleicht bei allen Bio-Produkten!?), aber ist es das wert, z. B. statt des 500 gr-Hausmarken-Vollkorn-Brot für 69 Cent, das 500 gr-„Markenhersteller“-Vollkorn-Brot mit extra Ballaststoffen, extra Magnesium, mit drei verschiedenen Sauerteigarten … für 1,69 € zu kaufen?

Bitte um eure Meinungen …

Vielen Dank im Voraus.

Grüße

PS: Vielleicht gibts ja irgendwo wirklich unabhängige Tests, Vergleiche von und zwischen Bio- und Nicht-Bio-Produkten, die mir sagen, dass es auf jeden Fall sicherer, gesünder, besser ist, das Bio-Produkt zu kaufen oder eben ob es vollkommen ausreicht, das Nicht-Bio-Produkt zu kaufen?!

Hallo,

ich bin schon hier hängen geblieben:

dass Bio-Produkte besser sind,
als Nicht-Bio-Produkte?

Was ist mit „besser“ gemeint? Ohne eine entsprechend scharfe Definition wird es keine Antwort geben können.

Gruß
Jörg Zabel

Gesünder, nahrhafter, keine Chemie …

Hi,

Gesünder,

Damit meinst Du, vermute ich mal, den Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Keine Chemieist auch gesund, kriegt aber nen anderen Stichpunkt hier.
Der Mineralstoffgehalt ist bei beiden Produktgruppen gleich und verändert sich auch in der Zeit nicht.
Vitamine werden mit zunehmender Lagerung zerstört. Insofern ist eine konventionell angebaute Karotte direkt vom Feld vitaminreicher als eine aus der Toskana herbeigekarrte Biokarotte.

nahrhafter,

Auch ein recht schwammiger Begriff. Ich vermute mal, du meinst den Energiegehalt. Auch da nehmen die beiden sich nichts. Man sollte allerdings dann gleiches mit gleichem vergleichen - eine konventionelle Kartoffel ist sättigendes als ein Bio-Chinakohl.

keine Chemie …

Da dürfte Bio vorne liegen.

die Franzi

1 „Gefällt mir“

Hallo,

kann man ohne Ausnahme sagen, dass Bio-Produkte besser sind,
als Nicht-Bio-Produkte?

Schau dir hier mal an, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um ein Produkt Bio nennen zu dürfen, wobei z.B. Demeter u.a. strengeren Regeln unterliegen als das EU-Siegel.
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/…

Anmerkungen, was bei Bio nicht enthalten ist:

1.) bei Fleisch,

Mit Gensoja gefüttert, mit Medikamenten vollgestopft, Stallbatterien, Schlachthofstreß usw.

2.) bei Obst,
3.) bei Gemüse,

Mit Herbiziden, Pestiziden gespritzt, chemischer Kunstdünger u.ä.m.

4.) bei Fertiggerichten ((Nicht-Bio-)Fertiggerichte sollen ja
generell nicht gut und gesund sein, aber vielleicht ja
Bio-Fertiggerichte!?)
5.) bei vegetarischen (Fertig-)Produkten/-Gerichten
(vielleicht gibts ja hier eine besondere Abgrenzung, weil
vegetarisch!?)
6.) bei veganischen (Fertig-)Produkten/-Gerichten (vielleicht
gibts ja hier eine besondere Abgrenzung, weil vegan!?)

Nicht Bio-Gerichte enthalten zahlreiche Konservierungs-, Farb- und Aromastoffe, E-Nummern, siehe hier:
http://www.chinnow.net/download_lebensmittelzusaetze…
http://www.familienbande24.de/medizin/lebensmittel/l…
http://www.beam-ebooks.de/ebook/13462

7.) bei Brötchen(-sorten der verschiedensten Arten -
Vollkorn, Roggen, Dinkel …)
8.) bei Brot(-sorten der verschiedensten Arten - Vollkorn,
Roggen, Dinkel …)

a) wie bei Fertiggerichten.
b) dem Korn bei nicht-Bio wurden die meisten Inhaltsstoffe durch Entfernung der Schale/Außenhäutchen entzogen. Weißmehl ist besonders wertlos.
c) mach selbst mal einen Test: zum Frühstück eine Scheibe Brot aus dem Supermarkt, wann hast du wieder Hunger und wie hat es geschmeckt? Tag darauf, eine Scheibe Biobrot aus dem Bioladen (nicht von Aldi - das ist Augenwischerei), wann hast du wieder Hunger, wie hat es geschmeckt?

Du wirst feststellen, daß das Biobrot viel länger vorhält. Wenn du mal einige Zeit Biobrot gegessen hast und dann nochmal Industriebrot probierst, wirst du feststellem, daß das bitter und scharf schmeckt. Derzeit bemerkst du das nicht, weil du daran gewöhnt bist. Weil mein Biobrot alle war, in meiner Nähe kein Bioladen ist, griff ich auf Industriebrot zurück - nie wieder! Hätte fast geko…

zu 7. und 8.) der Gesundheit kanns sicherlich nicht schaden,

Nein, es wird der Gesundheit sogar förderlich sein.

aber ganz bestimmt, den Geldbeutel (wie vielleicht bei allen
Bio-Produkten!?), aber ist es das wert, z. B. statt des 500
gr-Hausmarken-Vollkorn-Brot für 69 Cent, das 500
gr-„Markenhersteller“-Vollkorn-Brot mit extra Ballaststoffen,
extra Magnesium, mit drei verschiedenen Sauerteigarten … für
1,69 € zu kaufen?

Mit extra Ballaststoffen, Magnesium - das ist nicht nur Unfug, die Zusätze können das Industriebrot nicht zu eien Vollkorn-Biobrot machen, das ist nichts anderes als Abzocke und Augenwischerei.

In einem Biobrot ist das ganze Korn drin, Zusätze sind nicht nötig. Ein Kilo Biobrot im Bioladen kostet je nach Sorte zwischen €2,50 und €3,50. Da es viel nahrhafter ist, ißt man davon weniger als vom Industriebrot. Meine Erfahrung ist, daß es preislich kaum noch einen Unterschied gibt und es schmeckt!

Ähnliches trifft auf Obst und Gemüse zu. Wenn man einen gespritzten Apfel schälen muß, geht ein Großteil der Vitamine u. Mineralien verloren, weil das Meiste davon direkt unter der Schale sitzt. Treibhausware wächst meist auf Kunstböden, Massenware auf ausgelaugten Böden usw. Vergleiche mal den Geschmack der Tomaten, holländische v/s Bio…

PS: Vielleicht gibts ja irgendwo wirklich unabhängige Tests,
Vergleiche von und zwischen Bio- und Nicht-Bio-Produkten, die
mir sagen, dass es auf jeden Fall sicherer, gesünder, besser
ist, das Bio-Produkt zu kaufen oder eben ob es vollkommen
ausreicht, das Nicht-Bio-Produkt zu kaufen?!

Öko-Test wäre eine Möglichkeit, Verbraucherverband u.a.

Ich selbst lebe nicht komplett Bio, aber zum großen Teil, besonders bei Brot. In meiner Region gibt es auch gutes Gemüse, Obst, das nicht Bio und dennoch viel besser ist als die Massenware, da habe ich Glück.

Hier noch weitere Informationsquellen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,739…
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&…
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&…
http://www.badische-zeitung.de/freizeit/gastronomie/…
http://clips.team-andro.com/watch/d76526b7ad7fc62ae9…
http://clips.team-andro.com/watch/3e96f583f603825652…

Selbst die WHO hat inzwischen erkannt, daß Industrienahrung Gesundheitsschäden zur Folge hat:

http://whqlibdoc.who.int/trs/WHO_TRS_916.pdf

http://whqlibdoc.who.int/trs/WHO_TRS_797_(part1).pdf
http://whqlibdoc.who.int/trs/WHO_TRS_797_(part2).pdf

http://www.who.int/nutrition/publications/obesity/PH…
http://www.who.int/nutrition/publications/public_hea…
http://www.who.int/nutrition/publications/public_hea…
http://www.who.int/nutrition/publications/public_hea…
http://www.who.int/nutrition/publications/public_hea…
http://www.who.int/nutrition/publications/public_hea…
http://www.who.int/nutrition/publications/public_hea…
http://www.who.int/nutrition/publications/public_hea…
http://www.who.int/nutrition/publications/public_hea…
http://www.who.int/nutrition/publications/public_hea…

Viel Spaß bei der Recherche, denn letztlich bleibt keinem von uns erspart sich selbst zu informieren, zu experimentieren und sich so eine eigene Meinung zu bilden und dann entsprechend zu handeln.

Gruß,
p+p

kann man ohne Ausnahme sagen, dass Bio-Produkte besser sind,
als Nicht-Bio-Produkte?

Ohne Ausnahme sicher nicht. Es gibt tausende von Lebensmitteln und für jedes verschiedene Produktionsmethoden und Produktionsbedingungen. Ansonsten geht es m. E. eher um eine Glaubensfrage.
Udo Becker

Mit Focus und Autobild immer top informiert
Servus,

als pars pro toto nehme ich einmal diesen Teil Deine launigen Einlassungen her:

2.) bei Obst,
3.) bei Gemüse,

Mit Herbiziden, Pestiziden gespritzt, chemischer Kunstdünger

Obst und Gemüse werden auch im konventionellen Anbau nicht mit Herbiziden gespritzt: Sie würden daran eingehen. Es gibt wenige Fälle, in denen Herbizide auf bestehenden Kulturen angewendet werden können. Das sind im wesentlichen Getreide und die transgenen Sojapflanzen von Monsanto.

Pestizid ist ein Sammelbegriff, der im Deutschen fast nur propagandistisch (wie von Dir) verwendet wird, weil er nach „Pest“ klingt. Unter das amerikanische Original „pesticide“ fallen auch Fungizide, und es gibt eine ganze Reihe von Fungiziden, die im „Bio“-Anbau zugelassen sind und verwendet werden.

Jo, und „chemisch“ ist insofern jedes Düngemittel, als man es chemisch analysieren und beschreiben kann. Wahrscheinlich meinst Du „synthetisch“ - aber dann sags doch auch und lasse den Leser nicht raten.

Es ließe sich noch vieles im Einzelnen sagen, etwa über das Waschen von Äpfeln, über Vollkornprodukte aus konventionellem Anbau, über Haltungsformen (was ist eine „Stallbatterie“?), aber Dein Artikel liest sich nicht grad so, als wärest Du zu irgendeiner Diskussion bereit - die geballte Ladung von Klischees könnte direkt aus dem Focus stammen.

Daher mach ich mir lieber einen schönen Sonntag und wünsch Dir einen ebensolchen.

Schöne Grüße

MM

9 „Gefällt mir“

Hallo,
google mal nach „bio besser“ und lies Dir einen Wolf.

Bio bietet zuerst mal weniger Schadstoff im Essen.

Meist auch umweltvertraeglichen Anbau oder Viehzucht, was besser mit Oeko beschrieben ist. Oft ist bio auch verbunden mit sozialvertraeglichen Herstellerpreisen, besser mit fairer Handel beschrieben. Die letzten beiden gehoeren nicht zum Bio-Begriff, doch viele Bioanbieter kombinieren dies im Produkt. Ein weiterer Punkt ist der lokale Anbau.

Bio ist in Deiner Kueche bestenfalls der Rohstoff. Wenn Du dann Biosalzstangen, Bio-Fertigprodukte, Bio-H-Milch, Bio-Schokolade oder gekochte Biosaefte in Massen reinschiebst, lebst Du immer noch ungesund.

Wer gesund essen will, und deshalb an bio denkt, sollte auch anderes richtig machen, das geht allerdings auch ohne bio.

viel Obst und Gemuese und Salat
vieles roh
nicht zu viel Eiweiss, moeglichst wenig tierisch
wenig Auszugsmehl
wenig Nahrungsmittel und viele Lebensmittel (nach Kollath)
wenig kochen, pasteurisieren, grillen, backen
wenig Fertignahrung

zum Messen der Lebensmittelqualitaet
http://www.schrotundkorn.de/1998/sk9803o3.htm

Gruss Helmut

Hi,

also so viel Blödsinn, …

Der erste Link ist wirklich wichtig und informativ, ehrlich. Aber hättest Du ihn selber gelesen, dann wäre der REst an pauschalisiertem Unsinn von Dir nicht geschrieben worden.

Mit Gensoja gefüttert, mit Medikamenten vollgestopft, Stallbatterien, Schlachthofstreß usw.

Ich wohne hier halbwegs ländlich. All das, oder zumindest das meiste davon, gibt es beim Fleisch meiner Bauern nicht - ohne, dass sie gleich Bio sind. Und ich glaube, davon gibt es mehr in Deutschland.

b) dem Korn bei nicht-Bio wurden die meisten Inhaltsstoffe durch Entfernung der Schale/Außenhäutchen entzogen. Weißmehl ist besonders wertlos.

Und wenn ich jetzt bioreis schäle… ? Dito Weißmehl aus Biogetreide…

In einem Biobrot ist das ganze Korn drin,

Erlaube mir, dich zu korrigieren: in einem VOLLKORNBROT. Der Hefezopf aus dem Bioladen ist sicher nicht mit Vollkornmehl gebacken.

Biobrot vs. Industriebrot: Natürlich schmeckt das abgepackte Brot aus dem Supermarktregal nicht. Das vom Bäcker schon - vorgefertigte Backmischungen hin oder her. Auch, wenn es nicht Bio ist, sättigt es besser und schmeckt besser.

Äpfel etc. schälen: Man kann die Dinger auch waschen.

Anbau von Obst und Gemüse: Nicht alles, was nicht Bio ist, wächst auf künstlichen und / oder ausgelaugten Böden.

die Franzi

3 „Gefällt mir“

Hallo Unbekannter,

ich möchte nur noch eines in den Raum werfen: ob Biofleisch und Bioeier nun gesünder ist oder nicht, aber einfach nur unter dem Aspekt des Respekts vor Lebewesen sollte man hier zu Bio greifen. Meistens gehts Bio-Tieren besser als Nicht-Bio-Tieren.

Schöne Grüße
Chang

Nein!
Tach auch!

kann man ohne Ausnahme sagen, dass Bio-Produkte besser sind, als Nicht-Bio-Produkte?

Nein.

Zunächst mal die juristische Wortklauberei:
Bio ist nicht geschützt. Die EU-Verordnung regelt den Begriff „Öko“. Abgesehen von dem EU-BIO-Siegel, das damit verbunden ist, kann der Begriff Bio sehr weitläufig ausgelegt werden. Gut, mittlerweile kann man mit der „allgemeinen Verkehrsaufassung“ argumentieren, und das Risiko geht keiner mehr ein - aber grundsätzlich könnte man, wenn man wollte . . .

Und jetzt die Gemeinheiten:

1.) bei Fleisch,

weil’s gerade so gut in die Landschaft passt:

Eier von Öko-Hühnern sind höher mit Dioxin belastet als Eier aus Käfighaltung. Das liegt ganz einfach daran, das es eine gewisse Dioxinbelastung in unserer Umwelt gibt - die wird aufgrund der Stabilität von Dioxinen auch so schnell nicht zurückgehen - und Hühner, die draußen gehalten werden, die Bio-Hühnerfutter bekommen und das aus dem Dreck picken dürfen, bekommen diese Grundbelastung natürlich ungefiltert mit - im Gegensatz zu Käfig-/Hallenhühnern, die nur hochverarbeitetes (und dabei auch gereinigtes) Futter bekommen. Für’s Fleisch dürfte das gleiche gelten (da hab ich aber noch nie Zahlen drüber gesehen).

Bitte: ich will Bio-Eier damit keineswegs schlecht machen. Die Belastung liegt weit unter allem, was derzeit als bedenklich angesehen wird.
Auch will ich damit keineswegs ein Plädoyer für Käfighaltung abgeben!

Aber es zeigt halt, das das Pauschalurteil „Bio ist besser“ so nicht korrekt ist.

2.) bei Obst,
3.) bei Gemüse,

Haha!
„Ökobauern verzichten auf chemisch-synthetische Pestizide“
Das ist richtig - und wird auch kontrolliert.
Aber das ist nun mal nicht das gleiche wie „Öko-Produkte enthalten keine Pestizide“!

Denn wenn der Bauer nebenan, der nicht auf dem Öko-Trip ist, Pestizide verspüht, dann wird der Wind natürlich unvermeidbar etwas davon auf das Feld unseres Bio-Bauern wehen.

Und jetzt die Falle:
Unser „Schweinebauer“ bekommt je nach Pestizid vom Gesetzgeber eine Wartefrist verordnet: Beispielsweise mindestens 60 Tage zwischen letztem Pestizid-Einsatz und Ernte. Wird auch kontrolliert.
Diese Wartefrist gilt aber nicht für unseren Öko-Bauern nebenan - wie auch, meist wird er das ja nur durch Zufall mitbekommen . . . Und wenn der dann ein paar Tage später schon erntet . . .

Ich hab schon mehrfach Okö-Proukte durch mein Labor gejagt, die mehr Pestizide als konventionelle Produkte hatten - teilweise so hoch, das ich die als nicht verkehrsfähig beurteilen musste - mit den Grenzwerten für konventionelle Produkte!

Auch hier: Ich will niemandem Angst oder Bio grundsätzlich schlecht machen. Das sind Ausnahmen, und es werden auch immer weniger. Aber man kann eben nicht grundsätzlich sagen, das Bio besser sei.
Eine flächendeckende Kontrolle auf Pestizide ist nicht machbar, da diese Analyse relativ aufwändig = teuer ist.

Gentechnisch veränderte Pflanzen werden in Deutschland derzeit gurundsätzlich nicht angebaut - da gibt’s einfach keinen Markt für (auch wenn das aus wissenschaftlicher Sicht unbegründet ist - aber das ein anderes Thema).

4.) bei Fertiggerichten ((Nicht-Bio-)Fertiggerichte sollen ja generell nicht gut und gesund sein, aber vielleicht ja Bio-Fertiggerichte!?)

Da alles, was ausschließlich auch biologisch gewonnenen Rohware hergestellt wurde, sich Bio schimpfen darf . . . wo soll da der Unterschied liegen?

Lassen wir die Rohwaren so wie oben beschrieben mal außen vor, ebenso die Diskussion, ob Geschmacksverstärker (oder andere Zusatzstoffe) sinnvoll/gesund/allergieauslösend oder was auch immer sind:

Glutamtat, das mit technischen Prozessen aus Bio-Soja gewonnen wurde, kann kein Labor dieser Welt von Glutamat, das aus normalem „pestizidverseuchtem“ Soja gewonnen wurde, unterscheiden. Für andere Zusatzstoffe (Aromen, Pektin, Verdickungsmittel, natürliche Farbstoffe etc.) gilt exakt das gleiche.

zu 7. und 8.) der Gesundheit kanns sicherlich nicht schaden, aber ganz bestimmt, den Geldbeutel (wie vielleicht bei allen Bio-Produkten!?),

Du sagst es.

aber ist es das wert, z. B. statt des 500 gr-Hausmarken-Vollkorn-Brot für 69 Cent, das 500 gr-„Markenhersteller“-Vollkorn-Brot mit extra Ballaststoffen, extra Magnesium, mit drei verschiedenen Sauerteigarten … für 1,69 € zu kaufen?

Das ist ebenso wie vegetarisch/vegan und ähnliche Spielarten keine Frage von gut/besser/gesund, sondern eine persönliche Lebensphilosophie.

Unsere Lebensmittel werden sorgfältig überwacht und laufend kontrolliert. Bei normaler Ernährung ist da nicht ungesundes dran bzw. an Öko nichts nennenswert gesünderes.

Skandale wie derzeit um Dioxin oder um Gammelfleisch sind keine Skandale, sondern sie zeigen, das das System grundsätzlich funktioniert: Da hat ein einzelner Mensch aus Habgier gegen das Gesetz verstossen, ist erwischt worden und wird dafür bestraft werden. Nicht anderes kann euch auch beim Kauf eines gebrauchten Autos oder der Reaparatur eurer Waschmaschine passieren - nur wird dann halt nicht sofort „Skandal“ gerufen.

Das Labor, das die Werte überprüft und trotz laufender Überschreitungen keinen Alarm gemacht hat - ob nun aus Mittäterschaft, Faulheit oder falsch verstandener Kundentreue - wird auch was auf die Mütze bekommen. Und hoffentlich was draus lernen.

Sicherlich würde man sich eine höher Untersuchungsdichte wünschen, auf das solche Verbrechen - denn genau darum handelt es sich - schneller auffallen . . . aber das kostet halt Geld. Was in Zeiten leerer Staatskassen bei einem Billig-Produkt (siehe Preispolitik der Discounter und das dazu passende Einkaufsverhalten der Deutschen) schwer zu beschaffen ist.

Bitte um eure Meinungen …

Meine ganz persönlich Meinung:
Aus Gründen wie gesund ist es das Geld nicht wert. Ich selber kaufe so gut wie nie Bio und bin auch nicht kränker als die Müslis nebenan.

Aber vieleicht sollte man sich die Frage stellen, wieviel Dreck in der Umwelt (Pestizide) und wieviel Menschlichkeit (artgerechte Haltung/Schlachtung) wir unseren Kindern hinterlassen wollen.
Wobei ich persönlich da dringendere Ansatzpunkte (Müll, Energiegewinnung bzw. -verbrauch etc.) sehe. Öko-Möhren und Glühbirnen im gleichen Einkaufskorb . . . das passt einfach nicht!
Aber das soll jeder für sich selber entscheiden.

schönen Sonntag noch!
mabuse

PS:

PS: Vielleicht gibts ja irgendwo wirklich unabhängige Tests,

Nein! Wird es niemals geben!

Tests kosten Geld. Halbwegs aussagekräftige Tests, die viele Parameter und viele Proben berücksichtigen, kosten viel Geld. Richtig viel Geld! Wer immer dieses Geld aufbringt hat irgendein Interesse.
Und jeder Test, auch wenn er noch so ehrlich und unabhängig durchgeführt wird, steht und fällt mit der Auswahl der Parameter.

Ich hab auch schon reichlich Kritik wegen unseres „Vitamin-Wettrennens Dose gegen Frisch“ (bei dem die Dose gar nicht so schlecht abgeschnitten hat) einstecken müssen, das bei Auswahl anderer Parameter das Ergebniss anders ausfallen hätte können.
Ich hab mich damals halt auf Parameter (= Vitamine) begrenzt, bei denen die Methoden zur Verfügung standen und auch halbwegs bezahlbar waren.

Lass es mich beispielhaft formulieren:
Angenommen, die Öko führen eine Studie durch, und dabei kommt raus, das „normale“ Produkte besser oder wenigstens genauso gut seien - was glaubst du wohl, wird damit passieren? Genau, da kommt ein Stempel „Top Secret“ drauf, wird in eine Stahlkassette mit mindestens fünf Schlössern gesperrt, zugeschweißt und im tiefsten Loch verbuddelt, das sich finden lässt - idealerweise direkt neben dem atomaren Restmüll.
Umgekehrt gilt natürlich entsprechend das gleiche!

Und wenn dabei veröffentlichungswürdige Daten herauskommen (veröffentlichungswürdig im Sinne von „unsere Produkte sind besser“), dann schreit die andere Seite sofort „Schiebung“. Und das kann man mit geeigneter Auswahl der Parameter und Proben auch immer beweisen . . .
Auch hier: andersrum natürlich genau das gleiche!

Du kannst dir nur möglichst viele Quellen ansehen und Meinungen einholen und versuchen, dir so gut es halt geht, dein eigenes Bild zu machen. Ist nicht doll, aber bei so einem komplexen Thema, wo mehr mit Glaube, Liebe und Hoffnung gearbeitet wird als mit wissenschaftlich belegbaren Zahlen, liegt das halt in der Natur der Sache.

Jetzt aber wirklich schönen Sonntag!
mabuse

Abdrift
Ei guude,

da Du zu den wertvollen Quellen gehörst, die nicht nur Berichtetes berichten, sondern das Material selber in den Fingern haben bzw. hatten:

Ging es in den Proben, von denen Du berichtest, eindeutig um Abdrift? Wenns so ist, kann ichs nicht wegreden, aber es überrascht mich doch, alldieweil das Thema Abdrift und deren Kontrolle doch innerhalb der letzten mindestens zehn Jahre von Gesetzgeber und Exekutive sehr ernst genommen und ziemlich strikt reglementiert wurde?

Dass es nicht nur die dafür berühmten DDT, Lindan, Atrazin, sondern auch alle möglichen anderen Kandidaten sein könnten, die kaum metabolisiert heute nach Jahrzehnten immer noch in der Bodenlösung, im Grundwasser, in den Weltmeeren und in der Nahrungskette herumvagabundieren, fände ich viel weniger überraschend.

Schöne Grüße

MM

Ahoi!

Ging es in den Proben, von denen Du berichtest, eindeutig um Abdrift?

Eindeutig?
Nein. Hinterher im Labor gibt es da keine Unterscheidungsmöglichkeit.
Da könnte man verdächtige Ökobauern nur rund um die Uhr beobachten. Was aus finanziellen Gründen utopisch und dem Gefährdungspotential auch in keinster Weise angemessen wäre.

Ich gehe einfach zugunsten der Ökobauern davon aus, das die überwiegende Mehrzahl von denen ordentlich arbeitet - schließlich werden die laufend kontrolliert (das bedeutet jetzt nicht chemische Untersuchung, sondern Überfallbesuche von der Überwachung - wenn dann irgendwo eine Spritze oder ein Kanister mit Pflanzenschutzmittel rumsteht, dann ist da aber richtig was los . . .)

Und damit bleibt Verschleppung aus einer anderen Quelle - sprich: des normalen Bauers nebenan - die einzige sinnvolle Erkärung. http://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser

innerhalb der letzten mindestens zehn Jahre von Gesetzgeber und Exekutive sehr ernst genommen und ziemlich strikt reglementiert wurde?

Das ist doch eine Pseudodiskussion.
Den Wind kann man nicht reglementieren.
Genausowenig kann man den konventionellen Bauern das Spritzen verbieten oder auf bestimmte Tage mit wenig Wind beschränken.
Das einizge, was wirklich klappen würde, wären meterhohe, winddichte Mauern - aber das wollen wir nicht wirklich, oder?

Zumal: es sind Ausnahmen. Die bei weitem meisten Ökoprodukte sind im Rahmen der Messgenauigkeit als Pestizidfrei zu betrachten. Und da selbst die Grenzwerte, die für konventionellen Anbau gelten, um einige Zehnerpotenzen unter dem Bereich liegen, den man als potentiell bedenlich einstufen kann, würd ich einen gelegentlichen Ausrutscher nicht überbewerten.
Da haben wir wirklich kritischere Stoffe in unseren Lebensmitteln, die auf Ersatz warten. Es soll sich halt nur keiner der Hoffnung hingeben, das das Wort „Bio“ oder „Öko“ auf der Packung eine Garantie ist . . .

Dass es nicht nur die dafür berühmten DDT, Lindan, Atrazin, . . . und in der Nahrungskette herumvagabundieren, fände ich viel weniger überraschend.

Die kommen mittlerweile (bei uns) so gut wie nie vor. Dürften durch Verdünnungseffekte mittlerweile unter die Nachweisgrenzen der Standard-Methoden gefallen sein.
Bei Importen aus China tauchen die hin und wieder mal auf, aber auch hier mit fallender Tendenz.

Die europäische Politik, nur das allernötigste zuzulassen und kein Risiko einzugehen, die in den meisten Fällen praktiziert wird, zeigt hier wirklich mal Ergebnisse.

lg, mabuse

1 „Gefällt mir“

Hallo Pontius+Pilatus,

vorweg: Ich finde vernünftige Ernährung, möglichst wenig verarbeitet, möglichst natürlich angebaut, sehr wichtig.

c) mach selbst mal einen Test: zum Frühstück eine Scheibe Brot aus dem Supermarkt, wann hast du wieder Hunger und wie hat es geschmeckt? Tag darauf, eine :Scheibe Biobrot aus dem Bioladen (nicht von Aldi - das ist Augenwischerei), wann hast du wieder Hunger, wie hat es geschmeckt?
Du wirst feststellen, daß das Biobrot viel länger vorhält.

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Aber: Das liegt nicht am „bio“.

Wenn du mal einige Zeit Biobrot gegessen hast und dann nochmal Industriebrot probierst, wirst du feststellem, daß das bitter und scharf schmeckt. Derzeit :bemerkst du das nicht, weil du daran gewöhnt bist. Weil mein Biobrot alle war, in meiner Nähe kein Bioladen ist, griff ich auf Industriebrot zurück - nie :wieder! Hätte fast geko…

Ich mag dieses Industriebrot auch nicht - finde es eklig. Da geht’s mir genauso wie dir; ich kaufe Brot entweder a) von einem vernünftigen Bäcker, oder b) noch lieber, backe selbst. Aber, wieder: Das liegt nicht am „bio“.

Der Unterschied ist einfach, dass Bio-Brot meist zusätzlich Vollkornbrot ist, vernünftig mit Sauerteig gebacken, oft noch zusätzlich Körner enthält.
Es gibt auch Bio-Weißmehltoast, Bio-Raffinadezucker, Bio-Marshmallows… das ist immer noch bio, aber sicherlich nicht „wertvoll“, angenehm im Geschmack, lange satt machend.

Ähnliches trifft auf Obst und Gemüse zu. Wenn man einen gespritzten
Apfel schälen muß, geht ein Großteil der Vitamine u. Mineralien
verloren, weil das Meiste :davon direkt unter der Schale sitzt.

Äpfel, die man schälen muss, mag ich auch nicht. Für mich gehört die Schale unbedingt zum Apfel dazu.
Aber die Sache mit „Vitamine und Mineralstoffe sitzen großteils unter der Schale“ stimmt nicht. Zwar ist der prozentuale Anteil der Vitamine und Mineralstoffe in der Tat im Bereich der Schale höher als im Fruchtfleisch, aber wenn man zurückrechnet und sich aufs (nun doch sehr kleine) Volumen der Schale bezieht, wird man feststellen, dass der tatsächliche Verlust durchs Schälen verschwindend gering ist.

Warum Obst und Gemüse aus bio-Anbau auch oft besser schmeckt, liegt zu einem ziemlich großen Anteil an
a) saisonaler Ware
b) oft traditionellen Sorten. Boskoop, Berlepsch, Ontario… meinetwegen bekommt man meist aus bio-Anbau (oder von privat).

Viele Grüße,
Nina *die nicht zwingend auf Bio achtet, aber eben auf vernünftige Ernährung, möglichst wenig verarbeitet, möglichst natürlich angebaut, geringe Transportwege… das kann Bio sein, oder auch aus dem eigenen Garten*

2 „Gefällt mir“

Hallo,

ich stimme dir im Großen und Ganzen zu. Wie ich schrieb, ernähre ich mich keineswegs rein Bio, denn es gibt noch andere Ware, die nicht Bio ist und dennoch gesund. Auch Bio ist nicht gleich Bio - da gibt es erhebliche Unterschiede.

Bei Brot genieße ich gelegentlich auch mein Baguette. Doch Brot aus Bäckereiketten enthält alle möglichen Substanzen, die in Biobrot nicht enthalten sind, seien es Zusätze damit der Teig besser verarbeitet werden kann und so manches mehr. Die schmecke ich raus und deshalb schmeckt mir das Zeug nicht. Auch in anderer Bioware dürfen solche und andere Zusätze nicht enthalten sein und darauf lege ich Wert.

Die deutschen Bio-Siegel liefern wenigstens eine Möglichkeit hier abzugrenzen, wenn man keine andere Quelle hat. Diese Abgrenzung ist m.E. auch wichtig, damit wir gesund bleiben, denn mit den Lebensmitteln und ihren Quellen (u.a. Ernährung der Tiere) wird immer mehr Schindluder getrieben.

Die Studien der WHO (der man wohl kaum Industriefeindlichkeit vorwerfen kann) zeigen recht deutlich, daß industriell gefertigte Lebensmittel krank machen können. Aber wie auch immer, ein McD macht nicht krank, viele und regelmäßig konsumierte aber wieder doch.

Gruß,
p+p

Tach,

Bio ist ein Wohlstandsthema. Biotieren geht es nicht zwangsläufig besser. Bio ist eine Ersatzreligion für satte Besserverdiener.
Es hängt vom Bauern ab, konventionell oder Bio, der Mensch entscheidet.
Biobauern können genauso die Umwelt verpesten, wie konventionelle Landwirtschaft, nur mit anderen Stoffen.
Bei Obst und Gemüse hab ich keinerlei Qualitätszuwachs erlebt, teilweise sogar das Gegenteil.
Aber: Bei Fleisch und vor allem Geflügel erlebte ich geradzu einen Sprung in Qualität, was Texturen und vor allem Geschmack angeht.

Strubbel
&:open_mouth:)

Hallo,

Bei Brot genieße ich gelegentlich auch mein Baguette. Doch
Brot aus Bäckereiketten enthält alle möglichen Substanzen, die
in Biobrot nicht enthalten sind, seien es Zusätze damit der
Teig besser verarbeitet werden kann und so manches mehr. Die
schmecke ich raus und deshalb schmeckt mir das Zeug nicht.

so geht es mir auch, und darum kaufe ich das ebenfalls nicht.
(Brot backe ich fast immer selbst, und wenn nicht, dann vom vernünftigen (!) Bäcker der diese Zusätze nicht verwendet, nicht von Bäckereiketten; Kuchen nur selbstgemacht.)

Die Studien der WHO (der man wohl kaum Industriefeindlichkeit
vorwerfen kann) zeigen recht deutlich, daß industriell
gefertigte Lebensmittel krank machen können.

Wie gesagt, sowas befürworte ich auch nicht - bei mir wird im Alltag immer (!) selber gekocht, kein Convenience, keine Mensa, keine Kantine. Durchaus mal essen gehen, aber da weiß ich, was da in der Küche vor sich geht und was ins Essen kommt (habe da meine Restaurants, bei denen ich bescheid weiß).

Und: Ein wichtiger Grund dafür ist für mich eben, dass ich’s rausschmecke.

Viele Grüße,
Nina

1 „Gefällt mir“