Bio-Oss

Hallo zusammen,

ich schon wieder … wie viele Fragen doch so Zähne aufwerfen können. Also, ich glaube ich weiß, was Bio-Oss ist: Ein Zeug aus Kühen, mit dem man Knochen aufbauen kann, wenn beispielsweise für Implantate zu wenig da ist. Richtig?

Nun habe ich heute zur Abwechslung mal wieder einen Frontzahn gezogen bekommen, und der Zahnarzt hat eben Bio-Oss ins Loch reingefüllt, weil er sagte, da wär viel Knochen weg. In dem Moment war ich leider nicht in der Lage, mich zu artikulieren und nachzufragen, aber dafür gibt es ja das Forum *hust*. Was genau ist schlimm, wenn nun „viel Knochen weg“ ist, wenn man vorerst keine Implantate plant? Wäre der Knochen ohne Bio-Oss irgendwann ganz verschwunden oder so?

Also meine Frage lautet: Unter welchen Umständen, außer wenn man ein Implantat will, verwendet man klugerweise Bio-Oss? Ist die Gefahr, dass mein Loch nicht einfach friedlich verheilt, nun größer? Ich habe nämlich keinen Kontrolltermin bis zum Fädenziehen.

Und wenn jemand gerade Langeweile hat und mir auch noch diese Frage beantworten möchte: Es gibt ja schon Leute (nein, ich nicht …), die - sofern nicht dringend erforderlich - aus irgendwelchen Gründen auf tierische Produkte verzichten, auch im medizinischen Bereich. Gibt es quasi vegane Alternativen dazu? Einfach aus Interesse …

Danke und viele Grüße
Sonja

Hallo zusammen,

genau ist schlimm, wenn nun „viel Knochen weg“ ist, wenn man
vorerst keine Implantate plant? Wäre der Knochen ohne Bio-Oss
irgendwann ganz verschwunden oder so?

Nein aber der Körper ist nicht immer in der Lage das entstandene Loch so zu füllen, das später Zahnersatz (Brücke, Prothese) oder ein Implantat gelegt werden könnte. Es bleibt quasi eine Mulde und oder der Knochen wächst wie ein Zapfen außen an der Wunde was im Nachhinein auch noch schmerzhaft sein kann.

Also meine Frage lautet: Unter welchen Umständen, außer wenn
man ein Implantat will, verwendet man klugerweise Bio-Oss? Ist
die Gefahr, dass mein Loch nicht einfach friedlich verheilt,
nun größer? Ich habe nämlich keinen Kontrolltermin bis zum
Fädenziehen.

Es könnte möglich sein das das Aufbaumaterial abgestoßen wird, ist dann so schön „chrunchy“ im Mund…

Und wenn jemand gerade Langeweile hat und mir auch noch diese
Frage beantworten möchte: Es gibt ja schon Leute (nein, ich
nicht …), die - sofern nicht dringend erforderlich - aus
irgendwelchen Gründen auf tierische Produkte verzichten, auch
im medizinischen Bereich. Gibt es quasi vegane Alternativen
dazu? Einfach aus Interesse …

Jep, Eigenknochen, aus der Hüfte etc… ppp…

Danke und viele Grüße
Sonja

Gruß

Hallo,

vielen Dank!

Nein aber der Körper ist nicht immer in der Lage das
entstandene Loch so zu füllen, das später Zahnersatz (Brücke,
Prothese) oder ein Implantat gelegt werden könnte.

Ach so, ich dachte, für Brücke und Prothese wäre es egal, wieviel Knochen da ist.

Jep, Eigenknochen, aus der Hüfte etc… ppp…

Gut, der lässt sich vermutlich nicht spontan parallel zum Zahnziehen entnehmen - hoffe ich :smile:

Also, dann gehe ich wieder hin, falls es crunchy wird und bin ansonsten mal gespannt.

Schöne Grüße
Sonja

Hallo,

Hallo,

vielen Dank!

Nein aber der Körper ist nicht immer in der Lage das
entstandene Loch so zu füllen, das später Zahnersatz (Brücke,
Prothese) oder ein Implantat gelegt werden könnte.

Ach so, ich dachte, für Brücke und Prothese wäre es egal,
wieviel Knochen da ist.

Ist normalerweise auch so. Schwierig ist´s nur wenn ein zu großer Defekt zurückbleibt, der dann unter der Brücke hässlich auschaut. Bei Prothesen ist´s weniger problematisch.

Viele Grüße Christian

Jep, Eigenknochen, aus der Hüfte etc… ppp…

Gut, der lässt sich vermutlich nicht spontan parallel zum
Zahnziehen entnehmen - hoffe ich :smile:

Also, dann gehe ich wieder hin, falls es crunchy wird und bin
ansonsten mal gespannt.

Schöne Grüße
Sonja

Servus Sonja,

wenn Du Dir den Querschnitt einer Frontzahnwurzel in der knöchernen Umgebung vorstellst, ist da viel Wurzel von wenig Knochen umgeben. Manchmal ist die äußere Knochenlamelle so dünn, dass ‚Fenster‘ darin entstehen. Bei der Heilung nach der Extraktion wird der Raum, den die Wurzel eingenommen hat keineswegs komplett mit Knochen aufgefüllt.

Das Resultat ist ein sattelförmig eingesenkter und - in oro-facialer Richtung - wesentlich dünnerer Kiefer.

Ein festsitzender Zahnersatz (Brücke) soll danach so aussehen, als wüchse der falsche Zahn (Brückenglied) aus dem Knochen heraus, wie es der natürliche ja getan hatte. Stattdessen muss der Zahntechniker nun einen wesentlich längeren (die Kieferoberfläche ist ja viel weiter unten), Zahn konstruieren, der entweder zum Zahnfleich hin dünn zuläuft-, oder dem zahnlosen Kieferteil breitbasig aufsitzt. Letzteres sieht auch nicht gut aus und bringt Hygieneprobleme mit sich, weil im Schutze des Brückenglieds Biofilme aus Bakterien wachsen, die eine erneute Entzündung der Kieferobefläche nach sich ziehen würden. Also muss man mit Superfloss oder Zwischenraumbürstchen drunter, was schwierig ist und nicht richtig Spaß macht.

Wenn es mit einem Knochenersatzmaterial gelingt, all die Negativentwicklungen zu verringern, ist das schon eine Überlegung wert. Gibts natürlich nicht umeinsunst :wink:

Frage ‚vegane‘ Ersatzmaterialien:

Hier die URL meiner Google-Anfrage dazu, nur um Dir zu zeigen, dass Bio-Oss nicht das einzige Material ist. Allerdings ist die Frage der evidenzbasierten Dokumentation und der klinischen Langzeiterfolge jeweils zu bedenken.

http://www.google.de/search?client=opera&rls=en&q=kn…

Gruß

Kai Müller

Hallo Kai,

vielen Dank für deine Antwort (und die zig anderen, die du mir schon gegeben hast …). Je länger ich an meinen Zähnen herumlaboriere, desto faszinierender finde ich die Zahnmedizin als solche :wink:

Das Resultat ist ein sattelförmig eingesenkter und - in
oro-facialer Richtung - wesentlich dünnerer Kiefer.

Das übersetze ich mit: Wenn ich die Oberlippe hochziehe, sieht es über dem Zahn(ersatz) irgendwie eingefallen aus? So ist es nämlich bei dem anderen Ex-Frontzahn nebenan (ohne Oss) - da ist quasi eine Kuhle, die tatsächlich über dem losen Provisorium, das ich zuvor hatte, eher befremdlich aussah. Über der jetzigen Wunde ist eher ein Buckel - ich dachte erst, das wäre so übel angeschwollen, aber dann ist es wohl die Bio-Oss-Füllung. Okay, das macht in der Tat Sinn - mit meiner jetzigen Langzeitprovisoriumsbrücke sieht es ganz okay aus, aber ein noch tieferer Krater wäre schon eher blöd. Ich hätte gar nicht gedacht, dass das ästhetische Gründe hat.

Gibts natürlich nicht umeinsunst :wink:

Ich hab’s befürchtet.

http://www.google.de/search?client=opera&rls=en&q=kn…

Synthetisch klingt ja eigentlich sogar besser, von wegen kein Allergie- und Krankheitsübertragungsrisiko … dann kann ich ja, wenn ich mir einen schönen Tages mal Implantate leisten kann, vorher sagen, dass ich lieber keinen Tierknochen hätte :smiley:

Grüße
Sonja