Biodiesel wirklich Bio?

Hallo,

aufgrund der momentanen Preissituation an den Tankstellen, bin ich mit meinem PKW auf Biodiesel umgestiegen. Da dies ohne technische Veränderungen am Motor möglich ist, stellt sich mir die Frage ob Biodiesel wirklich „Bio“ ist. Wird Biodiesel wirklich aus Rapsöl oder dergleichen hergestellt?
Oder steckt da nicht doch eine ganze Menge Chemie drin?

Für ein paar Auskünfte wäre ich dankbar.

Gruß

Oliver

Hallo Oliver!

Bestimmt ist das meiste im Biodiesel aus nachwachsenden Rohstoffen, also auch Raps.
Aber - der Bauer, der Raps anpflanzt, benutzt für seine Trecker und Erntemaschinen weiterhin ganz normales Dieselöl. Und wenn Du dann mal hörst, was die so verbrauchen, allein um den Raps zu ernten, ist der ganze Bioschwindel im Eimer.
Raps wird vor allem angepflanzt um den Bauern überhaupt noch eine Möglichkeit zu geben, zu überleben. Dann sieh Dir auch mal im Sommer diese Monokultur an!! Schön gelb, das ist aber auch alles.
Gruß Werner

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Oder steckt da nicht doch eine ganze Menge Chemie drin?

Indirekt ganz sicher, denn die gewaltigen Monokulturen z. B. in Schleswig-Holstein, werden für und gegen alles nur Erdenkliche gespritzt, gespritzt, gespritzt. Und jedesmal mit dem Traktor über den Acker, der mit verbilligtem Diesel fährt. Merke: Diesel für die Landwirtschaft ist noch weit billiger als Rapsöl.
Wenn ich mir die Monokultur ansehe und die Mengen an Spritzmitteln, brauche ich keine Ökobilanz mehr, um den groben Unfug darin zu erkennen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

aufgrund der momentanen Preissituation an den Tankstellen, bin
ich mit meinem PKW auf Biodiesel umgestiegen. Da dies ohne
technische Veränderungen am Motor möglich ist, stellt sich mir
die Frage ob Biodiesel wirklich „Bio“ ist. Wird Biodiesel
wirklich aus Rapsöl oder dergleichen hergestellt?
Oder steckt da nicht doch eine ganze Menge Chemie drin?

Hallo
„Biodiesel“ ist mit Methanol versetztes Rapsöl.Damit auch die Ölmultis weiterhin Kohle machen.
Ich kenne einige Leute die fahren mit reinem Pflanzenöl.Geht auch.
Hab mal gelesen das der Rudolf Diesel seinen ersten Motor mit Erdnußöl betrieben hat.

Gruß Robert

Das ganze ist RME (rapsölmethylester) und wird auch chem. Fabriken hergestellt. Der 2 Hauptbestandteil ist Methanol, und das ist auch wieder aus Erdöl. ALte Diesel könnten auch mit reinem Öl fahren, aber…

Hallo an alle meine Vorredner,

jetzt muss ich mich allerdings auch mal zu Wort melden… vor allem wegen der Angriffe auf die Landwirte möcht ich hier mal was zum Thema loswerden…

„…der Bauer, der Raps anpflanzt, benutzt für seine Trecker und Erntemaschinen weiterhin ganz normales Dieselöl. Und wenn Du
dann mal hörst, was die so verbrauchen, allein um den Raps zu ernten, ist der ganze Bioschwindel im Eimer.“

Wenn dem so wäre, müssten die Landwirte den Goldesel erfunden haben…logisch wäre ja nur, wenn der eingesetzte Kraftstoff mind. die Waage mit dem erzeugten Kraftstoff hält… ansonsten würde sich das alles wohl kaum rentieren…oder ???

„Raps wird vor allem angepflanzt um den Bauern überhaupt noch eine Möglichkeit zu geben, zu überleben. Dann sieh Dir auch mal im Sommer diese Monokultur an!! Schön gelb, das ist aber auch alles.“

Monokulturen oder großflächiger Anbau ??? Da sollte man schon differenzieren. Raps als Hackfrucht kann nämlich nicht jedes Jahr auf der gleichen Fläche angebaut werden. Des Weiteren ist der Begriff Monokultur unpassend, eher der Begriff „Großflächig“ angebracht, oder ???

„Indirekt ganz sicher, denn die gewaltigen Monokulturen z. B. in Schleswig-Holstein, werden für und gegen alles nur Erdenkliche
gespritzt, gespritzt, gespritzt. Und jedesmal mit dem Traktor über den Acker, der mit verbilligtem Diesel fährt. Merke: Diesel für die Landwirtschaft ist noch weit billiger als Rapsöl.
Wenn ich mir die Monokultur ansehe und die Mengen an Spritzmitteln, brauche ich keine Ökobilanz mehr, um den groben Unfug darin zu erkennen.“

Also irgendwie brauch ich hier auch nicht zu bilanzieren, um den groben Unfug in diesem Artikel zu erkennen…

  1. Wird kein Landwirt spritzen und spritzen und spritzen ohne das ein Sinn dahintersteht…Das sind nämlich die variablen Kosten, die in der Landwirtschaft über Erfolg und Misserfolg eines Anbaus entscheiden - viel Spritzen heisst irgendwann viel Minus im Deckungsbeitrag !!!
  2. verbilligt ist der Diesel in der Landwirtschaft nicht, sondern geringer mit Mineralölsteuer belastet, bei unserem großen Nachbarn Frankreich sogar frei von Steuern ( ergo Heizölpreis)
    3)schon wieder Monokultur—Monokultur ist Unsinn aus oben genannten Gründen…
    4)apropos Ökobilanz…rechne bitte den erzeugten Sauerstoff pro Hektar Rapsfläche zu den normalen Großerzeugerpreisen ( z.B. Linde ) mit in deine Bilanz, vom ökologischen Nutzwert für uns Menschen ganz zu schweigen…

Soweit so gut, ich betone das dies keine persönlichen Angriffe sein sollen, sondern lediglich meine Sicht der Dinge. Ich persönlich fahre übrigends ab und zu auch Biodiesel…
CU
Ulrich

Biodiesel wird wie schon in einigen Beiträgen dargestellt aus einem Öl, vorzugsweise Rapsöl, Methanol und einem Katlysat (Ätznatron) hergsetellt. Was neben den bereits dargestellten Argumenten noch im wesentlichen fehlt ist die Energie- und Ökobilanz bei der Herstellung. Für die Veresterung von Biodiesel wird im wesentlichen nur Strom für Pumpen und Rührwerke benötigt. Eine aufwendige Wärmeerzeugung wie beim petrochemischen Prozessen nötig, entfällt hier fast komplett. Fast, da im Winter schon eine bestimmte Mmindesttemperatur (ca. 20 Grad C) benötigt wird.
Zudem gibt es mittlerweile schon mobile und stationäre Kleinanlagen die am Tag zwischen 200 und 5000 Litern erzeugen können. Diese Anlagen finden vor allem in der Landwirtschaft und bei Fuhrunternehmen Abnehmer. Ich kenne auch Landwirte die so ein BHKW betreiben.

Alles im allen sieht es mit der Ökobilanz von Biodiesel doch nicht so schlecht aus. Ganz zu schweigen mal von den Umweltschäden die durch die Petroindustrie verursacht werden (Tankerunglüke, Pipeline-Unfälle etc).

Gruß
Rainer