Biodiversivität vs. Kahlschlag

Liebe Leute,

ist Euch bekannt, was für ein System hinter den Rodungen entlang von öffentlichen Flächen stehen, seien es Bundesautobahnen oder öffentliche Parkanlagen? Übrig bleiben radikale Rückschnitte, sogenannte Sichtachsen oder nur noch vereinzelt zurückgelassene Bäume in mitten einer leer geräumten ehemals üppig vorhandenen Vegetation.´

Grüße mki

3 Aspekte:

  1. Sichtweite. Die Autofahrer können die Bereiche besser einsehen. Wild hat eine weitere Strecke zur Strasse

  2. Sicherheit. Bäume können bei Sturm nicht auf die Strasse stürzen

  3. Nachhaltigkeit. Je breiter die Schneise, desto größer die Zeitabstände, in denen man Nachschneiden muss um die Strassen freizuhalten. Die Lebensdauer von Strassen wird deutlich erhöht, wenn man weiträumig Pflanzen mit starken Wurzeln entfernt.

Servus,

diese Schneisen sind ziemlich interessante Biotope - es gibt in den Kulturlandschaften außerhalb von Wald und Mooren nur in ganz geringem Umfang vergleichbare Flächen.

Obwohl sie nicht zur Förderung der Biodiversität angelegt werden, nützen sie ihr dennoch. Es gibt z.B. bei Vögeln und Insekten viele Arten, die im Wald nicht leben würden, aber die von Dir beschriebenen Streifen gerne mögen.

Ergänzend noch: Entlang von Bahnlinien dienen diese Streifen, auf denen nur Bäume abgeräumt werden, und die dann je nach Standort verbuschen, dem Schutz der Oberleitungen und auch des Zugverkehrs selbst vor Wind- und Schneebruch. Das hat u.a. damit zu tun, dass die Bremswege bei der Eisenbahn zu lang sind, um vor einem gefallenen Baum zum Stehen zu kommen, wenn man ihn erstmal sieht. Die Alternative ist die vorsorgliche Einstellung des Zugverkehrs bei Sturmwarnungen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

ist Euch bekannt, was für ein System hinter den Rodungen
entlang von öffentlichen Flächen stehen, seien es

vereinzelt zurückgelassene Bäume in mitten einer leer
geräumten ehemals üppig vorhandenen Vegetation.´

wenn du so fragst, hast du doch sicher auch eine eigene Überlegung, was für ein System dahinter steht.
Könntest du uns das verraten?

Gruß

watergolf

Hallo,

offenkundig ist, dass Kahlschläge auf öffentlichen Flächen, z.B. in Parkanlagen sowie in Bereichen von Flussläufen und Seen, nicht zuletzt auch Straßen, insbesondere in Hinblick auf die Biodiversität in keiner Weise als fragwürdig einstuft werden.

So scheint sich die Frage, ob hinter den Kahlschlägen ein System steckt, aufgrund der Tatsache, dass die Eingabe auf keine größere Resonanz zu trifft, zu erübrigen.

Kahlschläge scheinen vom Sicherheitsaspekt sogar als rundweg vernünftig aufgefasst zu werden. Biodiversität ist zwar wünschenswert aber offenkundig lebensgefährlich. Eigenverantwortung nicht ist nicht ansatzweise erkennbar.

Es fragt sich daher, ob das Sicherheitsargument, soweit öffentliche Zuständigkeiten und Aufgaben betroffen zu sein scheinen, missbräuchlich angewendet wird. Welche Art Missbrauch betrieben wird sei dahingestellt.

Der Sicherheitsaspekt scheint zu einem beliebigem und widersprüchlichen Todschlagargument zu werden. Denn was im Zusammenhang mit der Natur als vernünftig gilt, gilt sozialgesellschaftlich, z.B. bei der Überwachung öffentlicher Räume als unvernünftig; des Rechtes auf individuelle Selbstbestimmung wegen.

Biodiversität steht auch für nichts anderes als für die weitgehende Freihaltung öffentlicher Räume von menschlichen und selbstgefälligen Eingriffen. Biodiversität ist ein Garant für lebensnahe Bereiche sozusagen.

Aber das will anscheinend niemand kapieren. Plakativ gesagt aber das trifft genau den Punkt.

Grüße mki

Hallo,

Biodiversität steht auch für nichts anderes als für die
weitgehende Freihaltung öffentlicher Räume von menschlichen
und selbstgefälligen Eingriffen.

Unsinn.

Biodiversität heißt nichts anderes als ‚Vielfalt‘. Schon mal drüber nachgedacht, wie Deine ach so schlimm beschnittenen Büsche eigentlich zu ihrem Standort gekommen sind? Oder, anderes Beispiel, wie Norddeutschland zu den riesigen Grünflächen gekommen ist? Oder zur Lüneburger Heide? Schon mal drüber nachgedacht, was alle diejenigen Lebenwesen machen sollen, die auf diese Grünflächen, die Heide, die Büsche angewiesen sind, wenn man alles einfach der Natur überlässt?

NATUR IST KEIN WERT AN SICH!

Gruß
loderunner

Pauschalaussagen
Hi

offenkundig ist, dass Kahlschläge auf öffentlichen Flächen,
z.B. in Parkanlagen sowie in Bereichen von Flussläufen und
Seen, nicht zuletzt auch Straßen, insbesondere in Hinblick auf
die Biodiversität in keiner Weise als fragwürdig einstuft
werden.

Du wirfst hier großmütig mit dem Begriff Biodiversität durch die Gegend, aber ich bin mir nicht sicher, ob dir klar ist, was er bedeutet?
Fakt ist, dass auf vielen künstlich offengehaltenen Flächen artenschutztechnisch besonders interessante Habitate zu finden sind. So finden sich nicht selten die letzten Standorte seltener Pflanzenarten an Autobahnraststätten usw… Entlang der A40 (Rand- und Mittelstreifen) wurden bisher über 450 Pflanzenarten nachgewiesen. Viele selten gewordene Pflanzen von Ruderalstandorten besitzen ihre zurzeit größten Populationen auf Mittelstreifen und Böschungen der Autobahnen.
Also nein, wenn es mir um Biodiversität geht, empfinde ich die Freihaltunsgmaßnahmen nicht unbedingt als fragwürdig.

Kleiner Überblick zur Bedeutung von Randstreifen http://www.naturtipp.at/damm_boeschung_wegrand.html#…

ein Fallbeispiel
http://content.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/d…

So scheint sich die Frage, ob hinter den Kahlschlägen ein
System steckt, aufgrund der Tatsache, dass die Eingabe auf
keine größere Resonanz zu trifft, zu erübrigen.

Welches System hast du denn bei der Frage im Sinn? Ich kann dir irgendwie nicht folgen…

Kahlschläge scheinen vom Sicherheitsaspekt sogar als rundweg
vernünftig aufgefasst zu werden.

Ja. In vielen Fällen zu recht. In anderen Fällen sicherlich nicht, weil man Angriffsfläche für Erosion schafft… kommt immer auf die Situation an. Ich will jedenfalls nicht unbedingt von herunterfallenden Ästern erschlagen werden…weder auf der Autobahn noch im Park. Mag dir da anders gehen…

Biodiversität ist zwar
wünschenswert aber offenkundig lebensgefährlich.

Siehe oben. Was hat deiner Meinung nach ein gesicherter Randstreifen entlang von Verkehrswegen mit schwindender Biodiversität zu tun? Welche Vorteile hätte es deiner Meinung nach, wenn der Randstreifen frei wachsen dürfte?

Es fragt sich daher, ob das Sicherheitsargument, soweit
öffentliche Zuständigkeiten und Aufgaben betroffen zu sein
scheinen, missbräuchlich angewendet wird.

Um welches infernalische Ziel genau zu vertuschen?

Der Sicherheitsaspekt scheint zu einem beliebigem und
widersprüchlichen Todschlagargument zu werden.

In welchem Sinne widersprüchlich? Wenn jemand sagt, er beschneidet Bäume entlang von Straßen, aus Sicherheitsgründen, wo liegt der der innere Widerspruch? Ein Widerspruch wäre, wenn man behaupten würde, man würde in erster Linie für ein naturschutzfachliches Ziel eingreifen, aber EIGENTLICH die Sicherheit anstreben.

Denn was im
Zusammenhang mit der Natur als vernünftig gilt,

… das ist in deinen Augen was genau?
Da gibt es selbst unter den Naturschützern sehr unterschiedliche Auffassungen zu. Würde mich interessieren, auf welche Seite du dich da beziehst.

gilt sozialgesellschaftlich, z.B. bei der Überwachung öffentlicher
Räume als unvernünftig;

Ja, das kann unter Umständen passieren. Wobei mir dein angerissenes Thema dazu jetzt nicht als erstes in den Sinn käme. Eher so Geschichten wie Millardenteuere Lurchtunnel oder Wildtierbrücken von fraglichem Nutzen… da können die Vorstellungen verschiedener Gruppierungen tatsächlich weit auseinander driften…

Biodiversität steht auch für nichts anderes als für die
weitgehende Freihaltung öffentlicher Räume von menschlichen
und selbstgefälligen Eingriffen.

Nein. Biodiveristät steht in erster Linie dafür, wie artenreich ein Lebenraum ist. Überlässt man zB. einen artenreichen Trockenrasen sichsebst, wird er zunehmend verbuschen und einer eher einseitigen Pionierflora platz machen, bis irgendwann einer der üblichen Mischwälder entsteht.
Man kann freilich darüber diskutieren, für wie sinnvoll man das eine oder andere hält. da gibts berechtigterweise verschiedene Standpunkte zu.

Aber das will anscheinend niemand kapieren. Plakativ gesagt
aber das trifft genau den Punkt.

Mir kommt deine Einstellung etwas militant vor. Solchen Pauschalaussagen stehe ich grundsätzlich skeptisch gegenüber. Oft ist das ein zeichen dafür, dass eine Thematik nicht wirklich verstanden wurde.

Es gibt sicherlich auch fragwürdige Aktionen, das will ich gar nicht abstreiten, aber diese Pauschalisierung, die du hier zeigst kann ich nicht nachvollziehen.
Welche Arten genau meinst du, würden von ungehinderter Verbuschung von Parkanlagen profitieren?
Ich weiß gerade nicht so genau, was du eigentlich willst? Scheinbar bist du pro Prozessschutz? Also am besten alles Verwalden lassen bis irgendwann überall der gleiche Einheitsbrei herrscht?
Was stört ein 5m Randtsreifen, wenn sich dahinter ein geeigneter Lebensraum für die „Biodiversität“ befindet? Was nützt ein 5m verbuschter Randstreifen, wenn das nicht der Fall ist? Das Problem liegt sicherlich woanders, als bei ein paar Metern gerodeter Fläche entlang von Autobahnen…

gruß
Aj

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Liebe loderunnerin,

ich schrieb, für was die Biodiversität steht, nicht, was sie heißt.

Wahre Unsinnssprüche hingegen sind platt negierende Verallgemeinerungen wie dieser:

NATUR IST KEIN WERT AN SICH!

Der Mensch eben auch nicht. Weißt-Du-das?

Schon mal drüber nachgedacht,

Noch NIE, wie denn? (Scherz)

wie Deine ach so schlimm beschnittenen
Büsche eigentlich zu ihrem Standort gekommen sind? Oder,
anderes Beispiel, wie Norddeutschland zu den riesigen
Grünflächen gekommen ist? Oder zur Lüneburger Heide? Schon mal
drüber nachgedacht, was alle diejenigen Lebenwesen machen
sollen, die auf diese Grünflächen, die Heide, die Büsche
angewiesen sind, wenn man alles einfach der Natur überlässt?

Deine Vorhaltungen nehme ich gerne zur Kenntnis. Jedes dieser Beispiele verdient es aber eigentlich, gesondert betrachtet zu werden. Dafür müsste ein eigenes Brett eröffnet werden. Möchtest Du? Bittesehr.

Jedenfalls reichen die Beispiele an die aktuelle Kahlschlagsproblematik in Randbereichen (Naherholgungsbereiche) und innerhalb städtischer Grünflächen nicht annäherend heran.

Gruß mki

Als ich deine Frage las, hatte ich sowas schon befürchtet. Du zeigst den typischen Denkfehler der vielen unterläuft, die eigentlich gar nicht verstehen, was hinter Natur und Umwelt steckt.

Verwunderlich finde ich, dass du gleich beleidigend wirst. Du hast in deinem Ursprungsposting nicht nach einer differenzierten Diskussion des Für und Wider von Kahlschlägen gefragt, sondern nach möglichen Gründen, die einen Kahlschlag sinnvoll machen. Keiner der Antwortenden hat in irgendeiner Weise Stellung bezogen ob er das gut oder schlecht findet!

Fangen wir vielleicht mal damit an, dass ‚gut‘ und ‚schlecht‘ menschliche Konzepte sind. Wenn wir einen Wald roden und danach eine Wiese entsteht, so ist das aus Sicht der Natur weder gut noch schlecht sondern schlicht ‚anders‘. Eine Wiese kann ein ebenso diverser Lebensraum sein, wie ein Wald. Menschen wie du gehen immer von der Grundannahme aus, dass das Gleichgewicht der Natur etwas positives und schützenswertes darstellt. Die Wahrheit ist, dass das Gleichgewicht der Natur sich automatisch von selber einstellt, ganz egal was wir tun. Grundsätzlich bin ich allerdings auch dafür möglichst viele Waldflächen zu erhalten, weil sie eine ganze Reihe positiver Synergieeffekte mit sich bringen - aber nicht auf Kosten der Sicherheit.

Deine letzten paar Absätze sind dann irgendwie Geschwurbel. Du haust da ziemlich beliebig Themen durcheinander, die zwar beide irgendwie mit ‚Sicherheit‘ zu tun haben, aber wenig miteinander.

Letztendlich ist alles eine Frage von Prämissen. Hält man Mobilität und Sicherheit im Verkehr für ein hohes Gut, so hält man auch Autobahnen und die damit verbundenen Einschnitte in die Natur für sinnvoll. Hält man Mobilität für zweitrangig hinter der Biodiversität eines Landes, eher nicht. Wenn es nach mir gänge, würde man den individuellen Personenverkehr ohnehin abschaffen, aber auch da gibt es unterschiedliche Meinungen zu. Letztendlich gibt es ziemlich viele Auffassungen darüber wie und welche Natur man in Deutschland zu schützen hat und bereits heute muss für jedes Bauvorhaben gigantischer Aufwand betrieben werden um auch ja jedem seltenen Gras, Insekt oder sonstigem Getier gerecht zu werden. Wir Ingenieure können da ein Lied von singen.

Wenn du gelernt hast, zu diskutieren ohne beleidigend zu werden, findet sich hier bestimmt mancher, mit du dich zu dem Thema, dass dir am Herzen liegt austauschen kannst.

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Hi,

Der Mensch eben auch nicht. Weißt-Du-das?

Tatsache ist aber, wir sind Menschen, und als solche haben wir freilich das Wohl unserer Art im Sinn. Das ist das natürlichste der Welt.
Kein anderes Tier ist ind er Lage, sich Gedanken über den eigenen Einfluss auf die Natur zu machen. der Wert der Natur entsteht damit in erster Linie im Kopf der Menschen.
Ich für meinen Teil, bin durchaus auch der Ansicht, dass die Natur schützenswert ist, und dass man versuchen sollte, Arten zu erhalten. Und ich persönlich brauche dafür auch keine Pseudobegründungen, die alle auf den kongreten Nutzen der Natur für den Menschen abzielen. Mir reicht tatsächlich einfach der Selbstwert der Natur, den ich in ihr sehe.
Dennoch sind mir deine Aussagen, soweit ich sei bei deiner etwas anstrengenden Ausdrucksweise nachvollziehen konnte, zu wenig durchdacht, zu einseitig.

Jedenfalls reichen die Beispiele an die aktuelle
Kahlschlagsproblematik in Randbereichen
(Naherholgungsbereiche) und innerhalb städtischer Grünflächen
nicht annäherend heran.

Du hast offensichtlich einen kongreten Fall vor Augen? Es würde die Diskussion sicherlich sehr veréinfachen, wenn du uns mitteilen würdest, worauf genau du dich beziehst. Wie schon gesagt, ist dein sogenannter „Kahlschlag“ nicht gleich kritischer „Kahlschlag“, das kommt doch sher auf den Fall an.

Gruß
Aj

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Entschuldigt das Buchtsabengewurschtel oben *owt
…hab mal wieder zu viele Buchstabenverdreher drin, hab vergessen nochmal gegenzulesen. Sorry.

Hallo,

offenkundig ist, dass Kahlschläge auf öffentlichen Flächen,
z.B. in Parkanlagen sowie in Bereichen von Flussläufen und
Seen, nicht zuletzt auch Straßen, insbesondere in Hinblick auf
die Biodiversität in keiner Weise als fragwürdig einstuft
werden.

Sind sie ja auch nicht. Dort wachsen Pflanzen und leben Tiere, die hier ihre ökologische Nische finden. Denn der Rest von Deutschland ist fast ausschließlich entweder landwirtschaftlich genutzt, besiedelt oder ist Wald. In den beiden ersten Fällen ist die Sache eh klar, aber auch im Falle des Waldes hätten diese Pflanzen und Tiere keine Lebensgrundlage, weil die Bäume niedrigeren Pflanzen das Licht rauben. Wenn du durch einen Wald gehst, dann findet man am Boden nur spärlichen Bewuchs, der an das wenige Licht angepasst ist. Andere Pflanzen können dies nicht, sie benötigen eine offene weitgehend baumfreie, aber dennoch eben auch unbewirtschaftete und der Natur überlassene Fläche. Gerade Streifen z.B. entlang von Autobahnen oder unter Hochspannungsleitungen haben sich hier als Refugien für diese Pflanzen etabliert. Natürlich gibt es diese Pflanzen nur, weil der Mensch durch seine Eingriffe diese Refugien geschaffen hat. Aber auch die schon von anderer Stelle angesprochene Lüneburger Heide, die Hochalmen der Alpen, die Schachten im Bayerischen Wald usw… all das sind ähnliche Landschaften die es nur deshalb gibt. Sollen wir jetzt deshalb die Lüneburger Heide mit Bäumen zupflastern? Und glaubst du ernsthaft, damit tätest du der Natur oder der Artenvielfalt einen Gefallen?

So scheint sich die Frage, ob hinter den Kahlschlägen ein
System steckt, aufgrund der Tatsache, dass die Eingabe auf
keine größere Resonanz zu trifft, zu erübrigen.

Natürlich steckt dahinter ein „System“, genau wie hinter Ärzten ohne Grenzen oder Brot für die Welt ein „System“ steckt. Aber das sind doch sinnvolle Systeme. Offenkundig scheinst du das Wort „System“ jedoch mit etwas negativem zu assoziieren. Keine Ahnung warum du das tust, schließlich hat auch ein Rudel Wölfe oder ein Ameisenhaufen ein „System“. Das Gegenteil wäre ja, dass es völlig chaotisch und zufällig wäre. Das ist offenbar nicht der Fall. Bei der Anlage und dem Erhalt baumfreier Schneisen z.B. entlang von Autobahnen denkt sich natürlich jemand was, und er denkt dabei nichts schlechtes.

Kahlschläge scheinen vom Sicherheitsaspekt sogar als rundweg
vernünftig aufgefasst zu werden.

Was wäre denn die Alternative? Fändest du es sinnvoller, wenn ein vollbesetzter ICE demnächst bei Tempo 250 entgleist, weil irgendjemand wie du dachte, dass es eine gute Idee wäre, Bäume, die bei Schneebruch oder Sturm auf die Schienen fallen können, direkt neben den Schienen zu belassen?

Biodiversität ist zwar wünschenswert aber offenkundig
lebensgefährlich. Eigenverantwortung nicht ist nicht ansatzweise
erkennbar.

Häh? Eine baumfreie Landschaft trägt genauso zur Biodiversität bei! Wie viele Blumen mögen wohl mitten im dichten Wald leben? Eine Handvoll. Wieviele auf einer mehr oder weniger offenen Fläche? Hunderte! Biodiversität bedeutet nicht, dass überall ein Wald ist. Unsere Nadelwälder sind z.B. alles andere als sonderlich Artenreich.

Es fragt sich daher, ob das Sicherheitsargument, soweit
öffentliche Zuständigkeiten und Aufgaben betroffen zu sein
scheinen, missbräuchlich angewendet wird. Welche Art
Missbrauch betrieben wird sei dahingestellt.

Großes Kino… Einfach mal irgendjemanden Amtsmissbrauch vorwerfen, aber nicht mal den Anstand zu haben darzustellen, wer hier etwas wie missbrauchen sollte.

Der Sicherheitsaspekt scheint zu einem beliebigem und
widersprüchlichen Todschlagargument zu werden.
Aber das will anscheinend niemand kapieren. Plakativ gesagt
aber das trifft genau den Punkt.

Der Gebrauch des Wortes „Biodiversität“ ohne die geringste Ahnung davon zu haben, scheint zu einem beliebigem und widersprüchlichen Totschlagargument zu werden.

Aber das will mki anscheinend nicht kapieren. Plakativ gesagt, aber das trifft genau den Punkt.

vg,
d.

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Hallo,

Fangen wir vielleicht mal damit an, dass ‚gut‘ und ‚schlecht‘
menschliche Konzepte sind. Wenn wir einen Wald roden und
danach eine Wiese entsteht, so ist das aus Sicht der Natur
weder gut noch schlecht sondern schlicht ‚anders‘.

Naja, ich kann zwar deinen Gedankengang irgendwie nachvollziehen, aber nur wenn man Natur so grob fasst, dass damit auch eine Steinwüste wie der Mond ohne Leben Natur ist. Wenn du die Erde in eine solche Steinwüste verwandeln würdest, dann mag das natürlich noch „Natur“ im weiteren Sinne sein, aber es wäre ganz objektiv schlecht für alles Leben auf dieser Erde.

Für den Luchs oder Wolf z.B. ist die dichte Besiedlung und forstwirtschaftliche Nutzung z.B. auch ganz objektiv „schlecht“.

Eine Wiese kann ein ebenso diverser Lebensraum sein, wie ein Wald.

Aber nur, wenn man sie auch naturnah wachsen lässt. Eine Wiese im Sinne eines Rasens im Garten, der alle paar Tage gemäht wird, ist z.B. kein sonderlich diverser Lebensraum. Eine Almwiese die nur beweidet wird und einer Unzahl von Blumen, Schmetterlingen und Insekten eine Heimat bietet, dagegen schon eher.

Nur um mich aber nicht falsch zu verstehen:
Es gibt auch ganz viele völlig sinnloser „Umweltschutz“-Maßnahmen, insbesondere was Infrastrukturprojekte betrifft. Da werden Millionen ausgegeben, um irgendeinen Tümpel zu erhalten, der ein Tümpel wie einer der zig-tausend anderen Tümpel auch ist. Hier ist nichts, was sonderlich stark erhalten werden muss. Hier könnte man auch einfach sagen, dass man dafür eben 50m weiter ein Loch ausbuddelt, und einen gleichwertigen neuen Tümpel anlegt, wenn es wirklich um den Erhalt davon geht. Meist werden hier aber das Thema „Umweltschutz“ einfach nur von Bürgerinitiativen vorgeschoben, die schlicht gegen den Bau sind, weil er ihre Landschaft optisch verschandelt, ihnen Lärm bringt, usw… das sind zwar alles anhörenswerte Bedenken, aber irgendwo müssen wir Autobahnen eben haben und der Grund für die Gegner solcher Projekte ist meist einfach das St. Florians-Prinzip: Hauptsache nicht vor meiner Haustür. Das ist aber kein sonderlich edles oder verteidigenswertes Motiv. Und dass hier dann Umweltschutz-Aspekte vorgeschoben werden ist daher in vielen Fällen einfach heuchlerisch und schadet dem Umweltschutz sogar, nämlich in all den Fällen, wo wirklich mal etwas erhaltenswertes geschützt werden sollte.

Menschen wie du gehen immer von der Grundannahme aus, dass das
Gleichgewicht der Natur etwas positives und schützenswertes
darstellt.

Also ganz ehrlich: Ich stimme mki in keinster Weise zu, aber auch ich halte das Gleichgewicht der Natur für etwas positives und schützenswertes. Denn auf ein natürliches Gleichgewicht wie in einer Mondlandschaft kann ich z.B. gut und gern verzichten, genau wie all die Tiere und Pflanzen hier auf diesem Planeten.

Letztendlich ist alles eine Frage von Prämissen. Hält man
Mobilität und Sicherheit im Verkehr für ein hohes Gut, so hält
man auch Autobahnen und die damit verbundenen Einschnitte in
die Natur für sinnvoll. Hält man Mobilität für zweitrangig
hinter der Biodiversität eines Landes, eher nicht.

Dem liegt aber die Annahme zu Grunde, dass dieser 20m breite Streifen entlang der Autobahn schlecht für die Biodiversität ist. Das wage ich mal zu bezweifeln. Denn die Biodiversität in einem Forstwald ist z.B. nicht sonderlich hoch.

vg,
d.

Hallo Atrox,

So scheint sich die Frage, ob hinter den Kahlschlägen ein
System steckt, aufgrund der Tatsache, dass die Eingabe auf
keine größere Resonanz zu trifft, zu erübrigen.

Welches System hast du denn bei der Frage im Sinn? Ich kann
dir irgendwie nicht folgen…

Mein Prolblem ist genau, dass ich eben keines zu erkennen vermag. Oftmals bietet sich der Eindruck des reinen und großflächigen Kahlschlags bis auf die offene Erde. Macht das Sinn, veranlasst mich der Anblick zu fragen?

Kahlschläge scheinen vom Sicherheitsaspekt sogar als rundweg
vernünftig aufgefasst zu werden.

Ja. In vielen Fällen zu recht. In anderen Fällen sicherlich
nicht, weil man Angriffsfläche für Erosion schafft… kommt
immer auf die Situation an. Ich will jedenfalls nicht
unbedingt von herunterfallenden Ästern erschlagen
werden…weder auf der Autobahn noch im Park. Mag dir da
anders gehen…

Nee. Panikmache wäre hier auch völlig fehl am Platze oder?

Biodiversität ist zwar
wünschenswert aber offenkundig lebensgefährlich.

Siehe oben. Was hat deiner Meinung nach ein gesicherter
Randstreifen entlang von Verkehrswegen mit schwindender
Biodiversität zu tun? Welche Vorteile hätte es deiner Meinung
nach, wenn der Randstreifen frei wachsen dürfte?

Eben nicht, aber eben nach einem für Interessierte nachvollziehbaren System bzw. Konzept bittesehr.

Es fragt sich daher, ob das Sicherheitsargument, soweit
öffentliche Zuständigkeiten und Aufgaben betroffen zu sein
scheinen, missbräuchlich angewendet wird.

Um welches infernalische Ziel genau zu vertuschen?

Bleibt erst einmal dahingestellt. Habe ich das nicht gesagt?

Der Sicherheitsaspekt scheint zu einem beliebigem und
widersprüchlichen Todschlagargument zu werden.

In welchem Sinne widersprüchlich? Wenn jemand sagt, er
beschneidet Bäume
entlang von Straßen, aus Sicherheitsgründen,
wo liegt der der innere Widerspruch?

Ganz andere Sachlage. Ich kritisiere Kahlschläge.

Ein Widerspruch wäre,
wenn man behaupten würde, man würde in erster Linie für ein
naturschutzfachliches Ziel eingreifen, aber EIGENTLICH die
Sicherheit anstreben.

Genau.

Denn was im
Zusammenhang mit der Natur als vernünftig gilt,

… das ist in deinen Augen was genau?

Rückschnitte statt Kahlschläge.

Da gibt es selbst unter den Naturschützern sehr
unterschiedliche Auffassungen zu. Würde mich interessieren,
auf welche Seite du dich da beziehst.

Welche gibt es?

gilt sozialgesellschaftlich, z.B. bei der Überwachung öffentlicher
Räume als unvernünftig;

Ja, das kann unter Umständen passieren. Wobei mir dein
angerissenes Thema dazu jetzt nicht als erstes in den Sinn
käme. Eher so Geschichten wie Millardenteuere Lurchtunnel oder
Wildtierbrücken von fraglichem Nutzen… da können die
Vorstellungen verschiedener Gruppierungen tatsächlich weit
auseinander driften…

Verstehe. Das halte ich oft auch nicht für nachvollziehbar. Soll aber grundsätzlich nichts heißen. Ich lasse mich gerne belehren.

Biodiversität steht auch für nichts anderes als für die
weitgehende Freihaltung öffentlicher Räume von menschlichen
und selbstgefälligen Eingriffen.

Nein. Biodiveristät steht in erster Linie dafür, wie
artenreich ein Lebenraum ist.

Das ist der vordergründige Zweck. Er macht erst Sinn, wenn er nicht grundsätzlich im Widerspruch steht zu anderen Aspekten.

Überlässt man zB. einen
artenreichen Trockenrasen sichsebst, wird er zunehmend
verbuschen und einer eher einseitigen Pionierflora platz
machen, bis irgendwann einer der üblichen Mischwälder
entsteht.

Wo es Sinn macht, ja.

Man kann freilich darüber diskutieren, für wie sinnvoll man
das eine oder andere hält. da gibts berechtigterweise
verschiedene Standpunkte zu.

Je nach den Umständen, ja, aber nicht unbedingt grundsätzlich.

Aber das will anscheinend niemand kapieren. Plakativ gesagt
aber das trifft genau den Punkt.

Mir kommt deine Einstellung etwas militant vor. Solchen
Pauschalaussagen stehe ich grundsätzlich skeptisch gegenüber.

Verstehe. Aber kein Anlass zur Sorge.

Oft ist das ein zeichen dafür, dass eine Thematik nicht
wirklich verstanden wurde.

Ich behaupte auch jetzt nicht, die Thematik als einziger verstanden zu haben. Dafür ist das ganze zu komplex.

Es gibt sicherlich auch fragwürdige Aktionen, das will ich gar
nicht abstreiten, aber diese Pauschalisierung, die du hier
zeigst kann ich nicht nachvollziehen.

Verstehe. Ich beziehe mich nicht nur auf Straßenbereiche sondern auch auf innerstädtische Bereiche. Parkanlagen aber jetzt fragst Du:

Welche Arten genau meinst du, würden von ungehinderter
Verbuschung von Parkanlagen profitieren?

Heimische Vögel und Fluchttierarten.

Ich weiß gerade nicht so genau, was du eigentlich willst?
Scheinbar bist du pro Prozessschutz? Also am besten alles
Verwalden lassen bis irgendwann überall der gleiche
Einheitsbrei herrscht?

Ih, um alles auf der Welt. NEIN.

Was stört ein 5m Randtsreifen, wenn sich dahinter ein
geeigneter Lebensraum für die „Biodiversität“ befindet? Was
nützt ein 5m verbuschter Randstreifen, wenn das nicht der Fall
ist? Das Problem liegt sicherlich woanders, als bei ein paar
Metern gerodeter Fläche entlang von Autobahnen…

Ja. Alle Achtung für Dein vielseitiges Statement.

Gruß mki

Hallo deconstruct,

Offenkundig
scheinst du das Wort „System“ jedoch mit etwas negativem zu
assoziieren.

Schon dann, wenn ich einfach danach frage, einem System?

Bei der Anlage und dem Erhalt
baumfreier Schneisen z.B. entlang von Autobahnen denkt sich
natürlich jemand was, und er denkt dabei nichts schlechtes.

Ja, was könnte es sein, ist meine Frage? Es erscheint mitunter als völlig sinnfrei. Die Behörden scheinen recht eigenständig und ohne kontrolle handeln zu können.

Kahlschläge scheinen vom Sicherheitsaspekt sogar als rundweg
vernünftig aufgefasst zu werden.

Was wäre denn die Alternative? Fändest du es sinnvoller, wenn
ein vollbesetzter ICE demnächst bei Tempo 250 entgleist, weil
irgendjemand wie du dachte, dass es eine gute Idee wäre,
Bäume, die bei Schneebruch oder Sturm auf die Schienen fallen
können, direkt neben den Schienen zu belassen?

Das wird der letzte Urwaldverfechter einsehen.

Es fragt sich daher, ob das Sicherheitsargument, soweit
öffentliche Zuständigkeiten und Aufgaben betroffen zu sein
scheinen, missbräuchlich angewendet wird. Welche Art
Missbrauch betrieben wird sei dahingestellt.

Großes Kino… Einfach mal irgendjemanden Amtsmissbrauch

na,na

vorwerfen, aber nicht mal den Anstand zu haben darzustellen,
wer hier etwas wie missbrauchen sollte.

So lange der „Täter“ nicht bekannt ist. Vielleicht ist es die schweigende Masse?

Der Gebrauch des Wortes „Biodiversität“ ohne die geringste
Ahnung davon zu haben, scheint zu einem beliebigem und
widersprüchlichen Totschlagargument zu werden.

Aber das will mki anscheinend nicht kapieren. Plakativ gesagt,
aber das trifft genau den Punkt.

Du richtest meine Waffen gegen mich. Recht so. Aber so ist das nicht.

vg,

dito mki

Naja, ich kann zwar deinen Gedankengang irgendwie
nachvollziehen, aber nur wenn man Natur so grob fasst, dass
damit auch eine Steinwüste wie der Mond ohne Leben Natur ist.
Wenn du die Erde in eine solche Steinwüste verwandeln würdest,
dann mag das natürlich noch „Natur“ im weiteren Sinne sein,
aber es wäre ganz objektiv schlecht für alles Leben auf dieser
Erde.

Jo, aber das haben wir effektiv noch nirgends wirklich geschafft. Soweit ich sehen kann, hat der Mensch noch keine toten Zonen geschaffen. Auch Steinwüsten auf der Erden sind für eine ganze Menge Tiere Lebensraum. Für die ‚Natur‘ ist erstmal ein Lebensraum wie der andere. Wir sind es, die eine hohe Biodiversität oder eine hohe Biomasse pro Fläche zu etwas Positivem erklärt haben (Eine Haltung, die ich durchaus teile). Du hast meine Aussage über die Lebensräume zu seinem Extrem extrapoliert… :smile:

Für den Luchs oder Wolf z.B. ist die dichte Besiedlung und
forstwirtschaftliche Nutzung z.B. auch ganz objektiv
„schlecht“.

Genau das ist der Punkt. Für das Indiviuum oder für eine Gattung kann eine Änderung des Lebensraums positiv oder negativ sein. Für die „Natur“ ist sie nur eine Änderung. Für uns sind vor allem die Konsequenzen sichtbar, aber auch die entziehen sich meist einer objektiven Kategorisierung.

Also ganz ehrlich: Ich stimme mki in keinster Weise zu, aber
auch ich halte das Gleichgewicht der Natur für etwas positives
und schützenswertes.

Ich glaube, ich habe mich da mißverständlich ausgedrückt. Das Gleichgewicht der Natur kann man nicht schützen, weil es etwas ist, was sich automatisch einstellt und immer existent ist. Was wir meinen wenn wir das ‚Gleichgewicht‘ schützen wollen ist das blanke Gegenteil. Wir wollen einen Zustand erhalten, den wir für positiv erachten. Wenn wir beispielsweise Wölfe wieder in Brandenburg ansiedeln, so beeinflussen wir damit das bestehende Gleichgewicht und es stellt sich ein neues Gleichgewicht ein. Auch ein umgekippter Tümpel, indem nur noch wenig Leben ist, ist ein Gleichgewicht. Ihn zu renaturieren heisst in sein Gleichgewicht einzugreifen und ein neues Gleichgewicht zu schaffen.

Unsere Umweltschutzbemühungen gehen also in der Regel dahin einen Zustand herbeizuführen, den wir für positiv erachten. Im Normalfall wird angestrebt den Zustand wieder herzustellen, der vor dem Eingreifen des Menschen geherrscht hat (was für die Arten die inzwischen in einem betreffenden Lebensraum existieren in der Regel negative Konsequenzen hat und, lustigerweise, gegebenenfalls wiederum Umweltschützer für diese auf den Plan rufen kann). Aber ein Gleichgewicht der Natur sind alle diese Zustände.

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Hallo Zerschmetterling,

Verwunderlich finde ich, dass du gleich beleidigend wirst.

Wer darf das nicht, wenn dabei niemand persönlich genannt ist?

Du
hast in deinem Ursprungsposting nicht nach einer
differenzierten Diskussion des Für und Wider von Kahlschlägen
gefragt, sondern nach möglichen Gründen, die einen Kahlschlag
sinnvoll machen. Keiner der Antwortenden hat in irgendeiner
Weise Stellung bezogen ob er das gut oder schlecht findet!

Ja. Ich fragte sowohl nach dem Zweck, als auch nach dem Sinn. Also auch nach gut oder schlecht.

Eine Wiese
kann ein ebenso diverser Lebensraum sein, wie ein Wald.

Viele Grünstreifen in Parkanlagen oder Uferböschungen haben nur noch die Qualität von Rasen.

Menschen wie du gehen immer von der Grundannahme aus, dass das
Gleichgewicht der Natur etwas positives und schützenswertes
darstellt. Die Wahrheit ist, dass das Gleichgewicht der Natur
sich automatisch von selber einstellt, ganz egal was wir tun.

Dann ist, wie es schon ein anderer sagte, der Mond ebenfalls ein Naturschutzgebiet. Das wüsste ich daher gerne etwas mehr eingegrenzt und beziehe mich ausdrücklich auf öffentliche inner- und außerstädtische Grünflächen in den Bereichen von Parks, Seen, und Straßen.

Grundsätzlich bin ich allerdings auch dafür möglichst viele
Waldflächen zu erhalten, weil sie eine ganze Reihe positiver
Synergieeffekte mit sich bringen - aber nicht auf Kosten der
Sicherheit.

Sicherheit ist überaus dehnbar.

Deine letzten paar Absätze sind dann irgendwie Geschwurbel.

Nicht persönlich gemeint, ich weiß.

Du
haust da ziemlich beliebig Themen durcheinander, die zwar
beide irgendwie mit ‚Sicherheit‘ zu tun haben, aber wenig
miteinander.

Das müssen die Themen nicht. Ich kritisiere dabei die uneinheitliche Auslegung des Sicherheitsbegriffs. Das sollte trotz thematischer Unterschiedlichkeit in sich stimmig bleiben.

Wir Ingenieure
können da ein Lied von singen.

Ich nehme das ja bloß nur noch in Anspruch, ich weiß…

Wenn du gelernt hast, zu diskutieren ohne beleidigend zu
werden, findet sich hier bestimmt mancher, mit du dich zu dem
Thema, dass dir am Herzen liegt austauschen kannst.

Ththththt… Jetzt komm´ bitte wieder runter auf die Erde.

Grüße mki

Ich schon wieder ^^

Mein Prolblem ist genau, dass ich eben keines zu erkennen
vermag. Oftmals bietet sich der Eindruck des reinen und
großflächigen Kahlschlags bis auf die offene Erde. Macht das
Sinn, veranlasst mich der Anblick zu fragen?

Ja, schon. Ökonomisch sicherlich den, dass weniger häufig ausgerückt werden muss.
Ökologisch proftieren davon die sogenannten Pionierarten, die andernfalls schnell von nachrückenden Arten der Sukzessionstsufen verdrängt würden. Bis „auf die offene Erde“ würde für mich bedeuten, dass Brandrodung oder massiver Chemikalieneinsatz stattfindet :wink: Nur weil durch schweres Gerät auch offene Bodenflächen entstehen, heißt das nicht, dass dort alles Leben neu anrücken muss (und ganz ehrlich, ich weiß nicht, welche Kahlschläge du so beoabchtest… meist geht es dabei um Gehölzpflanzen… der Boden wird unter Umständen durch Maschinen teils aufgewühlt, aber es entstehen dabei ja keine Meterlangen toten Einöden)
Ich hatte gerade im letzten Jahr die Gelegenheit beeindruckende Beobachtungen zu machen, wie schnell sich das Leben die „nackte Erde“ wieder zurückerobert. Durch MeckPomm zog sich eine Kilometerlange „offene Wunde“ durch die Landschaft, weil die Russlandpipeline verlegt wurde. Unter anderem durch eine alte Ackerbrache, auf der ich den Sommer über Artenaufnahmen machte, und so jede Woche dort war. Es handelte sich um eine gut 30m breite Schneiße, links und rechts von 3m hohen Erdaufschüttungen gesäumt. Kaum 2 Monate Später waren die einst kahlen Erdwälle dicht grün bewachsen… freilich mit anderen Artenzuammensetzungen, als auf dem umgebenden Gebiet, aber alles andere als tot. Die Schneiße wurde nun erst Ende Herbst zugeschüttet, also nach der Vegetationsperiode. Aber ich habe vor den Sukzessionsverlauf weiter zu beobachten.

Ich will jedenfalls nicht
unbedingt von herunterfallenden Ästern erschlagen
werden…weder auf der Autobahn noch im Park. Mag dir da
anders gehen…

Nee. Panikmache wäre hier auch völlig fehl am Platze oder?

Was hat das mit Panikmache zu tun? Tatsache ist, dass der Aufruhr groß ist, wenn solche Unfälle passieren und sich dann rausstellt, dass die zuständigen Stellen eben keine Pflegemaßnahmen durchgeführt haben.

Eben nicht, aber eben nach einem für Interessierte
nachvollziehbaren System bzw. Konzept bittesehr.

Mal andersrum gefragt: Was verstehst du denn nicht? Ich habe dein Problem immernoch nicht so richtig verstanden? Was ist daran unverständlich? Was wäre denn ein System für dich, was für dich verständlich wäre?

Der Sicherheitsaspekt scheint zu einem beliebigem und
widersprüchlichen Todschlagargument zu werden.

In welchem Sinne widersprüchlich? Wenn jemand sagt, er
beschneidet Bäume
entlang von Straßen, aus Sicherheitsgründen,
wo liegt der der innere Widerspruch?

Ganz andere Sachlage. Ich kritisiere Kahlschläge.

Nein, keine andere Sachlage. Du kannst oben auch gerne statt „beschneidet Bäume“ „schafft eine baumfreie Zone“ einsetzen, ist doch völlig unerheblich. Ich sehe immernoch keinen Widerspruch darin, wenn jemand sagt, er macht etwas der Sicherheit wegen, und es dann auchd er Sicherheit wegen macht. Widerspruch?

Ein Widerspruch wäre,
wenn man behaupten würde, man würde in erster Linie für ein
naturschutzfachliches Ziel eingreifen, aber EIGENTLICH die
Sicherheit anstreben.

Genau.

? Also ehrlich, du solltest dich mal der Diskussion zuliebe bemühen klar zu definieren, was dich jetzt eigentlich stört. Das Leute sagen, sie machen etwas für den Naturschutz, und es dann eigentlich aus ganz anderen Gründen machen? Das wäre dann zumindest aus deinen ersten Beiträgen gar nicht rausgekommen…

Denn was im
Zusammenhang mit der Natur als vernünftig gilt,

… das ist in deinen Augen was genau?

Rückschnitte statt Kahlschläge.

Wieder extrem Pauschal.
Die knapp 13.000 Kilometer Autobahnen in Deutschland zweimal im Jahr abzufahren, zu kontrollieren und bei Bedarf zurückzuschneiden ist ein extremer Aufwandt, der mit Zeit, Personal und Kosten verbunden wäre. Wer die am Ende trägt ist klar. Zudem geht es wie gesagt nicht nur um eventuell herunterfallende Äste und ähnliches. Auch die Gefahren von Wildwechsel können dadurch gedämpft werden. Die finanziellen Mittel für den Umweltschutz sind eh schon extrem limitiert, ich weiß nicht, ob man dann wirklich an dieser Stelle als erstes ansetzen sollte oder müsste. Wie gesagt, was stört dich am Kahlschlag? Was befürchtest du?

Da gibt es selbst unter den Naturschützern sehr
unterschiedliche Auffassungen zu. Würde mich interessieren,
auf welche Seite du dich da beziehst.

Welche gibt es?

Es gibt zum Beispiel den Erhaltungsnaturschutz. Hier liegt der Fokus darauf, für den Naturschutzaspekt interessante Lebensräume (wie die bereits genannte Lüneburger Heide, Trockenrasen usw) oder gezielte Arten zu erhalten (diesbezüglich gibt e sdann auch wieder Diskussionen, ob es besser ist gezielt Arten zu erhalten, oder nur spezielle Lebensräume etc.). Hierfür sind in der Regel gezielte Pflegemaßnahmen notwendig.
Der krasse Gegenpol ist der Prozesschutz. Den Anhängern dieser Richtung geht es darum, die Natur sich selbst zu überlassen und sie sich dahin entwickeln zu lassen, wo sie eben unter natürlichen Bedingungen ohne menschliche Eingriffe hingeht. Dabei soll der Einfluss des Menschen auf 0 reduziert werden, das Aussterben von Arten wird unter Umständen in Kauf genommen.
Dazwischen gibt es freilich alle möglichen Abstufungen

Man kann freilich darüber diskutieren, für wie sinnvoll man
das eine oder andere hält. da gibts berechtigterweise
verschiedene Standpunkte zu.

Je nach den Umständen, ja, aber nicht unbedingt grundsätzlich.

Hä? Was? Auf welchen Teil der Aussage beziehst du dich?

Verstehe. Ich beziehe mich nicht nur auf Straßenbereiche
sondern auch auf innerstädtische Bereiche. Parkanlagen aber
jetzt fragst Du:

Welche Arten genau meinst du, würden von ungehinderter
Verbuschung von Parkanlagen profitieren?

Heimische Vögel und Fluchttierarten.

Die meisten der Arten, die für solche (meist ja auch ganz gut frequentierten) Parkanlagen in Frage kommen sind eher nicht gefährdet. Ich denke hier ist übermäßige Sorge unbegründet. Ich sage nicht, dass ein differenzierter Park mit Unterbuschvegetation gegenüber einer aufgeräumten Parklandschaft nicht vorzuziehen ist. Aber nur weil auch die von dir kritisierte Praxis angewendet wird, gehört ein Park ja nicht autmatisch zu einer der beiden Kategorien.

Was stört ein 5m Randtsreifen, wenn sich dahinter ein
geeigneter Lebensraum für die „Biodiversität“ befindet? Was
nützt ein 5m verbuschter Randstreifen, wenn das nicht der Fall
ist? Das Problem liegt sicherlich woanders, als bei ein paar
Metern gerodeter Fläche entlang von Autobahnen…

Ja. Alle Achtung für Dein vielseitiges Statement.

hmm… ich kann gerade nicht recht deuten, ob das ernst oder ironisch gemeint ist. Ist letzteres der Fall bitte ich um Aufklärung, was dir genau zu einseitig ist. Ansonsten: danke :wink:

Gruß
Aj

Mallo mki,

Biodiversität steht auch für nichts anderes als für die
weitgehende Freihaltung öffentlicher Räume von menschlichen
und selbstgefälligen Eingriffen. Biodiversität ist ein Garant

Gegen Biodiversität steht das Alte Testament: „Macht Euch die Erde untertan“, Genesis 1,28.

Die Vernichtung unserer Umwelt ist also durch die Bibel gedeckt.

Gruß

watergolf

OT Gleichgewicht

Ich glaube, ich habe mich da mißverständlich ausgedrückt. Das
Gleichgewicht der Natur kann man nicht schützen, weil es etwas
ist, was sich automatisch einstellt und immer existent ist.

hehe, finde ich lustig. Meine Profs drücken es genau anders aus… dass es nämlich kein „natürliches Gleichgewicht“ gibt. Die Natur ist seit jeher ständig dabei sich zu wandeln, ein Sukzessionsstadium wird vom nächsten abgelöst und irgendwann kommt der natürliche lokale Kahlschlag (seien es nun irgendwelche Parasiten, Stürme, Fluten, Brände usw) und alles geht von vorne los. Über sehr lange Zeiträume immer den gleichen lebensraum auf einem Fleck ist eher was unnatürliches (selbst im alten Regenwald, Stichwort Mosaikwald)
Aber gemeint ist wohl genau das gleiche, was du beschrieben hast :wink:

liebe Grüße
Aj