1: Die Blättern der Kartoffelpflanze enthalten einen hohen
Anteil an Giftstoffen, die für den Kartoffelkäfer kaum
schädlich sind. Zeigen Sie anhand dieses Beispiel, was man
unter Ko-Evolution versteht, wie es dazu kam und welche
Vorteile beiden Arten ein Solcher Vorgang bringt…
Kurzer Abriss:
- die Pflanze wird von Käfern gefressen, bildet Giftstoffe (erste Evolution)
- eine Käferart wird gegen die Giftstoffe resistent (hier fängt die Koevolution an)
- beide Stimmen sich im Laufe der Zeit mehr aufeinander ein
Vorteile für den Käfer sind klar, er hat eine Futterpflanze ganz für sich alleine, weil alle Fresskonkurrenten an der Pflanze eingehen. Und die Kartoffelpflanze hat immerhin noch den Vorteil, nur von einem Käfer aufgefressen zu werden. Im weiteren Verlauf kann man sich dann eine leichtere Evolution vorstellen, was den Schutz vor diesem einen Käfer angeht, statt gegen viele Käferarten zu „kämpfen“
2:Bei Primelblüten kommen Formen mit langen Griffeln und
kurzen Staubblättern und andere mit kurzen Griffeln und langen
Staubblättern vor. Definieren Sie an diesem Beispiel den
Begriff Polymorphismus und Anpassung. Zeigen Sie auf, welchen
Nutzen die Primelpopulation von dieser Anpassungserscheinung
hat.
Es kommen innerhalb dieser einen Art verschiedenförmige Blüten zum vorschein. Das ist so, wie es bei Menschen große und kleine Individuen gibt, unabhängig von äußeren Einwirkungen. Dort, wo eine Art „polymorph“ ist, ist der Evolutionsdruck nicht so hoch, Spielarten sind also „erlaubt“, die Pflanze muss sich hier nicht so stark einnischen. Je mehr eine Art in eine bestimmte Nische eingedrängt ist, desto geringer ist die Chance auf eine neuartige Richtung in der Evolution.
Wenn plötzlich durch einen Außenfaktor nur noch lange Staubblätter „überleben“ hat die Primel eine Chance, weil einige Individuen lange Staubblätter besitzen.
3: Einige Arten von Höhlenfischen sind blind. Wie könnte man
die Blindheit lamarckistisch erklären? Aufgrund welcher
Erkenntnisse kann diese Erklärung nicht richtig sein? Wie
erklärt die Selektionstheorie die Blindheit vieler
Höhlentiere??
Nach Lamarck hätte ein einzelner sehender Fisch in der Höhle die Augen weniger stark benutzt und dadurch die zu Lebzeiten errungene Veränderung an die Nachkommen weitergegeben. Die Nachkommen sind also auch schlechter sehend usw.
Nicht benutzte Organe verkümmern, benutzte vergrößern/verstärken sich, die Veränderung wird an den Nachkommen vererbt.
Das ist natürlich falsch, da das Organ sich zu Lebzeiten nicht genetisch verändert. Der noch sehende Höhlenfisch-Vorgänger ist nicht blind geworden weil er plötzlich im Dunkeln herumschwamm und seine Augen nicht benutzte.
Warum viele Höhlenlebewesen vermutlich blind sind:
Durch spontane Mutationen wurde der Sehsinn geschädigt, da für die mutierten Lebewesen kein Selektionsnachteil bestand, haben sie überleben und ihre Mutation weitergeben können.
Zudem spart es auch Energie, also ein kleiner Vorteil gegenüber Artgenossen, die das im Dunkeln überflüssige Organ noch besitzen.
Grüße
Laralinda