Ich habe gerade mein Abitur hinter mir (Kreis Offenbach) und versuche einen Einblick in die Berufsfelder der Biologie zu bekommen
Am liebsten würde ich so etwas wie ein Praktikum im Bereich Biotechnologie oder der biologischen Forschung machen
Leider kenne ich keine Biologen und habe keine Ahnung wie man an so etwas herankommen soll…
Vielleicht studiert jemand von euch ja auch selber in den Lebenswissenschaften und findet die Zeit mir eine PN zu schicken (was mich sehr freuen würde).
Gruß
Hallo JBG,
ich bin gerade dabei, meine Doktorarbeit in Biologie/Ökotoxikologie in Frankfurt zu beenden, was hast Du denn genau für Fragen? Leg einfach los… 
BesteGrüße
Milvusjessy
Hei,
hab mich echt über deine Antwort gefreut.
Leider fehlt mir eine rechte Vorstellung davon, wie die die Arbeit in den Verschiedenen Bereichen der biologischen Forschung aussieht.
Also…
…was genau machst du denn den ganzen Tag? ( ;
Wie läuft so ein Projekt in der Ökotoxologie ab?
Welche Tätigkeiten bestimmen deinen Arbeitsalltag?
Hast du dir dein Thema aussuchen können?
Und hast du schon ne Ahnung was du nach der Promotion machst?
Vielleicht hast da ja auch ne Ahnung wie der Labor Alltag in Molekularbiologischen Bereichen aussehen könnte oder wo man sich melden kann, um mehr über diese Arbeit herauszufinden (z.b. ein Praktikum zu machen)?
Wenn du es schwierig findest solche Fragen per Mail zu beantworten (da komplex), kannst du mir ja auch ne Instant Massager Adrese geben, wo ich dich mal anschreiben kann.
Bin für jede Antwort dankbar.
Gruß
…was genau machst du denn den ganzen Tag? ( ;
Es kommt darauf an, was gerade ansteht. In Versuchsphasen bin ich hauptsächlich im Labor. Dann wieder gibt es Wochen, in denen ich fast ausschließlich am Rechner sitze, um die Daten zu sortieren, die Statistik anzuwenden und entsprechende (teilweise ellenlange) Auswertetexte zu schreiben. Das ist für jeden Biologen gleich. Egal ob Ökotoxikologe oder Molekularbiologe, nur daß die Fragestellungen und die Tiere/Pflanzen/Mikroorganismen variieren.
Wie läuft so ein Projekt in der Ökotoxologie ab?
Nicht nur in der Ökotox, sondern fast überall, nicht nur in der Biologie,
hat man eine bestimmte Fragestellung, die sogenannte Hypothese (beispielsweise: kann eine Ratte unter Einfluss der Substanz X besser lernen?) Dann wird geplant, die Untersuchung durchgeführt, die Ergebnisse notiert, ausgewertet und mit bisherigen Ergebnissen anderer Versuchsdurchführer (bspw. mit anderen Substanzen oder anderen Tiergruppen) verglichen. Dann kann man eine entsprechende Aussage machen. Das ist Forschung. 
Welche Tätigkeiten bestimmen deinen Arbeitsalltag?
siehe oben
Hast du dir dein Thema aussuchen können?
ja, nachdem ich im Hauptstudium die Fächer belegt habe, die mich interessieren, habe ich mich an den Prof gewendet, der evt. eins meiner Lieblingsthemen betreuen könnte. Ich habe ihn gefragt und er hat mich (fast) komplett selbständig das Thema bearbeiten lassen. Wenn ich Fragen hatte, konnte ich immer zu ihm gehen und fragen.
Es kann aber auch sein, daß ein Prof ein bestimmtes Thema bearbeitet haben möchte. Daraufhin kann man sich melden und das dann bearbeiten.
Und hast du schon ne Ahnung was du nach der Promotion machst?
Ich werde höchstwahrscheinlich die Daten, die Diplom-Biologen und technische Assistenten (TAs) erstellt haben, auswerten. Das heißt, hauptsächlich am Rechner sitzen.
Man kann im Allgemeinen sagen, daß die TAs hauptsächlich im Labor sind, die Diplom- (Master-)Biologen halb im Labor und halb im Büro sitzen und die mit Dr-Titel sind fast nur noch im Büro. Dafür können die aber meistens sagen, wo’s inhaltlich weiter-, bzw. langgeht *grins*
Vielleicht hast da ja auch ne Ahnung wie der Labor Alltag in Molekularbiologischen Bereichen aussehen könnte oder wo man sich melden kann, um mehr über diese Arbeit herauszufinden (z.b. ein Praktikum zu machen)?
Wende Dich am Besten an die Uni, Sekretariat des entsprechenden Instituts wo Du hinwillst und frage, ob es möglich ist, ein (Schüler-)Praktikum zu machen.
Es gibt Arbeitsgruppen, wo Du (meistens unter Anleitung einer TA) mal reinschnuppern kannst. Am Besten an mehreren Stellen nachfragen, nicht abwimmeln lassen.
Einfacher ist es aber wahrscheinlich, wenn Du in entsprechenden Firmen fragst, ob sie entweder Schülerpraktika machen/betreuen oder Ferienjobs anbieten. Vielleicht kannst Du aber auch als sog. „Werkstudent“ dort für ein paar Wochen oder Monate einsteigen. Letzteres geht am Besten in den „großen“ Firmen wie Merck, aventis, BASF oder ähnliches.
Eins ist klar: immer hartnäckig bleiben, nicht abwimmeln lassen - aber auch immer höflich bleiben! Und bei einer Bewerbung - auch „nur“ auf ein Praktikum - auf den Stil und die Rechtschreibung achten!!! Eine Bewerbung z.B. mit Kaffeeflecken wird gleich abgelehnt, solche Leute kann man in einem Labor nicht gebrauchen…
Aber: wem man ansieht, daß er/sie es wirklich ernst meint, wird auch (ernst-)genommen!
Viel Erfolg dabei!!
milvusjessy