Biologiestudium - alternativen

Hallo

Ich habe gestern eine Reportage im Fernsehen gesehen, die mich nachdenklich gestimmt hat. Ich mache nächstes Jahr mein Abitur und danach möchte ich gerne studieren.

Ich stehe im Bio-LK zwischen eins und zwei und ich muss sagen, dass ist die Richtung, die ich einschlagen will. Ein Bio-Studium wäre genau das richtige für mich… allerdings sind die Jobchancen ja eher schlecht. Wenn man überhaupt eine Anstellung findet, dann ist sie befristet oder man verdient nicht viel mehr als ein Assistent im Labor.

Mich intressiert alles rund um Bio, in Sachen Chemie bin ich auch noch einigermaßen fit, allerdings ist es dann teilweise zu unbiologisch und zu theoretisch.

Was kann man noch studieren? Wo hat man gute Jobchancen?

Vielen Dank schonmal

Laralinda

Biotechnologie, Umweltschutz
Hallo Laralinda,

du könntest z.B. an einer FH Biotechnologie studieren (http://www.hs-mannheim.de). Das ist ein Mittelding zwischen Mikrobiologie und Verfahrenstechnik. Dafür hat es schon Bedarf am Arbeitsmarkt zwischen Planung, Anlagenbau und Betrieb.

Dann kannst du das noch mit Umweltschmutz koppeln und schon hat es ein paar Arbeitsplätzchen mehr für dich zwischen Entsorgern und Verursachern.

Gruß

Stefan

Hallo,

Meine Meinung:

Wenn du was studieren willst, dann studiere das, was dich interessiert. Mit Interesse und Biss dahinter hast du IMMER gute Berufsaussichten.

Wenn du studieren willst, um Geld zu verdienen, dann studiere BWL oder sowas. Chemie geht wohl auch noch, besser wäre dann aber BWL UND Chemie.

Mich intressiert alles rund um Bio

Meine Empfehlung:

Dann studier Bio. Bio ist ein wunderschönes Studium. Es ist ein wahnsinnig „breites“ Fach, du kannst dich auf vieles ganz unterschiedliches Stürzen nud lernst sehr viele Sachen, die dich auch persönlich weiterbringen.

Über deine Jobchancen entscheiden weniger die Fächer, sondern DEINE Motivation, DEIN Können, DEINE Flexibilität, DEINE Pfiffigkeit usw.

Was kann man noch studieren? Wo hat man gute Jobchancen?

Medizin. Wenn man nicht praktizierender Arzt werden will, kann man in die Forschung. Auch da sind die Jobchancen für Mediziner gut. Wieder aber hängt es dann auch wesentlich an Dir, d.h. du solltest „nebenher“ auch einen PhD (und nicht nur den Dr.med) machen, deine Dr-Arbeit(en) natürlich im Labor und die Forschungsprojekte möglichst selbständig angehen. Dann wirst du von Pharmafirmen als Laborleiter und höher mit Kußhand genommen.

Zusammengefasst: Wer gut ist in dem, was er macht, hat immer gute Chancen. Wer mittelmäßig ist in dem, was am Markt gesucht wird, hat trotzdem schlechte Chancen. Ausnahmen gibt es auf beiden Seiten - aber das sind eben Ausnahmen. Und: Es ist immer leichter, in dem richtig gut zu sein, was einem Spaß macht/inbteressiert.

LG
Jochen
(Biologe mit befristetem Job und trotzdem guten Zukunftsaussichten, - und glücklich…)

Hallo Stefan,

Dann kannst du das noch mit Umweltschmutz koppeln und schon
hat es ein paar Arbeitsplätzchen mehr für dich zwischen
Entsorgern und Verursachern.

Das war mal so, wird aber zunehmend schwieriger. In dem Arbeitsfeld gibt es immer mehr spezielle Ausbildungen und Lehrberufe, weil viele Technologien inzwischen etabliert sind. Um die zum Laufen zu bringen bzw. am Laufen zu halten, brauchen die Unternehmen immer weniger Akademiker und auch immer weniger Ingenieure (die natürlich immer noch gerne eingestellt werden, aber zu zunehmend schlechten Konditionen!).

Das sind meine Erfahrungen, aber vielleicht hast du ja mehr Informationen.

LG
Jochen

Hallo Laralinda!

Ich studiere gerade Biologie in Hamburg (Abschluss Bachelor of Science) und komme nun ins 3. Semester.

Nach dem 1. Semester hatte ich mir kurz überlegt, doch vielleicht aufs Lehramt zu wechseln - zum einen, weil es ein großer Leistungsdruck im Bachelor-System zu studieren, zum anderen, weil man ja als Lehrer ganz gute Jobchancen hat.

Daher habe ich mich an verschiedenen Stellen beraten lassen. Ich weiß nicht, ob der eine Vorredner das vielleicht bestätigen kann, aber der Dozent für die Studienberatung sagte zu mir (Kernaussage): „Biologen sind Führungskräfte.“

Gut, vielleicht ist das etwas beschönigt, und der Arbeitsmarkt ist bestimmt nicht so rosig. Ich kenne da das Sprichwort „Die meisten Biologen sind Taxifahrer.“

Dennoch bin ich bei der Biologie (auf dem Weg zum Vollbiologen) geblieben, weil das Studium einfach schön ist und es das ist, was mich interessiert. Ich war ganz gut in der Schule, könnte also so gut wie alles studieren, habe mich aber trotz allem für Biologie entschieden.

Aber zu deiner eigentlichen Frage: Als Biologe kann man schon viel machen. Klar, in der Forschung und Lehre sind die Stellen rar, vielleicht bietet die Industrie etwas mehr.

Ich würde dir empfehlen, einfach mal dich beim Arbeitsamt zu informieren. Desweiteren gibt es den „Studienführer Biologie“ (ein dickes, teures Buch), den du dir vielleicht in der Bücherei mal ausleihen kannst. Oder schreibe doch mal einen Studienberater eines Bio-Fachbereichs an, die geben dir in der Regel gerne Auskunft.

Lieber Gruß,
Kyan

Hallo Laralinda,

allerdings
sind die Jobchancen ja eher schlecht.

selbst wenn sie es heute sind, was ich so nicht bestätigen kann, weiß niemand! wie sie in fünf bis zehn Jahren sind.

Wenn man überhaupt eine
Anstellung findet, dann ist sie befristet oder man verdient
nicht viel mehr als ein Assistent im Labor.

Wer das behauptet hat, hat keine Ahnung!
Es mag solche Fälle geben, aber es gibt auch Ärzte, Juristen, Chemiker, etc. die jämmerlich verdienen.

Was kann man noch studieren? Wo hat man gute Jobchancen?

Studiere das, worin Du gut bist!
Wenn Du nur mit Blick auf scheinbar bessere Jobchancen etwas studierst, was Du nicht magst, oder nicht kannst, wirst Du entweder auch dort keinen Job kriegen, oder diesen Job irgendwann hassen.
Als Biologe hast Du ein sehr breites Spektrum von Betätigungsmöglichkeiten, nicht nur in der Forschung.

Gandalf

Hallo Laralinda!

Zum Thema Biotechnologie will ich nur kurz einwerfen, dass das Fach ziemlich wenig mit Biologie zu tun hat. Gerade an der FH (in meinem Fall witzigerweise ebenjene HS Mannheim… Für Unis kann ich nicht sprechen) besteht der Studiengang zum großen Teil aus (anfangs) Mathe, Chemie (anorganische, organische, physikalische, Biochemie…), Physik und (später) halt Verfahrenstechnik etc. Ist eben ein Ingeniuersstudium! Klar gibt es dann auch Mikrobiologie, Gentechnik…, aber insgesamt steht die technische Nutzung biologischer Vorgänge im Vordergrund.
(Allerdings haben sie in Mannheim seit einiger Zeit noch den Studiengang „Biologische Chemie“, der weniger technisch sein soll.)

Ich würde mir auf jeden Fall bei allen alternativen Studiengängen den Regelstudienplan mit den notwendigen Fächern ansehen - bei uns gab es wirklich einige Mädels, die nur wegen dem Bio- eingestiegen sind und sich dann gewundert haben, dass sie so viele andere Sachen machen müssen! Und an anderen FHs ist das z.T. noch um einiges technischer… :wink:

Ansonsten bin ich immer ein Vertreter von „Studier das, was Dir Spaß macht!“

Grüße
Arha

Huhu!

Tja, was interessiert dich?
Wenn du in Richtung Zellbiologie gehen willst, also Biochemie z.B., kannst du sehr gut Biochemie studieren, das gab es mal als Diplomstudiengang, und gibt es jetzt als Bachelor.

Biotechnologie als BS kann man auch als Universitätsstudiengang studieren, z.B. in Dresden.

Da sind die Jobchancen größer als mit einem einfachen Biologenabschluss, und man hat mehr mit Chemie zu tun.

Allerdings geht das dann nicht sehr in die Breite - Biologie ist ein schönes, wenn auch eher hartes Studienfach, vor allem im Grundstudium macht man alles so ein bischen, von Biochemie über Botanik auf Genetik bis Zoologie, das fällt bei Biochemie alles weg.

Was man als angehender Akademiker nicht vergessen darf, ist das die Arbeitslosenquoten immer noch wesentlich niedriger sind als im Schnitt der Bevölkerung, und nach einigen Jahren die Bezahlung auch gut wird - es sei denn, man bleibt an der Uni, und schafft es nicht, Professor zu werden - falls man das schaft, ist man allerdings verbeamtet und gehört eindeutig zu den Besserverdienenden.

Viele Grüße!
Ph.