Bioprodukte ja oder nein ?

Ich war ebend am Surfen und habe auf http://natur-kompendium.de/bio den Artikel gelesen, nun ist meine Frage, wie steht ihr zu Bioprodukten ? is das nur ein Hype oder doch ein muss. Weil es ist doch bekannt das viele Bioprodukte importiert werden aus Argentinien oder so und durch die Verschiffung wird doch die Umwelt viel mehr beeinträchtig oder irre ich mich da ?

Hi

Hilft oft schon wenn man mal ein wenig nachdenkt!

Biotomaten aus Spanien ziehe ich den konventionellen Tomaten aus Holland nicht vor, denn in Spanien zapfen auch leider die Biobauern illegal Grundwasserquellen an und das Wasser fehlt dann im Naturschutzgebiet. Der Umwelt in Holland schadet eine Konvi-Tomate nicht so sehr und sie muss nicht so weit gefahren werden bis zu meinem Supermarkt.

Ein Bio-Apfel aus China? Näää… In Deutschland gibts so viele Äpfel und wenn es grad keine Bioäpfel aus Deutschland gibt, kaufe ich konventionelle aus Deutschland, denn hier sind die Vorschriften trotz aller Skandale denk ich immer noch besser eingehalten als in China.

Es gibt Dinge, wo Bio sehr viel Sinn macht, beispielsweise bei Eiern, Milch und Fleisch. Ich kaufe es, weil ich will, dass es den Tieren dadurch besser geht. Ob das eingehalten wird, vermag ich nicht zu kontrollieren, aber ich glaube einfach daran, dass es hilft.

Es ist auch ökologisch sehr sinnvoll, wenn man saisonal einkauft und billiger ist es meistens noch dazu. Klar, Bananen kriegt man nicht aus Deutschland, aber ich brauche keine Erdbeeren im Januar aus Chile.

Man kann sich eigentlich bei jedem Produkt mal kurz Gedanken machen, wo kommt es her, wie wurde es hergestellt, was gibt es für Alternativen. Dann wird dir auch schneller klar, ob es UNBEDINGT Bio sein muss oder nicht.

Grüße

Karana

Hallo,

Ich war ebend am Surfen und habe auf
http://natur-kompendium.de/bio den Artikel gelesen

ja sehr hübsch. :smile:

nun ist
meine Frage, wie steht ihr zu Bioprodukten ? is das nur ein
Hype oder doch ein muss.

Bio ist nicht gleich Bio, wie ja auch schon der Artikel aussagt. Wie bei allem im Leben wird die Sache sehr vielschichtig und komplex, wenn man mal ein wenig in die Tiefe geht und man merkt schnell, dass pauschale Aussagen keinen Sinn machen. Es gibt viele Bioprodukte und ganz verschiedene Richtlinien, nach denen diese erzeugt werden. Als Nutzer muss ich mir ja überhaupt erst einmal darüfer klar werden, warum ich Bioprodukte kaufen oder nicht kaufen will: Um mich selbst gesünder zu ernähren, die globale Energieverschwendung einzudämmen, Natur und Umwelt zu schützen, die Lebensbedingungen der Nutztiere zu verbessern, gegen die kommerzielle Intensivierung der Landwirtschaft zu protestieren und regionale Arbeitsplätze in der extensiven Landwirtschaft zu schaffen? Danach soltle sich dann richten, was ich im Einzelfall kaufe und was nicht.

Ein aktueller Hype ist der Bio-Trend auf jeden Fall, egal ob man ihm positiv oder negativ gegenübersteht.

Weil es ist doch bekannt das viele
Bioprodukte importiert werden aus Argentinien oder so und
durch die Verschiffung wird doch die Umwelt viel mehr
beeinträchtig oder irre ich mich da ?

Nein, du irrst dich nicht. Dass Bioprodukte für große Supermarktketten aus anderen Kontinenten eingeflogen werden, bestätigt definitiv, dass der Biowahn ein Hype ist. Die Leute wollen was Gutes für die Umwelt tun, ihr gewissen entlasten und kaufen grünen Strom und Bio-Lebensmittel. Sie schaffen mit ihrer Nachfrage einen Markt, von dem natürlich alle Anbieter ein Stück abhaben wollen. Wenn man das positiv betrachtet, könnte man sagen, dass dadurch sogar marktführende Großkonzerne gezwungen werden, ökologisch zu handeln und nachhaltig zu produzieren. Natürlich geht es den kommerziellen Anbietern nicht um den Schutz von Umwelt und Arbeitskräften, sondern um ihren Gewinn. Wenn also die gesetzlichen Richtlinien zur Erzeugung von Bio-Produkten zu lasch sind, mangels ausreichender Kontrollen umgangen werden können oder durch die Lobbyarbeit der Konzerne aufgeweicht werden, können die allen möglichen Schrott unter dem Ökosiegel verkaufen und der ganze Hype zu einer großen Luftblase werden…

Gruß, Jesse

Hallo

Es gibt Dinge, wo Bio sehr viel Sinn macht, beispielsweise bei Eiern, Milch und Fleisch. Ich kaufe es, weil ich will, dass es den Tieren dadurch besser geht. Ob das eingehalten wird, vermag ich nicht zu kontrollieren, …

… aber da kann man es wenigstens hoffen, dass es den Tieren nicht ganz schlecht geht bzw. ging.

Viele Grüße

Du bist auf der wer-weiss-was Startseite über das:
„Stelle deine Frage!“ gestolpert, dann hast du dich heute angemeldet und bist der Aufforderung gefolgt.

Die Mühe des Anmeldens – und eine eventuelle Beschäftigung mit der hier gerne gesehenen Netiquette - hättest du dir gar nicht zu machen brauchen.
Wenn du in den blau hinterlegten, oberen Kasten gehst, „bioprodukte“ in die freie Zeile eingibst und auf „Suchen“ klickst, landest du im wer-weiss-was Archiv.

Eine Flut von Antworten auf deine Frage mit Bart hättest du da gefunden.

Hi,

Nein, du irrst dich nicht. Dass Bioprodukte für große
Supermarktketten aus anderen Kontinenten eingeflogen werden, …

Die wenigsten Produkte werden eingeflogen, sondern mit dem Schiff transportiert. Da ist der Anteil an Umweltverschmutzung, bezogen auf die transportierte Menge, sehr gering.

Gruß S

Die wenigsten Produkte werden eingeflogen, sondern mit dem
Schiff transportiert. Da ist der Anteil an
Umweltverschmutzung, bezogen auf die transportierte Menge,
sehr gering.

mooment: du beziehst deine aussage sicherlich auf den schadstoffausstoß der einzelnen maschinen. es sollte aber auch bedacht werden, was von den riesigen containerschiffen sonst noch so zusätzlich alles ins meer abgelassen wird, wie altöl, müll (in drastischen mengen) und stuhl-resten. zudem hat der erhebliche schiffsverkehr großen einfluss auf die meeresfauna, im gegensatz zum flugverkehr!

selbst wenn ich bio-kiwis aus neuseeland kaufe, ist dies mehr als zweifelhaft…

zu dem ist dafür der anteil der umweltverschmutzung beim entsprechenden anbau und ernte in fernen ländern oft sehr hoch. grade weil dort noch lange nicht dieselben moralischen und gesetzlichen standards herrschen…leider…

Guggugs…!

Warum sollten Lebensmittel bloß deswegen über weite Strecken transportiert werden, weil sie „bio“ sind?

Ich glaube, Ihr velwexert da ein paar Dinge.

Physalis und „Bio“-Physalis aus Südamerika kommen beide aus Südamerika, obwohl man Physalis leichtestens in Deutschland anbauen könnte.

Und Tomaten im März kommen immer aus der Gasheizung oder aus PET-Zelten am Mittelmeer oder am Schwarzen Meer, ganz egal ob sie „Bio“ heißen oder nicht.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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ich verstehe deine aussage nicht ganz, weil ich nicht verstehe, wem bzw. welcher aussage du damit widersprichst…

gruß

Servus,

nun, es steht die Frage zur Debatte, ob „Bio“ ökologisch weniger Flurschaden anrichtet als „konventionell“.

Du gibst zu bedenken, dass Transporte von Produkten über weite Entfernungen bei der Diskussion der ökologischen Auswirkungen des Konsums von Nahrungsmitteln zu berücksichtigen seien.

Dieser Aspekt wäre für die gegebene Fragestellung nur von Belang, wenn „Bio“-Produkte über andere Entfernungen transportiert würden als konventionell erzeugte.

Weil das aber nach meinem Dafürhalten nicht so ist, habe ich empfohlen, diesen Aspekt außer Acht zu lassen, weil er für die vorliegende Fragestellung keine Bedeutung hat.

Beiläufig: Wenn man die von Dir aufgegriffene, ganz andere Fragestellung weiter beleuchten will, kommt dafür eine Unzahl einzelner Aspekte in Betracht, die sich mit einem so pauschalen Ansatz wie „kurzer Transport ist weniger schädlich als weiter Transport“ überhaupt nicht berücksichtigen lassen. Nur ein kleines Beispiel ist, dass es auf der anderen Seite der Erde Länder gibt, in denen einige Pilzerkrankungen im Obst-, Wein- und Gemüsebau nicht vorkommen, so dass man hier bei der Erstellung von „Ökobilanzen“ mehr Schiffstransport gegen weniger Pflanzenschutzaufwand rechnen muss. Ein anderes, ganz aus der Nähe, ist der Vergleich von längerem Straßentransport und weniger Einsatz von fossilen Brennstoffen bei Obst und Gemüse aus Holland und Belgien vs. Marokko und Andalusien.

Und was die von Dir angesprochenen ethischen, kulturellen und gesetzlichen Maßstäbe betrifft (ich bin nicht sicher, ob ich hier ungefähr richtig zitiere - hab Deinen Beitrag nicht wörtlich gewärtig), gibt es viel konkreter greifbare und weniger idealistische Kriterien überall dort, wo die Kosten menschlicher Arbeitskraft deutlich von denen in Europa abweichen: Eine vergleichsweise extrem einfache Rechnung ist die Bestimmung des optimalen Herbizideinsatzes in Abhängigkeit von dem Preis der Arbeit, mit der sich Herbizide substituieren lassen (übrigens kein rein theoretischer Ansatz - es ist kein Zufall, dass in der näheren Umgebung die Türkei und Ägypten bedeutende „Bio“-Produzenten sind, und in der weiteren Umgebung die VR China). Wenn man in ein Modell zur Faktorsubstitution auch noch den Einsatz von Boden einführt (klassisch werden in der landwirtschaftlichen Erzeugung immer die drei Faktoren Boden - Arbeit - Kapital berücksichtigt), bleibt so ein Modell zur Faktorsubstitution immer noch extrem grob, aber kann schon so manche CPU zum Kochen bringen. Kurz: Gar so einfach ist das nicht, obwohl freilich keine unlösbare Frage.

Dieses bloß als eine kleine Illustration dafür, dass es nicht sinnvoll ist, die vorgelegte, ohnehin für eine Diskussion hier im Forum eigentlich schon zu komplexe Frage noch en passant um neue und ganz andere Fragestellungen zu erweitern: Man „diskutiert“ dann vom Hözchen zum Stöckchen, ohne sich einer Antwort auf die vorgelegte Frage auch nur zu nähern.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Hi,

gedacht ist (war) es als muss für eine bessere Umwelt, ist aber mittlerweile auch ein großer Hype, weil Bio mit Öko vermengt wird. Bio/Öko gilt als gesünder, umweltverträglicher, eben einfach besser. Das kommt natürlich gut an, macht aber nicht immer Sinn.
frittierte Pommes sind eben keine Schlankmacher - egal wie Bio sie sind. Bei Schokolade ist das ebenso und Bio-Tabak ist schon ein Hohn in sich.
Wer sich wegen Stärkung der regionalen Wirtschaft Bio kauft muss sich dann auch fragen: Was ist denn regional? Ein Tagesmarsch? Bundesweit? Welche Grenze macht da einen Sinn? Ist ein Hersteller, der bei mir um die ecke Bio anbaut aber seinen Sitz in Holland hat nun regional?
Andere wiederum kaufen Bio weil es „ursprünglich“ ist. Aber auch hier gibts einen Logikbruch: So gut wie keine der Sorten, die auch Bio-Bauern verwendet werden ist mehr so, wie sie entstanden ist. Jahrhundertelange gezielte Züchtung steht auch hier dahinter.
Manch einer denkt auch, dass Bio frei von Spritzmitteln ist. Das ist zwar das Ziel, wird aber nicht dadurch erreicht, dass man gar keins verwendet, sondern indem die Ausbringungszeiten stärker beschränkt werden, so dass mehr Zeit zum Abbau bleibt. Das hat mitunter Konsequenzen: Es gibt im Bio/Öko Landbau mehr Probleme mit Mutterkorn, was dann schon mal als Bio-Futter für Bio-Schweine herhalten kann.
Und letztlich soll Bio auch saisonal fördern. Zusammen mit regional kann man dann einiges aus seiner Ernährungsliste streichen: Kaffee, Tee (wenns nicht gerade Brennnessel ist) und die meisten Gewürze, insbesondere auch Zucker, seit die Zuckerrübe bei uns nicht mehr angebaut wird.

Bio hat durchaus seinen Sinn, aber es ist eben nicht unbedingt die perfekte Mischung aus Ökö, Bio und Fairtrade als die es wahrgenommen und auch z.T. vermarktet wird. Zudem wird an der Stelle auch gerne mit der Angst der Meschen vor Gen gespielt um den Profit zu steigern.

Man sollte sich überlegen, was man aus welchen Grund mit welchen Sigel kaufen will. Nur einfach Bio ist etwas zu kurz gedacht.

Grüße,
JPL