Biosprit und arme Afrikaner-was gehört dazu?

Hallo,
ich verfasse für die Schule eine freiwillige Ausarbeitung, die sich mit den Auswirkungen von Biosprit auf die armen Länder beschäftigen soll. Der springende Punkt ist klar: Der Raps, das Getreide usw., aus dem wir den Biosprit herstellen, wird auf den Anbauflächen für die Grundnahrungsmittel der armen Afrikaner, Südamerikaner usw. angebaut. Die sitzen dann in ihren Häusern und wissen nicht, woraus sie ihr Brot backen sollen. Die Frage ist nur: Wie bringe ich das so rüber, dass ich 3 DinA4-Seiten ausfülle? Ich möchte nicht, dass jetzt der Eindruck entsteht, dass ihr mir den Text schreibt. Ich bitte euch nur um Anhaltspunkte, an denen ich mich orientieren kann (sollte ich vllt die langfristigen Auswirkungen auf Afrika und co und die wiederum dadurch entstehenden Probleme für Europa und Noramerika berücksichtigen? oder vllt die Effektlosigkeit => auch umweltschädlich?) Ich freue mich auf eurer Antworten, jeder Hinweis ist willkommen!

lg Leon

Hallo,

hier mal eine ähnliche Arbeit von früher, damit ihr ungefähr wisst, was für einen Text ich verfassen will!

„Sicherheit“ in China
Wann, wo, wieso und für wen die Regierung Chinas für Sicherheit sorgt
China… Austragungsort der Olympischen Spiele 2008, bevölkerungsreichstes Land der Welt und eines der G8-Länder. Ein Land mit großartiger Kultur – aber auch großen Problemen. Das größte Problem Chinas ist die gigantische Zahl von Menschen, die es jeden Tag mit Nahrung, Trinkwasser und Arbeit zu versorgen und nebenbei auch noch zufriedenzustellen gilt. Auf Dauer kann China die Versorgung aller Einwohner nicht gewährleisten, darüber scheinen sich einige (viele) Einwohner des Landes im Klaren zu sein. Die Ein-Kind-Politik mag eine geignete Lösung sein, um das Bevölkerungswachstum zu stoppen, doch endgültig gelöst sind Chinas Probleme dadurch nicht, dass dieses System erst in einem oder vielleicht auch mehreren Jahrzenten wirken wird. Weil aber jetzt schon viele Millionen Menschen hungern, mangelhaft oder sogar gar nicht ausreichend mit Dingen versorgt sind, die sie zum Leben benötigen, versucht die chinesische Regierung, dem Volk vorzuspielen, sie hätten die Lage im Griff, es gäbe keine Probleme und niemand müsse sich sorgen.

Das gelingt allerdings nur teilweise, denn einige mutige Bürger zeigen ausländischen Reportern, die mitunter auch für deutsche Medien arbeiten die schlechten Lebens-bedingungen auf dem Land und in kleineren Dörfern und Städten in den entlegeneren Regionen. Das ist sowohl für die betreffenden Bürger als auch für die Reporter und Journalisten gefährlich, da die Regierung vielerorts Spione und inoffizielle „Aufpasser“ postiert hat, die der nächsthöheren Instanz jede noch so kleine Spur von „Sicherheits-gefährdung“ melden. Unter dem Begriff Sicherheitsgefährdung versteht man in China die öffentliche Bekanntgabe von Mängeln in der Infrastruktur, der Umweltpolitik, bei der Einwohnerversorgung oder auf sonstigen Gebieten. Beispielsweise wurde ein Reporter des Ersten deutschen Fernsehsenders von einem Mann aufgehalten, als er über die Wasserverschmutztung in einem der Vororte Pekings berichten wollte. Als sich der Reporter telefonisch bei dem angeblichen Vorgesetzten des Mannes beschwerte behauptete der, dass der Reporter lügen und die Bewohner des Vorortes aufhetzen würde. Dabei sagte einer der führenden Politiker Chinas ein Jahr vor den Olympischen Spielen: „Die Menschenrechte sollten respektiert und gewährleistet werden. Die Medien sollten gesetzmäßig, unabhängig und unparteiisch sein. Die Regierungsorgane sollten öffentli-cher Kontrolle unterliegen.“

Anscheinend waren das nichts als schöne Worte, denn erfüllt hat sich bisher keiner dieser Wünsche. Das hatte die Unzufriedenheit des Volkes zufolge. Und um diese Unzufriedenheit aus der Welt zu schaffen oder zumindest zu vertuschen gibt es das dichte Sicherheitsnetz und unzählige Vorkehrungen, die offiziell nur dem Wohle des Volkes und der Gewähr-leistung der allgemeinen Sicherheit, in Wirklichkeit aber der Überwachung der Einwohner und vor allem der Kontrolle und Beeinflussung ihrer Meinung dienen. Dadurch versucht die Regierung zu verhindern, dass die einfachen Bürger kein Verlangen nach modernen Habseligkeiten, verbesserten Lebensbedingungen und einer menschenfreundlichen Umgebung entwickeln.

Öffentlicher Protest gegen Missstände, Demokratie und eine freie Meinung sind von der Regierung aus anscheinend nicht erwünscht. Stattdessen veruchen die chinesischen Politiker mittels Propaganda, Werbung, der Androhung von Strafen und mit der mitunter auch gewaltsamen Erstickung jeglichen Protestes die Bürger unter Kontrolle zu behalten. Dass dabei zum Teil die Menschenrechte, zum Beispiel das Recht auf Leben und eine freie Meinung verletzt werden ist dabei offensichtlich von nachrangiger Bedeutung. Die Notwendigkeit der Erhaltung der allgemeinen Ordnung wird häufig als Grund für die aufwändigen Sicherheitsvorkehrungen genannt, obwohl keinerlei Rücksicht auf die Bedürfnisse der einfachen Bürger genommen wird. Dabei sollte das Wohl der Bevölkerung doch eigentlich im Mittelpunkt stehen.
Die Sicherheitsvorkehrungen die der Aussage von chinesischen Politikern nach nur dem Wohl der Allgemeinheit, also des Staates UND der Bürger. Diese noblen Zwecke will Chinas Regierung allem Anschein jedoch nicht erreichen, weil das wirkliche Ziel die Aufrechterhaltung der allgemeinen Ordnung ist, also die Herrschaft der Regierung über das Volk.

Die „Neue Westfälische“ schrieb diesen Sommer zum Thema Sicherheitsvorkehrungen bei den Olympischen Spielen: „Alle hundert Meter patroullieren auf den wichtigen Straßen nun ältere Leute in rot-weißen Polohemden – sie sollen alles Verdächtige registrieren und an höhere Stellen melden.“

Dadurch wird nochmals deutlich, wie dicht das Sicherheitsnetzt ist und dass sich kein Mensch unter solchen Umständen wohl fühlen kann. Jedes falsche Wort könnte eine Geld-,
Haft- oder sonstige Strafe bedeuten. „Sicherheitsvorkehrung“ ist daher in diesem Falle eigentlich nur eine Umschreibung für Unterdrückung, Beraubung der Meinungsfreiheit und Verletzung der Privatsphäre. Dass sich unter diesen Umständen niemand wohlfühlen kann und damit unzufriedene Bürger nur provoziert werden lieg auf der Hand (man denke an den Anschlag auf Grenzpolizisten und an die zahlreichen Rebellengruppierungen im Nord-westen des Landes) und die Überwachung und Einschüchterung eines ganzen Volkes ist bestimmt kein Weg zum Wohl der Allgemeinheit. Die Sicherheitsvorkehrung bewirken also das genaue Gegenteil ihres Zweckes: Anstatt die Bürger zu kontrollieren, gehorsam zu machen und einzuschüchtern erreicht die Regierung Chinas damit nur Unruhe, und sich aufstauende Frustration.

Nicht alles an China ist schlecht. Eigentlich ist es ein schönes Land mit einer glorreichen Vergangenheit und einer wundervollen Kultur. China hat viele gute Seiten. Doch auch ein Land das solche Schätze wie die Verbotene Stadt, den Platz des Himmlischen Friedens oder die Große Mauer birgt ist nicht perfekt, wie man hier wieder einmal deutlich erkennen kann.

Hallo Leon,
mit dem Thema selbst kenne ich mich recht wenig aus, aber was mir als erstes einfällt: Fakten suchen als Grundlage deiner Ausarbeitung bevor du in die Zukunft spekulierst.

Also z.B.:
Wieviel % der Anbauflächen werden jetzt für Biosprit genutzt? Was wurde früher auf diesen Flächen angebaut? Ist es so, dass praktisch wirklich zu wenig Nahrung da ist oder ist sie „nur“ zu teuer? Wenn letzteres, gibt es einen direkten Zusammenhang zum Biosprit? …?

Mehr fällt mir nicht ein, weil ich nicht weiß, was für eine Art Ausarbeitung in welchem Fach es sein soll und was das Thema genau ist.
Wenn es um eine Art Deutschaufsatz mit pro und contra gehen soll, dann sind viele Argumente sicher nicht verkehrt. Geht es in Sozialkunde um die vermuteten gesellschaftlichen Auswirkungen auf die Dritte Welt in der Zukunft, würde ich nicht ausführlich über umweltschädlich oder nicht diskutieren.

Du verstehst was ich meine?

Viele Grüße
Kati

Der springende Punkt ist klar: Der Raps,
das Getreide usw., aus dem wir den Biosprit herstellen,wird
auf den Anbauflächen für die Grundnahrungsmittel der armen
Afrikaner, Südamerikaner usw. angebaut.

Das wage ich zu bezweifeln. Das Problem hat weniger damit zu tun, dass Nutzpflanzen fuer Biosprit in Afrika etc angebaut werden und lokale Bauern verdraengen, sondern dass in den westlichen Industriestaaten a) landwirtschaftliche Flaechen auf denen frueher Getreide etc angebaut wurden nun oftmals zur Herstellung von Nutzpflanzen gebraucht werden, da hier eine groessere Nachfrage auf dem Weltmarkt besteht (siehe den Punkt zu Subventionen) b) dadurch die Produktion an Getreide/Mais zurueckgegangen ist, was die Weltmarktpreise steigen laesst, was wiederum problematisch fuer Entwicklungslaender ist, da diese einen Grossteil ihrer Lebensmittel importieren, v.a. weil die grossen Agrarproduzenten dieser Welt ihre eigene Landwirtschaft stark subventionieren und somit importierte Lebensmittel billiger als lokale Lebensmittel in den Entwicklungslaendern sind.

Das Problem ist ergo die Subventionspolitik der westlichen Laender, denn wenn z.B. ein bestimmter Anteil an Biosprit im Diesel in Deutschland vorgeschrieben ist, wird eine kuenstliche Nachfrage geschaffen. Das schafft Anreize fuer Bauern, die dann eben statt Getreide Raps anbauen, da es ja fuer letzteres nun eine kuenstlich geschaffene Nachfrage gibt. Da die Nachfrage steigt wird entweder der Anbau umgestellt (z.b. statt Getreide Raps) oder der Preis verteuert sich (z.b. bei Mais). Da das Einkommen in den Entwicklungslaendern aber nicht steigt, haben Preissteigerungen auf dem Weltmarkt eben die von dir angesprochenen Konsequenzen.