Ich habe seit etwa 1 1/2 jahren eine Beziehung zu einem geschiedenen Mann. Er hat 3 Kinder, 21, 18 und 15. Er lebt in seinem geerbten Elternhaus, die älteste Tochter bei ihm. Seine Ex zog im Juni 2011 aus. Die 18 -jährige ist seit September Mutter. Sie machte viele Probleme aber jetzt ist sie unglaublich nett. Der Sohn lebt bei der Mutter und wir haben ein tolles Verhältnis. Die 21-jährige Tochter macht seit neustem grosses Theater. Sie ist bipolar. Sie musste im Juli in eine Psychiatrie. Seit sie von da zurück ist, ist sie plötzlich total eifersüchtig auf mich. Sie zickt mich total an, ist frech und besitzergreiffend. Ich kann es nicht verstehen. Ihre Art ist sehr verletzend und ich habe auch Angst vor ihr. Sie droht damit dass sie dafür sorgt dass ihr Vater und ich nicht zusammen bleiben und dass ich niemals in Ihr haus einziehe. Immer nur so freche Ausdrücke. Ich habe sogar Angst dort zu übernachten weil ich fürchte sie könnte mir im SChlaf etwas tun. Der Vater hat Angst Druck aufzusetzen weil bipolar gestörte sich eher etwas antun könnten. Ich verstehe das natürlich. Ich bin einfach nicht so eine kräftige Person um das alles wegzustecken. Unsere Liebe ist aber sehr tief und wir brauchen uns, ich will ihn eigentlich nicht aufgeben. Was soll ich tun, kann jemand einen Rat geben?
Hallo bipolar64,
Angst ist ein schlechter Wegbegleiter.
Da der Vater nicht wirklich Position bezieht, hat die Tochter weiter jede Möglichkeit, sich auszuleben.
Dass sie krank ist, also für ihr Verhalten nur bedingt verantwortlich ist, hilft Ihnen dabei wenig.
Wäre Ihrer beider Liebe tief, würden Sie einen Weg finden.
Die Tochter ist volljährig, es gäbe andere Möglichkeiten, sie unterzubringen, denn auch, wenn sie momentan aggressiv nach außen ist, kann das auch kippen und sich gegen sie selbst richten.
In einer betreuten Einrichtung wäre sie m.E. besser aufgehoben.
Aber das müssten Vater und Tochter bestenfalls mit dem behandelnden Psychiater/Therapeuten gemeinsam klären.
Solange Ihr Freund seine Tochter gewähren läßt, werden Sie mit ihm nicht in seinem Hause zusammen sein können, ohne Angst und Anspannung.
„Brauchen“ ist eine Abhängigkeit, die nicht in eine Liebesbeziehung gehören sollte.
Das einzige, was ich Ihnen raten kann ist: Sprechen Sie mit Ihrem Freund und sagen Sie ihm, dass Sie nur dann mit ihm gemeinsam in seinem Haus sein können, wenn die Tochter sich ändert und/oder auszieht.
Andernfalls ist ein Zusammenleben nicht möglich.
Ich wünsche Ihnen die Kraft und die Klarheit, das zu klären.
Freundlich grüßt
Johanna-Merete Creutzberg
Hallo,
es ist leider wie ein Naturgesetz. Wenn Ihr Partner so lieb und charakterschwach ist, keine klaren Grenzen setzen zu können, wäre das Leben mit ihm die Höchststrafe für Sie. Wenn jemand übrigens mit (Selbst-) MORD droht, sind wir verpflichtet, Ärzte und Behörden einzuschalten. Rufen Sie mich gerne an.
Alles Liebe und Gute
www. Rolf-Schoenrock .de
Ich habe seit etwa 1 1/2 jahren eine Beziehung zu einem
geschiedenen Mann. Er hat 3 Kinder, 21, 18 und 15. Er lebt in
seinem geerbten Elternhaus, die älteste Tochter bei ihm. Seine
Ex zog im Juni 2011 aus.
Guten Tag
Das ist eine schwierige Situation. Ich schildere Ihnen gerne meine persönliche Erfahrung:
Bei mir wurde mit 15 eine bipolare Erkrankung festgestellt, in den Jahren danach war ich mehrere Male in der Psychiatrie, insgesamt zwei Jahre meines Lebens. Als danach auch noch psychotische Schübe auftraten, lief die Situation natürlich völlig aus dem Ruder. Ich bin mit 20 bereits aus dem Elternhaus gezogen, was natürlich für die Familie eine Entlastung bedeutete.
Erst mit 27 konnte ich sagen, dass ich stabil bin. Ich war von der Invalidenversicherung finanziell abhängig, jedoch mit dieser Situation zusehends unzufrieden und schaffte vor 5 Jahren den Wiedereinstieg in die Privatwirtschaft (mit entsprechender Aus- und Weiterbildung).
Jetzt bin ich 35, verheiratet und Mutter eines 9 Monate alten Jungen. Ich möchte Ihnen damit aufzeigen, das so eine Krankheit sehr lange dauern kann.
Wichtig ist einfach, dass die Tochter Ihres Partners eine Beschäftigung hat - ich weiss nicht, wie das in Deutschland aussieht, aber hier in der Schweiz kann man an sogenannten Geschützten Arbeitsplätzen arbeiten. Da ist man den ganzen Tag beschäftigt und hat dann später auch eher eine Chance, sich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Wichtig ist auch, dass das Mädchen die Medikamente einnimmt und einsieht, dass sie krank ist. Eine regelmässige Therapie ist unumgänglich! Ich erinnere mich mit Schrecken an die erste Zeit - es vergingen Jahre, bis ich akzeptieren konnte, dass ich diese Krankheit hatte und vor allem, bis ich damit umgehen konnte.
Ich persönlich war nie gewalttätig oder böse - aber verbal verletzend sicherlich einige Male. Man ist in akuten Schüben einfach nicht sich selber, seien Sie deshalb etwas nachsichtig mit ihr. Das ganze Leben gerät aus den Fugen, deshalb ist es wirklich wichtig, dass die Tochter vielleicht in ein Wohnheim zieht (bei uns in der CH gibt es betreute Wohngemeinschaften). Nicht, um sie abzuschieben, aber um ihr eine Struktur zu geben. Aber wenn die jüngere Schwester bereits Mutter ist und deshalb vermutlich auch keiner Arbeit nachgeht, ist es vermutlich sehr schwierig. Meine beiden Geschwister sind beruflich erfolgreich, was mich natürlich um so mehr motiviert hat, etwas zu erreichen.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und der Tochter Ihres Partners, dass sie rasch stabil wird.
Herzliche Grüsse
Melanie H.
Es ist sehr schwierig, richtig zu antworten. Ich bin der Meinung, die Tochter ist zwar krank, aber sie nutzt diese auch aus, Druck auf Dich und ihren Vater auszuüben. Wenn sie suizidgefährdet ist, muss sie m.E. unter Obhut. Ich habe auch kranke Kinder, aber die konnten mir meinen jetzigen Mann nicht streitig machen. Wie oft hat es der Tourette-kranke Sohn von mir aus erster Ehe versucht. Ich gab nie nach. Ich habe zwar darunter gelitten, aber meinen Mann hätte ich nie aufgegeben. Es ist einzig und alleine wohl hier Aufgabe des Vaters, sich nicht unterkriegen zu lassen. Ihr die Stirn zu zeigen. Ihr zu erklären, dass es auch ein Leben für den Vater gibt. Wenn nicht, soll sie zu ihrer Mutter ziehen. Ich urteile zwar hart, aber wohin soll das führen, wenn sie mit ihrer Krankheit spielt.
Hallo, würde dort nicht eher einziehen, bis das mit der eifersüchtigen Tochter geklärt ist. Sie haben ja nicht nur den neuen Lebensgefähten eingekauft, sondern seine ganze Familie. Reicht denn ihre Liebe/Kraft, für diese neue Familie? Würde mir das ganze erst noch eine Weile aus der Entfernung anschauen! Dann wissen Sie auf jeden Fall mehr!
VfG schnuckel1
Hallo bipolar64,
das ist ein ziemliches Kuddelmuddel, in dem Ihr da gerade steckt. Das tut dem Ganzen nicht wirklich gut.
Ich find es gut, dass du mit deinem Partner über die Ängste und Befürchtungen sprichst. Es ist auch für ihn nicht leicht, da er ja auch Ängste und Befürchtungen in Bezug auf die Erkrankung seiner Tochter hat.
Wichtig ist auf alle Fälle dass ich Redet- auch wenn es in einer „gutenPhase“ der Tochter ist!!! Vielleicht könnt ihr mit ihr zusammensetzen und ihr erklären, dass ich BEIDE ihr helfen wollt und auch du ihr beistehen möchtest und keine Konkurenz sein willst.
In einer Manischen Phase wirst du dir dort einfach ein ganz dickes Fell anziehen müssen und FÜR DICH (UND DEINE PARTNERSCHAFT) ENTSCHEIDEN MÜSSEN; WIE LANG UND WIE VIEL DU ERTRÄGST. Denn leider sind Maniker nicht in der Lage, feinfühlig auf die Befindlichkeiten des Gegnenübers einzugehen. Geschweige denn, dass sie die emotional „Normal“ reagieren können. Das ist ein Teil der Erkrankung.
Sicherlich sit es so, dass Bipolare eher suizidgefährdet sind, aber dann eher (laut Statistik- so schlimm wie es ist) in depressiven Phasen.
In Manischen Phasen kommen die Erkrankten erstaunlicher Weise sehr „fischelant“ um alle Unwegbarkeiten herum und sind dort eher „Sicher“- wobei das sich nicht auf Extremsportarten zum BEispiel bezieht, die Maniker in Akuten Schüben ausführen.
Hast du jemanden mit dem Du sprechen kannst- vielleicht auch nicht deinem Partner- jemanden neutraleren, der dir bei der Findung deines Standpunktes helfen kann. DU MUSST DIR KLAR WERDEN, WIE VIEL DU TRAGEN KANNST:
Vom Erkrankten werdet ihr kein Verständnis in der Akuten manischen Phase erhalten. Sie werden erst wieder zu Gesprächspartnern, wenn die Manie abgeklungen ist. Und bis dahin müsst ihr durchhalten.
Ich bin Manisch/ Drepessiv = Bipolare Störung.
Ich habe nichts mit eifersucht zu tun und kann dir auch nicht helfen.
Sorry
Gruß
Birgit
Hallo,
ich war in Urlaub und konnte daher Deine Mail nicht früher beantworten.
Leider kann ich Dir bei Deinem Problem auch nicht sonderlich helfen. Der Umgang mit Bibolar erkrankten Menschen ist sehr, sehr schwierig. Ein Tipp:
Google mal " Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störung".
Dort findest Du bestimmt auch Literaturhinweise sowie den Hinweis zum Bipolar-Forum, das auch für betroffene Angehörige gedacht ist.
Ich wünsch Dir alles Gute!
lg
Easy