Birkenfrage

Hallo liebe Fachmenschen,

in meinem Garten steht eine Birke, die mir etwas Sorgen macht: Blätter sind reichlich vorhanden. Die Rinde ist arg borkig (gerade im unteren Bereich) und stellenweise löst sie sich. Von unten bis nach ganz oben zieht sich ein Spalt durch den Baum…

und nun ist es bei uns gerade sehr stürmisch und der Baum (ca 15 m hoch) schwankt schon sehr stark.

In ca 1 m Durchmesser sind feine Risse im Boden und dort hebt sich der Boden auch etwas, wenn der Baum arg schwankt (Man spürt es auch, wenn man direkt am Baum steht)

Kennt sich da jemand aus?..Besteht Handlungsbedarf?..und wenn, dann in welcher Form?

Bin für alle Tips echt dankbar

Dankeschön

Eifelgrüssle
Suse

Hallo Suse,

ich hoffe du hast nicht den Baum schon abbekommen. Wir hatten damals auch eine Birke mit Riss, ein Blitz hatte mal eingeschlagen. Wir haben damals einen Baumgutachter kommen lassen, unter anderem auch, weil wir ihn aufgrund der Sicherheitsgefahren hin testen lassen wollten. Wir wären schließlich dafür verantwortlich gewesen, wenn etwas passiert. Wir hätten, ohne Garantie dass es lange hält, eine Kronensicherung anbringen lassen können. Der Baumgutachter hat eindeutig zum fällen geraten.

Also ich kann dir nur raten einen richtigen Fachmann zu holen. Er testet dann die Standsicherheit. Für mich, aber ich bin kein Fachmann, hört sich diese Sache nicht gerade beruhigend an. Auch wenn der Sturm vorbei ist, der nächste kommt bestimmt und auch die Schneelast im Winter ist nicht zu unterschätzen.

Grüße Ute

Blätter sind reichlich vorhanden. Die Rinde ist arg borkig
(gerade im unteren Bereich) und stellenweise löst sie sich.
Von unten bis nach ganz oben zieht sich ein Spalt durch den
Baum…

Hallo Suse,
die Birken gehören zu den Weichhölzern. Der Spalt hört sich gefährlich an, und ist es auch. Vermutlich fault der Baum schon innerlich. Löst sich die Rinde, ist er vermutlich schon stellenweise abgestorben.

In ca 1 m Durchmesser sind feine Risse im Boden und dort hebt
sich der Boden auch etwas, wenn der Baum arg schwankt (Man
spürt es auch, wenn man direkt am Baum steht)

Kann am Boden (Erdreich)liegen.

Kennt sich da jemand aus?..Besteht Handlungsbedarf?..und
wenn, dann in welcher Form?

Wenn du den Baum nicht gleich fällen lassen willst, nimm eine Farbspraydose, und sprüh den Riss der Länge nach ein. Nun überprüfe täglich, ob der Riss größer wird. Also in der gesprühten Farbe gerissen ist.

Entscheidend ist, wo steht der Baum. Könnte durch ein umbrechen Schäden entstehen. Wenn JA, lass die Birke fällen.

Bei mir stand eine Birke vor dem Garten. Voll schön die Blätter usw.
In ca. 2 Meter höhe gabelte sich der Stamm, also es wurden 2 dicke Stämme. Genau dort faulte der Baum. Ich ließ ihn fällen, und, der Stamm war schon total innen verfault. Die Birke hätte keinen Windstoß mehr überstanden. Vermiedene Schäden: Gartenzaun, geparkter Pkw, und vielleicht Menschen. Ich war doch Froh, das ich den Baum fällen ließ.

Gruß premme

hallo suse,

gerade erst deine frage entdeckt, und trotz verspätung noch eine antwort darauf:

wir haben eine zweistämmige birke bei uns im garten, höhe ca. 25m. der eine stamm ist gesund, der andere (leider der schräge) hat einen ca 2m langen riß. wir beobachten dies seit vier jahren genau, ob der riß deutlich größer wird oder nicht. leider hat vor jahren mal jemand versucht, die mit dem riß verbundene stammaushöhlung mit zement auszugießen - eine garantie für fäulnis und pilzbefall. wir sind dazu übergegangen, die öffnungen an den rißstellen vor regen/schnee zu schützen (brett oder feste folie) und ansonsten möglichst austrocknen zu lassen. hat zumindest bei unserer birke positiv gewirkt.

auch bei uns waren baumgutachter, landschaftsgärtner etc. - frage 5 leute und du bekommst 7 antworten! von „sofort fällen“ bis „einfach lassen“ war alles dabei.
wir haben von einer kronenstabilisierung abgesehen, aber haben die kronen um ca. 40% reduzieren lassen. wenn das ein versierter und brikensensibler baumkletterer macht, dann wird auch kein pfusch draus (heute sieht die birke vom kronenbild her sogar noch schöner aus als vorher, und das laubwerk ist dichter als vorher).

eine garantie, daß der baum dann „hält“, wird dir kein gärtner der welt geben. sowie auch nur die geringste unsicherheit besteht, wird dir jeder zum fällen raten - aus gutem grund!
birken neigen zum pilzbefall und zur fäulnis, vor allem an bruchstellen von ästen. damit muß man sich abfinden. auch wir werden unsere birke irgendwann fällen müssen; uns waren die lebensverlängernden maßnahmen aber das geld wert.

im prinzip kann ich nur bestätigen, was schon geschrieben wurde: wenn durch den stammbruch eine gefährung ausgeht, dann leiber fällen. niemand weiß auf den ersten blick, wie´s in einem baum aussieht, und eine entsprechende untersuchung ist sauteuer.
die idee mit der spraydose ist klasse, das funktioniert wirklich. grds. sind bodenanhebungen durch wurzeln und „bodenbewegungen“ bei starkem wind nicht zwangsläufig bedrohlich, aber das muß man tatsächlich von fall zu fall entscheiden.

grüße, boris

Danke Euch allen für Eure Beiträge…der Baum wird am Freitag zunächst einmal gekappt (bis auf ca 6 m Höhe) dann muss man sehen, wie der Baumdurchschnitt aussieht, aber ich denke, dann ist erst mal Ruhe

Eifelgrüssle
Suse