Hallo Andreas,
DU musst schon zwischen Bismarck und Wilhelminismus
unterscheiden.
Klar, unter Bismarck wäre sowas wie der 1. WK vielleicht nicht passiert. Unter „Wilhelminismus“ verstehst du doch aber wohl das Denken der gesamten Elite des Kaiserreichs. Wilhelm II mit seinen Allüren hätte doch kaum für den Krieg ausgereicht!?
Bismarck hat alles versucht, um die Balsam in
die französischen Wunden von 1870/71 zu streichen.
Hat nicht Bismarck eine Bündnispolitik zwecks Ausgrenzung, ja Isolation von Frankreich betrieben? „Nach dem Sieg über Frankreich im Jahr 1871 wollte Reichskanzler Bismarck das Deutsche Reich außenpolitisch absichern und Frankreich isolieren.“ (Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndnispolitik_Ott… u.a.). Auch die Vorgänge während der „Krieg-in-Sicht-Krise“ 1875 waren ja wohl nicht gerade Frankreich-freundlich.
Aber die Wunde Elsaß-Lothringen saß zu tief („nie drüber
reden, immer dran denken“) und es kam noch während Bismarcks
Regierunsgzeit zu heftigen Revanchegelüsten (Boulanger) auf
französischer Seite.
Nun ja, der eigentliche Sündenfall war wohl die Kaiserkrönung in Versailles, einem Nationalheiligtum der Franzosen. Clemenceau hat das nie verwunden und genau aus diesem Grund die Deutschen gehasst.
Gruss
Laika