Bitcoins und deren Auswirkungen auf die Geldschoepfung

Hallo,

wer nicht weiss was Bitcoins sind bitte selbst googeln.

Im Prinzip ist es eine inoffizielle Waehrung wie Gold - sie muss generiert und kann nicht einfach von Geschaefts- oder Zentralbanken aus duenner Luft erzeugt werden. (Wer nicht weiss was Geldschoepfung ist bitte googeln oder diese Doku ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=_h0ozLvUTb0)

Wenn sich Bitcoins staerker durchsetzen waere die Macht der Banken beschnitten weil sie kein Geld mehr generieren koennten… was ich ja im Prinzip nicht sehr tragisch faende…

Was findet ihr von Bitcoins als informelle Waehrung?

Gruss
Desperado

Hallo,
die paar Bitcoin werden die Welt kaum veraendern, meine Meinung. Wie soll eine Bank damit 100 Milliarden am Tag im Hochfrequenzhandel umsetzen, geht gar nicht. Oder etwas kleiner, wie soll eine Firma am Monatsende 100ooo Leuten je 2ooo EUR in Bitcoin auszahlen, 200 Mio am Tag an einer Stelle, und es gibt mehrere Firmen. Also braucht man im wirklichen Leben anderes Geld, das werden die Regierenden schuetzen und sicherstellen.
.
Wenn Du auf alternatives Geld setzen willst, geht das heute schon in kleinem Rahmen und lokal. Auch hier genauso, es laeuft nur neben einer grossen Handelswaehrung und nie als alleiniger Ersatz. Schau zu Tauschringen (Zeit als Geld) oder Regionalgeld oder alternativem Geld. Fast alle Systeme sind an den Euro gekoppelt, wenige nicht gekoppelt, sie wuerden den Euro ueberleben genauso wie die Bitcoin. Du kannst auch selbst eigenes Geld generieren, die Regionalgelder basieren auf solchen Leuten.
Gruss Helmut

Hallo liebe Forumgemeinde,

Was findet ihr von Bitcoins als informelle Waehrung?

Habe gerade zum 2-mal Wikipedia-Eintrag zum Bitcoin überflogen.
Verstehe aber immer noch nicht, wie ein Bitcoin entsteht.

Z.B. was muss ich machen, um ein Bitcoin zu verdienen. Außer irgendwelche Spenden oder Überweisungen.

Viele Grüße,
Alex

Wenn das System gehackt wird, kann man weitere Bitcoins erschaffen oder vorhandene löschen.

Finger Weg
Hallo,
Das größte Problem der Bitcoins ist, dass deren Wert allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Derzeit ist der Preis pure Spekulation. Es wäre zwar prinzipiell möglich alle Waren und Löhne in Bitcoins auszuzahlen doch wären die Leute die als letztes ihren Lohn bekommen/ als erstes einkaufen gehen, die Dummen. Dies ist etwas komplizierter zu erklären:
Das ganze Bitcoin System hat ja einen Wert welchen man in echte Währung umrechnen kann jetzt sagen wir einfach mal es gäbe 1000Bitcoins zu je 100€ (ich weiß das ist fiktiv). Dies würde einem Wert von 100000€ entsprechen. Dann bekommt der 1. seinen Lohn (3000€) in Form von 30 Bitcoins. Der Markt merkt nun dass mehr Bitcoins gebraucht werden, da auf einmal 3% der Bitcoins verschwunden sind. Der Nächste bekommt also nur 29 Bitcoins usw… bis alle Arbeiter in Deutschland bezahlt sind. Der 1. Arbeiter hat nun ein Vermögen im Wert von 3% aller Löhne die ausgezahlt wurden (geil).
Um das auszugleichen könnte man natürlich den Wert der Bitcoins von Anfang an erhöhen. Da sich diese bereits in Privatbesitz befinden, wäre es nicht nur unfair sondern auch unmöglich.
Also muss man die Zahl der Bitcoins erhöhen. Da durch Mining nicht genug bzw in der richtigen Menge erzeugt wird, brauchen wir eine Kontrollinstanz die Bitcoins erschafft um deren Wert stabil zu halten. Diese Kontrollinstanz nennen wir mal Spaßeshalber EZB.
Da nicht jeder Oppa mit virtuellem Geld zahlen will, muss man zusätzlich eine Handfeste Währung erschaffen.
Nun zahlen alle mit Bitcoins…
Aber Halt! Mein Unternehmen will sich neue Maschinen kaufen weil das Geschäft mit der neuen supertollen Währung Bitcoin viel besser läuft als mit den Euros. Da ich aber nur 50% der Bitcoins aufbringen kann frage ich die Leute in meinem Umkreis ob sie mir etwas leihen. Schon der erste den ich frage hat eine gute Idee. Er frägt für mich bei allen Leuten nach Geld und verlangt dafür von mir eine Gegenleistung. Natürlich bekommen auch all jene die mir Bitcoins leihen eine Gegenleistung. Da er Stühle verabscheut nennt er dieses Unternehmen eine Bank…
[//ironiemode off]

Mal ganz ehrlich Bitcoins eignen sich weder als Währung (siehe oben) noch als Investment (sie besitzen einen rein spekulativen Wert). Es haben sich nur ein paar Glücksvögel an weniger glücklichen Vögel bereichert (was in den Medien natürlich toll inszeniert wird) . Und eventuell wird es auch weiter so gehen.

Also jeder der einen Hauch von Intelligenz besitzt sollte sich von dieser „Währung“ fernhalten.

mfg
armer Tor

Hallo,

Mal ganz ehrlich Bitcoins eignen sich weder als Währung (siehe
oben) noch als Investment (sie besitzen einen rein
spekulativen Wert).

das ist nicht ganz richtig. Tatsächlich sind Bitcoins eine Währung, nur eine ohne Zentralbank, die die Geldmenge maßlos erhöht steuert. Angesichts der Erfolge der großen Zentralbanken in den letzten fünf Jahren würde ich das nicht unbedingt nur als Manko einstufen wollen.

Gruß
C.

Hallo,

der grosse Unterschied zum aktuellen System besteht darin dass Bitcoins nicht einfach so geschoepft werden koennen. Das genaue "Mining"system kenne ich nicht, das waere eine Frage fuer ein Computerbrett. Jedenfalls soll es um Ergebnisse gehen welche nur durch grossen Rechneraufwand erstellt werden koennen. Jeden Tag soll das Mining der Bitcoins so viel Strom verbrauchen wie 100.000 Haushalte… d.h. der Wert eines Bitcoins muss (wenn die Nachfrage nicht einbricht) mindestens so hoch sein wie die Stromkosten die benoetigt werden um einen Bitcoin zu erzeugen. Wenn die Energiepreise fallen oder Rechner leistungsstaerker werden koennen Bitcoins auch billiger werden weil man sie guenstiger „abbauen“ kann.

Wenn eine Bank Geld erzeugt macht sie das einfach so, ohne grosse Anstrengung. (Siehe z.B. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswis…) Dieses System passt mir nicht weil Banken Rechte haben welche andere Unternehmen nicht haben.

Ich sehe Bitcoins als eine Alternative zu Gold. Wobei natuerlich die Frage auftaucht wieso man dann nicht gleich Gold (oder andere Metalle, Gegenstaende…) als Waehrung nutzt.

Gruss
Desperado

Hi,

Ich dachte jeder Bitcoin bekommt, so zu sagen, eine Art Banküberweisung. Wenn auf einmal dein Konto 200 mio € mehr hat und des steht nicht auf der Banküberweisung drauf (oder umgekehrt), dann ist doch was faul.
Daher muss irgendwo erkennbar sein bei Transaktionen, woher die Bitcoins kommen und wohin sie gehen.

Wie das technisch aber alles für Lücken hat oder umgänglich ist, kann Ich dir auch nicht sagen. Ich bleibe dann doch lieber bei den Teuros…

Gruß,

Hanzo

Hallo,

es ist ja ein nettes Videao, aber leider wieder knapp am Thema vorbei! Schade nur, dass solche VOLKSVERDUMMUNG solch ein Zulauf hat. Manchmal stelle ich mir vor wie Gallileo dastand und alle sagten: " Jeder weiß doch, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Ich habe das in einem Youtube-Video gesehen."

OH ARMES DEUTSCHLAND!!!

Hallo Desperados,

mit grauen musste ich wiedereinmal einen vollkommen unqualifizierten Kommentar von dir lesen. Wahrscheinlich hast du den Artikel nicht richtig verstanden, was dein Kommentar dazu eindruckvoll beweist.

Wenn eine Bank Geld erzeugt macht sie das einfach so, ohne
grosse Anstrengung. (Siehe z.B.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswis…)
Dieses System passt mir nicht weil Banken Rechte haben welche
andere Unternehmen nicht haben.

Um mal etwas richtig zu Stellen. Banken können nicht soviel Geld erzeugen wie sie wollen. Der discontierte Gegenwartswert des Geldes bleibt konstant, unabhängig davon, wie groß der Reservesatz ist.

Mal eine provokante Frage, um die Idiotie deines Argumentes vor Augen zu führen:

Warum haben dann die Banken keinen unendlich hohen Gewinn, wenn sie beliebig Geld erzeugen können? Warum mussten sie in der Krise gerettet werden, sie hätten doch einfach neues Geld machen können?!

Antwort: Weil du wiedermal BULLSHIT schreibst. Was dich zu einem besonders gefährlichen demagogen macht, ist das Einstreuen wirklicher Fakten, die unbestritten richtig sind, aber im Zusammenhang vollkommen verkehrt sind, und teilweise bis ins Gegenteil verdreht werden.

Ich sehe Bitcoins als eine Alternative zu Gold. Wobei
natuerlich die Frage auftaucht wieso man dann nicht gleich
Gold (oder andere Metalle, Gegenstaende…) als Waehrung
nutzt.

Prinzipiell hat Gold den Nachteil, dass es nicht beliebig tranportierfähig, und teilbar ist. Aber wir haben indirekt einen Goldstandard! Denn du kannst ja jederzeit dein Geld in Gold umtauschen! Warum macht das kaum einer? Wahrscheinlich, weil es keinen großen Vorteil bringt. Gold ist außerdem nicht sicherer. Der Goldpreis unterliegt genauso Schwankungen, Spekulationen und weiteres…

Ein Goldgedeckter Euro würde bloß ein Problem durch ein anderes ersetzen.

Gruss
Desperado

Gruß aus berlin

Moin,

das ist nicht ganz richtig. Tatsächlich sind Bitcoins eine
Währung, nur eine ohne Zentralbank, die die Geldmenge maßlos
erhöht steuert. Angesichts der Erfolge der großen
Zentralbanken in den letzten fünf Jahren würde ich das nicht
unbedingt nur als Manko einstufen wollen.

Naja, die Zeiten, in der die Geldmenge mal zu gering war, sind zwar in der Tat schon etwas her, besonders erstrebenswert waren die Resultate damals aber auch nicht.

Gruß

Anwar

Hallo,

das ist nicht ganz richtig. Tatsächlich sind Bitcoins eine
Währung,

Der Simbabwe Dollar war auch mal ne Währung. Nur leider hat sie sich nicht als solche geeignet.
Unterschied verstanden? :smiley:

mfg
armer Tor

Eigentlich wollte ich das so nicht sagen aber nun gut…
Hallo,

Naja, die Zeiten, in der die Geldmenge mal zu gering war, sind
zwar in der Tat schon etwas her, besonders erstrebenswert
waren die Resultate damals aber auch nicht.

Tatsächlich lässt sich der Bitcoin unendlich oft zerteilen (meines Wissens nach). Dies löst aber nicht das eigentliche Problem. Ich wollte mit meinem Beispiel mehr den Schneeballeffekt (Geld wandert vom ersten zum letzten ohne eine Leistung erbracht zu haben) und die Probleme durch das Fehlen einer Kontrollinstanz aufzeigen.

mfg
armer Tor

Hallo,

Dieses System passt mir nicht weil Banken Rechte haben welche
andere Unternehmen nicht haben.

Banken können auch nur in einem durch die Zentralbank festgelegten Rahmen Geld „erschaffen“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Giralgeldsch%C3%B6pfung ). Dies geht nur bis zu einer bestimmten Grenze ( http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve ). Diese Grenze würden die Banken normalerweise auch voll ausschöpfen, allerdings gibt es derzeit so viel billiges Geld, dass das gar nicht nötig ist.
Die Giralgeldschöpfung ist kein Effekt, welchen die Banken ausnutzen um sich Geld zu „drucken“.

Beispiel
Stell dir vor du hast 100€. Du gibst die 100€ an eine Bank. Die Bank verleiht das Geld an eine Person „A“ die sich ein Auto davon kauft. Der Autoverkäufer, der die 100€ bekommt legt das Geld an der Bank an…

Nun liegen die 100€ 2 mal auf der Bank (einmal bei dir und einmal beim Verkäufer). Es ist also irgendwo Geld „entstanden“. Die Bank kann ansich garnichts dafür, dass sie von allen Seiten Geld bekommt und verleiht. Damit dieser Prozess nicht endlos weitergeht, sagt die EZB zur Bank: Wenn du 100€ bekommst, darfst du nur 99€ verleihen. Damit wird der Prozess „endlich“.

Du siehst hoffentlich den Sinn der Banken, denn ohne diese hätte Person A kein Auto und der Autoverkäufer kein Geld auf dem Konto. Gleichzeitig ist der Sinn der EZB, dass sowas nicht ausufert.

mfg
armer Tor

Hallo,

Nun liegen die 100€ 2 mal auf der Bank (einmal bei dir und
einmal beim Verkäufer). Es ist also irgendwo Geld
„entstanden“. Die Bank kann ansich garnichts dafür, dass sie
von allen Seiten Geld bekommt und verleiht. Damit dieser
Prozess nicht endlos weitergeht, sagt die EZB zur Bank: Wenn
du 100€ bekommst, darfst du nur 99€ verleihen. Damit wird der
Prozess „endlich“.

der Prozeß wird schon allein dadurch endlich, daß der maximale Bargeldumlauf durch die Höhe der Offenmarktgeschäfte der EZB beschränkt wird - also das, was die EZB den Zentralbankkonten der Kreditinstitute gutschreibt. Theoretisch kann zwar jedes Kreditinstitut nahezu unbegrenzt Buchgeld erzeugen, nur wäre das eine ziemlich blöde Idee, weil irgendwann Ebbe in der Kasse wäre und sich die Kunden zu recht beschweren würden.

Darüber hinaus wird die Vergabe von Krediten durch die Solvabilitätsverordnung deutlich stärker eingeschränkt als durch den vermeintlichen Multiplikator von 1/Mindestreservesatz.

Gruß
C.

das ist nicht ganz richtig. Tatsächlich sind Bitcoins eine
Währung,

Der Simbabwe Dollar war auch mal ne Währung. Nur leider hat
sie sich nicht als solche geeignet.
Unterschied verstanden? :smiley:

Unterschied zwischen was? Was aus einer Währung wird, hat doch keinen Einfluß darauf, ob sie eine Währung ist. Das einzige, was Bitcoins formal davon abhält, eine Währung zu sein, ist das fehlende, definierte Gültigkeitsgebiet bzw. die Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel in diesem Gebiet.

Das ändert aber nichts daran, daß Bitcoins, Gold oder Zigaretten Funktionen von Geld bzw. Währung übernehmen können, ohne gesetzliches Zahlungsmittel zu sein.

Gruß
C.

Hallo,
Vorweg:
______________________________________________________________________
Was Ich gesagt habe:
-Bitcoin eignet sich nicht als Währung

Was ich nicht gesagt habe:
-Bitcoin ist keine Währung

Was du sagtest:
-Bitcoin ist eine Währung

Was du nicht sagtest:
-Bitcoin eignet sich als Währung
______________________________________________________________________

Formal widersprechen wir uns also nicht, solange ich nicht sage, dass Bitcoin keine Währung sind und du nicht sagst, dass sich Bitcoins als Währung eignen.

Du beschreibst die formalen Attribute: Ist der Bitcoin ein Zahlungsmittel nach Recht?
Ich beschreibe die Subjektive Eignung als Zahlungsmittel: Sollte man wirklich damit zahlen?, Ist die Währung sicher/stabil?, Kann der kleine Mann seine Familie damit ernähren?

Hoffe der Unterschied ist jetzt klar. Will ja keine unnötige Diskussion provozieren.

Wenn die Frage noch reinpasst würde ich deine persönliche Meinung einholen, ob du den Bitcoin Subjektiv für eine geeignete Währung hältst in der du deine Lohn bekommst und alle Einkäufe bezahlst.

mfg
armer Tor

Das war erst in den Nachrichten.

http://www.finanzen.net/nachricht/devisen/Betrug-dur…

China hat langsam genug von Bitcoin.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/chinas-no…

Hallo,

Du beschreibst die formalen Attribute: Ist der Bitcoin ein
Zahlungsmittel nach Recht?

nach deutschem Recht ist lediglich geregelt, daß der Euro das gesetzliche Zahlungsmittel ist, was nichts anderes bedeutet als daß man verpflichtet is, Zahlungen in Euro zur Begleichung von Forderungen zu akzeptieren. Niemandem ist aber untersagt, Dollar, Muscheln, Linden$ oder eben Bitcoin zu akzeptieren. Dafür braucht es nicht einmal einen Wechselkurs, denn jeder kann seine Waren und Dienstleistungen auch in Dollar, Muscheln, Linden$ oder eben Bitcoin bepreisen.

Insofern ist Bitcoin zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel, aber genauso ein Zahlungsmittel wie Sodexho-Gutscheine, Miles-and-more-Meilen oder Payback-Punkte.

Wenn die Frage noch reinpasst würde ich deine persönliche
Meinung einholen, ob du den Bitcoin Subjektiv für eine
geeignete Währung hältst in der du deine Lohn bekommst und
alle Einkäufe bezahlst.

Heute fehlt es dafür an Bekanntheit, Akzeptanz und Transparenz. Von irgendwelchen finesteren Machenschaften abgesehen, hat das System aber durchaus Potential. Insbesondere vor dem Hintergrund, daß die großen Notenbanken nichts anderes machen als das Vertrauen in die ihnen anvertrauten bzw. von ihnen gehüteten Währungen systematisch zu untergraben.

Gruß
C.