ich habe gestern - gefangen mit meinen Gedanken in einem Rezept, das ich längst verworfen hatte vor dem Einkaufen - irrtümlich einen Bund Stangensellerie gekauft.
Selbst wenn wir heute eine Großportion Bolo kochen würden, brauchen wir da nur 2-3 Stangen… Also dachte ich - weil Bolo auch diese Woche nicht in den Speiseplan passt - dass IHR mir bestimmt einen Rat geben könnt. Anmerkung: Sellerie einfach so knuspern ist nicht nach meinem Geschmack… auch nicht mit Dip.
Heute soll es Lachs geben und morgen Hähnchenleber. Hat jemand einen großartigen Gemüsezubereitungsvorschlag, wie ich zu einem der beiden (oder beiden) Gerichte den Sellerie köstlich verarbeiten kann?
Sonntag weiß ich noch nicht, was auf den Tisch kommt - aber auch das wäre natürlich eine Möglichkeit der freien Assoziation von Euch, wie man den Sellerie verbasteln könnte, bevor er „versaftet“.
Schlimmstenfalls: kann ich Sellerie einfrieren? Und wenn ja eher roh oder eher gedünstet?
ich habe immer Stangen und Knollensellerie eingefroren. Den brauche ich zum Kochen. Wenn ich Hühnersuppe mache (Frikasse etc) kommt reichlich davon rein. Zu Rinder- oder Schweinebraten nehme ich nur ein paar Würfel Knollensellerie.
Oder als Gemüse: Karotten und Staudensellerie in Scheiben schneiden, andünsten, ein bisschen Weißwein dazu, Gemüsebrühe, Thymian, Sahne, Salz, Pfeffer. Köcheln lassen. Und auf dem Teller noch ein bisschen gehackte Walnuss darüber.
Habe nun aus einem Großteil ein Gratin (Sellerie mit Zwiebeln und Knofi gedünstet, mit Aprikosenchutney, Orangenabrieb und -saft verfeinert, dann mit Parmesan überstreut und gratiniert) gemacht (was recht lecker war) und den anderen Teil dann doch für das ursprünglich verworfene Rezept (Erbsen mit marokk. Fleischbällchen, Frühlingsartischocken und Selleriegemüse) genutzt (hier schmeckte der Sellerie, der einfach in zwei Teile geschnitten mit den Blättern zusammen mit den rohen Fleischklößchen in etwas Öl und Safranwasser gekocht wurde, ganz anders als das Gratin).
Aber in Zukunft weiß ich, dass ich die Stangen auch einfach einfrieren kann für künftige Bolos oder Suppen.
da Du offensichtlich Stangensellerie magst, kannst Du auch dieses Rezept mal ausprobieren:
Stangen halbieren oder dritteln
in Butter andünsten, etwas Wasser und Salz hinzufügen und garen
abtropfen lassen
2, 3, 4 (je nach „Fleischeslust“) Stücke zusammen in Kochschinken einrollen
in eine Auflaufform geben und mit Béchamelsauce übergießen, evtl geriebenen Käse darüberstreuen. Man kann zusätzlich auch ger. Käse in der Béchamel auflösen
überbacken
Mit wenig Sellerie kommst Du bei meiner Fischsauce aus:
2-3 Stengel Sellerie und ein paar Frühlingszwiebeln kleinschneiden
in Butter andünsten; bei kleiner Hitze mit Mehl bestäuben, das Mehl gut unterrühren
mit Weißwein und/oder Wasser ablöschen, unter Rühren aufkochen lassen
mit Salz und Pfeffer würzen
köcheln, bis der Sellerie den gewünschten Biss hat
Das ist quasi das Grundrezept. Manchmal gare ich auch noch ein Stück Fenchel mit, ebenfalls kleingeschnitten (der braucht nicht so lange wie Sellerie). Zusätzliche Würze verleihen frischer Ingwer (geschnipselt), Fenchelkörner, Anis, Koriander (gemörsert), Kapern, Petersilie, Dill, Estragon, Salbei, Schnittlauch, - das mache ich ganz nach Lust und Laune bzw. Vorrat. Ein Schuss Sahne dazu ist auch nicht schlecht. Und da fällt mir ein, dass auch ein kleiner Schuss Pastis dazu passen könnte.
Die Sauce passt gut zu gebratenem Fisch, ebenfalls zu Geflügel und Lamm (dann ohne Dill und Schnittlauch, zumindest bei mir). Beides Viehzeugs kannst Du auch anbraten und dann in der Sauce garen. Für Dein geplantes Fischgericht von vorgestern ist es heute zu spät, aber für ein nächstes Mal nicht zu früh
Übrigens brauchst Du den Sellerie nicht auf Deuwel komm raus innerhalb weniger Tage zu verwerten: im Gemüsefach hält er sich eine Woche und länger. Ich lasse ihn immer in der leicht gelöcherten Plastikverpackung und breche die Stangen für meinen Bedarf ab. Selbst wenn man ihn weit länger als eine Woche aufbewahrt, vergammelt er nicht so schnell; er wird lediglich etwas „wabbelig“, was bei einer Sauce aber keine Rolle spielt.
haja, also MÖGEN, ist da das falsche Wort für Aber ich lerne ihn jetzt langsam durchaus etwas besser kennen und merke durchaus, dass er recht schmackhaft sein kann. Bei uns kam er in erster Linie als Zutat für Pastasoßen, Eintöpfe oder Schmorgerichte mit in den Topf.
Deine Rezepte werden auf jeden Fall auch probiert in näherer Zukunft!
Übrigens brauchst Du den Sellerie nicht auf Deuwel komm raus
innerhalb weniger Tage zu verwerten: im Gemüsefach hält er
sich eine Woche und länger.
ja - manchmal stimmt das… manchmal ist er auch nach 3-4 Tagen „versaftet“ und echt nicht mehr genießbar. Daher versuche ich immer, lieber möglichst den schnellen Verbrauch anzustreben - ich schmeiß so ungern was weg.
Ich lasse ihn immer in der leicht
gelöcherten Plastikverpackung und breche die Stangen für
meinen Bedarf ab. Selbst wenn man ihn weit länger als eine
Woche aufbewahrt, vergammelt er nicht so schnell; er wird
lediglich etwas „wabbelig“, was bei einer Sauce aber keine
Rolle spielt.
hab ich leider schon ganz anders erlebt … hängt sicherlich auch vom Lieferanten ab.