Hi,
Nur bei dem Schlechtwetter wie
in BGL keine Chance für den Hubi ohne Blindflugausrüstung.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Deutschland auch nur einen einzigen Rettungshubschrauber ohne IFR-Ausrüstung gibt. (IFR=Instument Flight Rules, Instrumentenflug, manchmal auch „Blindflug“ genannt.)
Die Rettungshelis fliegen zwar meistens nach VFR (Visual Flight Rules), also nach Sicht, aber es kann bei dem Wetter in Deutschland immer sein, dass man irgendwo per VFR nicht hinkommt, z.B. weil man durch Wolken durchmuss, daher sind die mit Sicherheit alle IFR-tauglich, und auch die Piloten haben IFR-Rating.
ABER: Auch bei IFR-Flügen braucht man für die Landung eine gewisse Mindestsicht, speziell bei Außenlandungen. Echte „Blindlandungen“ sind nur auf speziell dafür ausgestatteten Flugplätze mit speziell dafür ausgestattetem Fluggerät (ILS CAT III) möglich, und das haben meines Wissens noch nicht mal alle Verkehrsflugzeuge der Lufthansa.
Außerdem setzt eine Landung nach Instrumenten (der Landeanflug erfolgt bis kurz vor der Landung nicht nach Sicht) voraus, dass der Landeplatz entsprechend ausgestattet ist (ILS=Instumentenlandesystem=Kurs- und Gleitpfadsender, DME=Entfernungsanzeige, usw.), das haben noch nicht mal alle Flugplätze, und in „freier Wildbahn“ lässt sich das nicht mal eben schnell aufstellen (muss sehr aufwändig eingemessen werden).
Daher ist bei entsprechender „Suppe“ auch für den bestausgestatteten Rettungsheli kein Flug möglich, speziell dann nicht, wenn die Landung nicht auf einem Flugplatz stattfinden soll. Kein Instrument zeigt einem an, wo sich Hindernisse wie Stromleitungen und Bäume befinden, wie genau der Untergrund aussieht usw.
Aus diesem Grund gibt es bei schlechtem Wetter auch Einsätze, bei denen ein Patient zunächst mit dem NAW zum nächsten Flugplatz (der ein ILS hat) gekarrt und dort von einem Heli übernommen wird.
Grüße
Sebastian