Blei Akku: wie lagert man den?

Hi,

ich habe ein riesiges Projekt vor, was hier im Moment etwas zu umfangreich ist, es zu beschreiben.

Erstmal nur eine Frage; wie lagert man am besten gebrauchte Autobatterien?

Aufladen und Wasser/Säurestand prüfen, das ganze nach 2 Monaten wiederholen?

Welche Rolle spielt die Lagertemperatur für die Lebensdauer?

Wie wird so ein gebrauchter Autoakku altern??

Ist es wirklich wichtig, einen sog. „Pulser“ anzuschliessen?

Danke für Tipps und Hinweise.

Hintergrund; wie angedeutet sammle ich schon jetzt eine größere Menge 12 V / 100Ah Batt. für ein Projekt. Da ich die nicht alle neu kaufen kann (weil zu teuer) muss ich mit gebrauchten Vorlieb nehmen. Mit etwas Kontakten zu Autowerkstätten (die habe ich) bekommt man durchaus gebrauchte Akkus und teilweise sind die sogar noch recht gut.

Ich muss also jetzt anfangen zu sammeln, weil es sonst zu spät wird. Aber wenn die beim lagern kaputt gehen, bringt das natürlich auch nix.

Wie muss ich die nun lagern, wenn ich die erst in ca. 1 bis 2 Jahren brauche? Man muss dabei bedenken, dass ich eine große Menge brauche und deswegen schon jetzt mit dem Sammeln beginne…

Danke.
John

Hi, pulsen hat durchaus Vorteile, du kannst natürlich einige gute Akkus mit dicken Verbindern parallel schalten und 200-400 A gemeinsam pulsen Bzw. natürlich auch laden. Pulser und LAdegerät sollte das auch leisten (Datenblatt).
ich würde die schon auf ca. 13,8 Volt halten (kannst ja eine Zeitschaltuhr nehmen die jeden Tag 2x15 Minuten einschaltet.)

OL

Am Rande
Guten Tag John,

im Großen und Ganzen machst du das schon richtig. Auf gute Lüftung wäre noch zu achten. In einem Keller eher zwangsbelüften, vor allem für den eigenen Schutz gegen Gase.

Was direkt zu meiner Frage führt: Wieviel Batteriesäure darf denn Otto-Normalverbraucher so auf einem Fleck lagern? Und sind dann Sicherheitseinrichtungen (Auffangbecken, Gasalarm, …) vorzusehen. Schwefelsäure ist giftig.

Gruß

Stefan

Was direkt zu meiner Frage führt: Wieviel Batteriesäure darf
denn Otto-Normalverbraucher so auf einem Fleck lagern? Und
sind dann Sicherheitseinrichtungen (Auffangbecken, Gasalarm,
…) vorzusehen. Schwefelsäure ist giftig.

Gruß
Stefan

Hallo Stefan,

du meinst also (das ist eine Frage von mir) es macht den Akkus nichts aus, wenn Sie 1 Jahr oder länger (bei ausreichend Ladeüberwachung) „rumliegen“? Die sind dann noch praktisch genauso gut?

Gut. So ein gebrauchter Akku kostet zwar „nur“ rund 20 Euro, aber das ist ja auch Geld, zumal es ja nicht um einen Akku geht.

Wegen deiner Frage; hm…das ist wirklich ne gute Frage. Auf der einen Seite; wo kein Kläger, da kein Richter. Auf der anderen Seite; man hat ja Verantwortung…nicht nur wegen der Säure. Offene Licht könnte hochgradig gefährlich werden, WENN die Akkus gasen.

Jaaaaaa…das interessiert mich nun auch. Angenommen man lagert die nicht irgendwo, sondern in einem - dafür vorgesehenen - Raum innerhalb des Hauses. Also wir jeden hier nicht über 2 kleine Autobatt. sondern über größenordnungsmässig 30 Stück des größeren Typs, so um die 100 Ah. Darin könnte man mal eben 30 kWh speichern. Vielleicht eine Art „Geräteraum“. Der müsste dann belüftet sein. Schon klar. Aber ist es dann rechtlich einwandfrei?

Grüße
J

ich würde die schon auf ca. 13,8 Volt halten (kannst ja eine
Zeitschaltuhr nehmen die jeden Tag 2x15 Minuten einschaltet.)

OL

Hi,

danke.

Also habe ich das richtig verstanden, man kann pauschal sagen, ein solcher Akku sollte auf Ladeendspannung gehalten werden?

Grüße
J

Hi, ja oder eine Spur darunter. dies und Pulsen verhindert bzw. verringert die Sulfatierung.
Ob du allerdings gebrauchte Autobatterien ohne permanenten Ladestrom auf mehr als 13 Volt halten kannst? Das glaub ich nicht.
Hast du schon einmal überlegt ob es nicht Sinnvoller wäre, anstatt der Altbatterien lieber geschlossene neue oder fast neue zu nehmen die nur ein drittel der Nennkapazität deiner alten Nasszellen haben?
Das wird nicht viel teurer und macht vermutlich mehr Sinn.

OL

Hallo !
Die Batterien sollten während der Lagerzeit ständig mit einer Erhaltungsladung geladen werden.
Hier kann man Ströme von 40-100 mA je 100 Ah Batteriekapazität ansetzen.
Die sich einstellende Spannung am Akku soll 2,2 bis 2,25 V/Zelle,also bei 12 V Akkus 13,2 bis 13,5 V nicht übersteigen.
Dazu den Strom anpassen,damit sich diese Spannung langfristig einstellt.
So verhindert man das Sulfatieren der Platten.

Aber:
Länger als 1-2 Jahre soll man Akkus nicht so lagern,es ist mit verminderter Leistung zu rechnen.
Da die Akkus sowieso gebraucht bis alt sind,sind m.E. keine neuen Schäden zu befürchten. Besser werden sie bestimmt nicht.

Wenn der Gebrauch der Akkus für Dein Projekt noch so weit in den Sternen steht,würde ich mir keine Vorräte anlegen.
Akkus haben eine sehr begrenzte Lebensdauer.
Man kann etwas tun(Kühl und trocken lagern,aufladen usw) um die Lebensdauer zu verlängern,aber Wunder darf man da nicht erwarten.

Selbst für neue ungefüllte Batterien wird eine Lagerzeit von 1 Jahr als verträglich angesehen,mehr nicht.

MfG
duck313

Wenn der Gebrauch der Akkus für Dein Projekt noch so weit in
den Sternen steht,würde ich mir keine Vorräte anlegen.
Akkus haben eine sehr begrenzte Lebensdauer.
Man kann etwas tun(Kühl und trocken lagern,aufladen usw) um
die Lebensdauer zu verlängern,aber Wunder darf man da nicht
erwarten.

Hi,

danke für das Feedback. Nach meinen Infos sind selbst kleinere Akkus (sagen wir 50Ah) neu immer noch erheblich teurer als ausrangierte 100Ah Akkus. Ich habe mir ein Testgerät gekauft, damit kann ich den Zustand der Akkus in Sekunden ermitteln. Manche sind noch recht gut!!! Und für so einen Akku brauche ich nur rund 20,- Euro zahlen, manchmal auch weniger. Dafür gibts nix neues.

Wie gesagt, mein Ziel ist es, ca. 30 kWh zu speichern. Es folgen noch einige Experimente, denn ich muss die Akkus ja auch laden, und ich muss die Energie ja auch rausziehen können…

Grüße
J

Hast du schon einmal überlegt ob es nicht Sinnvoller wäre,
anstatt der Altbatterien lieber geschlossene neue oder fast
neue zu nehmen die nur ein drittel der Nennkapazität deiner
alten Nasszellen haben?
Das wird nicht viel teurer und macht vermutlich mehr Sinn.

OL

Hi,

danke. Sorry, habe die Antwort eben versehenlich bei duck313 gepostet.

Überlegt schon, aber neue kleinere sind immer noch massig teurer als die gebrauchten - selbst wenn die nur noch die halbe Kapazität haben.

Schau doch mal, was ich oben versehendlich bei duck313 gepostet habe.

Grüße
J

Moin,

Hier gibt es noch einige Tipps zum Nachlesen:

Mit dem richtigen Ladegerät,
brauchst Du keinen zusätzlichen „Pulser,
der wenn er was taugt auch nochmal ~60€ kostet.

z.B. CTEK MULTI XS 3600,
• 4-stufig vollautomatisch primär geschaltet(IUoUp Kennlinie).
• Lädt Blei-Säure-Batterien (Offene, MF, GEL und AGM) von 1,2 Ah bis 120 Ah.
• Erhaltungsladung mit Pulsen verlängert die Lebensdauer und erhöht die Leistung der Batterie.

oder IVT 7-Stufen Automatik Ladegerät
• Verschiedene Modi mit unterschiedlichen Ladeschlussspannungen
• Modus für Calcium Akkus (16,5V)
• Boost Modus für tiefentladene Akkus
• Netzteilfunktion (13,6V/ 5A)
• Pflegeprogramm (Pulsladung 13,6V/ max. 5A)
• Robustes, staub- und spritzwassergeschützes Gehäuse nach IP65


@duck313 schrieb:

Aber: Länger als 1-2 Jahre soll man Akkus nicht so lagern,

Das ist Quatsch.
Pb-Batterien(zyklenfest) in Erhaltungladung haben ca.15-20 Jahre Betriebsdauer.
Bei „Starterbatterien“ muß man davon Abstriche machen,
da diese nur für eine Betriebsdauer von ~5 Jahren ausgelegt sind.


@Stefan Dewald schrieb:

Auf gute Lüftung wäre noch zu achten. In einem Keller eher zwangsbelüften, vor allem für den eigenen Schutz gegen Gase.

Ist zwar grundsätzlich richtig,
aber bei Erhaltungladung = 2.23V/Zelle bei 20°C (Hersteller- + Typabhängig),
bleibt die Batterie immer unter der Gasungsspannung.

Werden Pb-Batterien temperaturkompensiert,
mit einer max. Spannung von 2,35V/Zelle geladen,
dann tritt auch keine Gasung auf.


@JohnnyB … 30 Stück des größeren Typs, so um die 100 Ah. Darin könnte man mal eben 30 kWh speichern. Vielleicht eine Art „Geräteraum“. Der müsste dann belüftet sein. Schon klar. Aber ist es dann rechtlich einwandfrei?

Ja, aber achte auch auf die Temperatur im Raum
(ideal = >5°C + Die Temperatur spielt auch beim Laden eine Rolle!
Wird die Batterie mit konstanter Spannung überladen,
so führt dies auf Grund des Sauerstoffkreislaufs zur Erwärmung.
Damit verbunden ist eine Beschleunigung der Sauerstoffentwicklung,
was eine Erhöhung des Überladestromes zur Folge hat.
Dies bewirkt eine weitere Erwärmung.
Bei ungünstigen Randbedingungen, wie etwa hohe Ladespannung,
schlechte Wämeabfuhr und hohe Umgebungstemperatur,
kann die Temperatur der Batterie auf so hohe Werte ansteigen,
daß sie zerstört wird.
[BaSyTec GmbH]
o Lagertemperatur: -25 bis 60 °C
o Betriebstemperatur: -10 bis 60 °C
[Fraunhofer ICT Project - Batterie-Glossar]

30x 12V-Blöcke parallel geschaltet laden = 12V/3000Ah ?
Dafür sind meisten Kfz-Lader ungeeignet.

Alternative ist ein 24V-Lader wie z.B. CTEK Multi XT 14000, 24 Volt 14 Ampere
und 15x 24V-Batterie jeweils parallel.

Bei 30x 12V-Blöcken würde ich ein anderes Ladegerät nehmen,
und dann 60V(5x12V) Nennspannung und mit 66,9V laden.
Also 6x 60V-Batterie parallel geschaltet laden.


Wenn nur mit Puls-Erhaltunglader geladen wird,
reicht ein Querschnitt 10mm² zum Verschalten der Batterie .

mfg
W.

Hi Wolfgang,

danke für die ganzen Links. Habe ich mir gespeichert und sehe ich mir in Ruhe noch an.

Grüße
J