Bleivergiftung auf dem Mond?

Hallo,

bekanntlich ist ja China jetzt auch auf dem Weg zum Mond.

Da stellt sich für mich die Frage, ob es irgendwelche internationalen Vorschriften gibt, wie man sich dort zu verhalten hat. Muss man seinen Müll wieder mitnehmen?

Muss man dort die „Umwelt“ schützen?

Könnte man den Mond als Müllhalde oder als Atombombenübungsgelände missbrauchen, ohne dass jemand was dagegen tun kann?

Was haben die Amerikaner außer der Flagge und den bekannten wissenschaftlichen Geräten auf dem Mond zurückgelassen?

Gruss, Marco

Hallo Marco,

Muss man dort die „Umwelt“ schützen?

Es gibt nicht die Problematik, wie hier auf der Erde, dass sich das Zeugs auf dem ganzen Mond verteilt…

Könnte man den Mond als Müllhalde oder als
Atombombenübungsgelände missbrauchen, ohne dass jemand was
dagegen tun kann?

Es gibt eine internationale Abmachung, dass der Weltraum nicht militärisch genutzt werden darf.

Was haben die Amerikaner außer der Flagge und den bekannten
wissenschaftlichen Geräten auf dem Mond zurückgelassen?

Jede menge Sonden, noch aus der zeit vor der Mondlandung. Die ersten sind einfach auf dem Mond aufgeschlagen und haben bis zu diesem Zeitpunkt Bilder gesendet. Später gab es dann die Generation der Lunar Orbiter, welche dem Mond umkreisten und Fotos lieferten, erstmals auch von der Rückseite. Ich weiss jetzt nicht ob diese schon abgestürzt sind.

Dann stehen da noch die Abstiegstufen der LEMs in der Gegend. Vor der Rückkehr hat man auch noch allen Müll aus der Luke geworfen, schliesslich zählt in der Raumfahrt jedes gesparte Kilo. Die Rückkehrstufe wurde danach zum Absturz auf den Mond gebracht. Vorher hat man natürlich noch allen Müll aus dem Kommandomodul in die Rückkehrstufe verfrachtet.
Mit dem Absturz hat man dann gleich die auf dem Mond aufgebauten Seismometer getestet.

MfG Peter(TOO)

Um Messungen mit den Seismometern zu machen, hat man auch die ausgenrannten S4Bs auf dem Mond aufschlagen lassen, dagegen ist ein LEM geradezu ein „Fliegenschiss“. :wink:

Hallo Marco,

nach dem technischen Stand wäre es schwierig, den Mond zu „besetzen“, aber wenn die Amerikaner dort eine Atombombe zünden (als Test sinnlos wegen der fehlenden Atmosphäre) oder eine Abbaustation für Bodenschätze einrichten (genauso sinnlos wegen der Transportkosten), wer könnte sie daran hindern? Wenn man sich in Washington Vorteile verspricht, sind internationale Verträge nur noch Altpapier. Das Völkerrecht gilt praktisch nur für den Rest der Welt, weil es eine Weltpolizei eben nicht gibt.

Hätte China das gleiche vor, könnten die USA das vielleicht verhindern, aber wahrscheinlich würde man deswegen auch keinen Krieg riskieren, noch nicht einmal die guten Wirtschaftbeziehungen. Es ist ja tatsächlich so, dass ein paar zusätzliche Mondkrater niemandem schaden.

Gruss Reinhard

Hallo Peter,

Es gibt eine internationale Abmachung, dass der Weltraum nicht
militärisch genutzt werden darf.

Vor nicht allzulanger Yeit sprach dann Herr Bush, daß die USA sich um diesen Vertrag einen feuchten Kehrricht scheren werden, falls sie sich dadurch bedroht fühlen könnten.

Ralph

Hallo.

Das Völkerrecht gilt praktisch nur für den Rest der Welt, weil es
eine Weltpolizei eben nicht gibt.

Nicht, dass ich Deiner Argumentation nicht grundsätzlich zustimmen könnte. Aber welches Volk, für das ein Völkerrecht anzuwenden wäre, befindet sich denn auf dem Mond? Gut, dahinter sind einige, aber das ist ja hier nicht das Thema. Und Weltpolizei? Welt passt nicht, poli auch nicht, also bräuchte man doch eine Lunarealizei oder so was …

Gruß Eillicht zu Vensre
angeblich mit drei Jahren ins Haus gelaufen: „Mutti, Mutti, der Mond ist kaputt!“