Blendenwerte bei meiner Kamera

Hallo,

ich habe mich neulich etwas mit den theoretischen Grundlagen der Fotografie beschäftigt und bin somit auch auf Blendenwerte gestoßen.

Also fast überall findet man ja die typischen Blendenwerte 1.4, 2, 2.8, 4, 5.6, 8, 11, 16 etc. aufgelistet, die Kameras mit manueller Blendenauswahl besitzen.

Bei meiner Kamera (Canon Powershot SX200 IS) habe ich hingegen so merkwürdige Größen wie 3.4, 4.0, 4.5, 5.0, 5.6, 6.3, 7.1 und 8.0, also irgendwie eine viel feinere Abstimmung, aber halt auch einen engeren Bereich (die größeren und kleinen Blendenwerte gibt es nicht, die ja aber eigentlich für Tiefenschärfe bei Landschaften bzw. Hintergrund-Unschärfe bei Porträts wichtig sind).

Ein Kumpel meinte nun, dass die Werte wohl relativ sind wenn der Kamerasensor nicht dem klassischen 35-mm-Format entspricht (laut Datenblatt ist der Sensor 1/2.3’’ groß, also in der Tat weit vom „normierten“ 35-mm-Format entfernt). Kann man dann sagen, dass bspw. eine Blende 3.4 auf meiner Kamera von der Wirkung her eigentlich einer größeren Blende entspricht (z.B. 2.8) und 8.0 einer kleineren (z.B. 11)? Oder macht das keinen Unterschied bei unterschiedlichen Sensorgrößen und Objektivgrößen? Irgendwie versteh ich noch nicht ganz, warum ich bspw. keine Blende 2.0 oder 2.8 nutzen kann, dafür aber eine relativ feine Abstimmung im mittleren Bereich.

Vielen Dank schon mal.
Patrick

Hi, ganz einfach die Blende ist eine runde Fläche deshalb ist eine Verdoppelung der Fläche mit Wurzel aus 2 zu rechnen. deshalb so komische Zahlen die auf der Rundung von 1,414… beruhen wie 1:1,4 , 1:2,8 , 1:5,6

dann wird noch gröber gerundet, die Blendenreihe 1-1,4-2-2,8-4-5,6-8-11-16-22 usw.
bedeuten also immer eine Halbierung der Fläche da 1:2,8 (1 zu 2,8) ist ein Bruch der bedeutet, das der Durchmesser der Blende um den Faktor 2,8 dividiert der Brennweite entspricht.

Also eine Blende 4 bei einem 100mm Objektiv hat einen Durchmesser von 25 mm.

Blende 4 bei einem 40mm Objektiv hat nur 10mm.
Deshalb heisst es relative Öffnung.
Jedesmal kommt aber gleich viel Licht am Sensor oder Film an, da ja zwar der Durchmesser beim 40mm Objektiv geringer ist aber auch die Entfernung ist geringer.
Diese ganzen Blendenwerte entsprechen Halbierungen und Verdoppelungen genauso wie bei den Belichtungszeiten 1, 1/2, 1/4, 1/8, 1/15, 1/30, 1/60, 1/125, 1/250 sec. usw.
Immer gerundet da man sich nicht den Kopf zerbrechen will.
eine Blende weiter abgeblendet von zB. 5,6 auf 8 bedeutet bei gleicher Belichtung eine Verlängerung der Zeit von zB. 1/60 auf 1/30 sec.

Nun gibts Zwischenwerte in Zehntelstufen, Drittelstufen, alles mögliche und das ergibt dann rechnerisch auch Brüche die dazwischenliegen.
Sind es Drittelabstufungen sollte sich bei jeder dritten Stufe die original Blenden- oder Zeitenreihe in ganzen Stufen wiederfinden.

OL

Irgendwie versteh ich noch nicht ganz, warum
ich bspw. keine Blende 2.0 oder 2.8 nutzen kann,

da dein Objektiv keine so hohe Lichtstärke aufweist, und deshalb 2 oder 2,8 bei dir außerhalb der Lichtstärke deines Objektives sind da es erst bei 3,4 beginnt.

Der Rest von den Dingen die dein Kollege gesagt hat, sind grundsätzlich falsch.
aber es ist natürlich ein anderes Verhältnis der Tiefenschärfe bei einem kleiner Sensor als bei einem großen Aufnahmeformat.
OL

Tach,

Also fast überall findet man ja die typischen Blendenwerte
1.4, 2, 2.8, 4, 5.6, 8, 11, 16 etc. aufgelistet, die Kameras
mit manueller Blendenauswahl besitzen.

das sind Werte mit ganzen Blendenschritten. Meist ließen sich aber halbe Blenden schalten.

Bei meiner Kamera (Canon Powershot SX200 IS) habe ich hingegen
so merkwürdige Größen wie 3.4, 4.0, 4.5, 5.0, 5.6, 6.3, 7.1
und 8.0, also irgendwie eine viel feinere Abstimmung,

genau, das sind Drittelblendenschritte

Oder macht das keinen
Unterschied bei unterschiedlichen Sensorgrößen und
Objektivgrößen?

Eine Blende ist ein geometrisches Maß und gibt das Verhältniss der Brennweite zur Öffnung an.
Beispiel:
Brennweite 100 mm; Öffnung 25 mm = Blende 4
Brennweite 100 mm; Öffnung 12,5 mm = Blende 8
Brennweite 100 mm; Öffnung 50 mm = Blende 2

Irgendwie versteh ich noch nicht ganz, warum
ich bspw. keine Blende 2.0 oder 2.8 nutzen kann, dafür aber
eine relativ feine Abstimmung im mittleren Bereich.

Weil Dein Objektiv keine so große (maximale) Öffnung hat.
Solche Linsen sind groß, schwer und vor allen Dingen teuer.

Gandalf