Blinde Passagiere im Radkasten von Flugzeugen

Hallo Experten,

gerade eben kam die Meldung, dass im Radkasten einer Boeing 747 der British Airways ein Afrikaner versteckt war, der so von Nigeria nach London fliegen wollte. Er hat den Überflug nicht überlebt.

Jetzt ist dieser Fall nicht der erste dieser Art, also sollte man doch meinen, dass es sich herumspricht, dass man so einen Flug im Radkasten nicht überleben kann. Oder gab es bereits Fälle, wo das gut gegangen ist?

Woran sterben diese blinden Passagiere eigentlich? Am mangelnden Sauerstoff oder an der Kälte in 10000 Metern Höhe?

Und wenn sowas schon wer überlebt hat, mit welchen Mitteln hat er das angestellt?

Freundliche Grüße

Jerry

der „blinde passagier“ muß in normaler flughöhe von verkehrsflugzeugen mit temperaturen von -40°C oder kälter rechnen. es kommt dann je nach luftströmung nach einiger zeit zu herzkammerflimmern und atemlähmung, bis sauerstoffmangel zum tod führt.

Jetzt ist dieser Fall nicht der erste dieser Art, also sollte
man doch meinen, dass es sich herumspricht, dass man so einen
Flug im Radkasten nicht überleben kann. Oder gab es bereits
Fälle, wo das gut gegangen ist?

eigentlich sollte es sich herumgesprochen haben, dass rauchen tödlich ist. oder das alkohol am steuer tödlich ist. trotzdem tun es sehr viele. ich gebe zu, der vergleich hinkt, da rauchen nur sehr wahrscheinlich (und auch langsam) tötet, während im radkasten eines flugzeuges das ganze viel schneller und effektiver passiert. aber grundsätzlich hat die menschliche natur es in sich, offensichtliche gefahren zu ignorieren, solange der mögliche gewinn (leben im paradis) nur hoch genug ist.

wieviele leute spielen lotto und wieviele gewinnen?

ausserdem: wie bitte soll es sich herumsprechen? diejenigen, die es probieren haben sicher nicht den zugang zu ausreichend informationen. ausserdem kann es ja wohl keiner ausplaudern, dass er gescheitert ist.

Woran sterben diese blinden Passagiere eigentlich? Am
mangelnden Sauerstoff oder an der Kälte in 10000 Metern Höhe?

Und wenn sowas schon wer überlebt hat, mit welchen Mitteln hat
er das angestellt?

es hat tatsächlich schon mal einer geschafft. der war dann zwar im koma aber man kann von überleben sprechen. da bislang alle angenommen haben, dass es medizinisch unmöglich ist, sowas zu überleben, wurde der typ weniger gefangen genommen als mehr sofort in ein medizinisches labor verfrachtet. leider kann ich mich an keine genauen details erinnern, nur dass es schon ein paar jahre her ist.

eine unangenehme umgebung ist es im radkasten auf jeden fall. nach dem start ist das fahrwerk aufgrund der reibung noch ziemlich heiss, sodass einige bereits aufgrund der hitze sterben. ausserdem ist der radkasten nicht druckdicht. normalerweise sterben leute ohne sauerstoffgerät ab einer höhe von 7000 metern. wenige leute schaffen es durch intensives training ohne sauerstoffgerät höher zu kommen. der flieger fliegt normalerweise in 10000 metern höhe, was eine überlebenschance von 0 ergibt. von der temperatur von -50 °C mal abgesehen (diejenigen, die es probieren, stammen meist aus eher südlichen ländern und daunenanoraks sind dort eher unbekannt).

erwin

hier mal zur ansicht der blick aus einem radkasten.
sieht nich so gemütlich aus…
http://www.luftfahrt.net/galerie/showpix.php?id=7655
prost neujahr!
axel

1 Like

In der Tat ist es in den Radkästen wie schon erwähnt bitter kalt und die Luft wird dünn, allerdings sind die meisten blinden Passagiere meines Wissens nach an keinem der beiden Faktoren gestorben sondern am im Radkasten ebenfalls herrschenden Platzmangel. Im Flugzeug ist kein Kubikzentimeter zu verschenken und das Fahrwerk wird nach dem Start hydraulisch in einer relativ zügigen Bewegung eingefahren. Wenn man da nicht schnell genug seine Gliedmaßen in die Radstruktur einsortiert ist die Reise schon zuende, bevor der Radkasten geschlossen ist.

Gruß
M

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi!

Bin zwar kein Fachmann auf dem Gebiet, aber dennoch ein Denkanstoß dazu:

training ohne sauerstoffgerät höher zu kommen. der flieger
fliegt normalerweise in 10000 metern höhe, was eine
überlebenschance von 0 ergibt. von der temperatur von -50 °C
mal abgesehen (diejenigen, die es probieren, stammen meist aus
eher südlichen ländern und daunenanoraks sind dort eher
unbekannt).

Wahrscheinlich steigt genau wegen der extremen Kälte die Überlebenschance. Zumindest ist das doch ähnlich wie bei Personen die ins Eis eingebrochen sind und anschließend unter der Eisfläche ertrunken sind. Dort konnten ja auch schon theoretisch aussichtslose Fälle reanimiert werden, eben weil die Schäden durch Sauerstoffmangel auf Grund der Kälte verzögert eintreten.

Nicht desto trotz werden die Überlebenschancen denkbar gering sein.

Gruß

Stefan