- Jän, 2003
21:14 MEZ Blix: USA agieren mit falschen Vorwürfen
UN-Chefinspektor: Bisherige Bilanz der Inspektionen im Irak rechtfertigt keinen Angriff - Irak hat keine El Kaida-Kontakte
Blix: Die bisherige Bilanz der Inspektionen im Irak rechtfertigt keinen Angriff
New York - UN-Chefinspektor Hans Blix sieht anders als US-Präsident George W. Bush bisher keine überzeugenden Gründe für einen Militärschlag gegen den Irak. In einem Interview der „New York Times“ vom Freitag widersprach Blix Bush in mehreren Punkten, die der Präsident in seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstagabend angeführt hatte.
Anschuldigungen könnten nicht mit Erkenntnissen der Inspektoren untermauert werden
Die Behauptung der Regierung in Washington, der Irak habe Kontakte zum Terrornetzwerk El Kaida, sei falsch, sagte Blix. Auch die Aussage von US-Außenminister Colin Powell, wonach Bagdad illegale Einrichtungen immer wieder vor den UN-Kontrolloren verstecke, treffe nicht zu. Auch stimme es nicht, dass sich irakische Geheimdienstagenten gegenüber den Inspektoren als Wissenschaftler ausgeben würden. Keine dieser Anschuldigungen könne mit Erkenntnissen der Inspektoren untermauert werden, betonte der Chef der UN-Waffenkontrollore.
Blix widersprach auch der Theorie von US-Präsident Bush, wonach ein Krieg gegen den Irak einen groß angelegten Anschlag mit biologischen, chemischen oder atomaren Waffen verhindern könne. Die bisherige Bilanz der Inspektionen im Irak rechtfertige keinen Angriff, bekräftigte Blix.
Ex-UNO-Inspektor: Alle Waffen im Irak können aufgespürt werden
Nach Auffassung des ehemaligen Chefs der UNO-Abrüstungskommission UNSCOM, Rolf Ekeus, könne der Irak von den Inspektoen der Vereinten Nationen entwaffnet werden, selbst wenn Bagdad nicht vollständig kooperiert. Allerdings wäre ein Zeitraum von bis zu zwei Jahren notwendig, um zuverlässig alle biologischen und chemischen Waffen aufzuspüren und zu vernichten, sagte Ekeus der „Frankfurter Rundschau“.
Atomwaffen seien wesentlich schwieriger herzustellen und daher auch leichter zu finden. Ekeus kritisierte seinen Nachfolger Hans Blix, weil er nicht um mehr Zeit für Inspektionen ersucht habe. So habe Blix „die Position der Kriegspartei gegenüber der Friedenspartei gestärkt“, sagte der schwedische Diplomat und Hohe Kommissar für nationale Minderheiten bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). (APA/dpa)
http://derstandard.at/ vom 1.2.03
Es wird immer deutlicher, dass eine korrupte, mafiöse Klicke in Washington am Ruder ist.
Grüße
Raimund