Blockunterricht und betriebl. Einsatz?

Hallo zusammen!

Ist es einem Azubi zuzumuten, bei Blockunterricht in der Berufsschule nach dem Unterricht auch noch in den Betrieb zu gehen?

Rahmenbedingungen:
Land: Baden-Württemberg
Ausbildungsberuf: Reiseverkehrskaufmann
Azubi: volljährig (19), männlich
Tägliche betriebliche Regelarbeitszeit:
09:00 - 13:00 und 14:00 bis 18:00 Uhr
Wöchentliche betriebliche Arbeitszeit: 38,5 h
Berufsschulbeginn: i.d.R. 07:45
Dauer: variabel, 6 bis 8 Schulstunden á 45 min
Wegezeit: 1 Stunde pro Strecke
Länge der Blöcke: variabel, 3 bis 5 Wochen

Ist es vor diesem Hintergrund
a) grundsätzlich
b) wenn ja, in welchem Umfang

möglich von dem Azubi zu erwarten, daß er sich nach dem Unterricht noch in den Betrieb begibt?

Mal wieder so eine tolle Idee meiner Geschäftsführung mit der ich mich als praktisch Ausbildender und mit Kenntnis der Anforderungen dieser Schule überhaupt nicht anfreunden mag.

Gruß, Hartmann.

Hallo Hartmann,

grundsätzlich darf natürlich ein Betrieb von seinen Azubis verlangen, nach dem Blockunterricht zur Arbeit zu kommen.

Praktisch sollte sich der Betrieb jedoch fragen, ob es sich lohnt. Vor allem mit Fahrzeit und Mittagspause. Denkbar ist jedoch, zu sagen, lieber Azubi, nutze die Zeit nach der Schule zum Lernen. Sind deine Noten dann entsprechend, ok. Dann nach der Schule nicht zum Arbeitsplatz. Nutzt der Azubi aber dann die Zeit nicht zum Lernen und hat schlechte Noten, dann eben nochmals darauf hinweisen und sonst eben arbeiten.

Gruß
Yvonne

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,
wir haben in der Vergangenheit unsere Handelsassistenten (schulisches Modell) auch bei Blockunterricht kommen lassen. Wir haben die Differenz zwischen Schul- und Arbeitszeit ausgerechnet, und sie an dem Schultag mit den wenigsten Unterrichtsstunden arbeiten lassen. Das ging ganz gut. Ich finde das sehr vorteilhaft, da die Azubi dann weiterhin in Kontakt zu Job und Kollegen stehen. Gerade in der ersten Zeit fängt man sonst ständig mit Erklärungen wieder von vorne an, da vieles wirklich nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ verläuft. Wegezeit ist übrigens keine Arbeitszeit - habe in verschiedenen Bundesländern als Ausbilderin gearbeitet und da wäre BW das erste, in dem Wegezeit als Arbeitszeit angerechnet wird!

Hallo Denise,

zum Thema Wegezeit ist keine Arbeitszeit streiten sich noch die Gelehrten. Es gibt Urteile, da ist Wegezeit Arbeitszeit und es gibt wiederum welche, da ist es nicht so.

Grundsätzlich sollte man aber davon ausgehen, daß Wegezeit keine Arbeitszeit ist, da hast Du schon recht.

Gruß
Yvonne

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Yvonne,
habe wie bereits berichtet die Anrechnung der Wegezeit auf die Arbeitszeit nie kennengelernt und denke auch, dass es den Ausbilder in Teufels Küche bringt. Dann müßte ich ja den täglichen Weg von Zuhause zur Arbeit und zurück auch anrechnen und dann hätte ich ja keine Leute mehr im Betrieb, weil alle schon vor Erreichen der eigentlichen Zeit nach Hause gehen. Puh, das wäre ja ein Ding!
Denise

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Ist es einem Azubi zuzumuten, bei Blockunterricht in
der Berufsschule nach dem Unterricht auch noch in den Betrieb
zu gehen?

wie wäre es denn mit einem Urteil des Bundesarbeitsgesetzes?
http://www.livbayern.de/volljaerig.htm

Gruß,
Christian

Wegezeit
Hallo Denise,

habe wie bereits berichtet die Anrechnung der Wegezeit auf die Arbeitszeit nie kennengelernt und denke auch, dass es den Ausbilder in Teufels Küche bringt. Dann müßte ich ja den täglichen Weg von Zuhause zur Arbeit und zurück auch anrechnen und dann hätte ich ja keine Leute mehr im Betrieb, weil alle schon vor Erreichen der eigentlichen Zeit nach Hause gehen.

Besteht dein Betrieb nur aus Auszubildenen?

Neugierige Grüße
Monika

… nicht im Lande, daher jetzt erst mein verspäteter Dank für die Beiträge.

Werde die Problematik in der kommenden Woche abschließend mit der zuständigen IHK diskutieren.

Gruß, Hartmann.